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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Zeit der Spökenkieker und anderer Wundermänner

Großartige Zeiten nach Covid-19?
Gerade jetzt versuchen sich die Esoteriker, Wundermänner (auch Wunderfrauen) Spökenkieker und „Zukunftsforscher“ an der „Zeit nach Corona“. Sie haben oft Glück: Menschen sind leichtgläubig, wenn es darum geht, wie die Zukunft aussehen könnte. Und jeder wird dabei bedient, solange es Geld in die Kassen der Meinungsglücksspieler spült.

Ohne Zahlen und Fakten in die Welt nach Covid-19

Wenn man Zahlen und Fakten hat, kann an etwas „hochrechnen“. Dabei kommen allerdings abenteuerliche Werte heraus, wenn man vergisst, seinen Verstand zu nutzen. Doch die gegenwärtigen „Forscher“ verfügen über gar nichts – sie schöpfen ihr „Wissen“ aus Meinungen und solchen Daten, die mit der „Krise“ gar nichts zu tun haben.

Der Bereich der sinnlichen Begegnungen

Derzeit sind die Spökenkieker aka Futurologen dabei, uns Szenarien für die Zeit „nach Covid-19“ zu präsentieren. Und nun kommt der Trick: Es gibt keine Zahlen, ja nicht einmal Ansätze, weile es eine derartige Krise noch nie in einem modernen Wirtschaftssystem gab. Also kann auch nicht seriös geforscht werden. Besonders im Bereich der erotischen Begegnungen inklusiv aller Dating-Märkte ist die Entwicklung nahezu ausschließlich davon abhängig, wie groß die Furcht vor Begegnungen oder eben das Ansteckungsrisiko ist.

Alles ist möglich – das Karussell dreht sich

Die Szenarien sind einfach - ich nenne hier zehn Möglichkeiten

1. Weil Kontakte weitgehend verboten bleiben (oder erneut verboten werden) darf niemand Dates eingehen.
2. Kaum jemand geht ein Date ein, weil jedem das gesundheitliche Risiko als viel zu groß erscheint.
3. Sehr Mutige (oder Leichtsinnige) gehen Dates ein, weil die Gefahr der Infektion immer noch groß ist.
4. Recht viele Menschen gegen trotz Covid-19 Dates ein, auch wenn ein gewisses, überschaubares Restrisiko damit verbunden ist.
5. Alles wird wie zuvor, weil Covid-19 bald besiegt sein wird.
6. Menschen ändern sich nicht. Ob mit Covid-19 oder ohne, alle wollen Liebe und Sex – das ist so und das bleibt auch so.
7. Trotz aller Erfolge bei der Bekämpfung von Covid-19 wird nie wieder alles wie zuvor, weil die Menschen aus der Krise gelernt haben.
8. Professionelle Angebote (Prostitution) fallen weg – dadurch wird das halbprofessionelle Sex-Dating unabhängig vom Corona-Risiko verstärkt.
9. Dating beschränkt sich auf „seriöse“ Angebote, zum Beispiel Ehen.
10. Es gibt neue Marktteilnehmer, die das bisherige Dating-Konzept über den Haufen werfen – völlig unabhängig von Covid-19.

Und nun? Tarot-Karten auf den Tisch? Glaskugeln hervorholen? Geisterseher engagieren? Die Sache auspendeln? Oder glaubt wirklich jemand von euch, dass es eine „seriöse“ Forschung über die „Zeit nach Covid-19“ gibt?

Bild: Historische Illustration, möglicherweise aus einer Zeitschrift

Die Sache mit dem „Kink“ – oder: Was ist noch normal?

Lust ... wenn sie gut tut und niemandem schadet
Der Artikel: "Die Sache mit dem „Kink“ – oder: Was ist noch normal?" wendet sich nicht an Menschen, die mit hängender Zunge und Schaum vor dem Mund ihre Lüste durchsetzen wollen, sondern an alle, die Freude an der Lust haben.

Im Deutschen finden wir das Wort „Kink“ eigentlich nicht – außer in der Sprache der Seeleute. Im Englischen kommt das Wort ständig vor, und es könnte mit „bizarr“ übersetzt werden, aber dann wäre „bizarr“ wirklich alles, was über Blümchensex hinaus geht. Und so bizarr ist es nun wieder nicht, erotisch ein bisschen zu experimentieren.

Ist es nun eine Frage der Sichtweise? Eigentlich schon. Nur hat das Volk da so seine Bedenken.

Menschen, die anderen nachhaltig schaden, müssen geächtet werden

Die Anzahl der Menschen, die lustvolle Abweichungen vom „Üblichen“ genießen, steigt. Leider steigt dabei aber auch die Zahl der Spinner und der Leute, die anderen wirklich Schaden zufügen wollen. Dazu gehören alle, die ihre Süchte und Vorstellungen mit psychischer und physischer Gewalt durchsetzen wollen – sie verdienen unsere Ächtung. Der liberale Umgang mit der Sexualität hat ihren Preis. Und der ist: Wir grenzen uns klar und unmissverständlich von allem ab, was nicht im völligen Einverständnis unter Erwachsenen erfolgt.

Falls du jetzt denkst: In der guten alten Zeit war dies doch selbstverständlich … dann irrst du. Der vollständige Schutz anderer vor sexuellen Übergriffen ist neuen Datums.

Der Januskopf der "guten Bürger"

Heute haben wir eine merkwürdige Situation: Heimlich wird von „guten Bürgerinnen und Bürgern“ immer noch angenommen, man könne andere psychisch oder physisch erpressen, um in den Genuss von erotischen Vergünstigungen zu kommen. Zugleich aber sehen gerade die „guten“ Bürger auf andersfarbige, andersdenkende und andersfühlende Menschen mit der Verachtung des „Gutsherren“ herab.

Anders zu fühlen ist immer noch ein Stigma

Aus diesem Grund ist es immer noch ein soziales Stigma, „anders zu sein“, „anders zu fühlen“ oder „anders zu lieben“. Und beim Lieben sogar dann noch, wenn alles einvernehmlich, lustvoll und völlig legal ist.

Der Mann - Erfinder der "Kinks"?

Viele glauben ja, dass Leute mit einem „Kink“ ausschließlich männlich wären und dass sie ihre Lüste ausschließlich bei sogenannten „Dominas“ oder gewöhnlichen Huren ausleben würden. Doch inzwischen haben viele Menschen einen unkonventionellen Lebens- und Beziehungsstil – in Gruppen, in Paarbeziehungen und sogar solo. Lediglich ein Grund treibt sie in die Hände derjenigen Frauen, die sich ihre Dienste finanziell vergüten lassen: Weil sie keine entsprechenden Partner(innen) finden, die ihre Wünsche goutieren. Verständlich oder nicht – es ist der Markt, der ihre Wünsche nicht toleriert, nicht die Moral.

Wenn etwas zur Sucht wird, ist es immer gefährlich

Andererseits ist es wirklich empfehlenswert, die sexuelle Sucht, das Lechzen und das Streben nach ganz bestimmten Situationen nicht zu weit zu treiben. Das kann zu innerer Unruhe und zu Leichtsinn führen. Besser ist allemal, sich einige wundervolle Situationen auszudenken, die beide Partner genießen können. Wenn das nicht möglich sein sollte, können sich die Partner wechselweise intime Wünsche erfüllen, die nicht „üblich“ sind. Manche und mancher findet mit der Zeit sogar Freude daran.

Das "harte" Spiel ist viel seltener als gedacht

Wenn jemand glaubt, es müssten immer die „harten“ Spielvarianten sein, liegt er falsch. Echte, heftige Schläge, schmerzvolle Fesselungen oder andere, aus Büchern und Filmen bekannte Szenarien sind Ausnahmen. Zu den „Kinks“ gehört eben auch die Liebe zu Füßen und Zehen sowie Händen und Fingern. Es gibt konventionelle Spieler(innen), die mal wieder Petting oder Trockensex erleben wollen, Kostümliebhaber(innen), die ihn oder sie in Unform sehen wollen, und Wäschefanatiker und Brustliebhaber. Etwa zwei Drittel der Menschen träumt von Spielen mit der Erotik, und die Hälfte würde sie auch tatsächlich spielen, wenn Diskretion gewährleistet wäre. Geht man auf ein Drittel herunter, und berücksichtigt man alle geheimen Wünsche, so fallen wirklich absonderliche Wünsche darunter.

Gedanken sind frei - wirklich

Wollt ihr euch auf das rutschige Parkett begeben? Gedanklich ist es gefahrlos. Was ihr vermeiden solltet? Euch in Abhängigkeit zu begeben. Sie entsteht am schnellsten, wenn euch jemand spontan etwas Tolles verspricht, was normalerweise nur möglich ist, wenn man sehr vertraut miteinander ist.

Wir gehen die Sache mal durch, wenn ihr wollt- und wir beginnen nicht mit Schlägen, Fesselungen und was sonst schone graue Schatten geworfen hat. Sondern mit einem vergleichsweise harmlosen Thema, das vor Jahren allerdings noch Staub aufgewirbelt hätte: Darf die Frau das Tempo der Lust bestimmen? Darf sie also „oben liegen“?