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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Tagesgericht

Nostalgisches Warten - © 2020 by Casie Wendel
Die Fotografin Casie Wendel, gesprochen Kaizie Windal, ist normalerweise in hochklassiger Modefotografie unterwegs, doch sie liebt etwas, das fast aus der Mode gekommen ist. Es sind retromoderne Bilder, die ein bisschen Nostalgie ausstrahlen und die gelegentlich an die berühmten „schlechten“ Farbfilme der Vergangenheit erinnern. So ist es auch in der Bilderserie, die Ainsley Hutchence gerade von ihr veröffentlichte. Ihr Modell war Sierra Oliveira, und das Thema hieß „Spezialität des Tages“.

Das Bild, das ich ausgewählt habe, erinnert ein bisschen an die Tristesse moderner Kaffeehäuser, aber es könnt auch das gelangweilte Warten auf ein Date repräsentieren, das der Suchenden eigentlich völlig egal ist. Was wird’s schon geben? Die Spezialität des Tages – schmeckt so langweilig wie an allen anderen Tagen.

Wie ist es eigentlich, als Transgender-Frau zu daten?

Klischee einer Transfrau - die Außenwirkung ist alles
Die Frau, die sich im Internet präsentiert, ist wunderschön, begehrenswert und offensichtlich äußert gepflegt. Sie ist auf verschiedenen Datingportalen unterwegs - doch einen Mann zu finden fällt ihr schwer.

Diese Frau hat eine Eigenschaft, die nur wenige Männer überzeugt: Sie ist „Transgender“, hatte keine operative Geschlechtsumwandlung, und wünscht sich auch keine. Optisch eine wundervolle Frau zu sein reicht ihr, und sie sucht einen richtigen Mann.

Was erleben Transgender-Frauen?

Die Erfahrungen sind individuell unterschiedlich, folgen aber bestimmten Mustern. Die Mutigen unter den Männern suchen in der sinnlichen Transgenderfrau eine neue, erregende sexuelle Erfahrung - also nicht das, was abfällig als „Beziehungsmaterial“ bezeichnet wird. Ja, es gäbe schon sexuelle Lüste, und sie seien eben auch beim Mann zu spüren. Aber die meisten Männer würden nach den ersten Küssen und Berührungen durch die Transfrau Panik bekommen.

Zugleich angezogen und abgestoßen sein

Historisches Foto einer Transfrau
Es scheint, als würden die Männer sich fürchten, in der Beziehung als „schwul“ zu gelten. Der anfängliche Mut und die Neugier auf die sexuelle Erfahrung wicht dann schnell einer aufkommenden Panik: „Ach du Schreck, unten herum ist sie ja doch ein Mann“. Eine der Frauen, die sich dazu äußerte, meinte, diese Männer seinen zugleich „neugierig und vorsichtig“, aber eigentlich sind sie zugleich erotisch angezogen von der Transgenderfrau und zugleich davon abgestoßen, dass ein Teil an ihr eben „männlich“ ist.

Trotz mancher Bedenken, raten deshalb viele dieser Frauen: „Du musst im Profil unbedingt schreiben, dass du Transgender bist.“ Aber auch, wenn du’s tust, kann es sein, dass dein zukünftiger Lover es überliest, nicht glaubt oder gar nicht weiß, was eine Transgenderfrau ist - und dass sie trotz ihrer Weiblichkeit einen Penis haben könnte.

Überraschung! Nein - auf keinen Fall versuchen

Was, wenn eine Transgenderfrau ihren Lover erst beim „dritten Date“ öffnet? Was, wenn sie ihm erst kurz vor dem Ausziehen zum Sex berichtet, dass sie „trans“ ist?

Meist fliehen die Männer dann sofort. Sie fühlen sich getäuscht, denn sie wollten in ihrer tiefsten Seele eben eine "echte" Frau, oder eine Bio-Frau, wie Männer oft sagen.

Ist der Penis die Barriere?

Doch ist der Penis wirklich die einzige Barriere, die eine Transfrau von einer anderen Frau unterscheidet? Der Autor Jonathan Ames verneint dies, nachdem er schildert, wie er in einer drogengeschwängerten Nacht mit einer Transfrau das Bett teilt. Er will nett sein, gibt vor, sie zu mögen, ist aber restlos enttäuscht.

Er schreibt:

Ich unterwarf mich all ihren Wünschen. Und es funktionierte. „Du bist meine Freundin“ sagte ich, ohne dass sie danach gefragt hatte. Dabei vögelte ich sie weiter. (Später ...) fragte sie mich nach meiner Telefonnummer, und ich schrieb sie auf. Sie gab mir ihre. (Am nächsten Tag) ... rief sie mich an. „Bei dir habe ich wirklich wie eine Frau gefühlt“, sagte sie., „bitte ruf mich mal wieder an.“ Ich tat es niemals.


So weit das Zitat aus „what’s not to love“,

Wie es scheint, ist selbst für einen offen und abenteuerlustigen Lover der Penis nicht der einzige Hinderungsgrund. Der Mann will, wie es scheint, die Illusion, den Sex mit einer wirklichen Frau genießen. Solange er in dieser Illusion lebt, ist er glücklich, hat er die geringsten Zweifel daran, zieht er sich zurück. Und dies völlig unabhängig davon, ob es zum Geschlechtsverkehr kam oder nicht.

Vielfach wird behauptet, dass Männer nicht unterscheiden können, ob Fellatio von einer biologischen Frau, einer Transfrau oder einem Bi-Mann ausgeübt wird. Doch selbst, wenn das zutreffen sollte: Der reine sexuelle Akt macht eben keine Beziehung aus.

Und so wird es für eine Transfrau voraussichtlich immer etwas schwerer sein, außerhalb der „queeren“ Kreise einen „echt männlichen“ Partner zu finden.

Wir benutzten mehrere Quellen, unter anderem flare.com und "what's not to love", London 2000 in der Originalsprache. Das Zitat wurde stark gekürzt. Das verwendete Bild (oben) entspricht eher einem Klischee als dem Bild der Transfrauen, die in Wirklichkeit existieren.

Die Lust in S/M-Beziehungen im Vergleich zu typischen Alltagsehen

Etwas ganz Neues probieren?
Die Lust in S/M-Beziehungen und in typischen Alltagsehen ist der zweite Teil eines mehrteiligen Beitrags zum Thema. (Zu Teil eins geht's hier).

Grenzen erweitern, wenn die Beziehung sicher und lustvoll ist

Nicht überraschend ist, dass Menschen in S/M Beziehungen sexuell experimentierfreudiger sind. Die Schamgrenzen, die sich übliche Paare auferlegen, werden in allen sexuell aufgeschlossenen Beziehungen hin und wieder gebrochen. Das geschieht immer dann, wenn beide „sexpositiv“ sind, und danach wird nicht geforscht. Es kann als selbstverständlich angesehen werden – oder man kann es anhand der aktuellen „Toys“, Dessous und Lustverstärker für Paare feststellen.
Bei den typische S/M-Beziehungen ist die Experimentierfreude allerdings durchaus messbar, weil sie sich weniger zurückhalten, wenn sie befragt werden. Die Forscher sagen dazu, dass etwa drei Viertel der als „Sklaven“ bezeichneten unterwürfigen Menschen ihre Grenzen erweitert haben, denn sie taten „Dinge, die zu Beginn der Beziehung (für sie) noch als unvorstellbar galten.“ Dem liegt zumeist der Wunsch des submissiven Partners zugrunde, von seiner „Herrin“ oder seinem „Herrn“ in ein Abenteuer geführt zu werden, dass er nicht „selbst verantworten muss“.

Vanille oder Chili? Was ist anders an "scharfen" Beziehungen

Die Bedürfnisse des unterwürfigen Mannes ...
Was ist nun der Unterschied zu sogenannten „Vanille-Beziehungen“? Es ist das besondere Gemisch aus Wünschen, Hoffnungen und Erwartungen in SM-Beziehungen , sensationelle sinnliche Erfahrungen machen zu dürfen. Fragen wir uns, was Menschen von einer „gewöhnlichen“ erotischen Beziehung erwarten, so werden die meisten sagen, dass es ihnen um eine lustvolle Befriedigung der grundlegenden sexuellen Bedürfnisse geht. Dabei spielt das Vertrauen ineinander eine ebenso große Rolle wie die Verliebtheit. Ein Teil wird auch zugeben, dass er mithilfe des Partners Lüste kennengelernt hat, die er ohne ihn nicht erfahren hätten. Doch anders als bei S/M-Paaren suchen „gewöhnliche“ sexaktive Paare eher danach, welche Lüste sie dem Partner schenken könnten.

Paradox? Die Bedürfnisse des unterwürfigen Partners bestimmen die Beziehung

In der S/M Beziehung fehlt jedoch (zumeist) das Gleichgewicht, zumal, wenn die Rollen feststehen. Wegen der verbreitet einseitigen Ausrichtung sagen uns Psychologen, dass „vor allem die Bedürfnisse des unterwürfigen Partners befriedigt werden“ müssten, erst dann folgen die Bedürfnisse des Partners, der dominiert. Und daraus folgt:

Wenn die Bedürfnisse der unterwürfigen Person nicht bedient werden, kann sich die Beziehung nicht entwickeln.

Diese Meinung deckt sich mit den meisten Berichten über lockere und feste S/M-Beziehungen. Denn in aller Regel ist es der unterwürfige Partner derjenige, der „bedürftiger“ ist, und der danach lechzt, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden.

Insofern finden wir also einen Unterschied zu „gewöhnlichen“ Paaren, die sich bemühen, sich gegenseitig möglichst viel Lust zu schenken. Das ist zwar ein hoher Anspruch, und er kann oftmals nicht eingehalten werden. Aber als Ziel formuliert, ist es das, was eine liebevolle sexuelle Beziehung ausmacht.

Im dritten Teil werfen wir einen Blick auf den Partnermarkt für Personen, die S/M praktiziere wollen.

Hinweis: Die Informationen zu diesem Artikel stammen aus dem Alltag, Berichten von Paaren und zum Teil aus Informationen von Vice . Bilder: Künstlerdarstellung "Lust auf Neues", Mitte: Herkunft unbekannt, anonym.