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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Weihnachten - Zeit ohne Erotik - oder doch nicht?

Wen die Englein singen ...
Weihnachten und Erotik passen in diesem Jahr irgendwie nicht zusammen. Die üblichen Verdächtigen sind nahezu alle in Krisen gefangen, haben mit sich selbst zu tun, sind im Aufbruch oder zehren gerade von ihren letzten Kräften. Es ist gerade so, als würde man sich auf den Winterschlaf vorbereiten – oder wenigstens die Winterruhe.

Weihnachten und Jungfräulichkeit?

Weihnachten und Jungfräulichkeit wurde neulich von einem Professor aus Zürich ventiliert. Es gibt so viele Begriffe dafür, dass selbst ich manchmal verblüfft bin: „Unschuldig sein“ zum Beispiel. Von „keinen Mann erkannt worden zu sein“ bis zur „Unbefleckten Empfängnis“ lesen wir es beim Evangelisten Lukas, und die Kirchenväter nickten mit ihren weisen, rauschebärtigen Köpfen. „Rein“ zu sein, eben unbefleckt, sei das Ideal, klar, und wer dennoch vor der Fleischeslust getrieben sei, solle bitte heiraten. Gut, das war die zweite Wahl.

Romantik, süß lächelnde junge Frauen und knackige Weihnachtsmänner

Aber – sehr erotisch ist das Thema nun wieder nicht. Wer „Weihnachten“ sagt, will Romantik, Kerzen, Lametta und klebrige Stollen, Christkinder, Lucias und Weihnachtsmänner. Da bietet kaum jemand etwas, außer mal ein hübsches Gesicht, das aus dem nachthemdartigen Gewand hervorguckt und hold lächelt. Ähnlich ist es bei Weihnachtsmännern: Wer sich den roten mit Kunstpelz besetzten Mantel wegdenkt und den Bart virtuell entfernt, wird vielleicht einen hübschen, schlanken Studenten entdecken, der zum Vernaschen einlädt.

Der Heiden Weihnachten

Heidnische Weihnachten, die es laut Katholizismus gar nicht gibt, bringt wilde, raue Gestakten hervor – ein paar sind noch als Begleiter des Nikolaus übrig geblieben. Richtige Kerle, hart und von der Dauer wie der Winter. Wilderotische Frauen gibt es nicht in den Raunächten, nur sogenannte „Archetypen“ aus der Esoterik. Ich las von der „dunklen Mutter“ als Urkraft der Natur, der Blutschwester und auch der Geliebten/Liebenden. Also, sehr erotisch klingt das auch nicht.

Germanen, Römer, Esoterikerinnen

Da wäre dann noch die Wintersonnenwende. Germanen waren ja angeblich nicht lüstern, was ich sehr bezweifle. Römer allerdings schon. Sie feierten die Saturnalien, und die waren in der Tat wilderotisch. Manche Frauen glauben, dass sakrale Erotik diese Tage krönen sollte – nur braucht man dafür einen Haufen Deko und einen Mann. Vielleicht geht’s ohne Mann, aber sicher nicht ohne Liebestempel.

Auf der profanen Seite glotzen mich – wirklich – in meiner Gratiszeitung ziemlich spärlich angezogene Damen mit rot-weißen Mützchen an. Ganz hübsch für diejenigen, die’s mögen. Unschuldsblicke aus einem Outfit heraus, dass eher an Bordelle oder häusliche Verführungsversuche erinnert?

Wer’s mag, mag’s mögen. Und wenn ihr meint, das alles hätte mit Weihnachten nichts zu tun, dann habt ihr auch Recht. Tannenbaum, Säcke und Ruten aber eigentlich auch nicht. Oder vielleicht doch?

Sexualität - Naturgabe und Sammelbegriff

Niemand entflieht der Natur, gleich, welche Botschaften dieser Tage gepredigt werden. Die Menschen haben und hatten geschlechtliche Begierden aller Art, und sie hatten sie „unsortiert“, wenn ich es einmal so flapsig sagen darf.

Ich las gerade (nicht zum ersten Mal), dass sich „die Sexualität“ als Sammelbegriff und mit all seinen Differenzierungen erst im 18. Jahrhundert herausbildete. Und als im 19. Jahrhundert jede Neigung unter die Lupe genommen und forensisch seziert wurde, bekamen wir die Etiketten geliefert (1), die wir uns heute anstecken sollen oder gar müssen.

Müssen wir das wirklich? Sind Männer so, Frauen hingegen so? Versinken wir alle in einem großen Topf der Lust, wenn wir die Etiketten wieder ablegen?

Der Zeitgeist schafft Etiketten - unterordnen müssen wir uns nicht

Die Sexualität als solche, so höre ich, existiere begrifflich erst seit etwa 250 Jahren. Das mag sein, aber Begriffe wie die „Heterosexualität“ sind erst gut 150 Jahre alt. Und überhaupt – warum sollten wir uns eigentlich über unsere Sexualität definieren müssen? Liegt ein Grund dafür vor? Die Theorie, die dahintersteht, ist fast genau 100 Jahre alt (2). Sie mag heute noch für einen Personalchef wichtig sein, der einen Außendienstmitarbeiter einstellen will, aber sie ist keine Theorie, die uns als Menschen qualifiziert.

(1) Zum Beispiel die Trennung der sexuellen Ausrichtungen.
(2) Von Carl Gustav Jung.

Verwundbar sein

Dieses Fragment stammt aus dem Internet. Es ist wahr und aufrichtig, und es schmerzt dennoch. Und es sagt etwas über die Liebe der scheuen, angstvollen Menschen aus.

Wen du dich den Menschen aussetzt, die dich mögen,
Damit sie deinen Körper fühlen können –
Dann bist du verwundbar.
Wenn du es nicht tust, weißt du nie, was du bist.


Ich wünsche allen, die ängstlich sind, dass sie sicher und glücklich durchs Leben gehen können.