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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Kann es richtig sein, sich als Sklavin zu verdingen?

Ist die freiwillige Versklavung eines Menschen wirklich erstrebenswert? In einem Artikel des Magazins „Jetzt“ wir die Frage bejaht. Und doch bleibt ein ungutes Gefühl: Ja, du willst jetzt seine Sklavin (oder ihr Sklave) sein. Aber was ist, wenn sich irgendetwas in den Relationen verschiebt? Wirtschaftlich, sozial, finanziell, mental?

Dann geht die dominante Person fröhlich pfeifend ihrer Wege und sucht sich jemand neuen, um zu spielen und daraus Realitäten zu schmieden. Und die devote Person? Die liegt dann wie ein Käfer auf dem Rücken und hofft, dass sie nicht gefressen wird.

Anderer Meinung? Wir hören!

Geht eine SM-Beziehung auch künstlerisch?

Hurt me Harder - das Bild ist unter © 2017 by den Rechteinhabern (siehe Text)
Offenbar ist es möglich, sogar fotografisch. Jedenfalls, wenn man Andre Crois heißt und die richtigen Modelle für ein Shooting hat. Das Spiel mit der Geschlechteridentität, eines der emotional brisantesten Spiele für alle, die das Besondere lieben oder jedenfalls sehen mögen, ist ein Bestandteil des Shootings. Die Modelle waren William Jarrat und Kellee Aleman. Jarrat war zugleich Ideengeber des Shootings, das die Sticks and Stones Agentur veröffentliche.

Das Bild ist unter © 2017 by einer der genannten Personen, vermutlich by William Jarrat.

Frauen und Männer sind gleich, es sei denn, sie wären Männer

Frauen und Männer sind gleich, es sei denn, sie wären Männer - ein Satz voller Unsinn? Nein, im Gegenteil. Denn wenn Frauen ungleich behandelt werden und dies negativen Folgen hat, ist das Sexismus. Bei Männern ist es leider ganz anders ...

Unter dem Begriff „Sexismus“ werden Ansichten, Verhaltensweisen und Beurteilungen zusammengefasst, die einen ungleichen Status von Frauen und Männern zur Folge haben oder darauf hinwirken. Das geht in der Praxis so:

Ist eine Meinung, Aktion oder Aussage gegen Frauen gerichtet, so ist sie Sexismus, die zu ahnenden ist, weil sie dem sozialen Gleichgewicht schadet. Wann immer sie hingegen gegen Männer gerichtet ist, ist sie eine selbstverständliche Notwendigkeit, die dem sozialen Frieden dient.

Wie schön. Wir haben offenbar längst eine geheime Gynäkokratie, in der recht ist, was Frauen denken. Sie existiert allerdings überwiegend auf einer sehr abgehobenen wissenschaftlichen und politischen Ebene. Hier finden wie auch ihre Kämpferinnen und Kämpfer.

Was wollen wie eigentlich? Gleichheit oder Unterschiede?

Was denn nun? Entweder wir akzeptieren, dass Frauen und Männer in manchen Verhaltensweisen ungleich sind – dann dürfen wir sie unterschiedlich beurteilen. Oder wir nehmen an, dass sie „politisch korrekt“ zumindest sozial und mental gleich sind, dann müssen wir alle Menschen gleichbehandeln.

Und was passiert? Männer gelten als „potenzielle Gewalttäter“ und es gibt neuerdings eine Präventionsstelle. Prävention ist immer gut, brutale Gewalt gegen Menschen ist immer schlecht. Und da äre hübsch, wenn dies auch verwirklicht würde:

(Das Programm) … richtet sich an Menschen, die fürchten, ihre sexuellen Impulse nicht mehr kontrollieren zu können


Sehr gut – nur dass mit „Menschen“ ausschließlich Männer gemeint waren. So weit zum „Sexismus“.

Zitat: Ärztezeitung

Besuche das Land der Fantasie, aber ziehe nicht dorthin

Vorsicht bei der Umsetzung von Fantasien - die Realität ist oft hart und hässlich
Viele Menschen suchen nach dem besonderen in der Lust, dem absoluten Kick. Sie wollen entweder, dass sich die Lust bis an die Grenzen des Möglichen oder erträglichen steigern lässt. Oder sie wollen, dass sie ihren Körper anderen erotischen Herausforderungen aussetzen, die sie in neue Sphären der Gefühlswelt tragen.

Was viele von den Neugierigen nicht wissen: es gibt eine Grenze zwischen frivolen Rollenspielen (S/M, Unterwerfung, BDSM, Fetische) und der Realität. Eine Realität ist dadurch gekennzeichnet, dass der Spielbereich nicht mehr als eindeutig abgrenzbar wahrgenommen wird, sondern das Rollenspiel in die Realität übergeht oder in ihr verschwindet. Ist dies der Fall, so droht Gefahr für Körper, Geist, Psyche und vor allem der Freiheit.

Dabei geht es nicht um Menschen, die als „psychisch krank“ abgetan werden können – sondern um solche, die sagen: „ja, klar ist das nicht alles OK, aber was geht es mich an? Hauptsache es funktioniert!

Was dabei funktioniert, ist psychische Manipulation, die heute sogar in Seminaren gelehrt wird – sehr zum Leidwesen jener Verhaltens- und Erfolgstrainer, die diese Formen der Gehirnwäsche ablehnen. Menschen, die andere unterdrücken wollen, suchen sich oftmals schwache, aber neugierige Personen aus. Was dann folgt, ähnelt der sozialistischen Salamitaktik: das Opfer gibt zunächst freiwillig „ein bisschen Freiheit“ auf, um schließlich immer größere Bereich der eigenen Freiheit aufzugeben, und am Ende ein völliger Abhängigkeit zu leben. Der Weg zurück ist – vor allem durch die parallele Gehirnwäsche, nahezu unmöglich.

Oh ja – man/frau kann darüber fantasieren, was wäre, wenn … und das Rollenspiel in Sicherheit und Geborgenheit ist ja der gültige Versuch, ein „was-wäre-wenn“ Spiel zu vollziehen.

Insofern ist auch das, was uns die „Shades of Grey“ vorgaukeln, ein Märchen, eine Mischung aus Cinderella und „Alice hinten den Spiegeln“. Alice ist ein recht gutes Beispiel: Es gibt einen Weg zurück aus der Welt des Spiels, bei dem Figuren gesetzt werden wie auf dem Schachbrett. Die Spiegelwelt ist eine Scheinwelt, in der man sich nicht verirren darf.

Das eigentlich Entscheidende: in der Welt der Realität gib es immer und jederzeit einen Weg hinaus – und die Türen müssen immer offen stehen. Dies gilt im eigentlichen Sinn wie auch im übertragenen Sinn. Man kann körperlich, räumlich, finanziell, emotional und sozial gefangen sein und nicht immer sind die Fesseln sofort erkennbar. Nur, wer ständig Türen öffnen und schließen kann, wie er will, ist wirklich frei.

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Bild: Unbekannter Künstler, Ausschnitt

Kann man sich darüber freuen, geschlagen zu werden?

Etiketten sind schnell aufgelebt: Wer sich daran freut, von einem anderen geschlagen zu werden, ist entweder meschugge oder selbstzerstörerisch veranlagt oder schmerzgeil. Na ja – oder eben ein Masochist. Der olle Besserwisser Richard Fridolin Joseph Freiherr Krafft von Festenberg auf Frohnberg, dem heute noch alle Ehren seines Standes gewährt werden, hat das Etikett erfunden. Mal was zum Amüsieren? Ach, Wikipedia, wie säuselst du so süß:

Er war zeitlebens ein liebevoller, besorgter Gatte und Vater für seine Familie, war mehrerer Sprachen kundig und fand oft Erholung vom Beruf im Klavierspiel.


Wie niedlich, nicht wahr? Und so ganz nebenbei hasste er noch den Freigeist Leopold Ritter von Sacher-Masoch, und zwar so sehr, dass er die Schmerzlust sogleich als „Masochismus“ brandmarkte und Sacher-Masoch damit zu erniedrigen versuchte.

So also kam der Masochismus in die Welt … und manche andere Theorie, über die der moderne, emanzipierte und liberale Mensch nur den Kopf schütteln kann.

Was vom "liebevollen Klavierspieler" nachwirkte, war vor allem die Definition: Masochismus – und weil das Wort so schön gelehrt klingt, ist es auch gleich in mehrere Kombinationen eingegangen: den Sadomasochismus und in das daraus abgeleitete Unwort „Sadomaso“. Die Theorie dahinter: Wer an Schmerz Lust hat, muss zwangsläufig auch die Lust verspüren, anderen Schmerzen zuzufügen, also parallel auch ein Sadist zu sein. Und das ist dann eben ein Sadomasochist, oder für Illustrierten- und Boulevardblattleser: Sadomaso.

Der besorgte Bürger, der besorgte Gatte und die Etiketten für Abweichler

Sehen Sie – und das ist eben jedem Mann, der ein „liebevoller, besorgter Gatte“ ist, ein Gräuel, und jeder liebevollen, besorgten Gattin ebenso. Und den „besorgten Bürgern“ natürlich auch.

Kein leuchtendes Bespiel, aber ein Beispiel der Lust
Der heutige Mensch etikettiert alles, und man kann sagen: Hast du ein Etikett, bist du das, was draufsteht. Sogar, wer nicht abweicht, muss sich etikettieren lassen. Vor 100 Jahren noch hätte man sich darüber amüsiert, falls sich jemand als „heterosexuell“ definiert, heute verdächtigt man Personen, die sich nicht ausdrücklich dazu bekenne, als „möglicherweise lesbisch/homosexuell“. Nicht etwa vor 50 Jahren, sondern aktuell.

Und so ist es auch mit „Sadomasochistisch“ oder „Masochistisch“. Die Psychiater und Psychologen, die sich damit wichtig gemacht haben, geben vor, den Menschen geholfen zu haben, von dem Stigma der „Perversionen“ loszukommen. Doch stattdessen trugen sie danach den Stempel der „Kranken“ oder sagen wir mal: der „sexuell Gestörten“.

Nun möchte niemand mit jemandem leben, der sich in Extreme hineinsteigert, der an sich selbst leidet oder der Freude daran hat, anderen ein Leid anzutun. Wer sich selbst über alle Maßen gefährdet, gleich, ob Extremsportler oder „Masochist“, muss mindestens davor gewarnt, besser noch davor bewahrt werden.

Die süße Lust braucht kein Etikett

Doch bei den meisten Menschen, die sich daran ergötzen, Rock oder Hose herunterzulassen, um sich der süßen Lust von Handschlägen (oder auch mehr) hinzugeben, sind keine „Masochisten“, sondern einfach sinnliche Liebhaber der Kombination von Lust und Schmerz. Es ist eine bittersüße Erfahrung, in der Imagination, Realität und das Verhältnis der Personen zueinander eine merkwürdige Melange eingehen – ähnlich wie beim Sex, nur dass sich das Spiel mit der Lust am Schmerz viel ausgiebiger fortsetzen lässt. Personen, die häufiger und aus purer Lust Sex mit Fremden haben, sind ja oft enttäuscht, weil die kurze Lust, die sie dabei empfinden, den Frust der Umstände nicht aufwiegt. Da, so meinen jedenfalls die Freunde sinnlicher Schläge, würden sie doch wesentlich zufriedener sein, zumal sie die „Echo-Effekte“ gerne nutzen, um die Szenen noch einmal zu erleben, wenn sie längst vorüber sind.

Ob Frau oder Mann – wer sich an der Lust sinnlicher Schläge erfreut, soll dies tun, und wer sie verachtet, soll es eben bleiben lassen.

Bild: historische Illustration