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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Warum müssen Menschen „Sex lernen“?

Genussvolle Lektion
Warum müssen Menschen „Sex lernen“, und wie sagt man jemandem, was man von ihr/ihm will?

Sex ist natürlich, aber ... die Sexualität der Menschen ist weiter gefächert als bei den meisten Säugetieren und Primaten. Das mag einerseits an unseren Fantasien liegen, besonders an der, die manche als „schmutzige Fantasien“ bezeichnen, andererseits aber auch an der Möglichkeit, Sexualität ständig herbeizurufen und auszuführen - da sind Varianten gefragt.

Neben den Möglichkeiten spielen die Fertigkeiten oder erotischen Künste eine große Rolle. Dazu meint die Kulturwissenschaftlerin Beate Absalon:

Sexualität kann schnell zu einem Projekt werden und als etwas begriffen werden, dass man beherrschen und optimieren kann.

Lust schenken und schenken lassen - nicht ganz so einfach

Das ist die eine Seite - zu erlernen, wie man Lust schenkt und welche Lüste man am liebsten vom anderen als Geschenk bekommen würde. Mir gefällt der Ausdruck „Geschenk“ besonders gut - denn viel zu viele Frauen und Männer hausieren mittlerweile mit ihren „Ansprüchen“. Das führt dazu, Sex zu konsumieren, und kaum jemand will ständig der willfährige Lieferant für Orgasmen sein - weder Frauen noch Männer.

Die andere Frage, mit der sich Liebende, Autoren und Wissenschaftler häufig beschäftigen, ist die Sprache: „Wie sage ich eigentlich der anderen, dem anderen oder wem auch immer, wonach ich lechze?“ Was darf ich sagen, ohne „anzuecken“? Oder für Autorinnen/Autoren: Wie würde meine Figur den Satz sagen, der mir im Kopf herumgeht?

Schriftsteller(innen) im Zwiespalt: Zu vögeln oder nicht zu vögeln?

Besonder Autorinnen zögen oft: Was ist schon zu pornografisch? Was noch nicht? Aber wenn es zu „seicht“ ist, trifft es dann die Sprache meiner Figur? Und für den Rest der Welt gilt: Latein? Anatomisch? Verniedlichend? Verschleiernd? Humorvoll?

Ein Beispiel: Wenn wir hier oftmals das Wort „vögeln“ verwenden, dann zucken die Edelmütigen zusammen, die dazu „Sex haben“ sagen oder gar noch „miteinander ins Bett gehen“. In Wahrheit deckte „vögeln“ aber alles ab, was bei „gewöhnlichem Sex“ praktiziert wird.

Es stimmt schon - fast allen fehlt die „eindeutige“ Sprache, über Sex zu sprechen.

Und was ergibt sich daraus?

„Sex zu lernen“ ist wichtig, aber unsere Wünsche in Sprache umzusetzen ist ebenso wichtig - wir können unsere Partner(innen) nicht einfach mit unseren Wünschen überfallen.

Und ihr?

Habt ihr irgendwelche Vorschläge? Seid ihr Autorinnen/Autoren?

Wie sagt/schreibt ihr den Vorgang „es“ zu tun? „Es“ war übrigens lange Zeit ebenfalls eine Verschleierung für „vögeln“.

Bild: Nachkolorierte Zeichnung, Anonym, vermutlich zwanziger Jahre