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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Männerrat: Sei brav zu Frauen, aber wehe, du bist es

Nahezu alle Ratschläge, die wir Männer für die Partnersuche erhalten, lauten „sei brav, lieb und nett zu Frauen, aber wehe, du bist es.“ Dieses Paradoxon können wir im Grunde nur dadurch überwinden, indem wir uns so festlegen:

Sag, was du fühlst und denkst, und wenn du dabei durch ihr Raster fällst, dann ist es eben so.


Ich garantiere Ihnen: Zu jedem Rat, den Sie als Mann bekommen, gibt es einen gegenteiligen Rat:

- Wenn die Frau eine bestimmte Liebhaberei oder ein Faible für etwas hat, sagen Sie auf keinen Fall, dass sie das Gleiche mögen. Die Frau könnte glauben, sie biedern sich an.
- Gemeinsame Hobbys sind oft die Grundlage dafür, schnell zusammenzukommen. Gehen Sie auf alle Gemeinsamkeiten ein, die Sie vorfinden.
- Stellen Sie sich nie als jungenhaft dar. Die Frau könnte glauben, sie seinen kindlich und wollten eine Mutterfigur.
- Jungenhaftigkeit zeugt von Lebensmut und Lebensfreude. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass so viele Manager aussehen wie zu groß gewordene Jungen?
- Seien Sie sachlich, männlich und bestimmt. Verlieren Sie nicht zu viele Worte. Frauen mögen Männer, die klare Ansagen machen.
- Seien sie kreativ und zeigen Sie, dass Sie Gefühle haben. Frauen mögen keine Männer, die gefühlskalt sind.

Wenn ich ihnen einen Rat geben darf: Fragen Sie sich (und die Autorinnen einschlägiger Bücher und Artikel) doch bitte, auf welchen Erfahrungen oder Tatsachen ihre Meinungen beruhen. Sie werden bald erkennen, wie wenig konkrete Erfahrungen dahinterstehen.


Und auch dies sollte noch bedacht werden: Frauen haben, wie Männer auch, unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse. Und ob die Frau, die Sie treffen, einen hübschen Bubi, einen Partner fürs Leben, einen Vater für ihre Kinder oder einen Macho sucht, der das Bett kräftig zum Wackeln bringt, wissen Sie auch nicht immer vor dem Date.

Und noch ein letzter Gedanke: Die meisten Autorinnen, die Sie mit Ratschlägen traktieren, gehen von einer Frau aus, die hier und jetzt einen Partner sucht. Und die dabei genau weiß, wen sie will und wie und wofür sie ihn benötigt. Sehr realistisch sind solche Annahmen nicht.

Hey, Sie – Sie sind nicht Rotkäppchen

Achtung: Dieser Artikel wendet sich an Erwachsene, die eigentlich wissen sollten, was sie tun, denen aber die Mutter im Hirn ständig Angst bereitet.

Lüsterner, böser Wolf - vom Weg gelocktes Rotkäppchen - so haben wir es in Erinnerung


Ja nicht vom Wege abkommen – wie oft hat dies die ältere Generation gehört. Wehe, wenn jemand sagte:

Ach, du Schöne (oder „du Schöner“),

Sieh einmal die schönen Blumen, die ringsumher stehen, warum guckst du dich nicht um? Ich glaube, du hörst gar nicht, wie die Vöglein so lieblich singen?


Mit diesen Sätzen und weiteren folgenden brachten die Grimms einst die „deutsche Romantik“ in das Märchen vom Rotkäppchen ein. Und diese Sätze wurden zu einem Synonym für „Bravheit“, das sich tief in die Hirne der Mägdelein und Knaben einbrannte: „Wenn du vom Weg abkommst, droht dir das Unheil“.

Dabei drohte das Unheil von einer ganz anderen Seite: Nicht das Abkommen vom Weg, sondern die Unwissenheit oder Naivität brachte das Rotkäppchen zu Fall.

Leben beinhaltet Gefahren – aber Risiken können sich auszahlen

Also – wenn Sie mal 25, 30, 35 oder 40 sind, dann steht Ihnen die Rotkäppchenrolle nicht mehr sonderlich gut. Bis spätestens 25 sollten Sie ausgelotet haben, wie groß das Spektrum von Chancen und Risiken ist, die sie eingehen können. Ein weiterer Satz, der hauptsächlich jungen Erwachsenen gegenüber gebraucht wurde, hieß: „Wer sich in die Höhle des Löwen begibt, kommt darin um.“ Na schön, mit Löwen ist nicht gut
Kirschen essen, besonders, wenn man ein Zebra ist. Aber das heißt nicht, dass die „Höhle des Löwen“ immer von Löwen bewohnt wird, und nicht überall in den Häusern der Großmütter trifft man Wölfe an, ebenso wenig, wie alle süßen Zuckerhäuser von Hexen bewohnt werden, die gerne Jungs fressen würden. Es gehört zum Leben des Erwachsenen, sich gewissen Gefahren auszusetzen und sie zu meistern. Dabei kann es sich durchaus auszahlen, Grenzen zu überschreiten und Risiken einzugehen. Sex ist übrigens immer ein Risiko, aber es gibt sehr wenige Menschen, die sich durch das damit verbundene Risiko gänzlich davon abschrecken lassen würden.

Sagen wir es mit einem Satz: Warnmärchen mögen gut oder schlecht sein – aber sie taugen gar nichts für Erwachsene. Sie müssen wirklich vorher wissen, wie weit sie bei Dates gehen wollen und welche Bandbreite erotischer Spiele sie gegebenenfalls wünschen oder zulassen wollen.

Nehmen wir einmal an, Sie würden in den Dschungel gehen. Dann gehen sie nicht barfuß, nackt, naiv, proviantlos und unbewaffnet. Sondern Sie gehen mit Schuhwerk und schützender Kleidung, sind wohlinformiert, tragen einen Rucksack mit Lebens- und Überlebensmitteln und haben wenigstens ein Messer dabei.

Trickverführer sind die eigentlichen Wölfe des Internets

Das Wichtigste bei Dates, auch bei jenen, die auf etwas härtere Lüste abzielen, ist die richtige Vorbereitung: Ausstattung und Rückzugsweg und als besten Schutz das Selbstbewusstsein. Dabei ist die größte Gefahr keinesfalls brutale Gewalt, die sehr, sehr selten vorkommt, sondern die „Umkehr“ der eigenen Wünsche und Bedürfnisse durch fremde Beeinflussung. Die üblichen Tricks männlicher Verführer bestehen darin, das Selbstbewusstsein mit einer Kombination aus Alkohol, körperlichen Näherungen und Psychotricks zu unterwandern. Dazu sind sogar Lehrbücher im freien Handel erhältlich. Dabei wird die Salamitaktik angewendet: Ist die Frau auf eine der Methoden aus Neugierde oder „Nettigkeit“ eingegangen, wird dies als Bereitschaft gewertet, sich „knacken“ zu lassen. Gegen diese Methoden hilft nur Selbstsicherheit, Verzicht auf Alkohol und die klare Linie, was frau will und was nicht. Inwieweit Verführertricks auch „Gewaltanwendungen“ beinhalten, ist umstritten, aber die Brücke ist schmal. Man erkennt Trickverführer daran, dass sie einem „roten Faden“ folgen, um die Frau zum „Umdenken“ zu zwingen.

Gewöhnliche und extreme Sicherheitsvorkehrungen

Gegen die wirklichen „Wölfe“ dieser Welt helfen die bekannten Tipps, sich nur in gut besuchten Cafés, Bistros oder Speisegaststätten zu treffen und ein kleines „Sicherheitspaket“ zu schnüren, das mindestens aus einem Absichtsplan mit Varianten, und einem Rückzugsplan bestehn sollte.

Schutz gegen Übergriffe

Als extreme, aber oft angewendete „Sicherheitsleinen“ gelten Zweit-Handys, besonders solche, die am Körper getragen werden, ferner die Hinterlegung der ersten Adresse, an der das Date stattfand, oder das Tracking. Tracking gilt als fast 100 Prozent sicher, weil der Tracker am Körper getragen werden kann. Allerdings nützt er nichts, wenn Ihre Gewährsperson „am anderen Ende“ unzuverlässig ist.

Die größten Gefahren, auf die Sie nicht vorbereitet sind

Es gibt einige Gefahren, auf die Sie sich nicht vorbereiten können – sie sind sehr selten, sollten aber erwähnt werden:

1. Die Umleitung zu einem anderen Treffpunkt als dem Vereinbarten.
2. Die Anwesenheit merkwürdiger Personen an einem relativ einsamen Treffpunkt.
3. Die spätere Einladung in die „Wohnung eines Freundes“.
4. Der plötzliche Vorschlag, ungewöhnliche Praktiken anzuwenden, mit denen Sie nicht gerechnet haben.
5. Insbesondere für Männer: Eine ungewöhnlich schnelle Bereitschaft, am Zielort Sex zu haben.

Ich will mich in diesem Rahmen nicht zu den Gefahren im Detail äußern, kann aber so viel sagen: Frauen sind häufiger in Gefahr, körperlich genötigt oder verletzt zu werden, während Männer häufiger beraubt oder erpresst werden.

Das Problem der Männer ist dabei zumeist, sich den Frauen „überlegen“ zu fühlen, während sie in Wahrheit jedem Lockvogel verfallen, der ihnen „tollen Sex“ offeriert.

Text im Zitat: Grimm, Gebrüder. Kinder-und Hausmärchen. Das verwendete Bild ist eine Illustration (Ausschnitt) zu einer anderen Rotkäppchen-Ausgabe. (Illustratorin: Jessie Willcox Smith)

Suchkonzept für die Partersuche: Mehr sein als scheinen

Bei der Partnersuche empfiehlt sich oftmals ein eher preußisches oder britisches Konzept: „Mehr sein als scheinen“, oder „Understatement“ an den Tag zu legen.

In den letzten Jahren wurde „Bildung“ als Ressource unglaublich hoch gehandelt – und dies sogar bei der Partnersuche. Tatsache ist aber: Bildung ist keine Persönlichkeitseigenschaft. Und die Art von Bildung, die wir besser als „Ausbildung“ bezeichen, hat eine vergleichsweise geringe Bedeutung für den praktischen Erfolg im Alltag.

Wer auf Partnersuche geht, sollte niemals mit etwas Prahlen oder übertrieben Stolz auf etwas sein, was sich in Diplomen, Zertifikaten, Gehaltszetteln oder Bankguthaben ausdrückt. Der Satz „Geld hat man, darüber redet man nicht“, kling zwar arrogant, ist aber eine gute Hilfe, um smart durchs Leben zu kommen. Ein Mann wirkt immer positiv, wenn er großzügig ist, und nicht, weil er knausert wie Dagobert Duck. Und eine Frau wird nicht geliebt, weil sie zwei ausgezeichnete Diplome hat, sondern weil sie dem Mann liebevoll gegenübertritt.

Wenn Sie einen Menschen mit dem Motto „mehr sein als scheinen“ näher kennenlernen, ist er fast immer für eine Überraschung gut. Vielleicht kann er sich mit einem Diplomaten über Politik unterhalten, mit einem Arzt über Umweltphänomene, oder mit einem Klempner über Dichtungsprobleme. Solche Erfahrungen sind nicht nur überraschend, sie schweißen auch zusammen, wenn das neue Paar sie gemeinsam entdeckt.

Übrigens gilt das auch für finanzielle, emotionale, soziale und nicht zuletzt erotische Ressourcen. Entdeckt man miteinander nach und nach positive, verborgene Schätze, so freut man sich gemeinsam über jede neue Entdeckung.