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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Danke an Fatima und ein paar persönliche Worte über mich

Retro Erotik - mehr dahinter vermuten, als darauf zu sehen ist
Es kommt selten genug vor, dass mein kleines, aber sorgfältig gepflegtes Magazin gelobt wird. Fatima Xberg schreibt jetzt:

Ich finde die Artikel (fast immer) sinnvoll, sinnreich und sinnlich. Und der bei diesen Themen seltsame sachlich-analytische Ton regt dazu an, sich eigene Gedanken zu machen. Hoffen wir auf weiterhin lustreiche Texte und Denkanstöße!

Was mich wiederum veranlasst, dies zu sagen: Der sachlich-analytische Unterton schützt und beflügelt dieses Magazin zugleich. Er schützt uns vor dem Vorwurf, pornografisch zu sein und er dient dazu, emotionslos „Tacheles“ zu reden. Manchmal fragt man mich, wo ich das gelernt habe, und ich sage es gerne: als Autor von Schulungsunterlagen. Später habe ich dann professionell erotische Mode und sonstige Erotik-Produkte beschrieben.

Was Retro-Erotik betrifft ...

Ich würde gerne mehr Artikel veröffentlichen, die ein bisschen „Retro-Erotik“ beinhalten. Bilder gibt es in Hülle und Fülle, Texte, die auf „eindeutige Szenen“ verzichten, aber so gut wie keine. Und wahre Geschichten? Manchmal würde ich gerne wissen, was „Großmutters Strumpfband“ alles miterlebt hat. Erotik vor 1933 und nach 1945 bis etwa 1960 existiert noch irgendwo, handgeschrieben oder abgetippt, als Rollfilm oder als entsprechende Abzüge. Auf der andren Seite glaube ich aber, dass nur wenige Menschen an Retro-Erotik interessiert sind. Ich erkenne dies an einer der Hauptfragen an mich: „Meinst du wirklich, dass die Leute so etwas interessiert?“

Und das würde ich wirklich gerne wissen: Wer mag eigentlich „altmodische“ Erotik, bei der alles erst lustvoll entdeckt werden muss, statt es sogleich gierig einzusaugen?

Ich bin gespannt auf Antworten.

Vibratoren: vom Unterleib zum Hirn und zurück

Die wahre Absicht musste gegen 1912 verdrängt werden
In den vorausgegangenen beiden Artikeln haben wir uns um die technische Realisierung von Vibratoren gekümmert und zugleich betrachtet, wie sie in deinem oder an deinem Körper „funktionieren“. Heute werden wir etwas spekulativ: Wir schalten die Biochemie und die Fantasie zu: Ohne beides wäre alles nur ein endloses Rütteln am Körper, das möglicherweise ebenfalls „wirkt“, aber nur ausgesprochen hakelig.

Von der Vibration zum Lustgewinn

Die Vibration wird auf sensible Nervenenden übertragen, besonders intensiv aber auf die empfindliche Spitze der Klitoris. Zunächst erzeugt dies den Effekt einer stärkeren Durchblutung. Die sinnlichen Reize, die auf die Haut wirken, erreichen das Gehirn etwas verzögert. Egal, woher dieser Reiz kommt: Das Gehirn muss ihn einordnen können. Um überhaupt „das Richtige“ zu erzeugen, muss es entscheiden: Ist es schmerzhaft, lästig oder lustvoll? Wenn es lustvoll ist, was wir ja hoffen, dann setzt das Gehirn einen Prozess in Gang, der einerseits die Lust verstärkt und andererseits die Hemmungen abbaut.

Impulse allein sind gar nichts

Der Fehler der Autoren, die von einem „klitoralen Orgasmus“ sprechen, liegt darin, dass die Klitoris (oder eine andere Form der Erregung) lediglich den Initialimpuls für das Gehirn liefert. Dieser setzt sodann einen Rückkoppelungsprozess in Gang, der die Erregung verstärkt und möglicherweise mit einem Orgasmus endet. Du kannst dir das so vorstellen, als ob Gehirn und Klitoris sich über die Nerven miteinander „unterhalten“. Biochemisch gesehen stellt das Gehirn die Botenstoffe für den Lustgewinn zur Verfügung, die zum Orgasmus führen können.

Der Besen für moralische Blockaden kommt zum Einsatz

Was wir nun schildern, ist ein wenig spekulativ. Denn zumeist muss das Gehirn noch ein paar psychische Hemmung aus dem Weg räumen – die „totale Hingabe“ ist ja für Ausnahmefälle reserviert und kann nicht einfach durch „Umlegen von Schalter“ erreicht werden. Zudem soll es „moralische Blockaden“ oder „Intellektuelle Hemmer“ geben, die Orgasmen verzögern oder verunmöglichen. Möglicherweise muss sich das Gehirn zunächst von allerlei Ballast befreien, die es (und damit dich) daran hindern, einfach „loszulassen".

Frivole Gedankenmuster helfen dabei, zum Höhepunkt zu kommen

Zudem (auch das ist spekulativ) können dabei neue Gedankenmuster helfen: erotische Sensationen, die meist weit über das hinaus gehen, was im „wirklichen Leben“ geschehen könnte. Es ist nicht ausdrücklich erforscht worden, aber viele, die darüber befragt wurden, gaben zu, auf keinen Fall an ihren gegenwärtigen Lover zu denken und an den Vanille-Sex, den sie mit ihm ausübten. Selbstverständlich laufen dabei auch andere physische und psychische Prozesse ab, die aber individuell unterschiedlich sind und daher nicht allgemeingültig beschrieben werden können.

Wieder will ich ein Zitat verwenden, das deutlich macht, wie komplex das Thema ist:

Physiologisch gesehen ist (der Orgasmus) mit Vaginal- und Beckenbodenkontraktionen verbunden. Er entsteht auch aus der Freisetzung verschiedener Hormone wie Oxytocin, ADH und Prolactin. Und was vielleicht am wichtigsten ist: Er hat etwas mit lustvollem Vergnügen zu tun.


Die Kraft der Fantasie

Es scheint so zu sein, als würden die Nutzerinnen von Vibratoren unbewusst den Eindruck von Haut, Wärme und Berührungen vermissen. Doch das Gehirn scheint in der Lage zu sein, diese fehlenden Elemente durch übersteigerte Fantasien auszugleichen. Zudem erzählen zahlreiche Frauen davon, parallel zur Vibration noch einen „ausfüllenden“ Dildo zu benötigen, was dafür spricht, dass sie das „konservative“ Feeling beibehalten wollen.

Fazit: Orgasmen durch Vibratoren

Das wichtigste an einem Vibrator ist, dass sein Gebrauch als „angenehm“ empfunden wird. Das Zweitwichtigste ist, dass du wirklich entspannt bist und deiner Fantasie freien Lauf lassen kannst, wenn du ihn benutzt. Normalerweise ist nicht nötig, dass er über „Programme“ verfügt, sondern Vibrationen in unterschiedlicher Intensität erzeugen kann – das ist so gut wie immer der Fall. Sinnvoll ist, ein gutes, technisch einfaches, solides Gerät mit einem kraftvollen Motor zu verwenden – runterschalten geht immer. Das gilt vor allem, wenn du den Vibrator überwiegend zu Hause verwenden willst. Wenn du weiter experimentieren möchtest, kannst du später andere Geräte wählen, die besondere Formen haben.

Hinweis: Zum Gelingen dieses Artikels trugen diverse Stellungnahmen von Expertinnen bei. Das meiste haben wir auf dem Blog von Lioness erfahren. Die Artikelserie wurde nicht gesponsert.

Wahre Liebe nervt

Etwas, das mich wirklich nervt, ist der Missbrauch des Begriffs „wahre Liebe“.

Zunächst entwertet er den Begriff „Liebe“, mit dem ohnehin jeder Soziologe, Psychologe oder Buchautor nach Belieben herumferkelt. Wem „Liebe“ etwas bedeutet, der weiß, dass „Liebe“ am besten allein steht. Das Wort „wahre“ vor „Liebe“ ist ein unverschämter Übergriff: Es sagt aus, dass „Liebe“ eigentlich nicht „wahr“ ist.

Im Sprachgebrauch steht die Liebe für eine „innige“ Zuneigung. Im weiteren Sinne geht dieses Gefühl dem Wunsch gegenüber körperliche Nähe zum anderen Menschen (meist zum anderen Geschlecht) zu spüren.

Was Liebe „genau“ ist, entzieht der Definition, weil es auf zwei ähnlichen, aber nicht deckungsgleichen Gefühlen beruht, die sich ständig weiterentwickeln.

Die Verwirrung durch Frauenzeitschriften

Ich weiß, wie sehr Frauenzeitschriften darum bemüht sind, dümmliche Ratschläge zum „Erkennen wahrer Liebe“ zu verbreiten. Sie nutzen dabei die Gefühlsunsicherheit ist, die allen Menschen gegeben ist. Doch die Selbstbewussten unter den Frauen sagen sich: „Na schön – aber ich darf Fehler machen und mich auch dann der Liebe ergeben, wenn sie nicht so ganz wahr ist.“ Der Bodensatz der Unsicheren aber klebt an den Sätzen, die Frauenzeitschriften nahezu beliebig absondern. Sie alle wirken „gefällig“, sodass ihnen kaum jemand widersprechen möchte – aber sie sind ebenso keine „Beweise“ für die wahre Liebe.

Der Wunsch nach dem Beweis „wahrer Liebe“ endet normalerweise in einem amüsanten Spiel – jedenfalls dann, wenn sich das Paar klar darüber klar ist, dass sich Liebe nicht völlig verifizieren lässt. Im Extremfall ist das Spiel zerstörerisch, wie es Ronald D. Laing sehr plastisch in seinem Buch „Liebst du mich?“ beschreibt.

Und deshalb: „Wahre Liebe“ nervt.

Was macht ein Vibrator an und in dir?

Die Klitoris ist viel größer, als du denkst
Wir haben in der ersten Folge dieser kleinen Artikelserie darüber geschrieben, wie Vibratoren „im Prinzip“ technisch funktionieren. Praktisch teilt man sie grob in drei Gruppen:

1. Solchen, die auf die Schamlippen aufgelegt werden. Sie nennen sich Auflagevibratoren und gelten als sanft.
2. Die Standard-Stabvibratoren und alle ihre Varianten basieren auf einem Dildo, in den eine kleine „Rüttelmaschine“ für Vibrationen sorgt. Sie sind sehr einfach zu konstruieren, weil Motor und Vibrator in der Regel in der Spitze liegen.
3. Bei Vibratoren mit Kugelköpfen oder „Schnäbeln“ wird der „Rütteleffekt“ so gut wie möglich auf die Kugel oder eben „auf den Punkt“ gebracht. Sie gelten als die am intensivsten wirkenden Vibratoren. Sie werden äußerlich zur Reizung der Schamlippen und der Klitoris angewandt.

Es gibt Varianten, die mehrere Funktionen in sich vereinen (zum Beispiel der bekannte „Häschenvibrator). Abgesehen von der „prickelnden“ Vibration erzeugen Vibratoren eine Art „Massageeffekt“, der für stärkere Durchblutung sorgt. Falls du an der Wirkung des "Innenlebens" interessiert bist - lies noch einmal die Grundlagen. Mini-Vibratoren, die nur in Dildos, Figuren oder ähnliche Objekte "gesteckt" werden, leiten nur wenig Vibrationen an den Körper weiter.
Bullet-Vibrator zum Herausnehmen

Fast alles, was du über genitale Stimulationen liest, ist oberflächlich

Nun müsst ihr mit mir aufs Glatteis gehen – denn nun kommt ein bisschen Anatomie, über die ihr nicht jeden Tag lest.

Also: Der „Mainstream“ wird dir sagen, dass „echte, heftige Orgasmen“ ausschließlich durch die Klitoris erzeugt werden können. Die Aussagen gipfeln darin, dass es ausschließlich „klitorale Orgasmen gibt“. Das ist wissenschaftlicher Unsinn. Die Aussage entspricht etwa der Behauptung eines Kindes, die Haustür würde sich öffnen, wenn man auf den Klingelknopf drückt.

Um der Meinung zuvorzukommen, ich hätte ja „keine Ahnung“ von klitoralen, vaginalen und anderen Orgasmen, zitiere ich mal (1):

Wenn du eine kurze Antwort willst, lautet sie: „Es ist kompliziert“. Viele Erklärungen beruhen auf unzureichenden Informationen oder einem einseitigen Verständnis der … weiblichen Sexualanatomie. In Wahrheit ist (das Gefühl) für jede Person unterschiedlich, und wer in nur zwei Kategorien denkt, kann kaum erfassen, was wirklich vor sich geht.“


Das bedeutet letztlich: Sowohl die weibliche Anatomie wie auch der innere Ablauf von der Berührung bis zum Orgasmus ist weitaus komplizierter als es Reiz-Reaktions-Konzepte erklären können. Menschen sind nun einmal keinen Pawlowschen Hunde.

Die Klitoris - das unterschätzte Organ

Zudem – uns das ist ein wirkliches Problem in der Literatur – wird die Größe der Klitoris bei Weitem unterschätzt – deswegen gibt es mittlerweile lebensgroße Modelle, die im Unterricht verwendet werden können. Und wenn du eine kurze Antwort willst: Die Klitoris ist so groß und so dicht mit Nervenenden besetzt, dass sie auch noch Schwingungen empfindet, die nicht direkt an der Spitze ansetzen.

Die Wahl des Vibrators - auf einfache Art

Für die Wahl des Vibrators (also den rein technischen Teil) spielt dies alles gar keine Rolle. Wenn du gewohnt bist, „ausgefüllt“ zu sein, ist ein Dildo oder dildoförmiger Vibrator nach wie vor eine gute Wahl, wenn du allein auf das „Kribbeln“ scharf bist, kann ein Klitoralvibrator dich wahrscheinlich stärker stimulieren. Die besten und kraftvollsten Geräte kommen ohne "Klimbim" aus - sie wurden aus bewährten Massagegeräten heraus entwickelt und sind leider nicht billig.

Nun ist die interessante Frage: Welche Rolle spielen eigentlich deine Gefühle dabei? Alles „Fleischliche“ vibriert ja nicht. Wie „macht es“ also der Körper, das Kribbeln nicht als lästig oder schmerzlich zu empfinden, sondern in einen Genuss zu verwandeln?

Die Frage versuchen wir im nächsten Teil zu klären - ist am Orgasmus wirklich nur der Unterleib beteiligt?

(1) Zitat von lioness
Bild oben: Herkunft unbekannt, Bild unten: Aus einem Artikel von Gizmodo. Das Magazin hatte einen Mini-Vibrator auseinandergenommen.

Die Besten der Besten Vibratoren – gibt es sie?

Einfacher Vibrator - der Motor und der Exzenter, der die Vibration bewirkt
Dieser Tage veröffentlichte eine der Bloggerinnen, die wir hier (noch) regelmäßig lesen, einen Artikel über die besten „Sex Toys. Nun war der Artikel (ihr erratet es sicherlich) gesponsert, aber die Frage nach dem „Besten der Besten“ wird natürlich immer wieder gestellt, weil Spitzenqualitäten nicht für ein paar Euro zu haben sind. Sagen wir es deutlich: was „Solides“ fürs „unsolide“ Verhalten kostet zwischen 70 und 200 Euro.

Die „Besten Sex-Spielzeuge“ haben mit dem „Heiligen Römischen Weltreich“ (1) eines gemeinsam: Sie sind weder „die Besten“, noch geht es um Sex, und schon gar nicht um Spielzeuge.

Das Technik-Zeug – vom Drehen zum Rütteln

Normalerweise ist der Name „Sex Toys“ ein Zusammenfassung von Dildos und Massagegeräten, die nahezu ausschließlich von Exzenter-Motoren angetrieben werden und dabei eine „rüttelnde“ Bewegung erzeugen. Da normalerweise starke Motoren nötig sind, um diese Bewegungen zu ermöglichen, verbrauchen sie auch relativ viel Strom. Das brachte manche Hersteller auf die Idee, sie für 110/240-Volt auszulegen. Ähnlich wie bei anderen Massagegräten, liegt die Elektrik völlig abgeschirmt im Gehäuse, nur die Vibration wird nach außen geleitet. Andere Konstruktionen nutzen Batterien oder Akkumulatoren zum Antrieb der Gleichspannungs-Motore. Diese rotiert nur – sie können nichts anderes. In den meisten Geräten arbeiten Mini-Antriebe, die mit etwa 2000 – 10.000 UpM (Umdrehungen pro Minute) rotieren.

Eine Top-Marke setzt beispielsweise einen Motor mit 6.400 UpM ein. Das musst du durch 60 teilen, um die maximale Rüttelfrequenz zu errechnen, ergibt also ungefähr 100 Hertz. Auf dem Motor sitzt dann die „Unwucht“ die dafür sorgt, dass die Rotation in Vibration verwandelt wird. Diese wird anschließend entweder direkt oder über eine Welle an den Kopf des Vibrators übertragen.Wie das bei einem hochwertigen Vibrator oder Massagegerät funktioniert, kannst du hier an einem zerlegten Gerät sehen. Diese Frequenz ist hörbar, und deshalb „summen“ Vibratoren tieffrequent, sie „brummen“ also. Durch sogenannte „Obertöne“ „klingen“ sie aber oft heller. Zum Vergleich: Der „Kammerton“ in der Musik hat eine Frequenz von 440 Hertz.

Köpfchen, Köpfchen …

Dieser „Kopf“ kann theoretische jedwede Form haben – von einer Kugel über eine eichelähnliche Spitze bis hin zu einem schnabelartigen, kleinflächigen Punkt. Einige Vibratoren sind dafür gedacht, von der Vagina ausgehend auf die inneren Organe (und auch die Klitoris) abzustrahlen. Stärkere Reize gehen in der Regel von kugel- schnabel- oder punktförmigen Köpfen aus, die speziell die Schamlippen und/oder die Klitoris reizen. Die „Auflagevibratoren“ massieren den Unterleib eher flächig und gelten deshalb als sanft. Übrigens spielt auch das Material der Außenhaut eines Vibrators eine wesentliche Rolle für deine Gesundheit. Darüber ist allerdings schon viel geschrieben worden, sodass wir hier darauf verzichten.

(1) Das Reich war nicht "heilig" sondern weltlich, nicht römisch, sonder deutsch, und auf keinen Fall ein Weltreich. Ähnlich ist es übrigens mit den "Heiligen Drei Königen".

Nächste Folge: Was passiert eigentlich in dir und auf dir, wenn du unterschiedliche Vibratoren einsetzt?