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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Schmerzhafte und schicke Doktorspiele der Ewachsenen

Spielen Erwachsene noch Doktorspiele? Die meisten wohl nicht – sie empfinden dies mit Recht als kindisch. Doch da haben wir genau das Stichwort: die Reise zurück in die Kindheit, die Gefühle von damals. Und dann dann die 180-Grad-Kurve Pubertät, die Lust daran, keinerlei Verantwortung zu empfinden und sich auch gegen nichts wehren zu dürfen. Und dann sind viele wieder da, wo sie einmal waren: Klinik-Sex und Klinik-Behandlung sind die neuen Doktorspiele.

Oh, oh … was haben wir denn da? Einen Patienten, der sich der Willkür von Oberschwester Theresa oder Frau Doktor Eygensinn unterwirft. Manchmal, doch viel seltener, tut es auch eine Patientin.

Nicht ganz neu: Doktorspiele
Wahrscheinlich wissen die meisten von uns noch, wie unangenehm es war, sich vor einer Person des anderen Geschlechts entblößen zu müssen. Die Würde des Menschen? Ach so. Da haben Schulärztinnen einfach mal die Hoden betastet – Schüler waren ja keine Menschen. Und Frau Oberschwester ließ sich nicht nehmen, noch persönlich das Fiberthermometer in die Kerbe von Knaben- und Männerhintern einzuführen. Irgendwie war’s dann sowieso egal, ob „die Schwester“, Frau Doktor oder Herr Doktor Katheder setzte, den behandschuhten Zeigefinger in den Darm einführten, um die Prostata zu erfühlen, eine Sonde in den Darm einführten oder ein Klistier vorbereiteten. „Jetzt wird es etwas wehtun“, sagte Frau Medizinerin gerade noch und schon wird die Haut aufgeschnitten, schreien die Nerven in das Hirn herein und Frau Doktor tut so, als hätte sie alles richtig gemacht.

Nun ja. Nie auf einem gynäkologischen Stuhl gesessen? Nein? Nie hilflos zusehen müssen, wie jemand an dir herumschnippelt, Sonden in dich hineinpresst, Druck auf dich ausübt oder elektrische Ströme zwecks Reaktion der Nerven durch den Körper jagt? Nie in einem Bett gelegen, in dem du dich nicht bewegen kannst (oder darfst?)

Wir haben uns zweierlei sagen lassen: Einmal, dass der Körper Opiate aufbaut, die gegen den extremen Schmerz wirken – und bei ihnen geht es darum, noch einmal zu spüren, wie sie wirken. Und dann die Idee, dass Frau Doktor oder Frau Oberschwester nicht nur resolut ist, sondern auch noch schön. Und wenn sie wirklich resolut und schön ist im medizinischen Rollenspiel, dann käme ein wundersamer Effekt auf: Der Mann, der da liegt und leidet, möchte mehr und länger leiden, weil er nur dann die Schönheit seiner Peinigerin genießen kann.

Und auf diese Weise lernen wir, zu verstehen, warum es scheußlich schön sein kann, dieses pseudo-medizinische Folterspiel über sich ergehen zu lassen. Samt Zwangsjacken und Klistieren, Sonden und Wartenberg-Rädern.

Und gestern zum Tatort blieb noch die Frage: Was ist Bukakke?

Bukakke ist eine Form der sexuellen Entwürdigung einer Frau durch mehrere Männer. Dabei besudeln diese Männer die Frau mit ihrer Spermaflüssigkeit, die vorzugsweise über den Kopf der Frau durch Ejakulation verteilt wird.

Im Tatort „Hardcore“ wurde dieser Frage gestern – wie könnte es auch anders sein – zwar gestellt, aber nicht ausführlich beantwortet. Es handelt sich dabei um eine erst in den 1980er Jahren aus Japan importierte Form der Pornografie, die ausschließlich von Bildern lebt, textlich aber kaum zu beschreiben ist.

Die dahinterstehende Praxis ist keine japanische Tradition, sondern resultiert aus der generellen Herabwürdigung von Frauen in Japan in jenen Jahren, durch die Unterwürfigkeit, die ihnen generell unterstellt wurde und vielleicht auch der Zensur, die Sperma „durchließ“, Genitalien aber nicht. Zudem gab es eine Praxis in Japan, auf den Feind zu urinieren und so seine Missachtung auszudrücken.

Im Zuge der Emanzipation, aber auch einem Geschmackswandel der Konsumenten von Pornografie verschwand „Bukakke“ als Genre fast ganz oder ging in den Kategorien BDSM oder Fetisch auf.