Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Kerle scharf machen

Die Macht über den psychisch gebrochenen Mann
Ein Teil der Frauen ist der Meinung, mit der Liebe niemals spielerisch umgehen zu dürfen. Sie betonen, wie ehrlich und aufrichtig sie sind und dass sie ausschließlich „echte“ Gefühle verspüren und übermitteln.

Ein anderer Teil setzt bewusst die Elemente des intensiven Flirts ein und heizt die Männer so weit auf, dass sie „echt scharf werden“, ohne dass sie selbst in der gleichen Stimmung sind. Sie sagen, es sei ein Genuss für sie, die Männer im Zustand höchster Erregung zu sehen, auch wenn ihrerseits keinerlei Absicht besteht, mit ihnen eine Beziehung irgendwelcher Art einzugehen. Sie genießen einfach die Macht, die sie auf diese Weise erlangen können.

Die "Halbjungfern" sollen das Spiel erfunden haben

Machtspiele dieser Art nenn man „Tease and Denial“, also „Reizen und Verweigern.“ Das System ist uralt – es wurde im 19. Jahrhundert von zahllosen jungen Frauen benutzt, um sich einerseits quasi-sexuelle Vergnügungen zu gönnen und andererseits physisch jungfräulich zu bleiben. Die Frauen, die auf diese Weise wollüstige Gefühle in den Männern erzeugten, hießen folgerichtig „Halbjungfrauen“.

Die Fähigkeit, „Kerle scharfzumachen“ ist inzwischen verpönt – eine „anständige“, intelligente und emanzipierte Frau aus der Mittelschicht wird sich kaum noch die Mühe machen, das Spiel zu erlernen und auszuführen.

Die Kerle scharf machen und wimmern lassen?

Anders sieht es bei den Frauen aus, die sich darauf spezialisiert haben, die Psyche von Nadelstreifenträgern aus dem Gleichgewicht zu bringen. Und anders als Tischdamen oder Stripperinnen geht es ihnen nicht nur um das Geld, das dabei in ihre Taschen oder Slips wandert. Sie wollen vielmehr die Macht über dem Mann genießen. Erst, wenn seine Selbstsicherheit gebrochen ist und er Dinge tut, für sich jeder Mann schämen würde, falls sie jemals an die Öffentlichkeit geraten sollten. Dass es dabei auch um Geld („Tribut“) geht, steht allerdings außer Zweifel.

Ich fand dazu eine Stellungnahme, die ich leicht verändert hier wiedergebe:

Die Kerle scharfzumachen ist die Grundlage meiner Sexualität. Was mich wirklich anmacht, ist der Ausdruck ihres Lechzens und ihrer Verzweiflung, wenn sie darauf warten, endlich zu bekommen, wonach sie gieren. Nach und nach bröckelt die Fassade, die sie mir zu Anfang noch zeigen wollen. Und am Ende verschwindet ihre Würde völlig in ihrem Betteln – und aus ist es mit der zur Schau getragenen Selbstsicherheit. Und wenn es soweit ist, dann habe ich die Macht über sie – das ist für mich die Krönungen meiner Lust.
Für diese Handlungen besteht offensichtlich ein Markt. Wie es heißt, sei das Bedürfnis, durch Hiebe zu leiden, unter masochistisch veranlagten Männern nicht mehr so verbreitet wie etwa im 19. Jahrhundert oder gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Stattdessen, so wird berichtet, sei die mentale Demütigung eine Art Modetrend der Branche.

Illustration: Aus einem in Frankreich erschienen Buch, 1933, Anonym, Teilansicht

Cuckolding – was es ist und warum es Paare tun

Gehörnte Ehemänner - glücklich im sinnlichen Leid?
„Cuckolding“ ist ein von Mythen geschmücktes, weitgehend kommerziell und pornografisch ausgeschmücktes Thema, das zumeist in eine Parallelwelt führt. Die Beschreibung ist relativ einfach::

- Cuckolding basiert darauf, dass die ständige Partnerin, mit einem Dritten vor den Augen ihres Partners mit einem anderen Mann kopuliert, ohne dass sich dieser beteiligen darf.


Das Wort kommt von einem berühmten Vogel, dem Kuckuck, dessen Weibchen ihre Eier in fremde Nester legt. Im Deutschen würde es am besten dem Begriff „Hörner aufsetzen“ entsprechen – in diesem Fall in Anwesenheit des Partners.

Scharf hinsehen - die Wahrheit ist scher erkennbar

Man muss dabei zwischen Fiktion, Pornografie, Sektiereransichten, erotischen Wünschen und gelebten Realitäten trennen. In der Erlebnis- und Fantasiewelt der „gewöhnlichen“ Paare gibt es weder ein „Hotwife“ noch einen „Cuck“ oder einen „Bull“ wie die Slang-Ausdrücke heißen. Auch die Psychologie glaubt eine Erklärung gefunden zu haben und nennt den Wunsch nach „Cuckolding“ für eine masochistische Regung des Mannes, in diesem Fall die Lust daran, entwürdigt zu werden. Überhaupt wurden allerlei abenteuerliche und klischeehafte Erklärungen in Zeitungsartikel verwendet, beispielsweise „die Spermienkonkurrenz“. All diese Absonderlichkeiten scheinen aus einer einzigen Quelle zu stammen, die Frauenzeitschriften gegen Ende 2018 anzapften.

Diskussion um Cuckolding - Trend oder Presse-Rummel um einen Begriff?

Inwieweit Frauen und Männer tatsächlich solche Vorstellungen haben, ist unsicher – der Wunsch, Paaren beim Sex zuzusehen, ist aber ebenso verbreitet, wie der Traum, lustvoll gedemütigt zu werden.

Gegen das lustvolle Zusehen spricht die Angst des Mannes, der Partner könne mit dem „Dritten“ zufriedener sein als mit ihm selbst, und Elemente der Eifersucht spielen dabei ebenso mit. Tatsächlich wird „Cuckolding“ daher selten in die Praxis umgesetzt, so wie nahezu alle erotischen Wünsche, die mit Verlustängsten oder extremer Beschämung verbunden sind.

Weil das „Zusehen ohne Eifersucht“ im Swingerkreisen sehr verbreitet ist, und die Eifersucht dort durch den Wechsel der Sexpartner ohnehin abgestumpft ist, wird in diesen Kreisen tatsächlich auch Cuckolding betrieben. Ebenso verdächtigt wird die SM-Szene wegen des Verdachts, dass dort die Spezialisten für „lustvolle Entwürdigungen“ beheimatet sind.

Cuckolding und „Vanille-Paare“

Im Gegensatz zur „landläufigen“ Meinung, der Mann, würde sich danach sehnen, von seiner Partnerin solcher Weise „dominiert und erniedrigt zu werden“ ist das „Cuckolding“ für Vanille-Paare eher ein Versuch, „Lust an der Eifersucht“ zu gewinnen und dabei sexuell erregt zu werden. Als emotionaler Gewinner gilt dabei der Partner, der passiv ist, als Verlierer steht meist von vornherein der Dritte fest, der nur „Mittel zum Zweck“ ist. In welcher Weise der Wunsch „von der Frau ausgeht“, wie in einer inzwischen zurückgezogenen „Studie“ behauptet wird, ist zweifelhaft. Insgesamt sind bei gewöhnlichen "Vanille-Paaren" die geheimen Fantasien ausgeprägter als der Wunsch, sie tatsächlich auszuführen.

Andere Varianten - Cuckolding ist nicht nur das, was so heißt

Cuckolding als Grundform ist nicht auf eine bestimmte Situation beschränkt – das Etikett täuscht. Aus ähnlichen Gründen wie zuvor erwähnt, kann die ständige Partnerin „passiv“ sein, während sich der Mann mit einer Fremden vergnügt, und nicht immer muss es sich um heterosexuelle Kontakte handeln.

Bei gewöhnlichen Dreiern gibt es ähnliche Situationen, in denen ein Partner „passiv“ bleibt und die Rolle des Voyeurs oder der Voyeuse annimmt.

Schließlich entstehen ähnliche Situationen auch beim sogenannten „Partnertausch“ oder während einer Swinger-Party.

Fantasie, Pornografie, Literatur

In der modernen, visuellen Pornografie werden Klischees verwendet. Bei Cuckold-Themen ist die Frau sexuell hyperaktiv und meist hinterhältig, der Mann schwach, dickbäuchig, verweichlicht und meinen einem kleinen Penis ausgestattet, während der Gast eine sportive, schlanke, „gut bestückte“ Figur hergibt.

In der Vergangenheit bot die Literatur Auswege aus dem Dilemma der Klischees: Einst lag der Partner (die Partnerin) unter dem Bett, lauschte oder sah aus einer geheimen Öffnung oder einem verdeckten Spiegel zu, wie der Partner oder die Partnerin „fremdging“. Heute könnte sie vor einem Monitor sitzen, während der Raum aus mehreren Winkeln von Kameras überwacht wird.

Fazit - Cuckold - überreizt, aber dennoch unvollständig

In der Fantasie ist Erotik normalerweise begeisternder als in der Realität. Das gilt vor allem für Situationen, vor denen sich Menschen zugleich fürchten und über die sie dennoch stark fantasieren. Neidlos und emotional unbewegt anzuerkennen, dass die/der Fremde dem Partner / der Partnerin lustvollere oder intensivere Lüste bereitet als man selbst es vermag, ist sicher schwierig – und „gewöhnliche Paare“ meiden daher eher Cuckold-Spiele, als dass sie die forcieren. Ganz zum Schluss wäre noch zu sagen, dass alle Thesen und Antithesen über Cuckolding ausschließlich von Männern vorgebracht wurden. Ob und welche Wünsche Frauen haben, ihren Männer beim Masturbieren oder Kopulieren mit anderen zuzusehen, ist weitgehend literarisches Ödland.

Bild "Fellow Sufferers" von 1799, englischen Ursprungs

Ist der Orient noch faszinierend?

Orinent-Kitschroman: Teil des Titelbilds
Ist der Orient noch faszinierend? Oder regt er noch die erotische Fantasie der Männer an? „Kaum“, wäre meine Antwort heute - aber im 18. und 19. Jahrhundert war das einmal ganz anders.

Kürzlich wurde ich gefragt, ob es noch romantische Vorstellungen vom Orient gibt. Nun bin ich ein ausgewiesener Fan von Scheherazade – und ich meine nicht das Buch, sondern die „Sinfonische Dichtung“ von Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow.

Karl May war der populärste Erzähler orientalischer "Märchen"
Wirklich fasziniert vom Orient waren die „Orientalisten“, eine Gruppe von Malern, die im 19. Jahrhundert opulente Werke schufen. Ihre Vorstellungen wurden von neugierige, halbgebildete Bürgern weitergetragen.

Was wussten die Menschen schon vom Orient? Man fand die salomonische Pracht faszinierend, die man überall im Orient vorzufinden glaubte, und die Erotik-Fanatiker interessierten hauptsächlich zwei Themen: Die unglaubliche Wollust der Orientalen, die –man stelle sich vor – Harems mit mehreren Hauptfrauen und zahllosen Sklavinnen unterhielten. Und nicht zuletzt wurden die „Haremsstrafen“ in allen erdenklichen Farben geschildert.

Und während die Erwachsenen erotische Orientromane mit der für das Bürgertum typischen Mischung von Faszination und Abscheu verschlangen, lasen Männer, Frauen und Kinder die aufregenden Orientromane von Karl May im „Deutschen Hausschatz in Wort und Bild“.

Die Vorstellung einer weißen Sklavin im Harem
Das Schloss eines orientalischen Fürsten nannte man auch „Serail“, und schon im 18. Jahrhundert nutzten Schriftsteller und Librettisten das Thema für Geschichten von weißen Sklavinnen, die ins Serail verschleppt wurden, zum Beispiel „Belmont und Constanze, oder: die Entführung aus dem Serail“. Von Christoph Friedrich Bretzner. Das Singspiel wäre verloren gegangen wäre, wenn es nicht von Johann Gottlieb Stephanie neu gefasst worden und von Mozart vertont wurde. Wie bei mehreren anderen Singspielen (die Zauberflöte) „von Mozart“ war Mozart nicht der Initiator, sondern der Komponist.

Wie auch immer: Ein großer Teil der Faszination der Bildungsbürger lässt sich an den Orientalisten der Malerei sowie der „Entführung aus dem Serail“ und der fiktiven Reiseliteratur nach dem Vorbild von Karl May festmachen. Die Erotik stammt ebenfalls hauptsächlich der Darstellung von nackten (oftmals weißen) Sklavinnen und aus Büchern über Sklavenhalter, die dann auch oftmals flagellantische Motive enthalten.

Beliebtes Thema: weiße Sklavinnen im Orient
Das Thema flackerte in den 1950er Jahren noch einmal kurz auf, als zahlreiche "Orientromane" als Groschenhefte verlegt wurden. (Titelbild dieses Artikels). Wie auch schon früher, lagen Kunst und Kitsch in der Orientbetrachtung Seite an Seite.

Was fasziniert heute noch am Orient? Hauptsächlich die Erinnerung der Menschen an Erzählungen, Gemälde und Libretti. Was davon noch erkennbar ist, wird manchem klar, der einmal das Glück hatte, in die sinnlich erscheinenden Augen einer jungen Frau aus der Levante (dem Vorderen Orient) zu sehen, die immer noch „märchenhaft“ wirken.

Bilder:
Titel: "Liebesabenteuer im Orient", Sittenroman-Reihe, No. 1, Teilansicht
(oben links) Titelbild aus der Zeitschrift, die Karl May veröffentlichte.
Unten: Otto Pilny, der Skalvenmarkt (1910)
Unten: ???, Orientalist.

Die Domina der Vergangenheit und ihre Annoncen

Foto ohne Datum - französische Dominatrice
Eine heutige Domina, Domintarix oder Dominatrice wäre zu Anfang des 20. Jahrhunderts entweder eine „Krankenschwester“, eine „Erzieherin“, eine „Lehrerin“ oder eine Gouvernante gewesen. Im Unterschied zu den echten Angehörigen solcher Berufe pflegten sie jedoch das Wort „streng“ oder „energisch“ hinzuzufügen.

Mehrere Autoren erwähnen, dass sich Damen in Zeitungsanzeigen erboten, „schwer zu behandelnde Kranke zu pflegen“. Damit war gemeint, an ihnen sadistisch-erotische Handlungen vorzunehmen. In einem anderen Kostüm, aber mit ähnlicher Behandlung, warben Frauen als „Gouvernanten, die auch schwierige Knaben erziehen“ würden. Aus der gleichen Richtung kamen jene Frauen, die sich als „strenge Erzieherinnen“, „energische Lehrerinnen“ oder „konsequente Englischlehrerinnen“ verdingen wollten. (1)

Erstaunlich ist allerdings, dass solche Anzeigen, jedenfalls, soweit es seriöse Zeitungen betrifft, in den Archiven nicht vorkommen. Im beginnenden 20. Jahrhundert wurde, soweit überhaupt Erotik vorkam, bestenfalls für Vibratoren und Unterwäsche sowie für Brustvergrößerungen geworben – die großen, knalligen Anzeigen waren für fragwürdige Pülverchen reserviert, die Gesundheit schenken sollten – aber auch für Produkte, die „brave Hausfrauen“ interessieren konnten.

Machte damals Furore: Dr. Leo Perry
War es gar nicht so, wie Lehnerdt behauptete? Die Antwort finden wir bei einem Freigeist namens Dr. Leo Perry, dem es gelang, in Wien im Jahr 1927 einige Annoncen mit frivolem Inhalt zu lancieren. Das war möglicherweise recht leicht für ihn, denn es soll sich um den Journalisten und Redakteur Leo Prerovsky gehandelt haben, der diese Anzeigen aufgab:

Aus dem Buch ...

Routinierte Lehrerin für englischen Sprachunterricht gesucht. Energie ist Bedingung, da es sich um einen sehr zerstreuten und unaufmerksamen Jungen handelt. Offerte unter „Strenge Disziplin“ an …“

Das Beispiel mag zeigen, dass entsprechende Berichte nicht völlig aus der Luft gegriffen waren – wer wollte, zahlte und eine Zeitung fand, die solche Annonce annahm, konnte also sexuelle Sonderwünsche durchaus veröffentlichen. Allerdings nur, solange er oder sie die Form wahrte und die wahren Absichten gründlich verschleierte.

London Tart Girl, ca. 1960
Eine mögliche Ursache dafür, dass wir entsprechende „Angebote“ und „Gesuche“ in alten Zeitungen nicht finden können, mag auch darin liegen, dass diese Annoncen nicht in Zeitungen, sondern teils legal, teil illegal, in Schaukästen und Laternenpfählen angebracht wurden. Man sagt, dass diese Mode erst nach dem Zweiten Weltkrieg aufkam, aber es ist durchaus möglich, dass Handzettel und dergleichen während des frühen 20. Jahrhunderts in Umlauf waren. Dies wird jedenfalls von Berlin, London, Paris und New Orleans behauptet.

Später (gegen 1960) wurden die Damen als „Anzeigen-Girls“ bekannt, deren „Tart-Cards“ berühmt und berüchtigt wurden.

(1) (Gotthold Lehnerdt „Die Prostitution“, 1926)
(2) "Auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege ...", Wien 1927

Text-Bild: Anno Archiv.
Das Foto der Dominatrice könnte nach dem Stil aus de 1930er Jahren stammen - Detail sind unbekannt.

Aktive und passive Verführung

Eine Verführerin - Illustration zu einem Roman (1956)
„Verführung“ berührt ein Tabu der deutschen Sprache: Sie hat immer etwas „Anrüchiges“, ja, sie wird teilweise in die Nähe von „Übergriffen“ auf die persönliche Integrität einer anderen Person gewertet.

In vergangenen Jahrhunderten galt die erotische, sinnliche oder sexuelle Verführung vor allem deshalb als frevelhaft, weil der intellektuell und physisch stärkere Mann versuchte, Frauen über seine wahren Absichten zu täuschen. Sowohl Frauen wie auch Männern wurde deshalb geraten, sich nicht in Gefahr zu begeben, sonder die eigenen Triebe zu zügeln.

Das ist, auf heutige Verhältnisse übertragen, über alle Maßen albern. Zwar verführen Frauen anders als Männer. Doch das heißt nicht, dass aktive Verführungen generell aus physischer, intellektueller oder emotionaler Überlegenheit initiiert werden. Vielmehr steht hinter der aktiven Verführung heute die Strategie, eine Person „verliebt zu machen“ oder sie in kurzer Zeit zum Koitus zu bewegen.

Aktive Verführerinnen und Verführer und ihr Dilemma

Aktive Verführerinnen und Verführer versuchen dabei, Lüste zu wecken, die Angesicht der Umstände der Begegnung nicht offenkundig sind. Das bedeutet letztlich, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes die tieferen Schichten der Psyche „anbaggern“ müssen. Dabei mögen Verführerinnen, (jedenfalls bei Männern), auf mehr Bereitschaft treffen als Verführer (jedenfalls bei Frauen). Doch allgemein wir dieser Umstand überschätzt: Frauen verführen ebenso konsequent und gegen anfängliche Widerstände und Bedenken der Partner(innen), wenn sie das Ziel fest im Auge haben. Die aktiven Verführerinnen und Verführer nutzen dabei das Prinzip, das in der Natur und in der Technik große Erfolge hat: die Trennung von Energie (Lust, Begierde) und Steuerung (Beeinflussung von außen). Sie gehen dabei davon aus, dass mit der von ihnen benutzten Steuerung (Kommunikation, Berührungen, Kleidung, Gesten, Atmosphäre) die Energien in der Person freisetzen können, die eine Verführung ausmacht: die Bereitschaft, sexuelle Lust zu schenken und zu empfangen.

Diese Verhaltensweisen mögen moralisch verwerflich sein, aber sie sind relativ stark verbreitet. Auffällig werden sie allerdings besonders im Bereich der Trickverführer (PUAs), der Lockvögel und anderer Personen, denen es allein um den Erfolg geht, den anderen „gebrochen“ zu haben. Im Alltag treffen wir di mildere Form von halbherzig-emotionalen Verführungen auf Partys und Veranstaltungen, besonders aber bei sogenannten „Dates“.

Nun, wir wissen aus eigenen und fremden Erfahrungen, dass man die Sinnlichkeit einer Person nicht steuern kann, wenn sie von sich aus zu wenig sexuelle Energie entwickelt. Selbst die notorischen Trickverführer (PUAs) erfahren heute angesichts selbstbewusster Frauen, dass ihre Methoden nur begrenzte Erfolge haben.

"Aktive und passive Verführung" vollständig lesen