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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Rolle der erotischen Demut

Lust an der Demütigung ...
Demut - allein bei dem Wort vermischen sich unsre Gefühle. Ist es nun positiv, demütig zu sein und damit den Hochmut abzulegen, oder zeugt die Demut davon, dass wir unsere Persönlichkeit „niedriger Anschlagen, als sie wirklich ist“? Schon die alten Konversationslexika wussten, dass die Demut durchaus auch eine Maske sein kann, also eine reine Heuchelei.

Die Demut in Lexika

Die Demut wird vom Brockhaus des 19. Jahrhunderts durchaus anerkannt:

Beruht (die Demut ...) auf der Gewohnheit, in der Beurteilung seiner selbst strenger zu verfahren als in der Beurteilung anderer ... so ist sie als Zeichen eines gewissenhaften Zartgefühls der Gegenstand moralischer Hochachtung.

Das reicht uns aber noch nicht, um die Aufgabe der Persönlichkeit zu verstehen die mit der mit der Demut verbunden ist. Dazu müssen wir weiterlesen:

In religiöser Bedeutung bezeichnet Demut die Stimmung des gläubigen Menschen Gott gegenüber, vermöge deren er seine Unwürdigkeit und Kleinheit neben Gottes Hoheit und Herrlichkeit anerkennt.

Diese Formel kann durchaus auch auf Menschen verwendet werden, die sich demütig einer Ideologie oder einem Sektenführer unterwerfen. Sie sollen ihre „Kleinheit und Unwürdigkeit“ anerkennen, bevor sie die angeblich höheren Ziele der Gruppe oder ihres Gurus erreichen können.

Nun ist „Demut“ zu zeigen aber nicht gleichbedeutend mit „Demütigen“, und dazu gehen wir noch ein paar Jahrhunderte zurück:

Äußerlich gedemütigt ist (jemand) ... dessen Macht, Kraft und Ansehen gebrochen und niedergedrückt ist.


Vorhang auf: erotische Demut

Was ist nun erotische Demut, und welche Menschen lieben die Rolle, erotisch gedemütigt zu werden? Merkwürdig ... bei erotischer Demut schweigt das Internet. Mit etwas Geduld finden wir heraus, dass wir „erotische Demütigung“ eingeben müssen, um etwas zu erfahren. Meist ist es ein Rollenspiel zwischen zwei Personen, in dem eine Person die Rolle des Menschen annimmt, der den anderen zur Demut zwingt, während der Mensch der gedemütigt wird, die konträre Rolle spielt. Bei diesem Pas-de-Deux wird eine bestimme Choreografie vereinbart, zum Beispiel, in welchem Umfeld und welcher Kleidung man spielt, ob es sich um eine rein psychische oder auch um eine körperliche Demütigung handelt und wie intensiv gedemütigt wird.

Einst war die Demütigung bitter ernst

Viel der historisch belegten erotischen und voyeuristischen Aktivitäten dieser Art waren und sind waren sicher keine Spiele, sondern bittere Realitäten. So wurden Huren in mehreren Ländern öffentlich vorgeführt und teils in partieller Nacktheit öffentlich "bis aufs Blut" ausgepeitscht. Dennoch erfreuen sich zahllose Spieler an der passiven Rolle, in Demut zu ertragen, was der Partner ihnen auferlegt.

Und die Lust an der Demütigung?

Die Gründe dafür sind vielfältig: Meist handelt es sich um Menschen, die im „realen Leben“ sehr viel Macht haben und es genießen, dass sie einmal in die gegenteilige Rolle gelangen. Andererseits sind es Menschen, die beweisen wollen, wie viel Demütigung sie ertragen können.

Spiele mit der Demut sind immer vom „Drehbuch“ abhängig. Die Unterwerfung kann körperlicher, sozialer oder psychischer Art sein. Sie kann gar nicht erotisch, von erotischen Lüsten getrieben oder gar sexuelle Natur sein. Besonders spektakulär ist sie, wenn mit einem starken sozialen Gefälle oder einer Rollenumkehr gespielt wird.

Herr(in) des Verfahrens ist normalerweise der/die Gedemütigte, was manchen Menschen, die derartige Roman gelesen haben, als absurd vorkommen mag. Doch im Rollenspiel beendet der Unterwürfige alle Aktionen - er hat die Freiheit des Abbruchs. Klar ist, dass die Beteiligten dazu eine Übereinkunft benötigen und einander vertrauen müssen. (1)

Die Attraktion der Demütigung besteht auch darin, dass der/die Gedemütigte dem Partner Gestaltungsfreiheit lässt. Die Spiele sind also stets neu und überraschend, auch wenn die Grundsätze zuvor vereinbart wurden.

Quellennachweis:
Lexika (allgemein)
Grimms Wörterbuch.


(1) Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass diese Spiele, mit Fremden durchgeführt, sehr risikoreich sind. Zudem sollte sich niemand auf sie einlassen, der häufiger in Abhängigkeiten geraten ist.