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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Sind “Casual Dating” und “Seriöses Dating” wirklich Feinde?

Ehe im Kopf oder Lust über dem Strumpfband?
Seit wir Apps für die Partnersuche benutzen, verschwinden die Grenzen zwischen „Casual Dating“ und „Seriösem Dating“ immer mehr.

Noch vor zwölf Jahren waren sie hingegen klar: „Casual“ war für Affären, ONS und andere Formen von Gelegenheitssex ohne „finanzielle Interessen“, „Seriös“ hingegen für die Suche nach Lebens- und Ehepartnern. Daneben gab es noch all diejenigen, die „etwas völlig Anderes“ suchten, beispielsweise gleichgeschlechtliche Beziehungen, die „Dritten“ für Dreier, SM-Beziehungen oder andere Randerscheinungen am Partnermarkt.

Partner suchen ohne fixiert zu sein

Heute sieht die Sache völlig anders aus, weil ein sehr großer Teil der „Suchenden“ eben einfach „sucht“, ohne eine feste Absicht zu haben. Man kann dies mit der Unbefangenheit der Jugend vergleichen. In diesem Alter trifft man sich ja auch nicht, „um zu heiraten“, sondern um einander zu begegnen.

Dating ist eigentlich immer "Hybrid"

Im Endeffekt könnte man sagen: Wir haben es mit einer relativ ziellosen Partnersuche zu tun, die auf alles oder nichts herauslaufen kann. Ich habe vor über einem Jahrzehnt dafür den Namen „Hybrid-Dating“ oder Hybrid-Suche vorgeschlagen. Doch damals war das „offiziell“ noch gar keine Option: Bis zu 90 Prozent der Partnersuchenden behaupteten unerschütterlich, „etwas Festes“ zu suchen, obgleich sie selbst wussten, wie unrealistisch dies war. Insbesondere Frauen hielten bis in die 1990er Jahre daran fest, ausschließlich an festen Beziehungen interessiert zu sein, während ihre Dating-Praxis längst „zweispurig“ ausgelegt war.

Männer auswählen und in den Warenkorb legen - die Frauenfantasie

Süße Lügen sind sehr haltbar, und auch heute noch gibt es die Konserve „Nur seriöse Zuschriften erbeten“ noch in den Köpfen. Das wird sogar aggressiv begründet: „Wenn ich einen Blazer kaufen will, will ich kein Negligé.“ Frauen verwechseln immer noch ständig ihre Rolle: Es gibt keine Männer zu kaufen, es sei denn, Escort-Männer. Und es gibt keine „freie Auswahl“, es sei denn an der Losbude im Jahrmarkt. Ja, es gibt gar nichts an diesem Markt schier gar nichts zum „Mitnehmen und Einsalzen“.
Nachdem die Jugend diese Tatsache ohnehin akzeptiert und deshalb einfach aufs Geratewohl sucht, wollen einige ältere Semester es einfach nicht wahrhaben. Ich habe viele (viel zu viele) Frauen und manche Männer kennengelernt, die ein absurdes Zeug erzählen: Sie hätten „Ansprüche“ an das Leben zu stellen, und „selbstverständlich“ hätten sie auch „Ansprüche“ an ihre Beziehungen.

Ich würde gerne mal die „Zertifikate“ und „unverbrüchlichen Dokumente“ sehen, aus denen sich diese Ansprüche ergeben. Aber das nur nebenbei.

Die Suche nach Liebe bleibt ein Spiel

„Dating“ oder besser „Partnersuche“ ist ein Spiel des Lebens, in dem du gewinnen oder verlieren kannst. Und das ist einerseits von dir selbst, andererseits von den Möglichkeiten aber auch oft nur vom Zufall abhängig.

Und deshalb: Es gibt mit Sicherheit einen Markt für Spontansex, Affären, Lustwochenenden und sexuellen Sonderwünschen. Und es gibt einen recht bekannten Markt, auf dem mit scheuklappenhafter Ausschließlichkeit nach „etwas Festem“ gesucht wird. Entsprechende Märkte etikettiere sich gerne als „Casual“ einerseits und „Online-Partnervermittler“ andererseits.

Die Theorie ist willig - doch das Fleisch ist schwach

Das ist die Theorie. Die Praxis sagt, dass dabei Menschen mit Menschen zusammenkommen, und dass sich erst aus den Begegnungen ergibt, was mit dem „Anderen“ möglich ist und was nicht.

Und das ist genau der Punkt: Die Liebe, die Lust und die Leidenschaft blühen in Wahrheit plötzlich auf, und es ist absolut erlaubt, sich dabei zu irren. Was wir dann tun oder unterlassen, ist allein eine Sache des freien Willens, der Triebhaftigkeit, die in uns wohnt oder der Furcht, ihr freien Lauf zu lassen.

Was sollen eigentlich Expertenmeinungen zur Partnersuche bewirken?

Die Welt ist voller Negativberichte über Dates. Dieser Tage las ich mehrfach einen Beitrag des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Das versucht, unter dem Deckmantel der Objektivität und mithilfe eines Paartherapeuten so mehrdeutig wie möglich zu antworten. Ich gestehe: Wüsste ich nichts von der modernen Partnersuche, so würde ich von diesem Artikel abschrecken lassen.

Zitat (Frage an den Therapeuten und Antwort) :

Wie stehst du zu Online Dating? Ich habe mich oft etwas rausgewunden aus den Fragen. Weil ich fast nur Negatives höre über Online Dating.


„Ich höre nur Negatives“ als Argument? Sicher, der Herr Therapeut benutzt einen Nachsatz, um alles zu relativieren:

Dies kann natürlich auch daran liegen, dass erfolgreiche Online-Dater nicht unbedingt bei mir landen.

Schön und gut – aber was ist die Botschaft? Weißes Rauschen? Redundanzen?

Alles Wissen nur vom Hörensagen?

Was der Therapeut „weiß“, ist nichts wirklich Besonderes: Frauen sind begehrt, ihre Briefkästchen sind voll von Angeboten. Da stimmt, aber nicht für jede Altersgruppe. Aber selbst, falls die richtig sein sollte: Ist es deshalb ein Argument gegen Online-Dating? Irgendeine dusselige Verhaltensregel bestimmt, dass sich Frauen suchen und umschwärmen lassen müssen, und diesem Unsinn folgen viel zu viele Frauen da draußen. Besser wäre, selbst aktiv zu suchen.

Zum Zweiten sagt er dies: „Altersunterschiede sind groß“. Nein, das sind sie nicht … aber die Wünsche und Hoffnungen sind unterschiedlich. Vor allem, wenn man die Jagdmentalität der Männer als Maßstab nimmt: Der ältere Mann sucht was Schnuckeliges zum Vorzeigen und was Bewegliches fürs Bett – und was er dabei an Land zieht, muss nicht unbedingt für eine Langzeitbeziehung taugen. Ebenso flüchten manche „jüngere Männer“ in das Königreich der Erfahrungen, dass sie am ehesten bei etwas älteren Frauen finden.

Und sonst? Die Redundanzen nehmen kein Ende. Wir lesen, dass Dating-Situationen „etwas Künstliches“ hätten, und man „mehr Menschen treffen müsse, als einem lieb ist.

Wer am Ende des Artikels klüger geworden ist? Ich weiß es nicht.

Ich selbst wäre verwirrt, wenn ich dem Artikel Glauben schenken müsste und keine eigenen Erfahrungen oder sonst einen Einblick in die Partner-Märkte zu haben.

Du hast Probleme, jemanden kennenzulernen?

Du hast also Probleme, jemanden kennenzulernen, der dich mag und den du magst? Im Klartext heißt das fast immer (erschrick nicht), dass du Probleme mit dir hast.

Warum Rat nicht immer hilfreich ist

Wenn du anderen davon berichtest, was ja angeblich hilfreich sein soll, bist du in Wahrheit angeschmiert. Nicht mit dem anderen Geschlecht zurechtzukommen, gilt einerseits als Makel, andererseits als gesellschaftliches Übel.

Hält dein Gegenüber es für einen Makel, so wird er einen Kübel mit Unrat über dich auskippen – Kritik oder Bezichtigungen werden auf dich einprasseln. Das Fazit: Du bist die Wurzel allen Übels. Aber das bist du nicht – es ist nur nötig, über dich nachzudenken.

Glaubt dein gegenüber, deine Probleme basierten auf einem gesellschaftlichen Übel, so tritt das Gegenteil ein: Du bist für gar nichts verantwortlich. Die anderen sind schuld. So zu beraten, grenzt an Betrug, denn es ist wesentlich einfacher, sich selbst zu ändern als die Welt zu verändern.

Sitz du einem Klugscheißer (es gibt auch Klagscheißerinnen) gegenüber, so bombardiert er dich mit Lösungen, ohne dein Problem zu begreifen. Das kannst du vergessen.

Beginne bei dir, bevor du dir Rat holst

Also: Du hast Probleme mit dir, aber du weißt nicht welche. Es kann sein, dass du nicht sehr viel Fähigkeiten entwickelt hast, die anderen gefallen könnten. Dann wäre es gut, eine Liste zu erstellen, welche Fähigkeiten du an dir erkannt hast. Das ist nicht einfach, aber irgendwie musst du mal anfangen.

Ebenso ist es möglich, dass du dein Problem auf eine Art lösen willst, die für dich nicht funktioniert. Das ist zum Beispiel so, wenn dir „immer wieder das Gleiche“ passiert. Dann könnte dir helfen, neue Leute kennenzulernen, die ganz andere Ansichten, Fähigkeiten oder Möglichkeiten haben. Man nennt so etwas eine „Lösung zweiter Ordnung“.

Was ich dir noch sagen kann? Denk nicht so viel „vor und zurück“. Sieh dir an, was im Moment passiert, was du jetzt denkst und fühlst. Beobachte dich mit deinen eigenen Handlungen und Gedanken.

Es wäre schön, wenn dir das, was ich hier schreibe, helfen würde. Ich schreibe es ohne wirtschaftliche Interessen.

Cuffing - einkuscheln für den Winter?

Diese Art von "Cuffing" war nicht gemeint
Die WIENER will entdeckt haben, dass jetzt „Cuffing“-Saison ist. Gebildet, wie Wiener-Redakteurinnen so sind, hätten sie auch bei Rilke nachlesen können:

Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.


Was die Psychologie so sagt

Man kann auch, wie COSMO, eine Psychologin fragen. (Ist euch schon aufgefallen, dass Redakteurinnen immer einen Psychologen aus der Tasche ziehen, wenn sie eigentlich gar nichts wissen?)

In der Cuffing-Saison wollen die Menschen eine ernsthafte Beziehung eingehen", sagt die … Psychologin Dara Bushman, und … das kalte Wetter und der Mangel an Außenaktivitäten sowie fehlender Sonnenschein führen dazu, dass Singles einsam und verzweifelt werden.


Eingeflüstert wurde dies allen offenbar von Kontakten zu Instagram, dem Portal für alle, die glauben, sie müssten den überflüssigen Fotos noch weitere, weitaus überflüssigere, hinzufügen. 157.084 Beiträge sollen dort existieren, und es werden angeblich immer mehr.

Zeit zum Einkuscheln
Gefühlte Einsamkeit ab Herbst

Und .. es ist wirklich so. Die Furcht davor, einsam zu überwintern bringt viele Beinahe-Pärchen dazu, nun doch noch Paare zu werden und sich miteinander zu verketten. Und tatsächlich werden dabei auch noch ein paar „Schnäppchen“ mitgenommen. Denn die Spätzin im Bett ist besser als der Milan auf dem Turm – oder wie das heißt.

Ist es OK, gemeinsam zu überwintern?

Wenn ihr mich jetzt fragt, ob so etwas Sinn hat: Solange ihr niemanden aus purer Langeweile schwängert oder euch schwängern lasst, ist das absolut OK. Der Frühling mag andere Pläne mit euch beiden haben (oder ihr mit dem Frühling), aber es gibt auch noch nächstes Jahr und übernächstes Jahr. Und immerhin reden wir von sechs Monaten (Oktober bis März), über den Daumen also 180 Tage mit gleich viel Nächten. Was bei nicht nachlassender Begierde immerhin ungefähr 120 Tage der Wollust erlaubt.

Egal wie, egal was, egal warum … das winterliche Einkuscheln hat schon mancher Frau und manchem Mann mehr lustvolle Nächte gebracht als zehn Jahre Sommerurlaube. Und überhaupt schafft das gemeinsame Sitzen auf dem Sofa auch Gelegenheiten, vorsichtig über die Zukunft zu sprechen.

Also … pickt die reifen Früchte auf, bevor sie zu Fallobst werden.

Foto: Oben Quelle unbekannt. Unten: "liebesverlag.de", © 2019

Triff einen introvertierten Mann – trotz mancher Zweifel

Wo mag er mit seinen Gedanken wirklich sein?
Zuerst die schlechte Nachricht: Es gibt einige Frauen, die einen introvertierten Mann trafen, aber sich nicht darüber klar waren, wie sie mit ihm umgehen konnten. Zu meinem Leidwesen schreiben sie ab und an Artikel, die dann beispielsweise so enden:

Du wirst nie wirklich wissen, (warum er dich verlässt). Wenn du einen solchen Mann triffst, verliebe dich nicht. Du wirst von einem intelligenten, introvertierten Mann niedergemacht, am Boden zerstört und psychisch vernichtet.


Die gute Nachricht: Das muss nicht sein. Jeder Mann, ob introvertiert, extravertiert oder „irgendetwas in der Mitte“, hat Gefühlsregungen. Doch Männer haben auch Gründe, nicht alle Gefühle offenzulegen, insbesondere, weil sie immer wieder glauben, Kokurrenten zu sein und deshalb ihre Schwächen zu verbergen. Die hat jeder Mann, glaub mir.

Frauen sehen ganz allgemein im Mann, was sie sehen wollen. Auch die Autorin des Zitats handelte so. Sie sah seine brillante Intelligenz, lobte seine Liebe und seinen Sex – und wusste eigentlich gar nichts von ihm. Das kann jeder Frau passieren, aber es ist recht typisch für Frauen, die mit der Psyche introvertierter Männer nichts anfangen können.

Ein introvertierter Mann ist nicht gewohnt, sich zu rechtfertigen. Wenn die Beziehung in ihm abkühlt, will er nicht darüber sprechen. Er hofft darauf, dass die Frau es selbst bemerkt - schließlich gelten Frauen als „feinfühliger“ für Beziehungsprobleme. Und er fürchtet die Begründung für eine Trennung – oftmals schon allein deshalb, weil er selbst keinen objektiven Grund nennen könnte.

Seine Welt - und deine Welt als Zuflucht

Die einzige Möglichkeit, ihn zu verstehen, besteht darin, ihn in seiner Welt leben zu lassen und ihm deine Welt als Zuflucht anzubieten. Er braucht einen Anker im „Hier und Jetzt“. Und er wird dort solange ankern, wie er sich sicher ist, dass er dorthin ohne Furcht und Zweifel zurückkehren kann.

Die meisten ausgesprochen klugen, introvertierten Männer denken überwiegend logisch. Sie haben oftmals Berufe, in denen sie Probleme lösen, und sie haben die Fähigkeit, auch potenzielle Probleme anzugehen.

Auf der anderen Seite sehen sie aber Problemlosigkeit als Basis der Beziehung, in der sie leben. Die meisten Frauen sind davon abgenervt, wenn sie ein „Problem besprechen“ wollen und der Introvertierte Lösungsansätze bietet. Er kann gar nicht anders. „Über ein Problem zu sprechen“ ohne ein Ziel vor Augen zu haben ist für ihn vertane Zeit. Mehr dazu schrieb ich auf "sehpferd".

Anders kommunizieren - und Metakommunikation einsetzen

Wenn du mit einem Introvertierten sprechen willst, musst du Metakommunikation beherrschen. Du musst ihm sagen, warum du etwas mit ihm besprechen willst, und dass du jetzt keine Lösungen erwartest, sondern einfach mal darüber reden willst. Dann geht er in den „Zuhör-Modus“, denkt sich etwas zu dem, was du sagst, und antwortet erst, wenn er alles verstanden hat. Ein Introvertierter geht nicht davon aus, dass seine eigenen Gefühle verstanden werden, aber er bemüht sich ebenso, Gefühle anderer zu verstehen, sobald sie in Worte umgesetzt werden. Er ist also nicht „gefühlsarm“, sondern weigert sich nur, „unscharfe Gefühle“ zu akzeptieren.

So kannst du ihn erfahren und genießen

Das heißt: Du kannst wissen, was er denkt und fühlt und warum er dich will – und nur dich. Und wenn ihm etwas Freude macht – sei es Lust, Essen oder ein geistiges Vergnügen – dann versuche, es mit ihm zu teilen, genieße es selbst und sorge für seinen Genuss. Und wenn das alles so ist, dann läuft er dir auch nicht weg. Und „psychisch vernichtet“ wirst du nur, wenn du zuvor zu viel Illusionen hattest.

Anmerkung: Artikel der verlinkten Art werden oftmals von Frauen geschrieben. Dann sind die Männer immer die "Bösen". Sind Frauen eigentlich nie introvertiert? Und wurde niemals jemand von einer Frau verlassen, die Physikerin oder Mathematikerin war?
Bild: Buchillustration, um 1935, möglicherweise von Charles Laborde, Autor, Journalist, Maler und Grafiker, Teilansicht