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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Dating-Hygiene: Zum Kondom noch die Maske?

Diese Maske kommt natürlich nicht in Frage ...
Auf diese Überschrift habe ich schon lange gewartet:

Masken sind die neuen Kondome.

Also, mal Klartext. Kondome passen nicht über den Kopf – und falls doch, besteht Erstickungsgefahr. Doch nützen Kondome überhaupt etwas, wenn man die Mindestdistanz einhalten muss? Und wozu braucht man die Masken, wenn weder „ober herum“ was abläuft noch „unten herum?“ (Nein, dazwischen auch nicht).

Entdeckt, dass nichts läuft, wenn nicht laufen darf, also weder Nasenwasser noch andere Körperflüssigkeiten, haben jetzt einige Versuchskaninchen. Sie erfuhren was vorhersehbar war: No Risk, no Fun. Und weil’s kein Risiko geben darf, gibt’s auch keinen erotischen Spaß.

Die Redakteurin hat’s gemerkt:

Doch so schön und lustig diese Treffen auch sind, wir beide merken, dass es eine immer größere Last wird, auf die körperliche Nähe zu verzichten.

Und Ganzkörperkondome, gefühlsecht, mit Schläuchen zur Atemableitung in verschiedene Richtungen wären wohl keine Lösung, für die sich Liebende begeistern könnten. Oder macht dich das Bild an?

Ein Ganzkörperkondom mit Atemschutz? Auch keine Lösung ...
Womit nun mal wieder alles gesagt wäre. Und von der Satire mal zum Ernst: Eine amouröse Verabredung, bei der die Möglichkeit körperlicher Nähe völlig ausgeschlossen wird, ist keine Verabredung, sondern ein gewillkürter Frust.

Illustrationen: Liebersverlag-Studien nach Fotos.

Die Schläge der Lust - wie werden sie in die Zukunft verabreicht?

Eine bescheidene Warnung an empfindsame Leser(innen) zum Schluss der Artikelserie

Diese kleine Artikelserie behandelte ein Thema, das vielen Menschen befremdlich erscheint. Ersten betrifft er einen Umstand, den man in der guten Gesellschaft geflissentlich ignoriert, nämlich die Züchtigung. Und zweitens geht es hier unter anderem um ein Thema, das gemeinhin hin als „schmutzig“ angesehen wird.. Zum Dritten sind die vermeintlichen Opfer der Schläge oftmals junge Frauen, die sich in Zwickmühlen befinden. Aufgrund dieser Brisanz sollten den Artikel nur Menschen lesen, die entsprechend geläutert sind.

Rollenumkehr in der Literatur?

Der Niedergang der Spanking-Magazine für "schmutzige alte Männer"

In den 1990ern wurde der Vertrieb von Spanking-Magazinen im Vereinigten Königreich erschwert, aber zu diesem Zeitpunkt ließ die Attraktivität der Magazine ohnehin bereits nach. Hinzu kam der Wettbewerb aus verschiedenen Ländern, unter anderem aus den USA, den nordischen Ländern und manchem osteuropäischen Land, in dem pornografische Filme unter Einbeziehung von Züchtigungen recht üblich waren. Im neuen Millennium wurden zwar zahlreiche Magazine und Videos dieser Art produziert, die Veröffentlichung stieß aber an Grenzen, weil sich neue feministische Tendenzen ergaben, die diese Art von Pornografie einzudämmen versuchten. Seither werden mehr und mehr Videos produziert, in denen das F/F-Thema priorisiert wird, das schon dem legendären Irving Klaw zum Erfolg verhalf. M/M-Magazine und Videos hingegen interessieren so gut wie ausschließlich die „harte“ Szene der an Schlägen interessierten Homosexuellen.

Die Zukunft der Spanking-Storys

Man mag der Meinung sein, dass es grundsätzliche keine „Spanking-Pornografie“ geben müsse, ja, dass es grundsätzlich fragwürdig sei, das Bestrafen einer Person lustvoll auszuschlachten. Allerdings waren und sind die Fantasien darüber, sich zu unterwerfen, abwerten oder disziplinieren zu lassen, heute so intensiv wie in den vergangenen Epochen, als erotische Fantasien besonders heftig aufblühten. Sie scheinen menschlicher zu sein, als wir uns vorstellen - und vor allem wesentlich verbreiteter.

Neue Tendenzen - sadistische Frauenfantasien - masochistische Männerfantasien

Zudem werden zwei Tendenzen deutlich, die es schon früher gab, die aber immer wieder gedeckelt wurden: Frauen haben durchaus Tendenzen zum Sadismus, das heißt, auch sie haben Fantasien, Männer zu dominieren, zu schlagen oder sie erotischen Foltern auszusetzen. Und Männer sind zumindest in ihren Fantasien wesentlich unterwürfiger und lassen sich deshalb (ebenfalls in ihren Fantasien) gerne von Frauen entwürdigen, schlagen oder quälen. Dass beide nicht zusammenkommen, liegt einmal daran, dass es sich um Fantasien handelt und zum anderen, dass ihre Motive nicht zueinander passen. Den Romanautorinnen dürfte dies allerdings gleichgültig sein - sie sind ja darauf spezialisiert, wundersame Kontakte zu ermöglichen und sie in grellen Farben auszumalen.

Statt eines Epilogs - die Spanking-Literatur als Stehaufmännchen

In jeder Epoche erotischer Literatur oder entsprechender Filme wurden Züchtigungsszenerien totgesagt - und danach lebten sie dann doch wieder auf. Sie überstanden mehrerer Emanzipationswellen ebenso wie alle Erziehungsreformen. Über die Gründe dafür lässt sich trefflich spekulieren - vermutlich haben viele Menschen einfach den Wunsch, sich schmerzhaft dominieren zu lassen und dabei zu vergessen, was sie im Leben darstellen. So wurde in den 1990er Jahren, also bereits kurz nach dem Niedergang der „M/F-Spanking-Kultur“ wieder mit großem Erfolg an viktorianische Rituale angeknüpft - und diese Bücher richteten sich an gebildete Frauen, die das Internatsleben aus eigener Anschauung kannten. Die Bücher wurden ohne Illustrationen als preiswerte Taschenbücher im normalen Buchhandel verkauft. Sie waren also für typische Leserinnen gedacht. Als gar nichts mehr in dieser Richtung zu gehen schien, wurde ein Kitschroman zur BDSM-Romanze („50 Shades of Grey“) zu einem Welterfolg.

Was ist die nächste große Sache? Niemand weiß es. Nur eines spüren alle: Schilderungen von Vanille-Sex mit der „legalen Partnerin“ sind nicht aufregend genug, um die Leser(innen) vom Hocker zu reißen.

Hinweis: Zu allen Teilen dieses Artikels gibt es Zahlen, Daten und Fakten. Allerdings konnten einige der Umstände in dieser Artkeilserie nicht vollständig verifiziert werden, weil es es zwar sehr viel Literatur, aber kaum konkrete Fallschilderungen gibt.

Die bebilderte Massenliteratur für den lüsternen Gentleman

Eine bescheidene Warnung an empfindsame Leser(innen), insbesondere zum dritten Teil.

Diese kleine Artikelserie behandelt ein Thema, das vielen Menschen befremdlich erscheint. Ersten betrifft er einen Umstand, den man in der guten Gesellschaft geflissentlich ignoriert, nämlich die Züchtigung. Und zweitens geht es hier unter anderem um ein Thema, das gemeinhin hin als „schmutzig“ angesehen wird.. Zum Dritten sind die vermeintlichen Opfer der Schläge in den Fällen, die hier geschildert werden, oftmals junge Frauen, die sich in Zwickmühlen befinden. Aufgrund dieser Brisanz sollten den Artikel nur Menschen lesen, die entsprechend geläutert sind. Wir haben die hässlichsten und erniedrigsten Szenen bildlich und textlich weggelassen.
Im Vereinigten Königreich: Strafe nach oder statt einer Züchtigung

England, die alten Männer und die jungen Frauen

Bekannt ist vor allem, dass etwa ab den 1970er Jahren in England immer mehr Magazine aufkamen, in denen bebilderte Geschichten von jungen Frauen erzählt wurden, die in der Schule oder als Bedienstete wegen eines Vergehens gezüchtigt wurden. Die Titel der Magazine waren so eindeutig, dass es gar keinen Zweifel gab, was drinnen zu sehen und zu lesen war: Ältere Männer, die meist wenig attraktiv waren, züchtigten junge Frauen in einem spärlich bekleideten Zustand, oft sogar völlig nackt.

Dies verwundert zunächst. War der englische „Gentleman“ nicht dafür bekannt, dass er sich in den Flagellationsbordellend es 19, Jahrhunderts das Gesäß blutig schlagen ließ? Und hätte man nicht erwartet, dass es später vor allem darum ging, solche Schilderungen in Wort und Bild in Magazinen nachzulesen?

In Schweden gab es 1968 noch typisches F/F-Spanking
Ja - es gab sie, diese Magazine, zum Beispiel P.D. World, Mistress und Vixen. Doch ihre Anzahl und Verbreitung konnte nicht mithalten mit all den anderen, wie „Justice“, Phoenix“, „Janus“, „Roue“ „Blushes“ oder „Kane“ , um nur einige britische Magazine zu nennen. Je länger sie herauskamen, umso plastischer und farbiger wurden die Schilderungen. Man nennt diese Magazine auch M/F-Spanklng Magazine - der Mann züchtigt, die Frau wird gezüchtigt. Lediglich aus den nordischen Ländern kamen noch F/F-Magazine ähnlicher Art.

Das goldene Zeitalter des "schmutzigen" Spanking-Magazine

In der Frühzeit war JANUS noch nicht "typisch"
Das Glanzstück dieser Epoche war das Magazin Janus - man gab sich ausgesprochen viel Mühe und engagierte Schriftsteller, die sich eine frivole Geschichte nach der anderen aus dem Finger sogen. Das Einkommen war nicht schlecht - nach der Schilderung eines bekannten Autors konnte man in den 1970ern ungefähr 25 GBP pro tausend Wörter bekommen. Das war damals nicht übel für einen Schriftsteller, der Trivialliteratur produzierte. (Ein männlicher Industriearbeiter bekam damals etwa 50 GBP pro Woche). Zudem konnte man den gleichen Artikel mehrfach verkaufen, wenn man ihn ein bisschen umschrieb. Das ergab also ein relativ fürstliches Einkommen für die immer wieder ähnlichen, pornografischen Inhalte, deren Thematik völlig einseitig war. Historisch fällt auch viel Licht auf die Frauen, die sich damals als „Modelle“ zur Verfügung stellten. Wenn eine Industriearbeiterin nur etwa 27 GBP pro Woche erhielt, war die Versuchung groß, für derartige Magazine zu posieren, denn es wurde nur Nacktheit verlangt - „echt“ geschlagen wurde damals noch nicht. Es heißt, dass eine junge Frau für das nackte Posieren damals bestenfalls fünf bis zehn Pfund verdienen konnte - dies entsprach auf der anderen Seite aber bereits 20 bis 40 Prozent des Wochenlohns im „regulären“ Beruf. (1)

Wie die "alten weißen Männer" die jungen Damen sehen wollten

Später setzt man auf Demut
Die Blütezeit der Magazine, die vor allem im Vereinigten Königreich verbreitet wurden, ist leicht einzukreisen: Sie liegt zwischen 1970 und etwa 1989. Nicht nur die Texte, auch die Fotos, die in den „besseren“ Veröffentlichungen zum Einsatz kamen, trugen zur Verbreitung bei. Aber bei Weitem nicht alle genügten künstlerischen Ansprüchen. Die meisten zeigten in erster Linie das schamvolle Entkleiden.

In den ersten Jahren war man ständig auf der Hut vor der Zensur, und somit ist leicht erklärlich, warum man zur Selbstzensur griff. Zwar zeigte man ausführliche Entkleidungsszenen und am Ende deutlich hervorgehobene, nackte Gesäße, doch achtete man darauf, dass möglichst keine Schamhaare gezeigt wurden und keinerlei „Markierungen“ auf den Gesäßen sichtbar wurden. Da die Zensur empfindlich auf das Fixieren der Hände reagierte, wurde die dazugehörige Haltung nur angedeutet. Auf diese Weise schafften es die Herausgeber tatsächlich, der Zensur weitgehend aus dem Weg zu gehen.

Lest den vierten teil jetzt: Die Zukunft der sinnlichen Schläge.

(1) Quelle der Einkommen

Bilder: "Perückenstellung" - anyonym, UK, F/F-SW Anonymer Fotograf, vermutlich schwedischen Ursprungs, Cover von JANUS (frühe Ausgabe) Archiv JANUS, 1973, Bild "Demütige Frau" angeblich Titelbild aus "Whispers (ab 1970).

Internate, Schläge, Erzieherinnen und Jünglinge

Eine bescheidene Warnung an empfindsame Leser(innen) zum zweiten Teil.

Diese kleine Artikelserie behandelt ein Thema, das vielen Menschen befremdlich erscheint. Ersten betrifft er einen Umstand, den man in der guten Gesellschaft geflissentlich ignoriert, nämlich die Züchtigung. Und zweitens geht es hier unter anderem um ein Thema, das gemeinhin hin als „schmutzig“ angesehen wird.. Zum Dritten sind die vermeintlichen Opfer der Schläge oftmals junge Frauen, die sich in Zwickmühlen befinden. Aufgrund dieser Brisanz sollten den Artikel nur Menschen lesen, die entsprechend geläutert sind. Den ersten Teil findet ihr hier.

Bis in die 1930er Jahren wurde das "Pferd" als Strafbock genutzt und die Strafende als Sportlehrerin interpretiert.

Ein Ausflug zur Züchtigung der jungen Männer

Bei den jungen Männern finden wir ein Phänomen vor: Ausgesprochen viele kamen in der Blütezeit der Internate ebenfalls mit der aufgeheizten erotischen Atmosphäre in Berührung, und sie durchlebten ebenso intensive Züchtigungen. Und ganz selbstverständlich kam es zwischen den Schülern oftmals zu sexuellen Handlungen, die man als „Episoden“ verniedlichte. Was aber tat man in der damals begehrten Literatur, wenn man schildern wollte, wie junge Männer gezüchtigt wurden? Man verlegte die Episoden an andere Plätze, also die Wohnungen privater Erzieherinnen, Erziehungsanstalten mit weiblichem Personal oder delegierte die „Erziehungsarbeit“ an strenge Tanten, die mit solchen Züchtigungen beauftragt wurden Die Erotik trat dabei durch die Hintertür ein, denn obgleich die jungen Gentleman noch recht naiv in ihren Bemühungen waren, drängte sie die Natur doch dazu, ihre Erzieherinnen als erotisch attraktiv anzusehen. Man kann sich leicht vorstellen, welche Konfliktstoffe sich daraus ergab, den man nunmehr vorzüglich in Romane wandeln konnte.

Wer waren die Leserinnen und Leser?

Die Frage, ob es mehr Männer gab, die nach derartiger Literatur lechzten oder mehr Frauen, ist umstritten. Behauptet wird oftmals, je „schmutziger“ oder „abwertender“ die Geschichten der Züchtigungen von jungen Frauen waren und sind, umso mehr werden sie von Männern verschlugen. Je subtiler die Schläge hingegen vollzogen wurden, umso mehr seien Frauen davon begeistert. Diese Frage durchzieht im Übrigen alle Epochen, und sie wurde schon anhand er viktorianischen Literatur diskutiert. In den 1990er Jahren (1) kam sie erneut auf, als zahllose Taschenbücher über Züchtigungen in Internaten und Erziehungsanstalten erschienen - dabei waren sowohl die Strafenden wie auch die Bestraften nahezu ausschließlich Frauen.

Die Rolle der Leserinnen

Da sich diese Literatur auch fast ausschließlich an Frauen wandte (2), konnten sich die Leserinnen wahlweise in die eine oder die andere Rolle hineinfinden. Nach dem Kenntnisstand des Autors wurde niemals geklärt, ob sich erwachsene Frauen eher an den Schilderungen der Entblößung und Bestrafung junger Frauen ergötzten, oder ob sie sich selbst auf einem Pult liegend sahen, den Rock hochgeschlagen und mit entblößten Schenkeln.

Doch wo bleiben die Männer? Zunächst erscheinen sie als Randfiguren in den erotischen Romanen, es sei denn, sie würden genüsslich von Frauen gezüchtigt. Doch dann brach eine wahre Welle von Flagellationspornografie herein - und zwar im Vereinigten Königreich. Die Strafenden waren nun ausschließlich relativ hässliche Männer, wenn man die Bebilderung ansieht, und die Gestraften „natürlich“ und naiv wirkende junge Frauen. Von der Blütezeit dieser Literatur lest ihr im dritten Teil dieses vierteiligen Artikels.

(1) Zum Beispiel Black Lace, Nexus und Chimera.
(2) Bei Nexus wurde dies bezweifelt, doch dürften die meisten Titel eher Frauen ansprechen, die eigene Erfahrungen aus Internaten hatten.
Bild: nach einer Zeichnung, undatiert, vermutlich von "Soulier", der viele ähnliche Zeichnungen anfertigte. Man beachte die High-Heels.

Internate, Frauen, Schläge und schmutzige weiße Männer

Eine bescheidene Warnung an empfindsame Leser(innen)

Diese kleine Artikelserie behandelt ein Thema, das vielen Menschen befremdlich erscheint. Ersten betrifft er einen Umstand, den man in der guten Gesellschaft geflissentlich ignoriert, nämlich die Züchtigung. Und zweitens geht es hier unter anderem um ein Thema, das gemeinhin hin als „schmutzig“ angesehen wird.. Zum Dritten sind die vermeintlichen Opfer der Schläge oftmals junge Frauen, die sich in Zwickmühlen befinden. Aufgrund dieser Brisanz sollten den Artikel nur Menschen lesen, die entsprechend geläutert sind. Diese Artikelserie behandelt das Thema ausschließlich historisch (zwischen ca. 1890 und 1990) und reicht nicht in die Jetztzeit hinein.

Buchillustration gegen 1920 - Dame des Hauses und Dienstmagd

Erster Teil: Am Anfang stehen die Frau - in beiden Rollen

Historisch betrachtet besteht die deutliche Mehrheit der Strafenden in der klassischen erotischen Literatur aus Frauen, und ebenso handelt es sich bei den Gestraften zumeist um Frauen. Ist dies nicht der Fall, so wird zumindest versucht, die Geschichte aus der Perspektive einer Frau zu erzählen, die Züchtigungen gutheißt. Die Autorinnen und Autoren bemühen sich dabei zumeist, die erotisierende Stimmung der Züchtigung erotisch zu verdichten, was deutlich besser gelingt, wenn eine spannende, lustvoll-sinnliche Atmosphäre erschaffen wird. Mit Männern als strafende Personen ist die ungleich schwerer, da von ihnen keine Sinnlichkeit erwartet wird, sondern eher die als pervers empfundene Lust des Sadisten. Also nutzen professionelle Autoren wie auch Groschenheft-Schreiber gerne eine feminisierte Perspektive (1). Die Aussage, erotische Literatur sei Frauensache (2), gilt heute wie gestern, mögen die Gründe heute auch völlig andere sein als zur Viktorianischen Zeit.

Dies alles gilt auch für jene englischsprachigen Romane, in denen Frauen die Erziehungsgewalt über junge Männer durch Körperstrafen unterstreichen. Dabei wird die Frau in der Doppelrolle der lustvollen Verlockung und der strafenden Gouvernante gezeigt. Das Vorbild ergibt sich aus der „Petticoat Discipline“, bei der sich junge Männer, sich ganz und gar „dem Rock unterwerfen“ müssen. (3)

Die Erotik der „höheren Töchter“ und die Internate

Für beide Tendenzen gibt es gute Gründe. Einer ist sicherlich, dass es zahllose wahre oder jedenfalls klug nachempfundene Schilderungen der erotischen Überhitzung unter den „Höheren Töchtern“ gab, die eine Internatserziehung „genossen“. Sie beruht einerseits auf wirklichen Strafen, dann aber auch auf die romantisierte Liebe zu den Erzieherinnen. Diese wurden oft mit „Mademoiselle“ tituliert oder gleich als Französinnen bezeichnet. Ihre körperliche Nähe ließ sich auf verschiedene Art erschleichen - und am intimsten dadurch, dass sich die Internatsschülerinnen auf Strafen einließen. Die Intimität begann bereits mit der Prozedur der Entblößung, wobei die Schilderungen danach variieren, welche Kleidungsstücke gerade in Mode waren - oder ob die Damen einfach ihre Schuluniformen trugen.

Spiele mit Züchtigungen und lesbischer Liebe

Die Schwüle des Internats - ein beliebtes Thema in den 1930ern
Je nach der Epoche, in der die Geschichten spielten, mussten also Röcke, Unterröcke sowie andere Teile der Unterbekleidung entfernt werden, bevor die Prozedur beginnen konnte. Da die Züchtigungen meist mit einem „Anwärmen“ durch Handschläge verbunden waren, begannen die Züchtigungen oftmals mit körperlichen Kontakten, die das Gefühlsleben besonders beflügelten. Da wir die Details solcher intimen Züchtigungen nahezu ausschließlich der erotischen Literatur entnehmen können, ist niemals sicher, wo die Grenzen zwischen echten Strafen, gewillkürten Strafen oder intimen Begegnungen unter dem Vorwand der Bestrafung verliefen.

Es ist auch nicht sicher, ob es sich immer um „lesbische Liebe“ handelte, die all dies beflügelte, oder eher um die „Lust als solche“, die sich in allerlei skurrilen Formen äußerte. Die Sinneslust befriedigten die jungen Frauen jedenfalls oftmals, indem sie sich gegenseitig verführten oder sich den Erziehungsspielen untereinander hingaben, wobei ein Teil dieser Praktiken in der Fantasie noch deutlich erregender war als in der Praxis.

Die meisten Schilderungen von als erotisch empfundenen Züchtigungen an jungen Frauen wurde in Internate verlegt, einige in Erziehungsanstalten oder Zuchthäuser, später auch in militärische Einrichtungen. Dazu kam die häusliche Züchtigung, die ebenfalls rituell vollzogen wurden, wobei nun auch die Gouvernanten ins Spiel kommen, denn in den vornehmen Familien wurden die Töchter oder Söhne nicht von den Eltern geschlagen.

(wird fortgesetzt, lest jetzt über die begehrten Hefte für "ältere Gentlemen". )

(1) Beispielsweise im äußerst frivolen Roman "Beauty and The Birch", erschienen 1905.
(2) Eine Geschichte des sinnlichen Schreibens, Berlin 2014
(3) Exemplarisch in "Weiberherrschaft (Gynecocracy, 1883)
Bild oben ca.1920 (Oberteil) möglicherweise von Étienne Le Rallic

Bild Mitte ca. 1930 (Oberteil) von "Daisy Lennox" (Fontana).