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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Spontan mit einem Mann schlafen?

Eine ganz normale Geschichte ...
Dieser Text entstammt einer authentischen Schilderung. Sie wurde mir erzählt, und ich erzähle sie für euch nach. Ich weiß, dass viel von euch in einem ähnlichen Konflikt stehen.

Dating ist eigentlich nicht meine Sache. Gut, ich habe es versucht – und nicht nur einmal. Du sitzt da und redest, und denkst: Du darfst auf keinen Fall zeigen, dass du ihn „zu sehr willst“. Und lass dir bloß nicht anmerken, dass du seit einem halben Jahr keinen Mann hattest und dringend darauf wartest, dass dich einer … ich vermeide, mal, das Wort auszusprechen.

Bleib cool. Finde raus, ob er was Ernstes will. Schlaf nicht mit ihm, bevor du ihn genau kennst. Du bist keine Schlampe, die mit jedem ins Bett hüpft, nicht wahr?

Ja, und dann ging ich auf eine Tagung. Alles macht auf blitzeblank und vornehm. Hier denkt niemand an Dating oder so etwas. Mir fällt ein junger Mann auf, und ich entdecke, dass wir etwas Gemeinsames haben. Ich weiß genau, was es bedeutet, wenn man mit einem Mann abends in der Hotelbar sitzt und trinkt. Ich bin für ihn ein Schnäppchen, na klar. Aber er ist für mich wie ein Glas Wasser in der Wüste. Er will mich jetzt und hier.

Verdammt – wann ist das zum letzten Mal passiert?

Ein letztes Mal meldete sich mein Tantchen-Ich: „Du wirst dich doch nicht einfach vernaschen lassen?“, und schon geht die Ampel auf Rot. Und dann, sehr plötzlich, schaltet sie auf Gelb und sagt mir: „Na los, was kann dir denn passieren? Du bekommst gleich freie Fahrt.“

Irgendwie wartete ich auf Grün. Jemand wollte mich. Es ist schön gewollt zu werden, zumal, wenn man kaum noch erwarten kann, eine wirklich lustvolle Nacht zu erleben. Und das mit einem völlig Fremden! Bei wem kribbelt es denn da nicht? Erst jetzt wird mir klar, dass ich auf einen ONS zusteuere, und dass es mich förmlich hineintreibt in dieses Abenteuer.

Er ist nicht frei, das merkt man ihm an. Aber ein Mann, der nicht frei ist, hat wenigstens Erfahrung. Als wir vor seinem Hotelzimmer ankommen, sage ich noch: „Sollen wir es wirklich tun? Ich meine, du bist gebunden, und ich bin … auch ein wenig gebunden.“

„Meinst du wirklich, was du sagst?“ Er lächelte dabei. Natürlich wusste er, dass ich nicht meinte, was ich sagte. Ich musste inzwischen verdammt bedürftig wirken.

Nachdem wir die Zimmertür hinter uns schlossen, fielen alle Hemmungen, vor allem meine. Das passiert, wenn du ausgehungert bist und es nicht zugibst. Du kannst nicht mehr gegen die Natur, wenn sie dich einmal im Griff hat.

Es war nur Sex. Und es war schön.

Natürlich kannst du sagen, dass ich ihn benutzt habe. Oder dass er mich benutzt hat. Er wollte wissen, ob er für eine andere Frau noch attraktiv ist, und ich wollte wissen, ob ich für irgendeinen Mann noch attraktiv genug bin. Daran ist nichts Böses.

Ich weiß, dass viele von euch denken, diese Art von Sex aus reiner Lust und Begierde würde eine Frau abwerten. Aber davon stimmt kein Wort, wenn du dich nicht selbst abwertest. Wundervoller Sex schadet dir nicht. Mag sein, dass Menschen dir schaden könnten, aber sicher kein guter Liebhaber.

Gehst du ab und zu auf Dates? Dann bereite dich auf alles vor – und tu um Himmels willen das, was du wirklich willst.

Hinweis: Das Titelbild (Frau auf Pensionsflur) bezieht sich nicht auf die im Artikel dargestellte Person.

Der Wolf und das wehrhafte Rotkäppchen

Der große böse Wolf und die wehrhafte Jägerin
1952 gab es zahllose sogenannte Girly-Magazine. Manche sind unvergessen, andere sind kaum noch bekannt. „Wolf Bait“ gehört zu den weniger bekannten. Das Wort bedeutet „Köder für den Wolf“ – und auf diesem Titelblatt sieht der Wolf „alt“ aus – das „Rotkäppchen“ trägt Waffen, um ihn zu erlegen.

Wolfsköder - vom "sexy" Mädchen als Lockvogel zur Wolfsjägerin

Englischsprachige Quellen bezeichnen „Wolfsköder“ als sexuell attraktive Frauen, aber auch als solche Frauen, denen (sinngemäß) „Wölfe“ nachpfiffen oder sie nach Art des Rotkäppchen-Wolfs ansprachen. In der ursprünglichen Wortbedeutung meinte man wohl, dass die „sexy Frauen“ derartige Komplimente „anzogen“, während man später die „Rotkäppchen“ als Köder für „Wölfe“ auslegte, um sie einzufangen.

Die feministische Autorin Pat Califia beschreibt in der Kurzgeschichte „Little Red Riding Hood“ (Rotkäppchen) später eine ähnliche Szene, in der eine mit den Waffen einer Domina ausgestattete Frau einen Werwolf jagt. Es wurde kürzlich unter dem Titel “No Mercy“ (keine Gnade) in eine Sammlung von Kurzgeschichten aufgenommen.

Im Original handelt "Rotkäppchen" von einem klugen, wehrhaften Mädchen

Die Umkehrung der Rollen „Rotkäppchen – Werwolf“ ist weitaus älteren Ursprungs, und ich benutze dabei eigene Quellen:

Der Ursprung des Rotkäppchen-Märchens, ja, möglicherweise sogar das Original des berühmten Dialogs, findet sich in dem italienischen Märchen „Die falsche Großmutter“, das offenbar von beiden „Nachahmern“ (1) (Charles Perrault und den Gebrüdern Grimm) genutzt wurde, befreit sich das Rotkäppchen durch seine eigene Schlauheit.

Im berühmten Dialog „Ei Großmutter“ …“ wird das Mädchen misstrauisch: Großmutter mag ja noch erzählen, dass ihre Brust so haarig ist, weil sie zu viele Halsketten getragen hat, und ihre Hüften, weil sie zu enge Korsetts getragen hat. Doch das italienische Rotkäppchen ist nicht so blöd wie ihre Nachfolgerinnen. Als es bemerkt, dass die Großmutter einen Schwanz hat, erkennt das Mädchen seinen Fehler und beschließt, das Ungeheuer zu überlisten: Es verschwindet unter dem Vorwand, zunächst noch urinieren zu müssen.

Zwar bemerkt das Ungeheuer schnell, das ihm das Mädchen entwischt ist, doch kann es sich retten. Die Tauschgeschäfte, die es mit Nahrungsmitteln auf dem Hinweg betrieben hat, erweisen sich auch beim Rückweg als tragfähig und alle Bemühungen des Ungeheuers, dem Mädchen diesen Weg zu verstellen, scheitern.

Auf diese Weise ist gar nicht so abwegig, was das Magazin „Wolf Bait“ 1952 im Titel hatte.

Wer den italienischen Ursprung bezweifelt, liest besser im englischen Wikipedia nach:

„Rotkäppchen" ist ein europäisches Märchen über ein junges Mädchen und einen großen bösen Wolf. Seine Ursprünge reichen bis in das 10. Jahrhundert und gehen auf mehrere europäische Volksmärchen zurück, darunter das italienische Märchen "Die falsche Großmutter" (italienisch: La finta nonna), das später unter anderem von Italo Calvino in der Sammlung "Italienische Volksmärchen" verfasst wurde.


Die Moral der Rotkäppchen

Perrault: Wenn du dich vom Wolf verführen lässt, verwirkst du dein Leben. (2)
Grimm: Wenn du nicht gehorchst und vom Weg abkommst, frisst dich der Wolf.
Volksmund Italien: Statte dich gut aus, und mach ehrliche Geschäfte, dann meisterst du alle Situationen.

(1) Ob es sich bei Perrault um ein Plagiat handelt, ist unsicher, während es bei den gebildeten und belesenen Grimms nahezu sicher ist, bei Perrault abgeschrieben zu haben oder jedenfalls die Ähnlichkeit bewusst "übersehen" zu haben.
(2) Der Tod des Rotkäppchens bei Perrault ist warnend-sinnbildlich: Gibst du dich einem Verführer hin, bist du den Ruf der Unschuld los.