Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die absolute Hingabe

Einst eine Erwartung, heute umstritten: die Hingabe
Was eine Hingabe eigentlich bedeutet, ist im Deutschen nicht völlig klar. Grimms Deutsches Wörterbuch (1) sagt aus, dass die Hingabe“ nach „neueren Quellen“ die „Hingebung in Liebe“ bedeute. Ursprünglich war die Hingabe eines Gutes gemeint, im Extremfall die Hingabe der Freiheit. Im weiteren Sinne überwiegen aber Bezüge, die mit der Liebe zur Kunst oder zu einem Menschen zusammenhängen. So wurde in Teilen Deutschlands auch die Verlobung der Frau als „Hingabe“ bezeichnet. Ein anderer Begriff dafür wäre das ebenso altertümliche Wort „die Preisgebung“(2). Das Wort „Hingabe“ wird nicht immer positiv bewertet, und im 19. Jahrhundert lesen wir gar, dass „Prostitution die gewerbsmäßig betriebene Hingabe“ sei.

Sich hemmungslos hingeben?

Was bedeutete es nun, sich jemandem „hemmungslos“, „absolut“ oder „völlig“ hinzugeben?

Die Redensart kommt in modernen, schnell dahingeschriebenen Liebesromanen vor. Nachdem die Partnerin in irgendeiner Weise sexuelle erregt wurde, gibt sie sich ihm/ihr unvermittelt „völlig hin“.

Hemmungslose Geilheit ?

Gemeint ist zumeist, dass ihre Geilheit auf einem Punkt angekommen war, an dem sie an nichts anderes mehr dachte, als befriedigt zu werden. Das heißt: alle Gedanken an die Begleitumstände, und damit auch alle eventuell vorhandenen Bedenken waren plötzlich verschwunden. Mit ihnen vergingen dann auch die eigenen Wünsche und Vorstellungen.

Die völlige Hingabe ist – wenn sie nicht gespielt wird oder durch romantische Verzückung mental gestützt wird – eine Folge des Einsatzes körpereigener Drogen, also an sich etwas völlig Natürliches. Die Natur drängt ihre Geschöpfe, einen einmal eingeleiteten Geschlechtsakt in jedem Fall zu vollenden und versucht daher, den Rückzug in jedem Fall zu vereiteln.

Einfache Formel für die Hingabe


Oder, sehr einfach:


Je weniger der Geschlechtsakt durch Gedanken „gestört“ wird, umso größer ist die Möglichkeit der „absoluten Hingabe“.

Die Hingabe als ideologische Unmöglichkeit

Aus der Sicht der „Neusprech-Bewegung“, die für „soziale Korrektheit“ sorgen will, ist die die Lust, sich hinzugeben, ein Tabu. Die Vertreter dieser Philosophie sehen im Geschlechtsakt einen gleichberechtigten, durchgängig bewussten Prozess. Jede Form von Asymmetrie wird dabei ausgeschlossen, und Hingabe wird in diesem Zusammenhang mit „Unterwerfung“ gleichgesetzt. Erstaunlich dabei ist, wie Menschen in ihrem Lusttaumel noch „psychische Prozesse“ oder gar Feinheiten des „neuen Lust-Knigges“ wahrnehmen wollen. Und um es zu verdeutlichen: Hier ist nicht von SM-Aktivitäten die Rede, sondern von der reinen, unverfälschten Begierde gewöhnlicher Paare.

Psychologie und Esoterik als Helfer für die Hingabe?

Manche Psychologen sagen, die Hingabe sei ein „psychischer Prozess“, der erlernt werden könne, weil die Hingabe etwas mit „Urvertrauen“ zu tun habe. Das mag stimmen, wird aber zur Farce, wenn es mit zu viel esoterischem Unsinn ummantelt wird. Natürliche Prozesse wie die Hingabe kann man durch psychische Hemmungen, falsches Lernen, verinnerliche Ideologien, Ängste vor den Folgen oder Gedankenkonstruktionen verhindern. Es mag verschiedene Meinungen dazu geben, wie sie sich auflösen lassen – doch sicher nicht dadurch, dass man behauptet, man müsse neue veränderte psychische oder esoterische Methoden entwickeln, um dies zu tun.

Männer, analer Zugang und SM-Spiele

Nicht ausschließlich Frauen, auch Männer haben gelegentlich Vorbehalte unterschiedlicher Art, sich „absolut hinzugeben“, und sie drücken sich je nach Art und Veranlagung so aus, dass sich der Penis nicht versteift oder die Ejakulation gehemmt ist. Die größten Vorbehalte haben Männer immer dann, wenn sie selbst (anal) penetriert werden sollen – das betrifft auch heterosexuelle Männer, die sich auf Rollenspiele oder Pegging einlassen.

Hingabe gleich Kapitulation?

Hingabe, das Hingeben oder Aufgeben, auch die „Kapitulation“, wie man wörtlich übersetzt im Englischen sagen würde, sind Reizwörter, weil sie in einem Zusammenhang mit Macht, Aufgabe der Macht und sogar Ohnmacht verwendet werden. Die Forderung, sich hinzugeben, ist deshalb ehrenrührig, der Wunsch, sich hinzugeben, aber durchaus vorhanden und ein Beweis des Selbstbewusstseins. Denn nur derjenige oder diejenige wird sich lustvoll hingeben, der/die weiß, dass der nächste Tag wieder die Person hervorbringt, die man zuvor darstellte.

Lösung: sich der animalischen Natur bewusst werden

Es gilt also, wie so oft in der Liebe, sich seiner animalischen Natur bewusst zu sein und sie mit der Lust und der Realität verbinden zu können. Das ist allemal hilfreicher als jede Diskussion um die Berechtigung der Hingabe.

Es ist eine große Aufgabe – möglicherweise eine, die viele Jahre in Anspruch nimmt – und wohl dem, der dabei eine einfühlsame Partnerin oder einen entsprechenden Partner hat.

(1) Bei Grimm - nachlesen.
(2) Preisgebung ist noch stärker als "Hingabe" mit dem Begriff "sich als Beute hingeben" verbunden. Weitere Gedanken zur Hingabe und zum Konflikt um den Wortgebrauch in DIE ZEIT.
Bild: Buchillustration,oberer Teil des Bildes, ca. 1925

Die Überhöhung

Die Illusion ist oft mehr als die Realität hergibt - und eine Falle für Gutgläubige
Während sich die Erniedrigung offenbar erst im Erwachsenenalter zu einer sinnlichen Lust entwickelt, gilt die Überhöhung der geliebten Person als eine Untugend der Jugend. Sie beginnt mit der sinnlichen Schwärmerei, die möglicherweise in einer Glorifizierung oder Vergötterung endet.

Gelingt es dem jugendlichen und manchmal auch bereits erwachsenen Menschen nicht, diesem Zwang zu entfliehen, so gerät die Person möglicherweise in die Falle jener Frauen und Männer, die nur darauf warten, sie in die Abhängigkeit zu zwingen.

Ich tue alles für ihn ... oder für sie

Ein typischer Satz für eine gefährdete Person wäre: „Ich würde alles für sie (ihn) tun.“ Nun weiß man, dass kein vernünftiger Mensch „alles“ für einen Fremden tun würde, schon gar nicht für einen emotionalen Ausbeuter, aber die Betroffenen glauben es tatsächlich. Sie würden lügen, betrügen und stehlen und sich selbst in jeder Form erniedrigen, nur um den Personen zu gefallen, die sich selbst als „Herrinnen/Herren“ über andere verstehen.

Fragen - aber niemals konkrete Antworten über die Motive

Zumeist wird nicht ganz deutlich, welchen Vorteil oder Nutzen der Konterpart wirklich davon hat. Eine allzeit verfügbare, unproblematische Gespielin (oder einen entsprechenden Gespielen)? Eine Geldquelle, die sich anzapfen lässt, solange das Vermögen nicht aufgebraucht ist? Eine sadistische Veranlagung? Oder einfach der Wunsch, für einige schwache Persönlichkeiten tatsächlich die Herrscherin oder den Herrscher spielen zu können?

Machthunger oder Geldgier als Motiv?

Wer Antworten darauf sucht, wird sie nirgendwo finden. Ob jemand sich 24 Katzen hält oder per E-Mail 24 Männer in emotionalen Stress versetzt, immer ist es das Gefühl, wenigstens über irgendjemanden Macht ausüben zu können. Noch besser läuft es für Damen im Internet, denen es überwiegend um Geld und erst dann um die Macht über Menschen geht: elende Abzockerinnen, die sich schwache und bedürftige Männer aussuchen, die keine Chance auf Beziehungen haben. Das Prinzip ist so abartig, dass man es kaum für möglich hält: Sie versprechen nichts, sagen aber, dass es günstig wäre, ihnen Geschenke zu geben – Geld oder Sachwerte. Der Tick: Es ist nie genug, aber der „Kunde“ bekommt niemals, was er sich erhofft.

Unterwerfung per Korrespondenz

Kaum jemand weiß, warum Männer ständig wieder auf diese Masche hereinfallen. In den Vor-Internet-Zeiten waren mehrere Fälle bekannt geworden, in denen lüsterne, leicht sonderbar angehauchte Männer sich im Rahmen einer Korrespondenz unterwarfen.

Es handelte sich dabei um Männer, die ganz offensichtlich kaum sexuelle Kontakte zu Frauen hatten, aber deutlich machten, dass sie diese gerne hätten. Die Frauen, oftmals gebildete, schreibkundige Damen, verschickten Briefe an Männer, die sie „im Vorübergehen“ oder in einer besonderen nicht-erotischen Situation kennengelernt hatten.

Von drei eng beschriebenen handschriftlichen Seiten“ die voller „versteckter sexueller Andeutungen“ waren, berichtet ein Zeitzeuge in dem Buch "Hörigkeit" von Karin Dietel-Wichmann. (1)

Die Vorstellung, dass der Mann masturbiert, reicht mancher Frau

Die Frau manipuliert den Mann extrem – und sucht die virtuelle Rückkoppelung. Er soll ihr gehören, aber nicht physisch. Ob er antwortet oder nicht, ist ihr gleichgültig. Sie vermutet, der Mann würde über den erotischen Inhalt ihrer Briefe und in Gedanken an ihre erotische Erscheinung masturbieren. Und obgleich der Mann ihr nie zurückschreibt, hält sie ihn Woche für Woche mit ähnlichen, anonymen Briefen in Atem.

Erotisch faszinierend zu sein, aber auf keinen Fall Intimitäten zuzulassen, war lange Zeit eine Methode der „Halbjungfrauen“, die sich einladen ließen, Geschenke annahmen und kokettierten, aber streng darauf achteten, dass es niemals intime Berührungen gab, werde aktiv noch passiv. Doch sie gingen dabei das Risiko der Nähe ein – davor hüteten sich die Briefschreiberinnen ebenso, wie es heute die Abzockerinnen im Internet tun.

Reizen und nicht erfüllen - das Spiel hört nie auf

Die Methode „Anreizen und nicht erfüllen“, scheint nach wie vor eine beliebte Methode zu sein, sich zu überhöhen und als göttliches Wesen verehren zu lassen. Was nur als logisch erscheint: Göttinnen haben nun mal keinen Geschlechtsverkehr mit kriecherischen Erdenwürmern.

(1) Karin Dietel-Wichmann: Hörigkeit. Die Sehnsucht nach der Unterwerfung.
Bild: Nach einem bekannten historischen Foto.

Was ist eigentlich eine Erniedrigung?

Amor, Unterwerfung und Dominanz in einem einzigen Bild
Was ist eigentlich eine Erniedrigung und warum wünschen sich Menschen, erniedrigt zu werden? Wir wollen Antworten finden - nicht nur, aber auch für sie Sinnlichkeit, die in der Erniedrigung liegen kann.

Generell sind alle Menschen frei und gleich geboren, das heißt, sie müssten einander eigentlich immer „auf Augenhöhe“ begegnen. In der Praxis ist die nicht der Fall – die einen überhöhen sich, indem sie ihre vermeintliche oder tatsächliche Macht ausspielen, andere erniedrigen sich, um nicht verletzt oder bestraft zu werden.

Das erklärt nun aber nicht die sinnlichen Gefühle oder gar die bewusst gesuchten erotischen Komponenten der Erniedrigung.

Erniedrigung - ganz neutral

Sehen wie die Sache neutral, so finden wir, dass die Person, die erniedrigt werden möchte, einen Teil ihrer Persönlichkeitsrechte für einen begrenzten Zeitraum aufgibt. Zunächst ist es die Würde, ein Begriff aus der Ethik und der Gesetzgebung. Das heißt, die Person, die erniedrigt werden möchte, will bis zu einem gewissen Grad entwürdigt werden. Statt „entwürdigen“ kann man auch sagen, diese Person will sich beschämen oder eben „erniedrigen“ lassen oder aber sich in Scham und Schmach hineingleiten lassen, wobei im Extremfall auch Verachtung hinzukommt.

Elemente der sinnlichen Erniedrigung

Die sinnliche, erotische oder sexuelle Erniedrigung besteht darin, psychische und körperliche Übergriffe zuzulassen, die im Grunde genommen zwischen Erwachsenen Tabu sind. Eine große Rolle spielen Nacktheit, rituelle Gebote und Verbote, Bewegungshemmungen, Einschränkungen der Wahrnehmung, Manipulationen an den Genitalien sowie erniedrigende Körperstrafen. Normalerweise wird die Demütigung umso stärker erlebt, je mehr Personen anwesend sind.

Demütigend kann also bereits sein, sich vor einem Menschen nackt auszuziehen, aber diese Demütigung wird verstärkt, wenn mehrere Personen dabei zusehen dürfen, jemand also „vorgeführt“ wird.

Schuld und Sühne oder Lust am Genuss?

Wissenschaftlich ist ungeklärt, warum sich Menschen demütigenden Situationen bewusst aussetzen. Die häufigste nicht-erotische Erklärung wäre, dass Schuld und Sühne sie antreiben, wie wir dies auch bei der katholischen Beichte vorfinden. Jedenfalls versuchen sie, sich während einer begrenzten Zeit einer Autorität zu unterwerfen. Die Freudianer glauben, dass frühkindliche Erlebnisse sie antreiben, andere Vertreter der Psycho-Branche vermuten pubertäre Erfahrungen. Im Bereich der Erotik, so sagen sie, würde der gleichzeitige Genuss der Lust am anderen Geschlecht und das Verabreichen von Strafen durch dieselbe Person zu späteren sexuellen Abweichungen führen.

In der Praxis wird man zugeben müssen: Jeder Mensch ist irgendwann einmal von anderen erniedrigt worden, seien es Frauen, Männer oder Gruppen gewesen, und diese Erlebnisse bleiben teils lange im Gedächtnis haften. Sexuelle Erniedrigungen treffen keinesfalls nur Frauen, sondern auch Männer.

Will man Generelles sagen, so gilt: Die Erniedrigung kann Teil einer Läuterung (Beichten, gestraft werden und sich befreit fühlen) sein. Sie kann aber auch Teil der lustvollen Erfahrung sein, sich zu fügen und im wahrsten Sinne des Wortes „verantwortungslos“ sein zu dürfen.

Frauen und Männer - Irrtümer bei der Lust an der Erniedrigung

Es ist ein Irrtum, dass sich ausschließlich Frauen auf die eine oder andere Art demütigen lassen. Manche Männer unterwerfen sich geeigneten Frauen aus Liebe, Leidenschaft oder Bedürftigkeit. Andere suchen bewusst die sexuelle Demütigung, die wir als Fantasien in pornografischen Schriften vielfach nachlesen können, die aber in Lebensbeschreibungen fast immer ausgespart werden. Einige Männer wollen dabei höchst unkonventionell beherrscht werden, andere passen in das Klischee der SM-Kreise. Als besonders erniedrigend gilt dabei der instrumentelle Analverkehr (teils unter Zeugen) oder dies sogenannte „Feminisierung“, also die Demütigung, als Frau behandelt zu werden.

Das erotische Verhör – ein Mittel zur Enthemmung?

Im Ursprung: Der Priester wollte alles sehr detailliert wissen
An der Grenze der Erotik gibt es all diese Rollenspiele, die den zufälligen Beobachteter befremden. Warum sollte ein Mensch in ein erotisches Verhör einwilligen? Warum sollte er Methoden an sich vollziehen lassen, die einem Verhör ähneln?

Wir haben ein wenig über erotische Verhöre recherchiert. Sie sind nicht unbedingt zweckfreie, erregende Rollenspiele, sondern sollen manchen schüchternen und gehemmten Personen tatsächlich ermöglichen, offen über ihre „schmutzigen“ Sehnsüchte zu sprechen. Man könnte diese Situation durchaus mit einer Beichte vergleichen.

Aus den vielen Erfahrungsberichten zum Thema konnte ich folgendes Entnehmen:

1. Befragt wird stets zu „peinlichen“ Verhaltensweisen und Praktiken.
2. Gib der Betroffene zu, „so etwas“ zu tun, werden die noch peinlicheren Details abgefragt.
3. Wird ungenau geschildert, was geschieht, so werden detaillierte (wirklich detailgetreue) Schilderungen nachgefordert.

Tatsächlich wurden Beichten in ähnlicher Form abgenommen, wie Werner Fuld weiß, der seinerseits den spanischen Jesuiten Thomas Sanchez gelesen hat. Er schuf ...

Ein klassisches Kompendium aller denkbaren Variationen des sexuellen Lebens, das jeden Einzelfall mit höchster Gründlichkeit abhandelte. Der Priester musste die Beichtenden fragen, welche Stellung sie beim Liebesakt einnahmen, wie oft und wie lange sie miteinander schlafen, ob die Frau einen künstlichen Penis benutzte und wie sie sich damit befriedigte, ob ein Paar Oralverkehr pflegte und ob die Frau dabei den Samen schluckte ...“


Eine dominante Frau schrieb vor einiger Zeit über ihre Art, neue Lover zu befragen::

Mein Deal geht so: Ich stelle eine Frage. Du antwortest, und ich akzeptiere nicht, dass du „nein“ sagst. Ich bestehe darauf, dass du mir, gleich, ob deine Antwort „ja“, „nein“ oder möglicherweise“ ist, detailliert Auskunft gibst, was du willst oder nicht willst.

Ich erwarte, dass du ausführlich darlegst,

- Was dich zu der Frage, die ich dir stelle, zu sagen weißt.
- Deine Gefühle, die meine Frage bei dir auslösten.
- Deine Erfahrungen (Falls du welche damit hast).


Während diese Art von Befragung den Anhänger bestimmter Praktiken vorbehalten sein mag, kann eine erotische Beichte auch als aufschlussreiches Spiel bei der Einschätzung anderer erotischer Fantasien eingeschätzt werden.

Das Beispiel ist bewusst „harmlos“ gehalten, zeigt aber, wie das Verfahren abläuft:

„Masturbierst du?“ (Falls „ja“)
„Wie oft masturbiert du?“
„Bist du nackt oder trägst du Klamotten, wenn du es tust?“ („Welche?“)
„Benutzt du dazu deine Hand oder ein Gerät?“ (falls ja: welches)
„Schildere jetzt mal genau, wie du vorgehst.“
„An wen denkst du dabei?“
„Was trägt er/sie?“
„Ist er/sie schon scharf, wenn er/sie in deiner Vorstellung auftaucht?“ (und weiter ...)


Diese Befragung ist jeder Frau und jedem Mann ausgesprochen peinlich – und sie beschäftigt sich vorerst mit der Realität – nicht mit den Fantasien, obgleich diese in den letzten Fragen schon anklingen.

Ob solche spielerischen Verfahren wirklich nützen? In jedem Fall helfen sie, über Themen zu reden, die sonst vielleicht ewig verschwiegen würden.

Der erotische Sadismus – kaum Tatsachen, viele Spekulationen

Klischee einer Sadistin
Ob Sporttrainerin, Tanzlehrerin oder Domina … etwas Sadismus steckt in vielen Menschen. Jedenfalls dann, wenn sie andere Menschen bis zu den Grenzen ihrer Leistungs- und Leidensfähigkeit treiben wollen.

Doch alle die Genannten haben sozusagen ein gutes Alibi: Sie dienen ja den anderen, um ihre ultimativen Grenzen zu erreichen. Sie sind sozusagen „Sadisten im Dienste der masochistischen Personen.

Die Puppen sollen nach Vertrag tanzen - das Klischee über Sadismus

Angebliche „echte“ erotische Sadisten hingegen wollen „die Puppen tanzen sehen“. Ihnen macht es Freude, Menschen zu etwas zu bewegen, was sie eben nicht tun würden, wenn sie nicht genötigt würden. Der Sadismus kann demnach darin bestehen, Menschen zu demütigen oder zu beschämen oder sie in ihrer Beweglichkeit zu hemmen (Fesseln). Sadisten können unsinnige Regelwerke vorschreiben (Kleidung, Arrest, Keuschhaltung, Mittelentzug, Zwangsfasten, Sklavenverträge) und die Körper ihrer Mitspieler beliebig sexuell nutzen. Oder sie nach Lust und Laune körperlich bestrafen. So jedenfalls die Klischees und ständig wiederholten Behauptungen aus einschlägigen und weniger einschlägigen Publikationen und Romanen. Ihr Wahrheitsgehalt ist so gut wie gar nicht recherchierbar, weil nahezu alle einschlägigen Werke zum Thema von Frauen verfasst worden sind, die Dominanz gegen Geld anbieten. Man kann nicht behaupten, sie seinen repräsentativ für "echte Sadisten".

Sadisten und Sadistinnen aus der Sicht der Psychologie

Ob sie daraus unmittelbar sexuelle Erregung gewinnen, ist nicht verbürgt. Angeblich wollen viele nur erleben, inwieweit sich Menschen knechten oder quälen lassen, ohne ernstlichen Widerstand zu leisten. Die folgenden Meinungen sind Extrakte aus psychologischen Verlautbarungen.

Allgemeiner Sadismus

Der allgemeine (nicht zwangsläufig sexuelle) Sadismus zielt nach Meinung der Psychologie darauf ab, möglichst die absolute, in jedem Fall aber die partielle Herrschaft über einen anderen Menschen zu gewinnen. Darin legt also eher ein Glücksgefühl als eine erotische Komponente.

Sexueller Sadismus

Der sexuelle Sadismus wird, wie ebenfalls von Psychologen behauptet, als erregende Begleitung zum Geschlechtsverkehr angesehen – entweder zuvor, währenddessen oder aber auch danach. Viele Paare geben immerhin an, dass leichter Sadismus im Vorfeld zu den üblichen Praktiken ihres Liebeslebens gehört. Leichte Schläge und bestimmte Handlungen führen zumeist auch dann zur Erregung, wenn der Partner nicht „schmerzgeil“ ist. Ist er es es dennoch, so werden auch härteste Schläge eingesetzt, um ihn oder sie sexuell zu berauschen.

Sexueller Sadismus ohne Befriedigung

Als eine „Sonderform“ des sexuellen Sadismus gilt psychologisch gesehen die Qual und Erniedrigung ohne darauf folgenden Geschlechtsverkehr. Man kann sich das so vorstellen: Der Sadist oder die Sadistin quält ihren Gegenspieler so lange, bis er das Maximum an aufgeilendem Schmerz oder schmervoller Geilheit erlangt hat. Der Sadist/die Sadistin befriedigt sich später nicht an ihrem Gegenspieler und lässt sich von ihm/ihr auch nicht befriedigen. Der teilnehmende Masochist wird ebenfalls nicht befriedigt, sondern „darf“ sich später selbst befriedigen. Die Frage ist, ob dies eine Sonderform ist, da Geschlechtsverkehr nicht zwangsläufig zu SM-Spielen gehört. Dazu ein Zitat (Doccheck):

Eine Sonderform des sexuellen Sadismus und nach Eric Bornemann sogar eine zusätzliche Ausprägung, stellt der perverse oder kompensationsatorische Sadismus dar.
"Der erotische Sadismus – kaum Tatsachen, viele Spekulationen " vollständig lesen