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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Darf die Frau „oben“ liegen?

Historische Grafik von Édouard-Henri Avril, aufgehellt, ca. 1906
Darf die Frau oben liegen? Und falls sie nicht liegen will, darf sie den Mann „reiten“? Und auch das noch: was, wenn sie ihm den Rücken dabei zuwendet? Ist das noch toller oder ganz und gar pervers?

Wenn der Brite von einer Begegnung in „Biblischer Art“ spricht, meint er, dass ein Penis in eine Vagina gelangt. Dabei wird automatisch vorausgesetzt, dass die Frau „unter den Mann“ liegt. Wer gebildet sein will, weiß auch noch, dass es darüber eine Legende gibt: Eigentlich war Adam ja mit einer „ebenbürtigen Frau“ zusammen. Nach einer bekannten Legende nannte man sie Lilith, eine Frau, die einst (wie Adam) aus einem Erdklumpen geformt wurde. Bei deren Schöpfung soll es allerdings „handwerkliche Probleme“ in Form von Verunreinigungen gegeben haben, weshalb die nämliche Lilith das Bedürfnis entwickelte, „oben zu liegen“. Soweit die Legende, die oftmals erzählt wird. Adams „zweite“ Frau wurde bekanntlich nicht aus Lehm geschaffen und dann behaucht, sondern entstand auf andere Art.

Seither jedenfalls, Legende hin, Legende her – gilt es als eigenartig, wenn die Frau einen Mann „reitet“. Zumal sie dann auch noch das Tempo und die Intensität bestimmt, während der Mann seinen Penis nur „hinhält“.

Ein Lexikon beschreibt dies wenig blumig so (Text angepasst):

Die Position, die am häufigsten mit der „Frau oben in Verbindung gebracht wird, wird oft als Cowgirl oder Reitposition bezeichnet. Der Name leitet sich vom Bild der Frau ab, die den Mann "reitet", wenn eine Rinderhirt (Cowgirl) auf einem bockenden Pferd reitet. (Allerdings) liegt der Mann normalerweise mit geschlossenen Beinen auf dem Rücken, während die Partnerin in einer knienden Position die Schenkel über ihm grätscht. Ihr Körper kann dabei sowohl nach vorne wie nach hinten zeigen.


Rücken oder Brüste zeigen?
Historischer Kupferstich - mit dem Rücken zum Partner

Zeigt der Körper nach vorne in Richtung des Mannes, so ist die optische Reizung größer, und zudem wird die Kommunikation nicht eingeschränkt. Wendet die Frau hingegen ihren Körper ab, so signalisiert sie, dass sie jetzt keinen anderen Kontakt als den der Sexualorgane wünscht.

Meist wird die Frau, die den Mann „reitet“, sich ihm zuwenden wollen. Sie hat dann den Vorteil, durch Körpersprache festzustellen wann der Mann voraussichtlich „kommen“ wird und dies möglicherweise noch verhindern. So kann sie den Geschlechtsakt verlängern. Zudem kann sie Rhythmus und Tempo jederzeit kontrollieren und ihren Bedürfnissen anpassen. Sie kann sogar weitere Stimulationen einsetzen, um sicher zum Orgasmus zu kommen.

Funktioniert der tolle Ritt auf ihm?

Oh, das funktionierte nicht? Zahllose Frauenzeitschriften und Frauenforen haben über Vor- und Nachteile berichtet, und als wichtigster Tipp kann ganz allgemein empfohlen werden: Kannst du sein Gesicht sehen, so hast du mehr Kontrolle, es ist ungefährlicher und wahrscheinlicher, dass du dein Vergnügen dabei findest. Tipp zwei: Versuch nicht die extremen Positionen, die du vielleicht mal in Filmchen gesehen hast, sondern versuch einfach, deinen Liebhaber etwas abgestützt zu reiten. Die „umgekehrte“ Version erzeugt bei ihm und bei dir etwas abweichende Gefühle, und du brauchst etwas Erfahrung.

Männer, die nur PiV kennen, sind verunsichert

Was wir sicher wissen: Männer sind bei der Variante PiV nicht gewohnt, passiv zu sein. Ihr Unterleib will ständig „bocken“. Da ist nicht gut, weil es keinem von euch beiden wirkliche Lust bereitet. Wenn du ein Mann bist: Blieb ruhig, sie macht das schon. Und wenn du eine Frau bist: Sorg dich wirklich um „Bewegung“. Das erfordert möglicherweise zuerst ein wenig mehr Anstrengung, nützt dir aber auf Dauer, weil du ja die Kontrolle behältst.

Hier nun unsere Antwort auf die Frage:

Wenn die Frau beim Sex „von oben kommt“ können beide Partner neue, erregende Lüste verspüren. „Oben liegen“ ist jedoch nicht so sinnvoll wie „über ihm zu knien“ oder sich jedenfalls abzustützen. Üblich ist, ihm dabei ins Gesicht sehen zu können. Die Version „Reverse Cowgirl“ (mit dem Rücken zu ihm knien) erfordert Erfahrung und „fühlt sich anders an“, weil die gesamte Prozedur auf die Genitalien beschränkt ist. Das kann gewollt sein und ist dann auch sehr erregend, wie wir hörten.

Hinweis: Die Grafiken wurden retuschiert.