Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Vibratoren: vom Unterleib zum Hirn und zurück

Die wahre Absicht musste gegen 1912 verdrängt werden
In den vorausgegangenen beiden Artikeln haben wir uns um die technische Realisierung von Vibratoren gekümmert und zugleich betrachtet, wie sie in deinem oder an deinem Körper „funktionieren“. Heute werden wir etwas spekulativ: Wir schalten die Biochemie und die Fantasie zu: Ohne beides wäre alles nur ein endloses Rütteln am Körper, das möglicherweise ebenfalls „wirkt“, aber nur ausgesprochen hakelig.

Von der Vibration zum Lustgewinn

Die Vibration wird auf sensible Nervenenden übertragen, besonders intensiv aber auf die empfindliche Spitze der Klitoris. Zunächst erzeugt dies den Effekt einer stärkeren Durchblutung. Die sinnlichen Reize, die auf die Haut wirken, erreichen das Gehirn etwas verzögert. Egal, woher dieser Reiz kommt: Das Gehirn muss ihn einordnen können. Um überhaupt „das Richtige“ zu erzeugen, muss es entscheiden: Ist es schmerzhaft, lästig oder lustvoll? Wenn es lustvoll ist, was wir ja hoffen, dann setzt das Gehirn einen Prozess in Gang, der einerseits die Lust verstärkt und andererseits die Hemmungen abbaut.

Impulse allein sind gar nichts

Der Fehler der Autoren, die von einem „klitoralen Orgasmus“ sprechen, liegt darin, dass die Klitoris (oder eine andere Form der Erregung) lediglich den Initialimpuls für das Gehirn liefert. Dieser setzt sodann einen Rückkoppelungsprozess in Gang, der die Erregung verstärkt und möglicherweise mit einem Orgasmus endet. Du kannst dir das so vorstellen, als ob Gehirn und Klitoris sich über die Nerven miteinander „unterhalten“. Biochemisch gesehen stellt das Gehirn die Botenstoffe für den Lustgewinn zur Verfügung, die zum Orgasmus führen können.

Der Besen für moralische Blockaden kommt zum Einsatz

Was wir nun schildern, ist ein wenig spekulativ. Denn zumeist muss das Gehirn noch ein paar psychische Hemmung aus dem Weg räumen – die „totale Hingabe“ ist ja für Ausnahmefälle reserviert und kann nicht einfach durch „Umlegen von Schalter“ erreicht werden. Zudem soll es „moralische Blockaden“ oder „Intellektuelle Hemmer“ geben, die Orgasmen verzögern oder verunmöglichen. Möglicherweise muss sich das Gehirn zunächst von allerlei Ballast befreien, die es (und damit dich) daran hindern, einfach „loszulassen".

Frivole Gedankenmuster helfen dabei, zum Höhepunkt zu kommen

Zudem (auch das ist spekulativ) können dabei neue Gedankenmuster helfen: erotische Sensationen, die meist weit über das hinaus gehen, was im „wirklichen Leben“ geschehen könnte. Es ist nicht ausdrücklich erforscht worden, aber viele, die darüber befragt wurden, gaben zu, auf keinen Fall an ihren gegenwärtigen Lover zu denken und an den Vanille-Sex, den sie mit ihm ausübten. Selbstverständlich laufen dabei auch andere physische und psychische Prozesse ab, die aber individuell unterschiedlich sind und daher nicht allgemeingültig beschrieben werden können.

Wieder will ich ein Zitat verwenden, das deutlich macht, wie komplex das Thema ist:

Physiologisch gesehen ist (der Orgasmus) mit Vaginal- und Beckenbodenkontraktionen verbunden. Er entsteht auch aus der Freisetzung verschiedener Hormone wie Oxytocin, ADH und Prolactin. Und was vielleicht am wichtigsten ist: Er hat etwas mit lustvollem Vergnügen zu tun.


Die Kraft der Fantasie

Es scheint so zu sein, als würden die Nutzerinnen von Vibratoren unbewusst den Eindruck von Haut, Wärme und Berührungen vermissen. Doch das Gehirn scheint in der Lage zu sein, diese fehlenden Elemente durch übersteigerte Fantasien auszugleichen. Zudem erzählen zahlreiche Frauen davon, parallel zur Vibration noch einen „ausfüllenden“ Dildo zu benötigen, was dafür spricht, dass sie das „konservative“ Feeling beibehalten wollen.

Fazit: Orgasmen durch Vibratoren

Das wichtigste an einem Vibrator ist, dass sein Gebrauch als „angenehm“ empfunden wird. Das Zweitwichtigste ist, dass du wirklich entspannt bist und deiner Fantasie freien Lauf lassen kannst, wenn du ihn benutzt. Normalerweise ist nicht nötig, dass er über „Programme“ verfügt, sondern Vibrationen in unterschiedlicher Intensität erzeugen kann – das ist so gut wie immer der Fall. Sinnvoll ist, ein gutes, technisch einfaches, solides Gerät mit einem kraftvollen Motor zu verwenden – runterschalten geht immer. Das gilt vor allem, wenn du den Vibrator überwiegend zu Hause verwenden willst. Wenn du weiter experimentieren möchtest, kannst du später andere Geräte wählen, die besondere Formen haben.

Hinweis: Zum Gelingen dieses Artikels trugen diverse Stellungnahmen von Expertinnen bei. Das meiste haben wir auf dem Blog von Lioness erfahren. Die Artikelserie wurde nicht gesponsert.