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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Frauen erfinden – nichts Ungewöhnliches am Beziehungs-Markt

Frauen zu erfinden ist einer der ältesten Tricks der Ehemakler, Heiratsvermittler, Partnerdienste und – ganz selbstverständlich – auch mancher Online-Singlebörsen. Manche erfanden (und erfinden weiterhin) auch Männer: vor allem Akademiker jenseits der 50. Sie werden gebraucht, um naive Goldgräberinnen wie Magnete anzuziehen.

Alter Trick – immer wieder neu aufgelegt

Typisches Werbe-Profil für Sex-Dating
Der Trick ist so bekannt, dass er schon beinah irrwitzig wirkt: Die Werbung stößt immer in eine sexuelle Öde. Der abgewrackte, seelisch angeknackste, aber sexuell bedürftige Versager wird mit der jugendlichen Zaubermaus konfrontiert, die absolut sein Leben teilen will. Ebenso wir die traditionelle Frustfrau, über 40, edle Absichten vorne heraus, hinter der Fassade durchaus liebebedürftig, die einen „wirklich guten“ Mann über 50 sucht. Der wird schnell aus dem Hut gezaubert, verwitwet, vermögend, gut aussehend. Nicht ganz neu ist auch, dass notgeile, gefrustete Jünglinge, die beim Rattenrennen um willige Frauen den Kürzeren gezogen haben, mit nackten Brüsten verlockt werden – und teilweise, per E-Mail, sogar mit gespreizten Beinen.

Das Prinzip ist immer gleich: Dort, wo die Nachfrage riesig, das Angebot aber hauchdünn ist, werden „Stellvertreter(innen)“ angeboten. Das ist der vornehme Name für das, was wirklich passiert: Die Menschen, die da im Angebot sind, gibt es entweder gar nicht, oder jedenfalls so nicht, oder es gibt die Person zwar - sie wird aber hundertfach angeboten.

Im Internet funktioniert die Täuschung perfekt

Im Internet funktioniert der Trick noch um ein Vielfaches besser: Sonja, Maria und Clarissa wollen mit dir chatten. Da spürt man schon, wie heiß die Damen sind, die nichts als Sex wollen, nicht wahr? Oder Sie bekommen eines dieser absolut dringenden E-Mail-Benachrichtigungen, dass Pia, Gia oder Mia gerade JETZT online sind, und das wollen Sie doch nicht verpassen nicht wahr? Hurry, hurry, sonst ist der Zug raus … Oder Sie bekommen eine Nachricht von Bri69, die „sich dein Profil angesehen hat und so an dem interessiert, was du gesagt hast, dass sie den nächsten Schritt gemacht und dich kontaktiert hat.“

Zehntausendfach werden Fakes herumgestreut

Der alte Schaubudentrick ... drinnen zeigt sie sich nackt ....
Solche E–Mail-Nachrichten werden zu Zehntausenden ausgesandt – diese Woche mit Bri96, die nächste Woche mit diversen „heißen Miezen“, dann wieder mit „Frauen deines Alters“. Und natürlich hat weder Bri69 noch sonst jemand Lust, mit dem Deppen am anderen Ende zu chatten. Der muss nämlich erst mal ein Abo kaufen, das ihn monatelang (oder oft auch jahrelang) an das Unternehmen fesselt, das den summenden Bienenstock betreibt. Hat man das getan, darf man tatsächlich manchmal mit einer Animateurin chatten – wenn man Pech hat, aber lediglich mit einem Roboter. Oder mit gar niemandem, weil sich Bri69 schon anderweitig orientiert hat- man war eben nicht schnell genug. Der frühe Vogel fängt den Wurm, nicht wahr?

Es ist nicht nett, Frauen zu erfinden

Es ist wirklich nicht nett, Frauen zu erfinden. Es ist auch nicht nett, Menschen abzuzocken, die ihre ganze Hoffnung auf diese eine Person legen, die so wohlhabend, so begehrenswerte oder so lustvoll ist, dass einem schon das Wasser aus den Mundwinkeln läuft. Aber es ist eben der alte Schaubudentrick, der alte Ehemaklertrick, die alte Illusion: Es gibt die Prinzessin aus dem Harem des Orients zwar nicht, aber bei uns entblößt sie Ihre Brüste.

Partnersuche und Psychologie: die Erwartungen anderer

Erwartungen sind immer problematisch – viel besser ist, sich auf verschiedene Varianten einer Situation vorzubereiten. Das gilt für alle Dinge, die man zum ersten Mal tut und für jede neue Begegnung.

Nun haben wir aber manchmal Erwartungen. Und so selbstbewusst wir auch sein mögen – wenn wir keine Erwartungen haben, dann hat sie vielleicht unser Gegenüber.

Falsche Berater predigen "vorbeugende Anpassung"

Manchmal versuchen Menschen, sich den Erwartungen anderer anzupassen, sich zu beugen oder sich gar zu verstellen, um „den Anforderungen gerecht zu werden“. Personalchefs erleben dies täglich – und bemerken es selbstverständlich zumeist. Und bei der Partnersuche? Falsche Berater mit völlig absurden Vorstellungen raten Frauen und Männern, sich beim ersten Date zu verstellen. Das ist ungefähr so, intelligent, als wenn ein Alkoholiker drei Tage nicht trinkt, um bei der Bewerbung einen guten Eindruck zu machen.

Ganz normales Verhalten zahlt sich aus

Nein – wenn Sie eine Partnerin oder einen Partner suchen – halten Sie sich etwas zurück, weil Sie es ja mit einem (einer) Fremden zu tun haben. Aber modifizieren Sie ihr Verhalten nicht kosmetisch für Ihre Verabredung. Versuchen Sie gar nicht erst, den Erwartungen des (der) Anderen zu entsprechen. Sie suchen als ganze Persönlichkeit, und wer Sie will, muss Sie als ganze Persönlichkeit nehmen. Wenn andere von Ihnen enttäuscht sind – dann sie sie es eben. Das Zusammenleben mit diesen Personen hätte sowieso keinen Zweck. Wenn Sie von einer aus zehn Personen akzeptiert werden, reicht das völlig – auf die restlichen neun Personen können Sie verzichten. Sie benötigen nicht „tausend gute Freunde“, sie müssen keinen „Beliebtheitspreis“ gewinnen, indem sie sich mental prostituieren. Seien Sie nur Sie selbst – das reicht völlig aus. Niemand will auf Dauer einen Mann (eine Frau) ohne Eigenschaften, der (die) aalglatt und „nichts als nett“ ist.

Werden Sie nicht zur mentalen Hure

Lesen Sie, was Frederic Perls 1969 schrieb. Manche „moderne“ Psychologen von der Kuschelfraktion sehen Perls als Provokateur. Doch eigentlich war die ein Aufruf gegen die emotionale Prostitution. Perls sagte im Grunde: Macht euch nicht zu emotionalen Huren, indem ihr versucht, eure Persönlichkeit solange zu verbiegen, bis ihr anderen gefallt.

Hier das „Gestaltgebet“, etwas in der Sprache modernisiert:


Du bist Du und ich bin ich

Ich mache mein Ding und du machst dein Ding.
Ich bin nicht auf der Welt, um deinen Erwartungen zu entsprechen
Und du bist nicht auf der Welt, um meinen Erwartungen zu entsprechen.
Du bist Du – und ich bin ich.
Und wenn wir einander zufällig finden, ist es wunderschön.
Und wenn nicht, kann man daran nichts ändern.


Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit IHRER Persönlichkeit einen Partner / eine Partnerin finde.

Zitat aus dem Englischen neu übersetzt - (Fritz Perls, Gestalt Therapy Verbatim, 1969)

Partnersuche: warum der „Zufall“ nicht zufällig passiert

Was ist ein Zufall? Ein Ereignis, was niemals vorhersehbar war? Ein Umstand, der äußerst unwahrscheinlich ist? Ein unverhofftes Glück? Seien Sie bitte nicht so naiv. Versuchen Sie es einmal damit:

Der Zufall ist in unserer Denkweise ein Ereignis, das von uns selbst nicht vorausgesehen werden kann.


Lesen Sie den Satz bitte genau. Geschieht mir etwas, das ich für einen Zufall halte, so heißt dies lediglich, dass ich es jetzt und hier nicht erwarten konnte. Na und? Was hatten Sie denn, bitte schön, jetzt und hier erwartet? Im Grunde ist alles, was außerhalb von Planungen und Routinen passiert, ein Zufall.

Der Zufall und die Partnersuche

Bei der Partnersuche ist ganz augenfällig: je mehr Menschen Sie kennenlernen, umso mehr Zufälle gibt es. Und je mehr Menschen in ihr Leben treten, die ihnen zufällig sympathisch sind, um so größer ist die Chance, sich aus lauter Zufall ineinander zu verlieben.

Wenn Sie nach diesem Prinzip leben, dann wäre es ein großer Zufall, niemals einem Menschen zu begegnen, in den Sie sich verlieben können. Wenn Sie sich allerdings „abkapseln“, aber dennoch jemand in ihr Leben tritt, dann denken Sie, es war ein großer Zufall, diesen Menschen zu treffen.

Zufälle sind also abhängig von der Sichtweise. Das wichtigste Geheimnis verrate ich Ihnen zum Schluss: Je offener Sie für Zufälle sind, umso mehr treten sie ein. Wenn Sie ein „Date“ eingehen, an das sie keine Erwartungen haben, sondern Verlauf und Ende absolut offen lassen, dann können Sie zufällig einem Menschen für Tisch, Bett oder Traualtar begegnen. Wenn Sie aber erwarten, mit Ihrer Verabredung demnächst im Bett, am Tisch oder vor dem Traualtar zu sein, dann hat so etwas wie „Zufall“ keine Chance mehr.