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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Nein ist Nein – und warum die Aussage dennoch Populismus ist

Nein - zu dir, zum Sex oder zu der Praxis, die du vorschlägst?
Nein ist Nein – klar. Wenn jemand (und sicher nicht nur Frauen) zum Geschlechtsverkehr als solchem, zu intimen Berührungen oder zu ungewöhnlichen sexuellen Praktiken „Nein“ sagen, gilt das. Nein ist Nein.

Nein war schon immer Nein

Es scheint, als ob die Menschen, die den schrecklichen Vereinfachern folgen, etwas übersehen hätten: Nein war schon immer nein, aber das, was man als „sexuelle Nötigung“ oder einst als „Notzucht“ bezeichnete, geschah überwiegend ganz anders. Ein dreister Übergriff, um den Geschlechtsverkehr zu erzwingen. Da ging kaum jemals ein Techtelmechtel voraus, und Brutalität regierte zumeist die Szene. Das Opfer (denn das ist das richtige Wort) hatte oft keine Chance, sich zu wehren, jemanden zu Hilfe zu rufen oder das finale Ergebnis zu verhindern.

Die neuen Liebesverhältnisse: Nein zu ...

Das mag heute nicht anders sein, und brutale männliche Energie ist nicht mit dem 19. Jahrhundert verschwunden. Doch was anders ist, sind die Situationen, in denen „Nein“ gesagt wird – und in denen das „Nein“ selbstverständlich ebenso akzeptiert werden muss. Denn oftmals wird – soweit Fälle bekannt wurden – nicht „Nein“ zur gemeinsamen Sexualität gesagt, sondern zu den Umgebungsvariablen: nicht jetzt, nicht hier, nicht auf diese Weise. Das heutige Sexualleben kann ja nun wahrlich nicht auf „wie kommt das Ding in das Ding“ reduziert werden. Paare werden experimentierfreudig, wollen neue, erregende Praktiken erproben. Und wenn es soweit ist, kann es eben sein, dass ein „Nein“ die begonnene Prozedur abrupt beendet – man hat sich zu viel zugemutet. „Man?“ ja, alle können sich zu viel zugetraut haben, und alle haben das Recht, einen „Rückzieher“ zu machen. Es muss OK sein, eine Handlung auch im Zustand der Lust abzubrechen. Das „Nein“ kann also auch „Nein, nicht auf diese Weise“ bedeuten und es gilt für taufrische Beziehungen wie für langjährige Ehen.

„Nein?“ Besser wäre, „Nein, ich möchte nicht, dass du …“ und dann könnte es auch heißen „Nein, ich mag nicht auf den Mund geküsst werden“ oder „Nein, ich mag nicht, dass du uns dabei fotografierst.“ Es muss wirklich nicht immer etwas „entsetzliches“ Bevorstehen, um „Nein“ zu sagen.

Und den populistischen Vereinfachern sollte dies bewusst sein: Auf „Nein“ sollte sinnvollerweise ein Satz folgen, der aussagt, was nicht erwünscht ist.