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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Lust und Strenge auf einem Bild - ist das möglich?

Aktion und Dynamik - sehr schwer darzustellen
Manchmal lässt es mich nicht ruhen: Unser Artikel über die „Leblosigkeit von Domina-Fotos“ wurde schlecht bewertet. Normalerweise stört mich das wenige, denn es gibt immer wieder Menschen, die zwar bewerten, aber nicht kommentieren. Das ist dann aber saublöd für den Herausgeber, weil er ja dann nie weiß, warum der Artikel „durchgefallen“ ist.

Ein Test an 150 Domina-Fotos

Also habe ich mich erneut gefragt: Was mag die Fotografen bewogen haben, ihre Kundinnen so abzubilden, wie sie es taten?

Ich muss dazu gestehen, keine Vorauswahl getroffen zu haben. Ich nahm die Bilder, wie sie kamen, aus einem Archiv. Es kann sich also um eine Werbung für die Dienste der Dame, um eine Werbefoto für ein SM-Filmchen oder um eine sonstige Darstellung des Domina-Klischees gehandelt haben. Gute Amateuraufnahmen flossen zu einem geringen Teil in die Betrachtung ein. Insgesamt habe ich 150 Fotos untersucht, bis ich eine eindeutige Tendenz hatte. Dann habe ich den Test abgebrochen.

Dominanz ist nur schwer darzustellen
Das Instrument dominiert

Nicht überraschend: Es ist unglaublich schwer, Dominanz durch Fotos zu vermitteln. Über zwei Drittel der Fotografen drückten den Damen deshalb ein Instrument in die Hand, das auf die Dominanz hinweisen sollte.

Besonders beliebt waren der Rohrstock (Cane), die Peitsche (in verschiedenen Varianten), danach hölzerne und lederne Schlägel, und - nicht zuletzt - der „Hairbrush“, der in den USA bekanntermaßen zur „häuslichen Erziehung“ verwendet wurde.

Nur etwa ein Drittel der Fotografen versuchte, meist vergeblich, ohne „schlagende“ Beweise für die Dominanz auszukommen. Nur in einem knappen Fünftel der Bilder konnten unser Betrachter eine gewisse „natürliche Dominanz“ in der Haltung der Damen erkennen.

Meist Frauen in mittleren Jahren

Nahezu alle Damen waren Frauen mittleren Alters, die mehr oder weniger als „MILF“ durchgehen würden. Eine „jugendliche Domina“ passt offenbar kaum in das Bild der Kundschaft, die ganz offensichtlich Frauen bevorzugt, die als Tanten, Erzieherinnen, Lehrerinnen oder dergleichen „durchgehen“ würden.

Sehr selten stimmte das Bild völlig

In einigen Fällen ergänzten sich Gesichtsausdruck, Haltung, Kleidung und Instrument, am glaubwürdigsten immer dann, wenn die Damen Formalkleidung aller Art trugen, was etwa in einem knappen Drittel der Fälle zutraf. Wer zu „dick“ auftrug, also die Damen entweder zu klischeehaft, künstlich als „hart“ oder gar zu hurenhaft abbildete, wollte wahrscheinlich mit der Fantasie potenzieller Kunden spielen. Diese Annahme kann ich nicht beweisen.

Verbindlichkeit, Präsenz und Rolle
Einladung zum Rollenspiel

Am unmittelbarsten wirkten nach Meinung unserer Betrachter die Fotos, bei denen die Damen ganz offenkundig zum Rollenspiel einluden. Das wirkte dann so, als ob du als Betrachter schon fast im Rollenspiel bist und dir denkst: „Was wird wohl jetzt geschehen, wenn du selbst im Bild auftauchst?“

Ein Seitenblick auf Dating-Profile

Das Gesagte gilt übrigens nicht nur für Dominas, Erotikbilder aller Art und was sonst noch als „frivol“ angesehen wird, sondern für viele Fotos - insbesondere auch für die Fotos in Dating-Profilen.

Sicher hast du dich bei den Profilen ganz gewöhnlicher Männer/Frauen auch schon gefragt: Möchtest du jetzt bei ihm/ihr sein? Was wäre, wenn er/sie dich jetzt anlächeln würde? Fotos sollen ja nicht zeigen, was einmal war oder was jetzt alles ist, sondern das, was sein könnte. Sie sollen also eine Verheißung ausstrahlen und keinen Status.

Du kannst etwas dazu sagen

Und du? Was meinst du? Was denkst du über dein eigenes Profilbild?

Die Zahlen (Auszüge)

Aussage des Fotos

109 Frauen hatten ein Züchtigungsinstrument in der Hand.

Davon wurden ...

47 Frauen sitzend mit ihrem Züchtigungsinstrument dargestellt - meist so, als ob sie auf den zu Züchtigenden warteten. Das Motto schien „übers Knie legen“ zu sein.

62 Frauen stehend dargestellt, ebenfalls meist in „Warteposition“, teils mit Rollenspielutensilien.

Die anderen ...

18 Frauen zeigten Dominanz durch ihre Haltung (ohne Instrument)
19 Frauen zeigten überhaupt keine erkennbare Dominanz.
4 Frauen wurden in anderen Positionen fotografiert.

In welcher Kleidung?

43 Frauen trugen Formalkleidung oder Offizialkleidung, jedenfalls waren sie nicht „Casual“ angezogen.
37 trugen Casual oder ein „normales“ Kleid.
31 trugen das, das, was Männer in Pornos erwarten: Lack- oder Lederkleidung.
28 trugen betont ordinäre Kleidung aller Art.

Der Rest trug etwa anderes oder nur die Unterwäsche.

Womit schienen sie zu züchtigen?

41 Frauen hielten kein Züchtigungsinstrument in der Hand.
32 Verwendeten hölzerne oder lederne Schlägel inklusive Haarbürsten.
28 Verwendeten den Rohrstock als Blickfang.
27 Nahmen Peitschen aller Art zur Hand.
22 Hatten mehrere oder davon abweichende Geräte in der Hand.

Hinweis: Die Bilder auf dieser Seite sind modifizierte Künstlerdarstellungen - keine Originalfotos. Sie wurden in diesem Test nicht berücksichtigt.

Plakate zu entfernen ist kein sinnvoller Protest

in Stuttgart haben drei Stadträtinnen der Grünen gefordert, die an belebten Straßenbahn-Haltestellen angebrachten Plakate für eine Datingshow abzuhängen.

Die Frage ist allerdings, wen sie damit schlagen wollen. Denn das eigentlich sexistische und zudem höchst peinliche ist nicht das Plakat, das auf die Datingshow hinweist, sondern die Datingshow selbst.

Nur auf die Plakate hinzuweisen und damit die große Empörungsshow abzuziehen, ist in jedem Fall populistisch - unabhängig von der Beschlusslage des Stuttgarter Gemeinderats.

Die Plakate selbst zeigen nicht mehr als andere Werbeplakate für Filme auch. Der Hauptvorwurf: eine der Damen sei „tief dekolletiert“ abgebildet. Ja, so etwas - tief dekolletiert!

Und wie steht es mit diesem Vorwurf? (Zitat)

Im Rahmen der Kampagne für die Dating-Serie eines Privatsenders werden Frauen mit sexistischen Motiven und Texten herabgewürdigt


Nicht auf dem Plakat. Ein tiefer Ausschnitt ist sicher auch im Stuttgart Opernhaus häufiger zu sehen. Und der Begriff „MILF“ mag ausgeschrieben extrem ordinär sein, ist aber inzwischen in die Literatur und die Tagespresse eingegangen.

Die Show selbst - dazu haben wir unsere Meinung schon gesagt. Sie ist nicht anders als Dutzende anderer alberner Datigshows auch - und wenn ich richtig orientiert bin, dann werden solche Shows vor allem von Frauen gesehen.

Und so kann man wohl sagen: die Plakatfrauen werben um Frauen, die dann wiederum „frauenaffine“ Datingshows sehen wollen. Und die Plakate zu entfernen ist deshalb kein sinnvoller Protest. Der wäre beim Betreiber der Sendung anzumelden - und der gehört bekanntlich einem mächtigen Medienkonzern.

Fundsache: die Schöpfer der Werbekampagne.

Ach, und hier noch die Krone der Menschenverachtung: Tolldreisterr Samenspender zwecks Schwangerschaft gesucht..