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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Lust schenken und Emanzipation in der Literatur

Zumeist schreibe ich Ihnen: Früher waren Frauen nicht in der Lage … doch heute will ich Ihnen etwas verraten: Es gab sie immer, die Frauen, die etwas wirklich Wertvolles konnten: Lust schenken. Es ist ziemlich gleichgültig, ob wir in die Bibel schauen oder in die erotisierende Welt der erotischen Luxus-Dienstleisterinnen. Immer wieder wird in der Geschichte der Menschheit von Frauen berichtet, die so sinnlich waren, dass sie alle Männer in ihrer Umgebung in ihren Bann zogen. Doch was heute überheblich und abwertend „Muschi-Macht“ genannt wird, ist in Wahrheit ein ganzes Geflecht aus sozialen und emotionalen Fähigkeiten, das nur in seinen äußerlich erkennbaren Höhepunkten auf „feuchte Lusterfüllung“ beruht.

Aus der Vergangenheit sind Damen bekannt, die ihre Besucher im Bett oder nackt im Wannenbad empfingen, und wir können daraus schließen, dass diese Dame nicht mit Geschlechtsverkehr, sonder mit der erotischen Situation gelockt haben. Heute ist es selbst unter relativ offenen Frauen verpönt, den Körper einfach herzuzeigen oder herzuschenken. Lust zu erzeugen und Lust zu schenken ist zu einem seltenen Juwel geworden – jedenfalls unter gebildeten, „wohlanständigen“ Frauen. Diese Fähigkeit hat sich – wie ich meine - eindeutig verlagert auf die billige, plakative Erotik der Huren und Stripperinnen. Als Resultat dieser Abwertung traut man bewusst-erotischen Frauen auch kaum Selbstbewusstsein zu, wie das Wort „Schlampe“ für sie eindeutig belegt. Als vor einigen Jahren sehr selbstbewusste Frauen auf die Idee kamen, erotische Ressourcen auf eine Ebene mit akademischer Ausbildung und sozialen Fähigkeiten zu stellen, gab es sogar ungewöhnlich starke Proteste seitens der „offiziellen“ Frauenorganisationen.


Seit Beginn der „zweiten Welle“ der Frauenemanzipation in den 1970er Jahren existiert die Diskrepanz zwischen „selbstbestimmt sein“ einerseits und „bedürftig sein“ andererseits. Die Frage, auf trivial getrimmt, wird oft in der Form der Benimm-Regeln gebracht: „Darf der Mann einer emanzipierten Frau in den Mantel helfen?“ Doch das ist nur eine unbedeutende Facette, die den eigentlichen Konflikt verschleiern soll: Wer ist die moderne, emanzipierte Frau und was will sie eigentlich im Beruf und im Bett erreichen? Dieser Frage nachzugehen, ist beinahe „ungehörig“. Denn so emanzipiert Frauen auch sein mögen, haben sie vor allem eines im Ohr: Erotisch aggressiv zu sein, zahlt sich nicht aus. Zudem hat ihnen „Mutter Emanzipation“ sozusagen per Dekret verboten, auch die subtile erotische Kraft als Machtmittel einzusetzen. Der Feminismus erlaubt der Frau im Beruf gerade noch, gewisse soziale Fähigkeiten in die Machtstrukturen einzubringen, aber nicht ihre erotische Kraft. Was „Frau“ an Können und Wissen, Charme und Habitus vermarkten „darf“ würden rechte gerne die Berufs-Feministinnen, einschlägige Soziologinnen und Gewerkschaftlerinnen bestimmen.

Schreiben Sie doch dagegen an, wenn Sie Literatur produzieren - oder meinetwegen ein Blog besitzen. Sie tun ein gutes Werk.

Sex haben und Tee trinken

Nicht jede Tee-Party ist leicht zu durchschauen ...


Manche Männer fragen zu viel, andere fragen zu wenig. Und manche Frauen bieten zu viel an, andere wieder zu wenig. So ist es nun einmal beim Sex – bis man „zur Sache“ kommt, sind manche Wege zu beschreiten, die nicht immer ganz linear verlaufen.

Und weil man (oder auch frau) vor dem Sex manchmal nicht denkt, sondern so hibbelig ist, schlägt die Bloggerin (1) „Rockstar Dinosaur Pirate Princess“ vor, sich zu fragen: „Na, und wie bietest du eine Tasse Tee an?“ Hier ist die vereinfachte, übersetzte und bearbeitete Version und ein Anhang zum Nachdenken für alle, die wirklich glauben, dass „Übereinstimmung“ so einfach ist.

Die Grundidee: Statt Sex zu initiieren, stellt dir bitte mal vor, du bötest eine Tasse Tee an.

Also: Vorhang auf, Szene eins – er will, sie will

- „Möchtet du eine Tasse Tee?“
- „Klar, eine Tasse Tee ist das verdammt beste, was du mir anbieten kannst.“
- Konsequenz: Der Tee wird lustvoll geschlürft.

Szene zwei – er (sie) ist nicht wirklich „heiß“

- „Möchtest du eine Tasse Tee?
- „Ich weiß nicht recht, soll ich? Soll ich nicht?“
- Konsequenz: Mach Tee oder auch nicht, aber wenn du ihn machst, trinkt dein Partner ihn vielleicht nicht. Zwing nie jemanden, Tee zu trinken.

Szene drei – Ablehnung ist Ablehnung

- „Möchtest du eine Tasse Tee?“
- „Nein, ich mag keinen Tee.“
- Konsequenz: Es läuft nichts.

Szene vier – aus Nettigkeit zustimmen und Absichtsänderung

- „Möchtest du eine Tasse Tee?“
- „Oh, es ist sehr nett von dir, mir Tee anzubieten“
- Absichtsänderung (Gedanke): Eigentlich will ich keinen Tee, aber ich wollte nicht Nein sagen.
- Konsequenz: Absichtsänderungen solltest du akzeptieren, selbst dann, wenn du dir viel Mühe mit dem Tee gegeben hast.

Szene fünf – äh … vielleicht doch lieber nicht?

- Wie Szene vier, nur nippt die Person am Tee, mag ihn aber nicht. Zwing ihn nicht, weiter zu trinken.

Szene sechs: Letzte Woche wolltest du doch Tee?

- „Sieh mal- ich habe dir Tee gemacht.“
- „Ich mag heute aber keinen Tee.“
- „Du mochtest ihn doch letzte Woche.“
- „Ja, aber heute ist nicht letzte Woche.“
- Konsequenz: Sie/er trinkt heute keinen Tee.

Und das soll wirklich so einfach sein?

Ich lege noch einen nach, um zu beweisen, dass es so einfach nicht ist: Tee nach Art von „Do You Love Me“ (siehe Hinweis 2):

- „Möchtest du eine Tasse Tee?“
- „Ja, gerne nehme ich eine Tasse Tee.“
- „Mehr als alles andere auf der Welt?“
- „Ja, mehr als alles in der Welt.“
- „Magst du denn wirklich Tee?“
- „Ja, ich mag Tee wirklich?“
- „Ist es dir nicht zu dumm, mit mir Tee zu trinken?“
- „Nein, es ist nicht zu dumm.“
- „Und mein Tee schmeckt dir wirklich gut?“
- „Ja, er schmeckt mir ausgezeichnet“.
- „Willst du wirklich Tee?“
- „Ja, ich will wirklich Tee.“
- „Sag: «Ich will jetzt Tee»"
- „Ich will jetzt Tee.“
- „Ist der Tee wundervoll für dich?"
- „Ja, wirklich wundervoll.“
- „Schwörst du, dass du immer zum Tee kommst?“
- „Ich schwöre, dass ich immer zum Tee komme, bei allem, was mir heilig ist.“
- (Pause)
- „Willst du auch wirklich Tee?“

Nachdenken müssen Sie schon selbst darüber …

Hinweise: (1) Die Bloggerin beschrieb sinngemäß nur die Szenen eins bis sechs. (2) Der letzte Beitrag ist angelehnt an "Do You Love Me" von R.D. Laing. Der Original-Dialog ist länger und noch weitaus frustrierender als dieser nachgeahmte Dialog darüber, ob der Mann die Frau nun liebt oder nicht. Man kann ihn nachlesen (soweit noch erhältlich) in „Liebst du mich“ (Deutsch/Englisch) oder in „Do You Love me“ (Englisch) von Ronald D. Laing. Antiquarisch gibt es beide Bücher noch.

Bild: nach einer Illustration von Gwynedd Hudson, 1922

Sugar Babys – Huren, Escorts oder Geliebte?

Sugar Babies sind vor allem - zuckersüß


Auf keinem Gebiet der Beziehungen wird die Frage nach „finanzieller Unterstützung“ so oft und nachdrücklich gestellt wie bei einer Geliebten. Es scheint so, als ob die Moralisten eine neue Wunde im System der Wohlanständigkeit entdeckt hätten, die sie nun schließen wollen.

Dabei ist die Verbindung von Geld oder Geldeswert mit Liebe eine der Grundlagen der konventionellen Beziehungen – der „legalen“ wie der „illegalen“. Wir erinnern uns: Der biblische Jakob musste sich gleich bei zwei Frauen einkaufen – die Gegenleistung (in Fronarbeit) erhielt freilich der Schwiegervater. In der bürgerlichen Epoche, in der Stadt und in einer neuen Zeit, musste der Vater seiner Tochter eine beträchtliche Geldsumme als „Mitgift“ aussetzen, damit sie jemand „kaufte“, also standesgemäß ehelichte. Von Kaufleuten, Fürsten und sogar Königen und Kaisern ist bekannt, dass sie für die Gunst mancher Damen erhebliche Summen lockermachten – wenn man überhaupt etwas dazu sagte, so wurde dies Verhalten belächelt.

"Anständige Frauen", Sklavinnen und Huren

Wer eine „anständige Frau“ war, wer Geliebte, wer Sklavin und wer Hure war, unterschied sich zumeist vor allem darin, ob es im Austausch für sexuelle Leistungen zu Bargeldzahlungen kam. War die Ehe geschlossen, so war die angetraute Ehefrau immer „ehrbar“, solange man ihr nichts Gegenteiliges nachweisen konnte. Ihre Herkunft spielte dabei keine Rolle mehr. Sklavinnen und Gesinde gehörten zum Besitz des Gutsherrn und konnten deshalb zum „Nulltarif“ beschlafen werden. Huren hingegen waren „lose“ Frauenzimmer, die bezahlt wurden – was, wie biblisch bekannt, nicht jedem Propheten gefiel. Möglicherweise waren damit allerdings Tempelhuren gemeint, die in den Kultstätten einer konkurrierenden Gottheit Dienst taten. Dies wäre dann allerdings keine moralische Frage, sondern eine Folge des ersten mosaischen Gebots. Und eine Geliebte? Solange sie nicht „deines Nächsten Weib oder Besitz“ war, sprach wenig dagegen.

Sugar Babies und Bademägde - gewisse Parallelen

Schon die Bademägde des Mittelalters wurden verdächtigt, gelegentlich als Luxushure zu fungieren. Wem das Badehaus offenstand, der hatte – zumindest in vielen Badehäusern – auch die Möglichkeit, die körperliche Gunst der Dame zu genießen, wenn er einen Zusatzobolus dafür aussetzte. Als "Prostitution" im eigentlichen Sinne galt dies zunächst nicht.

Die Sugar Babys der Gegenwart nehmen im Grunde diese Tradition auf: Essen, Trinken, Baden und Wollust teilen sie mit einem Herrn, der wesentlich älter ist als als sie selbst. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und auf die „ungerade“ Beziehung hinweist. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass heute noch viele der "Geliebten auf Zeit" medizinische Berufe ausführen sollen. Die Quelle für die Behauptung ist allerdings unsicher.

Zehn Argumente, warum Sugar Babies keine Prostituierten sind.

Ist es nun Prostitution? Vieles spricht dagegen, dass die Damen, die heute das „Sugar Baby“ geben, Prostituierte sind. Dafür gibt es gute Argumente:

1. Sugar Babys bieten keine vorab definierte erotische Dienstleistung an, sondern halten sich für ihre Lover zur Verfügung. Das tun andere „Geliebte“ auch.
2. Diese Frauen erwarten, dass sie während der kurz- und mittelfristigen Beziehungen auch finanziell unterstützt werden – aber nicht „pro Sexualakt“, sondern für ihre „Gunst“.
3. Üblicherweise entsteht eine Art „Beziehung“ zwischen beiden Partnern – selbst wenn sich diese deutlich von „legalisierten“ Beziehungen unterscheidet.
4. Die Meinung, dass „Beziehungen zum gegenseitigen Nutzen“ nur auf „einschlägigen“ Dating-Seiten für Sugar-Beziehungen geschlossen werden können, ist ein Irrtum. Jede Dating-Seite ermöglicht die Bekanntschaft von altersmäßig stark abweichenden Partnern, und auf nahezu allen werden auch „Kurzzeitbeziehungen“ geknüpft.
5. Gewöhnliche Dating-Seiten werden von Damen manchmal dazu benutzt, sich zu großen Abendessen einladen zu lassen und zu hoffen, dass dabei auch noch Bargeld herausspringt, falls anschließend Sex gewünscht wird. Ob das bereits Prostitution ist? Die Einladung zum Abendessen mit anschließendem feuchten "Bedanken“ war über Jahrzehnte in Mode.
6. Der Liebesmarkt, auf dem sich Sugar Babys versuchen, ist seitens der Anbieterinnen stark umkämpft: Ein Nachfragedruck ist nicht erkennbar. Mit anderen Worten: Nicht die „Sugar Daddys“ sind die Verursacher des Marktgeschehens, sondern die „Sugar Babys“ selbst. Dies an die Adresse der Feministinnen, die glauben, Prostitution entstehe durch männlichen Nachfragdruck.
7. Sugar Babys gehen ihren Weg nicht aus Armut. Sie wissen genau, worauf sie sich einlassen. Sie prostituieren sich nicht ausdrücklich, sondern erwarten eine Entschädigung für die Zeit, die sie ihren Lovern opfern.
8. In jeder Online-Bekanntschaft liegen Chancen und Risiken eng beieinander. Das gilt allerdings für beide Partner. Die Horror-Szenarien sind selten, und plötzliche Geldforderungen ebenfalls. Beim „Seitensprung“ kann man eben hereinfallen. Das hat nichts mit einer Rotlicht-Situation zu tun.
9. Jemanden der Prostitution zu bezichtigen, setzt allgemein voraus, dass Personen beständig („notorisch") sexuelle Dienstleistungen anbietet. Das ist bei bei Sugar Babys nicht erkennbar.
10. Die als Beziehung verbrämte angebliche „Prostitution“ in Studentenkreisen ist wirklich nicht Neues: In sehr alten Zeiten hatten die Studenten ihre „Schürzenstipendien“, später ihre „Bratkartoffelverhältnisse“. Warum man dies neuerdings nicht mehr „augenzwinkernd“ sieht, seit Frauen in die Rolle der Lust-Stipendiaten fallen, ist nichts als eine Zeiterscheinung.

Alles in allem wird das „Sugar Baby“-(Un-)wesen vermutlich stark überschätzt – und das gilt sowohl für die Chancen wie auch für die Risiken. Und insofern glaube ich, dass hier einmal mehr eine Riesenseifenblase schwabbert, die schillernd aussieht, in der aber nichts als Luft ist.

Auch zum Thema: Finanzierung des Studiums durch Sugar Daddies? , sowie die Lust daran, verwöhnt zu werden - aus anderer Sicht.

Und SIE was meinen SIE?

Neue Diskussion über Sugar Babys und Prostitution

Sugar Babys erneut im Zwielicht
In Australien ist eine neue, inzwischen vielerorts aufgebrochene Diskussion neu befeuert wurde: Sind „Sugar Babys“ Escortfrauen oder ganz gewöhnliche Geliebte, die sich reiche Herren häufig „gönnen“?

Die Frage wäre eigentlich einfach zu beantworten: Sexuelle Dienstleistungen gegen Geld anzubieten, ist Prostitution. Finanzielle Zuwendungen zu erhalten und sich dafür gelegentlich mit dem Spender erotisch zu beschäftigen, ist das Los der bezahlten Geliebten – und nach allgemeiner Definition keine Prostitution. Üblicherweise gilt der Verdacht der Prostitution ohnehin nur, wenn sich die Dame „notorisch“ also, regelmäßig zum Geschlechtsverkehr anbietet.

Angeblich bestätigt eine Dame, die nicht genannt werden will, die Vernutung, das Dasein eines Sugar Babys sei eben oftmals doch Prostitution. „Er bezahlt mir 2.000 (1) australische Dollar, wenn ich mit ihm treffe“, und sie glaubt dennoch, dass dies noch keine Prostitution sei, denn „es ist ein Zusammentreffen zweier Erwachsener, die beide etwas zu verschenken haben.“ Dennoch, so fährt sie fort, sei die Tätigkeit oftmals eine Art von Escortservice, die Männer verlangten. Drei Mal pro Woche, je eine Stunde, sei die Leistung, die von 95 Prozent der Sugar Daddys verlangt würde. Welche Gegenleistung dafür in Geld gegeben wird, ist nach anderen Presseberichten unterschiedlich: Gegen 2000 bis 3000 Euro pro Monat sollten es aber schon sein.

Die Meinungen der Betreiber und die der australischen Regierung sind, wie erwartet, kontrovers: Während die Betreiber behaupten, eine ganz normale Dating-Seite zu betreiben, wittern die Behörden Prostitution.

In dieser Situation ist es unvermeidlich, dass Romantiker und Moralisten auftreten. Die Romantiker sind empört darüber, dass die zarte Pflanze der Liebe mit Geld gedüngt wird, und die Moralisten sehen ihre (zumeist christlich motivierten) Sittsamkeitskorsetts davonschwimmen.

Man möchte beiden entgegenrufen: Das ist so alt wie die Welt – nur eben nicht im Internet. Da ist es neu.

(1) rund 1.400 Euro.

Lesen Sie die Hntergrundanalyse - 10 Punkte, die dafür sprechen, dass ein Sugar Baby zwar eigenartige Moralvorstellungen haben mag, aber deswegen noch lange keine Prostituierte ist.