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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das Motto der Liebeszeitung für den Januar 2020

Auch in alter Zeit waren die Männer nicht alle Machos ...
Ein neues Jahr, ein neues Jahrzehnt: Womit eröffnen wir das Feuerwerk? Mit einem „modifizierten“ Winterthema: „Der Winter ist ein rechter Mann, kernfest und auf die Dauer“.

Das Gedicht von Matthias Claudius stellt den Winter als „harten Mann“ vor, der vor nichts zurückschreckt. Es kam mir in den Sinn, als ich gefragt wurde, wie man einen Jungen zu „Stärke und Unabhängigkeit“ erzieht. Wie fühlt sich der Mann, der felsenfest in der Brandung steht, keine Schwächen zeigt, und sich niemals abhängig macht?

Der allzeit potente Eisenmann ohne Gefühl …

Ist er eher ein Traum für die Welt der Frauen oder eher ein Albtraum? Und was wollen unsere Frauen eigentlich überhaupt von Männern, die ganz und gar nicht dem angeblichen Ideal der emanzipierten Frau entsprechen? Sind sie wirklich so begehrt, weil sie niemals „lange fackeln“ und einen Phallus wie ein Kriegerdenkmal vorweisen können? Und was passiert, wenn die Frau an ihnen zerbricht, und dies dem Mann aus Stahl noch „gut klingt“, und er seine Verhalten nicht einmal hasst, sondern sich darüber noch „totlachen will“? (1)

… und der weiche Nugatmann, der sich dir zu Füßen wirft

Parallel dazu sehen wir uns mal Männer an, die nach Härte und Dominanz lechzen. Wie werden diese Extremisten unter den Männern beurteilt? Werden sie eher bedauert oder heimlich bewundert, dass sie sich „so weit“ herablassen, von einer Frau gedemütigt zu werden?

Also habe ich das Motto geschaffen:

Männerrollen – eisenhart oder nugatweich?

Wie immer bin ich gespannt, was Frauen und Männer dazu sagen – aber wie jedes Mal, erwarte ich von meinen Leserinnen/Lesern eher schweigen. Ob es daran liegt, dass sich die Nugatweichen schämen oder dass die Eisenharten nicht schreiben können?

Ich bleibe dennoch zuversichtlich – so wie jedes Mal.

(1) Ich spiele auf eine Parallele zum Gedicht an.

Männer haben keine Ahnung, welche Lüste Frauen haben

„Männer wollen immer, Frauen wollen selten“, ist wohl das, was die meisten von euch (soweit ihr Männer seid) gelernt habt. Und das heißt, ihr habt gelernt, jede Frau solange zu betrommeln, bis sie euch entweder zum Teufel jagt oder doch noch „ja“ sagt. Jeder Idiot, der ein Buch darüber schreibt, wie man „Frauen herumkriegt“ schwimmt auf dieser Welle.

Doch das ist nicht wahr. Ich hörte dies zum ersten Mal auf einem Kongress, als eine der Teilnehmerinnen sagte: „Das stimmt doch so gar nicht – Frauen wollen nicht immer, aber sie könnten immer – und ob Männer immer können, das bezweifle ich sehr.

Was wirklich „los ist“ mit dem Wirrwarr des Wollens und Könnens sagt uns eine Autorin. Sie sagt zunächst, dass sich Männer allenthalben darüber beklagten, wie schwierig es sei, Frauen zu „entspannen“. Die Vermutung dieser Männer besteht im alten Vorurteil: „Frauen hätten nicht so intensive Lüste wie Männer.“

Doch sie weiß es besser:

Ich nehme an, dass diese Männer keine Ahnung haben, was für eine Flutwelle von Lüsten über Männer hereinbrechen würde, wenn Frauen diese Lüste verwirklichen könnten, ohne drastische Konsequenzen zu riskieren.

Sie nennt dabei neben den bekannten Risiken wie Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten vor allem den Ehrverlust, der Frauen auch heute noch trifft, wenn sie sich sexuell zu freizügig geben. Als Beispiel führt sie den Verlust von Beziehungen oder des sozialen Status an und letztlich das Risiko, das eigene Einkommen durch Kündigung zu verlieren.

Wenn ihr es nicht glaubt, dann versucht euch mal in eine Autorin hineinzuversetzen: Sie schreibt „so nebenbei“ einen erotischen Roman mit „explizit erotischen Szenen“. Was wird ihre Mutter oder Tochter dazu sagen? Was ihr Arbeitgeber, wenn sie ihn veröffentlicht? Was ihre Kolleginnen und Kollegen? Das erste, was sie annehmen werden, ist, dass alles auf eigenen Erfahrungen beruht. Und das heißt, sei werden dich in neuem Licht sehen – in dem einer Schlampe.

Die Frage wäre dann zunächst, ob du es aushältst. Und dann, wie du reagierst, wenn dich jemand – zum Beispiel in der Kantine - nach Einzelheiten fragt, „wie es so gewesen ist“.

Männer haben keine Ahnung, welche verborgenen Lüste Frauen haben. Aber das ist nicht das, was Frauen und Männer daran hindert, zusammenzukommen. Es scheint so zu sein, dass Männer sich barrierefreien Sex wünschen, ohne dabei besondere Bedürfnisse zu haben. Vielleicht haben sie einmal erlebt, dass es schön war mit einer Frau, und sie wollen genau das wieder einmal genießen. Es kann aber auch sein, dass sie es niemals wirklich genossen haben. Sie sagen, dass sie einfach nicht bekommen, was sie „brauchen“, obgleich manche von ihnen parallel dazu behaupten, sie seien mit wenig zufrieden. (1)

Ob wir diesen Knoten jemals lösen werden? Auf der einen Seite ängstliche Frauen, die um ihren Ruf fürchten, auf der anderen Seite mutlose Männer, die sich gar keine „richtige“ Beziehung mit „wirklich tollem“ Sex vorstellen können?

(1) Auf die erste Nachfrage wird oftmals behauptet, "nur eine nette, Frau" würde ausreichen. Fragt man genauer nach, so werden oftmals schwer erfüllbare Kriterien nachgeschoben.

Sexualität - Naturgabe und Sammelbegriff

Niemand entflieht der Natur, gleich, welche Botschaften dieser Tage gepredigt werden. Die Menschen haben und hatten geschlechtliche Begierden aller Art, und sie hatten sie „unsortiert“, wenn ich es einmal so flapsig sagen darf.

Ich las gerade (nicht zum ersten Mal), dass sich „die Sexualität“ als Sammelbegriff und mit all seinen Differenzierungen erst im 18. Jahrhundert herausbildete. Und als im 19. Jahrhundert jede Neigung unter die Lupe genommen und forensisch seziert wurde, bekamen wir die Etiketten geliefert (1), die wir uns heute anstecken sollen oder gar müssen.

Müssen wir das wirklich? Sind Männer so, Frauen hingegen so? Versinken wir alle in einem großen Topf der Lust, wenn wir die Etiketten wieder ablegen?

Der Zeitgeist schafft Etiketten - unterordnen müssen wir uns nicht

Die Sexualität als solche, so höre ich, existiere begrifflich erst seit etwa 250 Jahren. Das mag sein, aber Begriffe wie die „Heterosexualität“ sind erst gut 150 Jahre alt. Und überhaupt – warum sollten wir uns eigentlich über unsere Sexualität definieren müssen? Liegt ein Grund dafür vor? Die Theorie, die dahintersteht, ist fast genau 100 Jahre alt (2). Sie mag heute noch für einen Personalchef wichtig sein, der einen Außendienstmitarbeiter einstellen will, aber sie ist keine Theorie, die uns als Menschen qualifiziert.

(1) Zum Beispiel die Trennung der sexuellen Ausrichtungen.
(2) Von Carl Gustav Jung.

Der Mann: Schier Muskeln und Samenstränge?

Kunstvoll beschenkt - kommt immer gut an ...
Ein richtiger Kerl, so will eine Volksweisheit wissen, bestehe aus „schier Muskeln und Samensträngen“. Doch woraus besteht die „männliche Sexualität“ wirklich? Ist die Sicht jener Frauen richtig, die einen starken Mann wollen, der seinen Penis zu nutzen und seine Prostata zu beherrschen weiß? Und wie ticken eigentlich Männer wirklich? Wollen sie sich auf dich stürzen und dir „den Hengst machen“? Und mal umgekehrt gefragt: Was hältst du davon, dann die Stute zu sein?

Keinen hochkriegen oder schwanzgesteuert sein?

Die Wahrheit ist: Männer ticken kompliziert. Jeder Mann hat schon mal befürchtet, „keinen hochzukriegen“. Einmal, weil er gelernt hat, auf keinen Fall „schwanzgesteuert“ vorzugehen und Frauen nicht einfach als Objekte anzusehen. Und dann, weil sich plötzlich irgendetwas in seinem Hirn „dazwischengeschoben“ hat – eine Barriere, die er noch nicht kannte. Was ist also wahr am der Theorie, dass Männer „schwanzgesteuert “sind?

Erregen - abregen - erregen - bis mal etwas "läuft"?

Ja, es ist wahr – Männer werden schnell erregt. Aber wenn sich dann nicht alsbald eine Gelegenheit ergibt, die diesen Zustand aufrechterhält, wird der Penis auch wieder schlaffer. Denn der Körper will absolut nicht einsehen, auf Dauer den erigierten Penis vor sich herzuschieben. Und in normalen Situationen ist es ja nicht unbedingt sofort möglich, den Reißverschluss zu öffnen oder sich denselben öffnen zu lassen. Also muss die Erregung erst mal zurückgefahren werden. Und dann wieder hoch. Und dann noch mal zurück, weil der Mann ja nicht mit der Tür ins Haus fallen will. Und wenn dann endlich der BH fällt und das Kätzchen gezeigt wird, ist noch lange nicht klar, ob der Mann nun „dran“ ist. Wobei’s nun schwieriger wird: Wozu der Mann nun auch aufgefordert wird, es wird ihn erregen. Schon wieder. Und er hofft, dass die Erregung bleibt und der Penis nicht sagt: Ey, Mann, ich sitz hier noch in deiner Hose fest, jetzt hab‘ ich aber keine Lust mehr … .

Vergessen wir den Penis für einen Moment und schauen wir mal, wie der Mann alternativ tickt.

Sieben erogene Zonen bei der Frau, eine beim Mann?

Eine Dame, die sich selbst als gebildet bezeichnen würde, sagte mir vor längerer Zeit: „Weißt du, Männer haben nur einen erogenen Körperteil, aber Frauen haben mindestens sieben.“ Ich weiß nicht, wo sie die Sieben verortet hat, aber ich dachte: «Ach, liebe Dame, wenn du wüsstest, wo Männer überall „erogene“ Zonen haben … »

Also, es ist nicht immer der Penis. Er ist deswegen so beliebt, weil er als dicker, festfleischiger und erigierter Körperteil immer wieder nachgefragt wird. Kein Mann will sich nachsagen lassen, „einen Winzigen“ zu haben oder „einen zu Weichen“ zu haben. Und das Zweite ist: Eben dieser Penis muss nicht unbedingt mit ruckartigen Bewegungen am Unterleib genutzt werden.

Passive Lüste - viele Männer sind froh, wenn sie solche Geschenke bekommen

Viele Männer sind sehr froh darüber, wenn sie „passiv“ behandelt werden. Sie liegen gerne auf dem Rücken, wenn dort „etwas“ mit ihnen geschieht. Das Einzige, was sie erwarten, ist etwas sinnliche Routine. Die Abneigung der Männer gegen sogenannte „Handjobs“ beruht vor allem darauf, dass nur wenige Frauen die Techniken beherrschen, die dazu nötig sind – aber das ist sicher nicht die einzige Möglichkeit einen Mann „passiv“ zu beschenken.

Wir schreiben ja immer, dass die Vorgänge zwischen sehen, fühlen und ein paar „Zugaben“ aus dem Gehirn die eigentliche Lust bereiten. Dabei zählt deshalb nicht so sehr, wo und wie du ihn „behandelst“, sondern ob er dabei zu einer Luststeigerung kommt – eine, die er sich selber nicht bereiten kann.

Experimentiere mit ihm - und dann zeig ihm, wie der dich reizen soll

Finde einfach heraus, wo er wirklich sensibel ist: Es gibt nicht nur seinen Penis. Die gesamte Region des Damms ist ausgesprochen sensibel, seine Lippen und seine Zunge sind (nicht nur aktiv, auch passiv) extrem reizbar, und viele Männer mögen auch, wenn ihre Brustwarzen gereizt werden.

Ich denke, du verzeihst mir, wenn ich mit der Sprache etwas zurückhalte – was wir sagen wollen, ist nur: entdecke seine sinnlichen Stellen und schenke ihm Lust – und dann zeig ihm, wie er die selber Lust schenken kann.

Dating – wollen alle Männer ihre Dates vernaschen?

Nicht nur Männer sind lustvoll bei Dates ...
Legende oder Tatsache? Angeblich treffen Männer nur deshalb Frauen, um Geschlechtsverkehr mit ihnen zu haben. Wir haben uns umgehört - und Belege dafür gefunden, dass Frauen wie Männer gerne Naschen.

Eine Dame hat mir vor Jahren einmal erzählt, dass all die Männer, die sie kennenlernte, nichts anderes wollten, als sie zu vögeln, wenn sie sich mit ihnen verabredete. Es konnte nicht an ihr liegen: sie war eine mäßig attraktive Endfünfzigerin, trug keine allzu „verheißungsvolle“ Kleidung, hatte keine begehrlichen Schlafzimmeraugen und rutschte auch nicht voller Erwartung auf dem Kaffeehausstuhl herum.

Eine etwas jüngere Mathematiklehrerin, damals so gegen 30, vertraute mir an, dass sie sich immer darauf vorbereiten wäre, den Mann nach dem Date zu sich zu nehmen und sich von ihm vögeln zu lassen. „Wenn er mir gefällt“, sagte sagte sie, „warum dann nicht?“

Als ich eine Frau von geringerer Bildung einmal fragte, ob sie üblicherweise noch Sex nach einem Date anbieten würde, sagte sie leichthin: „Ich bin nicht prüde. Und als 'Dankeschön' biete ich ihm mindestens einen Handjob im Auto an, wenn ich nicht möchte, dass er in die Wohnung kommt.“

Fragt mich nicht, warum. Es gibt Routinen, die man nicht verstehen muss. Und eine davon besteht darin, Sex zu erwarten (oder wenigstens einen BJ oder Handjob) oder sich (auf der anderen Seite) genötigt zu fühlen, sich „irgendwie erkenntlich zu zeigen.“

Frauen verlangen nie nach Sex – es sei denn, sie täten es

Frauen würden nie nach Sex verlangen“, behauptete die zuerst erwähnte Dame – nun gut, jedenfalls behaupteten das die übrigen Damen ihres gehobenen Kaffeekränzchens.

Nehmen wir mal an, diese irrigen Meinungen gründeten sich – zumindest mental – auf die 1960er bis 1980er Jahre.

Doch dann geschah etwas höchst Eigenartiges. Mehr und mehr Männer kamen von Dates zurück und erkannten verblüfft, dass es der Frau, mit der sie sich trafen, nur darum gegangen sei, Sex zu bekommen. Dabei sei dies aus ihren Annoncen oder (späteren) Profilen nicht hervorgegangen – der Mann habe also davon ausgehen müssen, dass eine Beziehung gesucht würde.

Manche von ihnen konnten sich aus gesellschaftlichen Gründen „nicht leisten“, einen Mann nur zum Vögeln zu suchen. Das betraf besonders ledige Akademikerinnen in Kleinstädten. Andere wollten einfach keine Bindung, weil das nicht in ihren Lebensentwurf passte. Und wieder andere waren schlicht und einfach verheiratet und wollten aufregende Liebesabenteuer erleben.

Schließlich gab es Frauen, die unbedingt ein paar „Dinge“ mit einem Fremden ausprobieren wollten, bevor sie diese ihrem Ehemann oder ständigen Lover in Perfektion präsentieren würden.

Die Strategie ist nicht neu - erst mal eine Kostprobe nehmen

Übrigens ist diese Strategie nicht ganz neu – sie wurde schon vor mehr als 100 Jahren von emanzipierten Frauen erprobt. Damals ging es noch darum, überhaupt erst einmal auszuprobieren, wie sich ganz gewöhnlicher Sex anfühlt. Der spätere Ehemann schöpfte meist keinen Verdacht und war froh, eine Frau vorzufinden, die angstfrei und zugänglich war. Was damals wirklich in „Hochzeitsnächten“ mit den entsprechenden „unbescholtenen“ Frauen geschah, ist nicht druckreif – und eines der traurigsten Kapitel der bürgerlichen Epoche. Es war zumeist eine entsetzliche Qual, in der alles andere als Freude aufkam.

Heute? Die Frage nach Sex ist nicht ungewöhnlich

Im Grund können Frauen und Männer dieser Tage froh sein, dass die Sex-Frage offen gestellt werden kann und weder als „selbstverständlich“ vorausgesetzt wird, sich mit Sex zu bedanken noch empört zu sein, wenn die Frage aufkommt.

Alle hier geschilderten Aussagen wurden glaubwürdig belegt. Die historische Schilderung kann in der Novelle "Nixchen" nachgelesenen werden. (Autorin Helene Keßler), 1904. Unter dem Pseudonym „Hans von Kahlenberg“ veröffentlicht.