Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Scheidung - und dann sofort wieder Sex?

Der tiefe Schmerz nach Trennung oder Scheidung – ich denke, jede und jeder kennt ihn, der einmal davon betroffen war. Die Frage „Wann hattest du danach wieder Sex“, wird oft zurückhaltend beantwortet.

Ach, das "Zweite Erste Mal?"

Eine Frauenzeitschrift schreibt sehr verblümt über „das zweite erste Mal“, geradezu so, als ob das „erste Mal“ wirklich das „allererste Mal“ gewesen wäre (1).

Wieso erst danach?

„Danach?“, eine Dame, die im Grunde eher traditionellen ethischen Prinzipien folgte, sagte rund heraus: „Ein paar Wochen nach der Trennung. Ich wollte halt schauen, ob’s mit einem anderen geht.“

Ich dachte nach. Wieso eigentlich danach? Soll jemand das ganze „Trennungsjahr“ leben wie eine Nonne oder ein Mönch? Und haben es sich die Leidensgenossinnen nicht wenigstens selbst gemacht?

Ein „gewisser Unmut“, so las ich, sei damit verbunden. Und sogar (2):

Die Fragen, die einem durch den Kopf schießen, sind mannigfaltig, praktisch immer negativ konnotiert und definitiv dazu geeignet, das Selbstvertrauen nachhaltig zu unterminieren.


Gut, der Kopf – der hindert uns manchmal. Und vielleicht hat man sich den „alten“ Partner nach einem Monat noch nicht „aus dem Kopf geschlagen“. Und ja, der Anspruch, eine perfekte Geliebte zu sein oder auch ein erstklassiger Lover, der wohnt schon irgendwo im Hinterstübchen.

Oh ja, und es gibt ganz Kataloge von Verhaltensratschlägen, was du in den ersten Monaten tun darfst und tun solltest, und wie du dich langsam wieder an den Sex herantastest.

"Der Sex" ist nicht unbedingt "Es in Es"

Den Sex? Du wirst doch einigen Praktiken beherrschen, die nicht deine „ganze Person“ erfordern? Küssen kannst du doch noch, oder? Hände hast du auch, und der Mund lässt sich auch dann noch einsetzen, wenn der Rest deines Körpers sich noch ein bisschen sträubt.

Die irrationale, späte Treue

Ist es überhaupt der neue „erste Sex“, der dir im Wege steht? Oder ist es eine Art „verspätete, irrationale Treue“, die in dein Gehirn eingebrannt wurde?

Ich zitiere dazu mal (3):

Vielmehr warnte mich ein irrationaler Instinkt: „Die Nähe zu einem neuen Mann ist unangemessen“. Es war, als ob der unbewusste Teil meines Gehirns zu glauben schien, ich sei noch verheiratet. Ich konnte mir nicht vorstellen … (einen anderen Mann) … zu küssen oder neben ihm im Bett zu liegen.

Persönlich glaube ich nicht, dass alle Frauen immer „treu“ waren während ihrer Ehejahre – und Männer auch nicht. Und ich denke auch, dass Masturbation heute eher etwas „ganz Gewöhnliches“ ist als ein „Abweg der Tugend“.

Statt komplizierter Klärung: oft reicht ein Impuls

Jedenfalls reicht oft ein Impuls, um „den Bann zu brechen“. Der kann in einer Begegnung mit einem Verführer/einer Verführerin liegen, in der Lust, erotische Literatur zu genießen und sich dabei in die Personen im Buch hineinzuversetzen oder sich (endlich) einen Vibrator zu kaufen.

Hingabe ist fast immer möglich

Und natürlich kannst du dich auch einfach hingeben – ein bisschen angeschickert oder auch nicht, aber bei vollem Bewusstsein. Denn auch für die aufkommende Lust ist ja auch das Gehirn verantwortlich - und das vergisst das Rezept nie. Ich hab immer wieder gehört, dass junge Frauen noch im Erwachsenenalter die Warnungen ihrer Mütter im Ohr haben: „Tu’s nicht – das schickt sich nicht“. Und ich sag euch jetzt mal was: Es ist viel schwieriger, die warnende Mutter aus dem Hirn zu verscheuchen als die „Treue zum Ex“. Und wenn die Lust mal die pickenden Vögelchen im Hirn überwindet, ist alles gewonnen.

(1) Brigitte - Frauenzeitschrift
(2) Zitat einer kommerziellen Webseite zur Partnersuche.
(3) Blog (möglicherweise nur eingeschränkt lesbar)
(4) Brauchbare Hinweise (englisch) in: worty

Der Zweifel an der perfekten Liebeslust

Träumen von der Perfektion? Absolut unnötig!
Von keinem Menschen wird erwartet, dass er alles für einen anderen tut. Mag sein, dass er etwas mehr für den anderen tut, als er „eigentlich“ will, aber niemand tun „alles“. Und niemand ist „total versaut“ oder „absolut pervers“.

Kein nachhaltiger Ekel, keine bleibenden Schäden

Jeder wird nur das tun, was seiner Veranlagung entspricht, oder etwas, das seinem gewählten Rollenbild entspricht, falls sie oder er „nur spielt“. Niemand wird etwas tun, vor dem er sich absolut und nachhaltig ekelt, wofür er sich wirklich schämt, weil er es niemals tun wollte, oder was ihn so verletzt, dass er wirklich Schaden daran nimmt.

Die Forderung, das "Asolute" zu geben - völlig absurd

Warum verlangen manche Männer (und sicher auch manche Frauen) stets das „Absolute“? Die geile, immerfeuchte Schlampe oder den ausdauernden, unermüdlichen Steher?

Nicht hübsch genug? Nicht durchtrainiert genug? Nicht immer sofort bereit? Niemand ist perfekt, außer sie/er verkauft eine Illusion. Die werden bekanntlich stundenweise bezahlt und es wird dann nicht mehr erwartet, als dass die Person für die bezahlte Zeit in der Rolle bleibt.

Eine Bloggerin (Kate Sloan) nahm sich die „perfekte Unterwerfung“ dieser Tage zum Thema und argumentierte ähnlich. Ich sage nur dazu: wir verlieren weder den Respekt von uns selbst noch vor anderen, wenn wir tun, was wir wirklich mögen. Aber wir verlieren als erste den Respekt vor uns selbst, wenn wir uns zu etwas nötigen lassen, was uns widerstrebt. Jeder hat gewisse Einschränkungen, seien sie körperlich oder mental - und sie zu akzeptieren, gehört zum Menschsein. Das gilt für alle Spielarten der Liebe und der Lust.

Dominanz und Unterwerfung - die Butter auf dem Brot der Liebe

Dominant oder unterwürfig zu sein gehört für viele Menschen zur Sexualität wie die Butter aufs Brot. Es ist nicht falsch. Aber es ist falsch, etwas einzufordern, worüber niemals gesprochen wurde - zumal dann, wenn das Spiel schon weit fortgeschritten ist.

Etwas gerne tun - mehr ist nicht nötig

Wer etwas gerne tut, wer gerne mit seinen eigenen Gefühlen spielt oder wer sie in einer Rolle vermarktet ist allemal besser dran als jemand, der leidet. Das widerspricht teilweise unseren kulturellen Vorstellungen. Etwas, das als unethisch ist, gilt, soll gut sein, wenn es wirklich Freude macht? Und das Spiel kann wertvoller für die Psyche sein als das harte Brot der Realität?

Das Leben jeden Tag neu erfinden - warum nicht?

Denkt nach. Es schadet nichts, jeden Tag neu zu überdenken, was das Leben für uns bedeutet. Und das gilt unabhängig von Lust und Liebe.

Treffen wir uns bald wieder in der "Bar jeder Moral"? Was meinst du? (1)

(1) Bar jeder Moral ist unser Septemberthema.
Titelbild: Vermutlich Groschenheft, ca. 1940er Jahre.