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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Schön, klug oder lustvoll?

Woher weiß ich, dass ich schön bin?“ scheint eine der Fragen zu sein, die junge Frauen besonders umtreiben.

Nein, das ist nicht gut - denn wenn du deine Schönheit in den Vordergrund stellst, konkurrierst du öffentlich und jederzeit mit allen anderen Frauen dieser Erde (oder jedenfalls deiner Stadt oder deines Viertels).

Frau zum "Vorzeigen"?

Klar - Männer umgeben sich gerne mit „schönen“ Frauen in der Öffentlichkeit - aber das heißt gar nichts. Denn sobald sich die Wohnungstür hinter dir und einem Mann schließt, zählt alles andere: Wie charmant, nett, süß oder sexy du bist, ob du einen Mann erregst und verführen kannst, welche seiner Lüste du erfüllen kannst ... und nicht nur das.

Schöne Frau - gut im Bett?

Denn außer einem Bett hat ein Mann auch noch andere Gegenstände in seiner Wohnung, und außer seinem Penis hat er auch noch sein Hirn. Und ein Mann kann sehr wohl unterscheiden, ob du das Bündel von Eigenschaften besitzt, das er sich wünscht. Und du darfst auch sicher sein: Schönheit zählt in erster Linie, wenn der Mann mit dir herumprahlen will. Wenn er Sinnlichkeit, Lust und Leidenschaft sucht, wird er schätzen, wie du dich an- und ausziehst und was du mit deinem Körper anzufangen weißt (und mit seinem, versteht sich). Und sollte er tatsächlich Ehepläne hegen, dann wir er sehr genau prüfen, wie du dich als Ehefrau machen würdest.

Schönheit ist begehrt - und dann?

Mach dich von dem Gedanken frei, dass ein Mann dich „um deiner selbst“ liebt, wenn er dich heiratet. Es gehört zwar zu den Grundaussagen, ja geradezu zu den Gebräuchen von Liebenden, aber es ist dennoch Teil der romantischen Illusion - und daher keine Lüge. In Wahrheit sieht der Mann in dir eine Summe von Eigenschaften und Verhaltensweisen, die ihm nützen wird. Und nun denk noch mal nach. Warum sollte ein Mann eine schöne Frau wollen? Welchen Nutzen oder Genuss hätte er davon? Übrigens gelten die meisten dieser Sätze auch umgekehrt: Die Frau sieht auch im Mann in erster Linie die Summe von Eigenschaften und Verhaltensweisen, die ihr nützen. Wenn sich ein Paar nur von den Verklärungen der Verliebtheit leiten lässt, wird es erst hinterher feststellen, was noch alles „passen“ muss.

Schön zu sein ist nicht wirklich nötig

Du musst nicht schön sein. Viele Frauen, an deren Treppenstufen die Männer wimmerten, hatten weder betont schöne Körper noch schöne Gesichter. Selbst sehr bekannte Frauen mit Dutzenden von Liebhabern waren nicht „wirklich schön“, sondern übten auf ihre Lover bestenfalls eine erotische Faszination aus.

Beziehungen ohne Kompromisse?

Den Trick der Springer-Presse, spektakuläre Nachrichten oder Meinungsbeiträge vor der Internet-Leserschaft zu verschleiern, um durch die Hintertür Abonnenten zu werben, mag jeder beurteilen, wie er will.

Nun lesen wir also in der WELT, dass „Mario und Veronika“ keine Kompromisse machen wollten in ihrer Beziehung - was zunächst nicht weiter interessiert - ist ja ihre Sache, so etwas zu behaupten. Problematischer ist es schon, wenn der Name der Agentur, über die sich sie kennengelernt haben, auch in der verschleierten Online-Ausgabe deutlich zu lesen ist.

Und ich werde also weder verlinken noch zitieren, was die WELT-Redakteurin Anna Kröning darüber schrieb.

Die Botschaft des Artikels allerdings ist reine Ideologie: "Eine Beziehung funktioniert besser, wenn Paare keine Kompromisse machen". Ich erinnere mich noch deutlich an die Abwertung des Wortes „Kompromiss“ in Deutschland. Das Wort wurde allenthalben Verunglimpfung, nach dem Motto: „Kompromisse sind von vorn herein schlecht.“

Sollte es etwa immer noch so sein? Oder gilt es jetzt für Paarbeziehungen?

Ich sage es neutral wie möglich: Veronika und Mario sind frei, zu denken, was sie wollen. Aber es gibt auf Dauer keine Beziehungen ohne Vereinbarungen zum Nutzen beider Partner. Das nämlich bedeutet „Kompromiss“.

Verabredungen für Vornehmtuer

Es gibt wirklich Leute, die eine Verabredung (vulgär: ein Date) mit einer Verlobung verwechseln. So las ich dieser Tage in „GQ“:

Reservieren Sie einen Tisch in einem teuren Restaurant. Und zwar eines mit Tischdecken, Stoffservietten und Kerzen.
Wer so etwas tut, signalisiert damit, dass er mehr will, als die Dame kennenzulernen. Klar kann man eine Edel-Einladung aussprechen - aber nur dann, wenn man die Dame vorher schon etwas beobachtet hat und weiß, dass schon gewisse Sympathien vorhanden sind und sie solche Einladungen liebt. Stellt euch mal vor, ihr müsst mit einer schrecklich geschwätzigen oder völlig geistlosen Frau (oder einem Mann) zwei bis drei Stunden „Konversation“ machen und dafür am Ende noch über 150 Euro auf den Tisch legen. Zudem setzt ihr euch selbst unter Druck - udn euren Partner sowieso, Also: Daumen nach unten für solche Tipps.

Beim „Look“ (also den Klamotten) bin ich einverstanden. Allerdings sollte die Kleidung zum Anlass passen, und der Anlass ist eben nicht immer ein Romantik-Dinner, wie von GQ vorgeschlagen.

Geschenke sind entbehrlich, vor allem, wenn man nicht viel von der Dame weiß, die man trifft.

Sich erst vor der Haustür zu entscheiden, ob es „oben“ einen feuchten Nachschlag zum Dinner gibt, ist dermaßen Old School, dass ich es gar nicht glauben konnte.

Gut hingegen: Am nächste Tag unbedingt anrufen, wenn die Verabredung in irgend einer Weise positiv war.

Und mein bester Tipp?

Die Person ernst nehmen, mit der man sich trifft, aber keine hohen Erwartungen erwecken. Das riecht völlig aus.

Warum „Dating“ häufig nutzlos ist

Ich habe mich nun seit etwa 40 Jahren theoretisch mit der Partnersuche beschäftigt, und bis vor etwa 20 Jahren sogar noch praktisch. Und aus dieser Erfahrung kann ich mit Sicherheit sagen, dass „Dating“ nicht existiert. Jedenfalls nicht in Mitteleuropa. Und falls wir die Partnersuche als „Dating“ bezeichnen“, dann irren wir uns.

Kontakte aufnehmen, Kontakte zulassen, entscheiden

Wer einen Partner kennenlernen will, ist gezwungen, Kontakte aufzunehmen oder jedenfalls zuzulassen, dass jemand zu ihm Kontakt aufnimmt. Er muss also seine private Komfortzone verlassen und sich damit befreunden, einen fremden Menschen in sein Leben einzubinden - zunächst probeweise, dann auf Dauer.

Nun behaupten manche Leute, dafür gäbe es feste Regeln. Andere sagen, dass verborgene Regeln wirksam würden. Letztlich gibt es aber nur eine Regel: Entweder das Treffen hat gefallen, dann versucht man, das Kennenlernen zu vertiefen. Oder es gefiel nicht, dann trifft man einander nicht wieder.

Warum es mit jedem Tag schwieriger wird, einen Partner zu finden

Seit Jahren gibt es die Unsitte, „lecker“ oder „anspruchsvoll“ zu sein bei der Partnersuche. Das bedeutet, viele mögliche Partner zu treffen und den größten Teil davon in die Wüste zu schicken. Das ist anstrengend, auf Dauer absolut enttäuschend und selten erfolgreich. Abgesehen davon ist es nicht empfehlenswert, weil die Besten unter den Möglichen schnell vom Partnermarkt verschwinden. Die Formel ist einfach: Alle Partner(innen), die akzeptabel sind, werden irgendwann von anderen Frauen oder Männern „weggefangen“, und also bleiben immer nur die übrig, die für andere „zweite Wahl“ waren.

Dadurch entsteht eine negative Spirale: Man ist gezwungen, aus immer weniger möglichen Partnern noch diejenigen herauszufischen, die „halbwegs“ passend sind. Konkret heißt es, dass gerade der „anspruchsvolle“ Mensch nun noch mehr Dates benötigt, die immer frustrierender werden.

Eigentlich kann das niemand wollen, aber viele Menschen glauben, die Gesetze des Marktes würden für sie aufgehoben. Ich fürchte, ihnen kann nicht geholfen werden.

Dating - was, wenn du durch Schläge zum Orgasmus kommst?

Schläge aus purer romantischer Lust?
Vielleicht kommt es euch merkwürdig vor, dass ich über „so etwas“ schreibe - aber ich habe gerade einen Artikel gelesen, in dem es genau darum geht. Da entdeckt eine junge Frau, dass sie durch Schläge (ziemlich intime noch dazu) tatsächlich zu intensiveren Orgasmen kommt. Was ihr weniger gefällt, ist die Sprache, in der ihr Lover verfällt, nachdem er dies gemeinsam mit ihr entdeckt hat.

Lassen wir das mal - es geht uns ja eigentlich nichts an. Doch nun wird es ein Thema für uns, denn die junge Frau trennt sich von ihrem Geliebten, den sie nicht als „Freud“ bezeichnet. Und außerdem besinnt sie sich darauf, dass sie eine selbstbewusste, feministisch orientierte Frau ist, die „so etwas“ eigentlich nicht tun sollte. Das Gefühl kennen viele von euch, oder? Allerdings behauptet diese Frau, niemals Probleme damit gehabt zu haben, ihren Lovern genau zu sagen, was sie mit ihren Lippen, ihrer Zunge oder ihrem Penis machen dürfen und was nicht.

Zweifel, ob es richtig ist, es ihm zu sagen

Sie sagt über ihre Zweifel (1):

Aber ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich das Thema ansprechen soll, dass ich schmerzgeil bin, wenn das überhaupt stimmte. Vielleicht war es ja „nur“ der letzte Impuls, der mit noch zum Orgasmus geführt hatte?

Na ja - das Problem haben auch noch andere, wie ich bald erfuhr. „Erst einmal kennenlernen, dann gewöhnlicher Sex, und dann musst du deine Extrawünsche anmelden.“ Na schön, das ist leicht gesagt, aber jeder weiß doch - wenn deine Wünsche nicht gleich auf den Tisch kommen, dann traust du dich später auch nicht mehr. Und wirklich - ich machte mir Gedanken darüber, ob ich erst mit dem neuen Lover „ganz normal“ rummachen sollte, bevor ich mein Thema ansprach - fünf Mal? Zehn Mal? Und vor allem: Was, wenn er es selbst noch nie versucht hatte? Was würde er von mir denken, wenn ich es von ihm forderte?
Das Erste, was ich mir gedacht habe, ist: Wenn sie einen Lover will, der nur ihre Sex-Wünsche erfüllt und dann wieder geht, dann kann ihr ziemlich egal sein, was er von ihr denkt. Und deshalb könnte sie den Wunsch ja auch nach einem Date einbringen.

Aber ist es nicht so, dass sich viele jüngere Frauen vorstellen, der „Lover“, der zunächst mal nur „fürs Leibliche“ sorgt, könnte auch ein „Seelenpartner“ werden? Und wenn das so wäre, was würde er dann denken?

Klar kannst du jetzt sagen: Sex nicht alles, und Orgasmen mithilfe von Schlägen sind nicht gerade die Norm. Aber es sind ja gerade die verborgenen Lüste, die wir manchmal ausleben wollen. Zumal, wenn sie uns wirklich herrliche Orgasmen verschaffen, nicht wahr?

Gibt es eine Lösung, um Lustschmerz "normaler" zu machen?

Habe ich Lösungen für den Zwiespalt zwischen „Vanillesex“ und „Cillisex“ oder „Lustgenuss“ kontra „Ansehen“?

Nein, habe ich nicht. Aber alles, was ich höre, ist: Wenn du ein Spiel daraus machst, dann kannst du deine Bedenken vergessen. Und ich sag auch noch mal: Ein Lover ist meistens kein „Ehematerial“, denn wenn due einen Ehepartner suchst, hats du andere Pläne, also wenn du jemanden suchst, der „es dir macht“. Oder etwa nicht?

(1) Das Zitat wurde stark gekürzt und vereinfacht. Aus grundsätzlichen Erwägungen verlinken wir nicht auf Quellen, die zu zweifeln Anlass geben.

Weitere Informationen: Wunderweib. Auch interessant: Wie eine Frau in mittleren Jahren ihren Lover für Chilli-Erfahrungen sucht.

Bild: Buchillustration,Teilansicht, anonym, vermutlich 1920er/1930er Jahre.