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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Übersetzer, Sextieren und Sexting

Ultimatives Sexting: Der Kopf ist wie vom Blitz getroffen
Ein bekanntes Übersetzungsprogramm schlägt mir gerade folgende Übersetzung vor:

I want you, should we sext?
Ich will dich, sollen wir sextieren?


Auch dies geht irgendwie schief:

So, have you ever sexted before?
Haben Sie schon einmal Sexted?


Na schön, das kann ich natürlich anders übersetzen, zum Beispiel:

Ich will dich, ist es in Ordnung, dir ein sexy Foto von mir zu schicken?

Oder:

Hast du schon jemals von einer Person, die du magst, ein sexy Foto bekommen?

Schlecht übersetzt:alles in Denglisch?

Wir könnten natürlich auch "übersetzen":

Ich will dich, wollen wir sexen?

oder

Hast du schon einmal mit jemandem gesext?

Aber das geht nun gar nicht ... der Duden sagt: Ist nicht - kenne ich nicht.

Alles mit "machen" machen

Also übersetzen wir nach der Methode einer sattsam bekannten "Jedermann-Übersetzungsseite?" Dann würde es heißen::

Ich will dich, machen wir Sexting?

Oder:

Hast du schon einmal Sexting mit jemandem gemacht?

Das ist ein schreckliches Deutsch - geht also eigentlich auch nicht.

Was meinen eigentlich die Lexika?

Gut, gut. Also versuchen wir mal die „offiziellen“ Übersetzungsversuche.

Zuerst Pons:

Sexting ist der Versand von Nacktfotos via Mobiltelefon.

Das ist fast richtig aber es geht deutlich besser:

Fragen wir also Dict.cc

(Sexting ist ...) Der Versand eigener Nacktfotos per Messengerdienst.

Eigener klingt besser. Und was ist mit Langenscheidt? Dort wird man richtig oberlehrerhaft und altbacken:

Das Versenden von pornografischen Aufnahmen per MMS.

Alle haben vermutlich nicht bei Cambridge nachgesehen:

Als Sexting wird ... die Handlung bezeichnet, Textnachrichten zu versenden, die sich mit Sex befassen oder jemanden sexuell erregen sollen.


Derselben Meinung ist auch der Webster, der ergänzt:

Das Versenden von eindeutig sexuellen Nachrichten oder Fotos per Mobiltelefon.

Ei, ei - keine Spur von „Aktfotos“. Es gibt zwar Hinweise darauf, zum Beispiel in der "Washington Post", aber dort handelt es sich um Erziehungsfragen - was Eltern dazu sagen, wenn Teenager dergleichen tun. Das mag wichtig für die
Herausgeber solcher Zeitungen sein, ergibt aber kein gültige Definition des Wortes.

Präzise übersetzen geht gar nicht ...

Oho - und was, wenn wir präzise übersetzen wollen?

Ich will dich - hast du Interesse, eindeutige sexuelle Nachrichten per Handy auszutauschen?

oder

Hast du schon einmal mit jemandem eindeutig sexuelle Nachrichten per Handy ausgetauscht?

Uff! Das geht nun so was von gar nicht ...

Womit mal wieder bewiesen wäre - Übersetzen ist ein verdammt harter Job.

Dies zu lesen wahrscheinlich auch. Also vielen Dank, falls es euch interessiert hat.

Hinweis; Die Herkunft des Original-Fotos ist unbekannt.

Gelangeilt - ein neues Wort?

Neue Wörter gefällig? Eine deutsche Boulevardzeitschrift hat das Wort „gelangeilt“ erschaffen - ein Kofferwort aus „gelangweilt“ und „geil sein“. Das Wort wird im Zusammenhang mit der Corona-Krise benutzt.

Wie fast alles, was der Boulevard aufsammelt, kommt das Wort aus dem Englischen. Dort hießt es „borny“ und ist seinerseits ein Kofferwort aus „to be bored“ (sich langweilen) und „to be horny“ (geil sein).

Der Neologismus ging noch nicht in alle Medien ein - doch immerhin wusste das bekannte „Urban Dicitonry“ schon, was es bedeutet:

Sich zugleich lustlos und sexuell erregt fühlen.

Mit der aktuellen Krise hat es nichts zu tun, es datiert schon von 2008. Und populär? Offenbar will jemand, dass dieses Wort populär wird. Ein Beweis dafür war im Internet nicht zu finden, obgleich sich sehr viele Singles im Moment mit der Isolation, der Langeweile, dem Frust und - eben auch - der sexuellen Notlage kämpfen, in der sie sich befinden.

Der Nachweis: Urban Dictionary