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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Sich selbst hingebungsvoll verschenken

Etwas altmodische, sich selbst zu verschenken?
Man kann sich nicht selbst verschenken, denn da müsste man auf seine ganze Persönlichkeit verzichten, was vernünftigerweise niemand tun und niemand annehmen kann.


Wilhelm Traugott Krug

Willst du einem Menschen zu Weihnachten ein Geschenk machen, dass er mit sehnlichem Begehren längst erhofft hat, aber niemals erwarten würde? Hatte er nicht längst angedeutet, dass er dich begehrt, und hast du nicht schon und wann überlegt, dass es gar nicht so übel wäre, ihn einfach zu besuchen und nur ein Geschenk mitzubringen – dich? Du kannst vorgeben, ihm nur ein kleines Geschenk machen zu wollen, weil sich doch jeder freut, wenn er Weihnachten bedacht wird. Zumal, wenn er Weihnachten allein mit einer Flasche Rotwein herumsitzt.

Der Gedanke, dich dem Mann „zu schenken“, mag dich stören. Doch hast du dich nicht schon oft „verschenkt“? Vielleicht sogar zu oft? Und nun sag: Wie oft hast du dich in vollem Bewusstsein jemandem hingeschenkt, einfach, um ihn glücklich zu machen? Nein, nein, du musst nicht alles schenken. Deinen Persönlichkeit kannst du behalten – du weißt nicht einmal, ob er solch ein Geschenk annehmen würde. Aber du kannst ihm dienen Anblick schenken, dein Lächeln, deine sinnliche Stimme, ein bisschen von deiner Haut, und nach und nach vielleicht ein bisschen mehr davon. Du wirst dir vorher überlegt haben, was du anziehst, nicht wahr? Wenn du mutig bist, kannst du etwas tragen, was der Mann als „Verpackung“ ansieht. Du vergibst dir nichts dabei. Weihnachten wird alles irgendwie verpackt, und jeder liebt die schönen Hüllen, die das eigentliche Geschenk verbergen. Irgendwann wirst du dich entscheiden, wie du dich ihm als Geschenk übergeben willst – bring seien Augen zum Glänzen, vergiss deine Persönlichkeit, konzentrier dich auf den einzigartigen Moment. Je mehr du darin versinkst, umso schöner ist es auch für dich.

Vielleicht bittet er dich, zu bleiben. Dann darfst du Wünsche äußern, damit er nunmehr dich beschenken kann. Und vielleicht wird er dich fragen, ob du nicht ein paar Tage bleiben könntest.

Deine Persönlichkeit kannst du solange an der Garderobe aufhängen, bis dein Liebesrausch verflogen ist – oder seiner. Oder du kannst sie vorsichtig hervorholen, sie Teilchen für Teilchen wieder anziehen und probieren, ob er sie ebenfalls mag. Und wenn das der Fall ist, mag es ja sein, dass er dir eines Tages einen Ring schenkt.

Die Wahrheit und die Sex-Blogger

Manche schreiben Fakten, manche geben sich Fantasien hin … doch jeder lesenswerte erotische Blog muss ein Ausdruck der Wahrheit sein.


Euphorisches Zitat einer Sex-Bloggerin

Ist das so? Und muss das so sein?

Jede und jeder, der im Internet Gefühle preisgibt und sie eben auch, als „seine“ ausweist, ist in Gefahr, mit dem Schmutz beworfen zu werden, den die „Wohlanständigen“ für solche Fälle aus ihren mentalen Toiletten holen.

Wer ein sogenanntes „Sexblog“ führt und dabei über sich selbst schreiben will, muss beispielsweise ein exzessives Sexleben führen – das normale Leben der üblichen Vanille-Gestalten interessiert keinen Menschen.

Was dann geschrieben steht,, soll wahr sein – doch wie wahr? Menschen schreiben ja ganz bewusst Fantasie-Gechichten, weil die Wahrheit nicht halb so schon ist wie die Lust mit Zuckerguss und Sahnehäubchen: Wohlige Orgasmen, animalische Ejakulationen, begleitet von einer schönen Umgebung, sanfter Musik und edlem Champagner.

Ich las:

Die ehrliche Sexbloggerin ringt in der Öffentlichkeit mit ihrem Ego, ihren Zweifeln, ihren Sehnsüchten und vielen Variation davon.


Die Idee in Ehren – doch habe ich in den letzten Wochen mehr über Zweifel, Verzweiflung und Frust „ehrlicher“ Sexbloggerinnen gelesen. Der Grund liegt größtenteils im Älterwerden, teils auch darin, bewusster zu werden - udn manchmal daran, dass ihnen die Schuppen von den Augen fallen: Das soll mein Leben gewesen sein?

Wer sich bewusst wird, was er schreibt, muss sich zwangsläufig eine andere „ehrliche“ Frage stellen: Hat es (noch) irgendeinen Sinn, mein Sexleben nach außen zu kehren? Und vor allem: Ist das, was ich da an in „aller Ehrlichkeit“ schreibe, wirklich die ganze Wahrheit? War immer alles Freude, Freude, Eierkuchen? Und überhaupt: Wäre nicht etwas anderes wichtiger gewesen, als möglichst oft zu vögeln?

So gesehen sind erotische Blogs, die absolut authentisch sind, entweder langweilig oder verlogen oder peinlich.

Und deshalb: Nein, ihr müsst nicht authentisch sein. Es reicht, wenn ihr wirklich gut und sinnlich schreiben könnt.