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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Sexualaufklärung durch Pornografie?

Nicht jede Filmszene im Bett ist "pornografisch"
Sexualität muss Offenheit vertragen – das ist die Essenz eines Artikel in der “TeenVogue”, denn die spricht aus, was ohnehin die Spatzen von den Dächern pfeifen. Selbst sehr junge Frauen informieren sich nicht mehr über die traditionellen Kanäle der Sexualaufklärung, sondern über Pornografie – was keinesfalls zu befürworten ist.

Das Problem ist schnell erkannt: Pornografie interessiert die jungen Mädchen nicht wirklich - aber sie suchen nach der Wahrheit, die ihnen von Eltern und Erziehern vorenthalten wird. Denn Sex-Ed, also Sexualkundeunterricht, bleibt in der Schule naturgemäß an der Oberfläche. Das Ziel ist zu wissen, wie alles ganz genau funktioniert, insbesondere, in welche Situationen der Mensch beim Sex kommt und was dabei wünschenswert ist.

Nun ist Pornografie allerdings ein schlechter Lehrmeister. Denn in hier wird zu rau, zu direkt und zu übertrieben gezeigt, was körperliche Liebe bedeutet. Zudem kommen ständig Praktiken zum Einsatz, mit denen gerade junge Frauen völlig überfordert sind – zum Beispiel mit Fellatio.

Doch was ist der beste Weg, um etwas über Sexualität zu lernen? Das sei ganz einfach, meint eine namhafte Expertin. Man müsse mehr über Sex sprechen, und zwar offen und öffentlich. Denn ob es sich um Sexualität dreht oder um irgendwelche anderen sozialen oder emotionalen Fragen – immer gilt, dass nur die Wahrheit uns die Freiheit gibt, uns zu entwickeln, wie und wohin wir wollen.

Hielten Ehen früher länger?

Ich habe gerade gelesen, dass die Erwartungen an die Ehe „im Mittelalter“ nicht sehr hoch gewesen seien. Erst in der Blütezeit des Bürgertums (18. Jahrhundert) seien die Erwartungen an die Erfüllung der Liebe und der Sexualität in der Ehe gestiegen. Dies sei fatal gewesen, und „kein mittelalterlicher Mensch, hätte diese Fülle von Unvernunft und Lebensverachtung verstehen können.“

Das wäre nun nicht wirklich erwähnenswert, wenn uns Heutigen nicht der Vorwurf gemacht würde, die Ehe zu schnell aufzugeben. Also: Was war da eigentlich los, im Mittelalter? Warum hielten die Ehen so lange? Oder stimmt das gar nicht?

Das Ideal und der frühe Tod

Zunächst: Eine lebenslange Ehe war und ist ein Idealbild, aber keine Realität. Im Mittelalter betrug die Lebenserwartung der Frauen nur etwa 30 Jahre – die der Männer allerdings zwischen 40 und 60 Jahren, falls sie die ersten Lebensjahre überstanden. Zwar versuchen immer wieder Historiker, diese angeblichen „Mythen“ zu entkräften, doch sie sind leider völlig unglaubwürdig, weil entweder ausschließlich recht alte Männer als Beispiele genommen wurden oder Frauen, die nie oder selten geboren haben. (Histofakt versuchte dies)

Frauen wurden genutzt und ausgelaugt

Die Erwartung an eine Frau jener Jahre bestand darin, für Haus und Hof sowie Kinder und Küche zu sorgen. Und natürlich hatte sie zu gebären – und dabei jedes Kind auszutragen, das sie von ihrem Mann empfing. Starb sie im Kindbett, wurde wieder geheiratet, falls sich er Mann dies leisten konnte oder aufgrund der Größe seines Hauses oder Hofes leisten musste. Das alles sind Tatsachen, die im Grunde gar nicht diskutiert werden müssten.

Frauen hatten also in jenen Jahren nicht das freie, selbstbestimmte Leben, das heute selbstverständlich ist. Insofern war auch klar: Die Ehe dauerte so gut wie immer „bis dass der Tod euch scheidet“ – und diese Scheidung durch den Tod der Wöchnerin kam wahrhaftig oft genug vor.

Das verlogene Bürgertum des 18. Jahrhunderts

Über das Bürgertum müssten wir eigentlich nicht reden – es romantisierte die Ehe nach außen und verfestigte sie nach innen durch einen vielfältigen Zwang, der auf die Frau ausgeübt wurde – und die Sterblichkeit im Kindbett blieb hoch. Nur die Frauen aus „bester Gesellschaft“ fanden gelegentlich Lücken, um sich ein paar Freiheiten zu gönnen – ansonsten hielt der Mann den Deckel auf der Ehe. Er hatte ja auch jedes Recht dazu, was heute kaum noch jemand weiß.

Mit der neuen Zeit leben

Der große Anstieg der Scheidungen, den wir heute beklagen, entstammt im Wesentlichen der Tatsache, dass beide Partner ein vielfältiges, eigenständiges Leben führen und sich nur innerlich aneinander gebunden fühlen. Diese „innere Bindung“ ist allerdings brüchiger als der „Zwang zur Bindung“, und so kommt es zu den vielen unsinnigen Scheidungen. Man geht auseinander, obgleich dies emotional unsinnig ist und wirtschaftlich zumeist sogar schädlich ist.

Wir müssen damit leben. Sollte es den Menschen in Deutschland einmal wieder wesentlich schlechter gehen, werden sie zusammenrücken – Not schweißt zusammen. In der Jetztzeit können wir nur an die Vernunft appellieren – und das ist oft ein sehr schwacher Appell, wenn das Hirn von Liebeslust vernebelt ist.

Wie viel Erniedrigung brauchst du in der Liebe?

Du musst nicht so extreme Gedanken haben, um hier mitreden zu können
Erniedrigung ist zweiseitig. Mal wollen wir sie lustvoll erleiden, mal gewinnen wir Lust daran, sie auszuüben. Und mal erschrecken wir vor dem Gedanken, überhaupt solche Gelüste zu haben. Natürlich kann es sein, dass du sie nie hattest und empört bist … aber dann lies einfach woanders über die Liebe.

Frau Katze sucht sich ihre Lover selbst – und obgleich sie weiß, dass ihr dann die Erniedrigung droht und sie gellende Schmerzlaute in die Frühlingsnacht hinein schreit, gibt sie sich dem Kater hin. Die verstören Anwohner der Vororte erschrecken bisweilen und öffnen die Fenster weit, um zu sehen, was dort Furchtbares geschieht, und Kinder fragen manchmal, warum die Katze so erbärmlich schreit, als würde sie unter Folterqualen leiden.

Auch Frau Mensch folgt dem Ruf der Natur. Sie möchte, dass sie dieses sonderbare Lustgefühl mit einem Mann erlebt, will die Höhepunkte ihrer Lust gemeinsam genießen. Und sie wünscht sich, dass der Fluss warmer Spermaflüssigkeit just in dem Moment einsetzt, da sie die spitzen Schreie ihrer Wollust gegen die Schlafzimmertapeten schmettert.

Vanille und Zimt, schlecken und schlecken lassen?

Nicht jede „Frau Mensch“ fühlt das Gleiche. Anders als Frau Katze kann Frau Mensch ihr Liebesleben „ganz gewöhnlich“, aber auch „ganz anders“ gestalten. Wir können brav in „Vanille und Zimt“ machen, am Mann lutschen oder an uns lutschen lassen, die Augen leuchten lassen und den Lover ins Öhrchen beißen und ihm dann einflüstern, wie toll er war.

Pfeffer und Chili? Schmerzlüste und Unterwerfungen?

Wir können aber auch „Pfeffer und Chili“ wählen, uns als Herrscherinnen aufspielen oder als Sklavinnen, als Erzieherinnen oder als Zöglinge. Die Rolle erlaubt uns, etwas zu sein, was wir nicht wirklich sind. Zum Beispiel die grausame Frau Königin, die Schönste hier. Wir können mit dem spitzen Absatz unserer Schuhe auf der nackten Haut eines elendiglichen Männer-Wurms schmerzhafte Markierungen aufbringen. Wir können aber auch unterwürfig wie eine eine Hündin auf dem Boden kriechen, ein Hundehalsband tragen und rote Grütze mit Vanillesoße aus dem Fressnapf schlecken.

Alles hat sich verändert - die Lust ist unter uns

Mittlerweile wissen wir, wie viele unserer Schwestern ähnliche Gelüste oder wenigstens Träume haben, ja, wir haben erfahren, dass sie eigentlich ganz gewöhnlich sind. Doch wir haben auch erlebt, wie wenige von uns sich wirklich auf das Spiel mit der erotischen Erniedrigung einlassen, egal, in welcher Rolle.

Wenn wir alles können, warum probieren wir es nicht? Ich habe viele Frauen gefragt, und einige davon haben durchaus „schmutzige“ Fantasien. Gewollt hätten sie manche Dinge schon – nur getraut haben sie sich halt nicht. Vor allen Dingen, so haben sie gesagt, nicht mit dem „eigenen“ Mann, schon gar nicht, wenn sie Kinder haben. Was soll der Ehemann denn von der Mutter seiner Kinder denken, wenn sie plötzlich so seltsame Gelüste entwickelt?

Manchmal sehe ich geheime Tagebücher, in denen erotische Fantasien angedeutet oder beschrieben werden. Sie wurden nicht wirklich erlebt, dazu sind sie viel zu plakativ. Doch warum wurden sie dann aufgeschrieben? Weil wir sie entbehren, aber nicht mutig genug sind, sie auch zu erproben?

Was ist nur mit uns los? Wir versinken gerne in der süßen Schlagsahne der romantischen Liebe, über die wir eigentlich längst hinaus sind. Warum kosten wir eigentlich so selten von der scharfen Süße eines Currygerichts? Warum beherrschen wir nicht, wenn uns danach ist, und warum bitten wir unsere Lover nicht darum, uns zu erniedrigen, wenn es uns doch Lust verschafft?

Es gibt viele Antworten auf diese Frage, aber nur wenige davon sind ehrlich. Als ich diesen Artikel zum ersten Mal veröffentlichte (1) , waren die „Shades of Grey“ noch nicht geschrieben, und die „Studie zur Normalität“ gab es ebenso wenig.

Heute frage ich also aufs Neue: Wie viel erotische Erniedrigung tut euch gut? Und findet sie in der Fantasie oder im Rollenspiel statt? (Ich hoffe, ihr erlebt sie niemals in der Realität). Und wie oft habt ihr euch gewünscht, einmal euren Lover erotisch zu erniedrigen? Waren es Träume? Oder habt ihr wirklich damit gespielt?

Ich weiß ja mittlerweile, wie still ihr werden könnt, wenn ich euch solche Fragen stelle. Aber schön wäre es eben doch, eine Antwort zu bekommen.

(1) Hinweis: Dieser Artikel erschien in ähnlicher, aber deutlich kürzerer Form im Magazin „Mehrhaut“ im Jahr 2011.

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Erotische Körperstrafen - Definitionen

Der Mann im Rollenspiel - doch warum verlangt er nach Strafe?
Hier finden Sie erotische Definitionen für Autorinnen und andere aus der schreibenden Zunft. Ich habe mir die Mühe gemacht, präzis zu sein und will sie hier vorstellen, bevor Sie möglicherweise ins Lexikon der Lust übernommen werden.

Wie kann ich erotische Körperstrafen intellektuell einordnen?

Im Bereich der erotischen Strafen herrschen nicht die gleichen Wertvorstellungen wie im Bereich der allgemeinen „Körperstrafen auf Verlangen“ und schon gar nicht die historischen Regeln der „körperlichen Züchtigung“. Hier habe ich Ihnen fünf Variationen der Züchtigung im Rollenspiel aufgezeichnet:

1. Wer danach verlangt („ich verdiene Schläge“), bestrafst zu werden, glaubt damit eine Schuld tilgen zu können.
2. Wer beweisen will, wie stark er ist und wie viel er „aushält“, will seinem Partner/seiner Partnerin imponieren.
3. Wer die Gefühle liebt, die durch das Schlagen entstehen, findet Vergnügen am „Geschlagen werden“ selbst.
4. Wer sich dem anderen Geschlecht durch Schläge hingibt, zieht daraus eine sexuelle Genugtuung, wie sie auch sonst bei der Hingabe entsteht.
5. Wer von Schlägen sexuell erregt wird, will vor allem deshalb geschlagen werden. Oft sind die Schläge dann nur die Ouvertüre zum Geschlechtsverkehr.

Nicht alle erotischen Strafen sind mit Schlägen oder Züchtigungen verbunden. Diese Meinung ist vor allem durch zeitgenössische Romane entstanden. Nur in bestimmten Rollenspielen werden traditionelle Körperstrafen einsetzt. Sie entsprechen nahezu immer der Formel: „Von einem Mitglied des anderen Geschlechts geschlagen zu werden, um dessen Nähe hingebungsvoll zu genießen.“

Bild: Ausschnitt aus "der schmerzlüsterne Freund", kolorierte Zeichnung, anonym.

Male Chastity – der Tag der Männerkeuschheit?

Bewahre deine Keuschheit wie ein Ritter, Mann!
Angeblich soll er am 15. Februar gefeiert werden, der „Male Chastity Day“, auch großspurig als „International Male Chastity Day“ vermarktet. Denn es geht um die Vermarktung von fragwürdigen „Sexspielzeugen“, die angeblich einer Tugend dienen: der männlichen Keuschheit.

Mit den absurdesten Argumenten wird an diesem Tag mit Stahl- und Plastikkäfigen für den Penis geworben, die von Männern „bequem unter der Kleidung“ getragen werden können. Das Hauptargument: Männer können damit weder Fremdverkehr haben noch onanieren – und das nütze dann angeblich den Frauen, wenn sie „ihre“ Männer wieder davon befreien würden. Freilich handelte s sich dabei um Fake-News, denn so gut, wie alle Artikel über solche Produkte dienen ausschließlich der Vermarktung der überteuerten Geräte „um jeden Preis“.

Wenn so etwas „chic“ aussehen soll und aus „edlem“ Material ist, kann es schon mal um die 100 GBP (britische Pfund) kosten. Und es wird tatsächlich genutzt – zumeist in „etwas schrägen“ Beziehungen im Bereich der Cuckold-, Fetisch- und BDSM-Szene.

Was Ihr Urologe dazu sagen wird? Vermutlich wird er mit den Augen rollen. Wir raten mal, ihn vorher zu fragen …