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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Der Fußkuss und die Sinnlichkeit der Zehen

Leckere Darbietung oder schrecklich frivol?
Sinnlich soll er nicht sein, der Fußkuss - weil er eine Ehrerbietung darstellt. Wo man ihn noch zelebriert, wird mit eben jenem Fußkuss demonstriert, dass man jemandem höchste Ehre erweist. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man heute noch Königen und Königinnen die Füße küsst. Doch ich hörte, dass es im Reich der Erotik genügend Fürstinnen gibt, die ihren Kunden die Gnade erweisen, ihre Füße küssen zu dürfen.

Gegen Tribut, ohne Frage. Und so erfuhr ich, dass manche Männer ganz besondere Vorlieben haben, und die Lockrufe klingen so ähnlich:

Meine nackten Füße sehnen sich danach, von deiner Zunge sinnlich verwöhnt zu werden, und ich mag besonders, wenn deine feuchte, gierige Zunge meine Zehen umspielt.

Na ja, ganz so poetisch ging’s dann nicht weiter. Für Geld wäre alles zu haben: zuerst mit Schuhen und Strümpfen, dann ohne, und wenn nackt, dann mit Duftnote nach Wahl.

Überhaupt schwankt die bevorzugte Duftnote zwischen dem Vanillegeruch fremdgepflegter, frisch abgeduschter Füße und dem Zersetzungsgeruch von Fußschweiß, für den es offenkundig auch Liebhaber gibt. Tief einatmen, Männer! Und Madame weist auch noch drauf hin, dass sich Zehen auch in diesem Zustand hervorragend ganzflächig ablecken lassen.

Ich hoffe, ihr habt nicht gerade gegessen, als ihr dies gelesen habt. Ich habe mich jedenfalls amüsiert.

Hinweis: Die Anzeigen respektive Beiträge in Blogs und Zeitschriften wurden textlich so verändert, dass sie sich nicht nachverfolgen lassen.

Sexualpsychologische Explorationsmethode - welch ein Begriff!

Mit diesem Artikel will ich zweierlei erreichen: erstens, Wissenschaft kritisch zu lesen und nicht alles zu inhalieren, was von dort kommt. Und zweites würde ich die Wissenschaftler (und in diesem Fall auch sicher die Lektoren) bitten, ihre Spezialgebiete wenigstens so weit zu erläutern, dass sie schlüssig werden. Klar, das was ich hier schreibe, wird weder den Goldmann-Verlag noch die Wissenschaftler interessieren - aber ich schreibe für EUCH.

Ich fand den Begriff "Sexualpsychologische Explorationsmethode" in einem Buch, von dem ich mir einst Erhellung erhoffte, das aber seither relativ jungfräulich im Bücherregal schlummert. „Himmel auf Erden - Hölle im Kopf“, es enthält eine Interviewserie mit dem Sexualwissenschaftler Dr. Christoph Joseph Ahlers.

Die Welt öffnet sich nur den Fachleuten - und das pflegen sie

Um es kurz zu machen: Die Welt ist nicht so, wie wir sie sehen - sie öffnet sich nur den Fachleuten, die ihre Werkzeuge „herausholen“ - welche ein Bild! Und wenn man dann tiefer in die Dinge hineinbohrt, stellt man fest: Morsch!

Na hübsch. Ich versuche, auch mal hinein zu bohren und stelle fest, dass die Methode in zwei Schritten abläuft. Gefällt mir ganz gut, wenn der Herr Wissenschaftler sagt: „W-Fragen stellen“, oder um den Satz wörtlich zu zitieren:

Wer macht wie wo was mit wem?

Das ist eine der Fragen, die man in der Problemanalyse verwendet, doch wo bekommt der Wissenschaftler die Antworten her? Aus den „orgasmulytischen Fantasien“. So weit reich weder das Internet noch eines meiner Lexika. Ich nehme also mal an, dass es sich um ein gerade erfundenes Kunstwort aus „Orgasmus“ und „Analytisch“ handelt. Demnach wird mit diesen Fragen der Gedanke analysiert, der den Orgasmus auslöst. Davon habe ich schon gehört, und ich besitze sogar eine Statistik über derartige Auslöser. Das also ist der Punkt, der „sexualpräferenzielle Fingerabdruck“. Die Jungs von der Wissenschaft können so etwas immer so ausdrücken, dass es kaum noch jemand versteht.

Die Sache mit dem sexualpräferenziellen Fingerabdruck

So, und was macht nun der Wissenschaftler mit dem Fingerabdruck? Nun, er wird weiter begutachtet. „Wie fühlst sich das für wen an?“ fragt der Wissenschaftler und noch ein paar ähnliche Dinge. Dann braucht er noch „die drei Achsen der Sexualpräferenz“. Da musste ich wieder ziemlich tief bohren, und fand im Internet Herrn Ahlers wieder (den Autor des Buches, aus dem auch das übrige Elaborat stammt), und das vereinfache ich mal (1)

Erste Achse

Sexuelle Orientierung auf das männlich und/oder weiblich Geschlecht.

Zweite Achse (stark vereinfacht)

In welchem Zustand der sexuellen Entwicklung wird der andere begehrt?

Dritte Achse (vereinfacht)

Sexuelle Grundneigung und Neigung zu bestimmten Partnern sowie bestimmten sexuellen Aktivitäten.

(Ich habe dabei ungefähr neun Fremdwörter ausgelassen, 1)

Ach, wie schön ist Wissenschaft. Sagt man es einfach, kling es banal.

Und ich frage mich wirklich immer noch, wie man den Fingerabdruck nimmt.

Das Buch - nur der Teil über Kommunikation überzeugt

Noch zwei Anmerkungen zu diesem Buch: Erstens ist auffällig, wie hoch der Sexualwissenschaftler „seine“ Wissenschaft, die Psychologie, ansetzt und wie niedrig er die Naturwissenschaften einschätzt, etwa bei den Botenstoffen (Neurotransmitter“. Zwar gibt er zu, dass wir es bei der Sexualität mit biologischen, psychischen und sozialen Aspekten zu tun haben, aber er kann uns (wie auch sonst niemand) erklären, was das Gehirn dabei eigentlich konkret tut (außer Botenstoffe freisetzen). Wenn man Sexualität als „Prozess“ versteht, dann fehlt uns allen das Verständnis dafür, was während dieses Prozesses eigentlich konkret abläuft.

Zum Zweiten: zu Ehren des Buches soll gesagt werden, dass es durchaus lesenswerte Passagen enthält, zum Beispiel im Kapitel „Sex als Kommunikation“. Und wenn man diese Passagen liest, dann verliert der Autor auch das professorale Gehabe.

Das Buch: „Himmel auf Erden und Hölle im Kopf. Was Sexualität für uns bedeutet.“ München 2015.

(1) Nach "Psychosomatische Urologie und Gynäkologie" - eine etwas verständlichere Darstellung fand ich hier.