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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Rolle der Mitgift im frühen 19. Jahrhundert

Biete Adelstitel, suche 75.000 Mark Mitgift (Originalanzeige)
Im frühen 19. Jahrhundert wurde kaum eine bürgerliche Tochter ohne Mitgift verheiratet. Diese wurde zwischen dem Bewerber „um die Hand der Tochter“ und dem Brautvater ausgehandelt. Manchem heutigen Zeitgenossen scheinen die Beträge völlig utopisch zu sein. Und doch sind sie Realität, denn die Ehefrau sollte auf keinen Fall auf Kosten ihres zukünftigen Gatten leben – die Mitgift musste für ihren Unterhalt ein ganzes Leben lang reichen.

Der Brautvater zahlte den Unterhalt für die Zukunft

Man muss sich vergegenwärtigen, dass der Brautvater die Mitgift aus seinem Vermögen aufbringen musste. Sollte die Tochter „standesgemäß“ auf hohem Niveau verheiratet werden, waren dazu erhebliche Summen erforderlich, um die Mitgift zu zahlen. Nach glaubwürdigen Überlieferungen musste sie mindestens 10.000 Mark betragen.

Die Höhe der Mitgift
Nichts geht ohne Vermögen

Historische Quellen sowie Forscher nennen Beträge von 10.000 bis zu 80.000 Mark. (1,2) Bei einem Betrag von 50.000 Mark und der damals gängigen Verzinsung für langfristige Einlagen von etwa fünf Prozent (3) ergab dies ein monatliches Einkommen (soweit es klug angelegt wurde) von ca. 210 Mark. Obgleich dieser Betrag heute nach Kaufkraftvergleich als „sehr hoch“ angesehen weder muss, darf man nicht vergessen, dass damit ein „standesgemäßes“ Leben bezahlt werden musste. Wenn der Vater beispielsweise nur 10.000 Mark aufbieten konnte, hatte er nur noch geringe Aussichten, die Tochter entsprechend zu verheiraten. Mit 42 Mark kam man auch damals nicht sehr weit. So viel kostete - alles in allem – fast schon eine Dienstmagd (4).

Manchmal sollte die Mitgift auch dazu dienen, einen „Titel“ zu heiraten – beispielsweise eine „verarmten Adligen“. Die Titulierung „Gräfin“ oder „Baronin“ war für manche Frauen absolut verlockend, denn das Bürgertum versuchte oft, den Adel zu imitieren.

Das Ende der Mitgift

Die Jagd nach Ehemännern mithilfe der Mitgift endete nicht ausschließlich wegen des zeitgeschichtlichen Wandels, der überall in Europa ähnlich verlief. Ursache war vielmehr die enorme Geldentwertung in Deutschland zwischen 1916 und 1923, die alle Vermögen zusammenschmelzen ließ.

Die Mitgift in Geld wurde daraufhin zunächst durch die Aussteuer ersetzt, also eine Ausstattung mit Sachwerten. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Idee auf, die Ausbildung der Frau zu fördern und damit das „Heiratsgut“ zu ersetzen. Heute gilt eine gute Ausbildung immer noch als die beste Voraussetzung, um die gleichberechtigte Ehe einzugehen.

Hinweise:

(1) Die Beträge in der damaligen Währung müssen etwa mit der Zahl sieben multipliziert werden, um die Kaufkraft in Euro umzurechnen.
(2) Quellen ergeben sich aus der Literatur (z.B. Buddenbrocks) und aus der Forschung anhand von Heiratsanzeigen.
(3) Oftmals werden Zinsen im 19. Jahrhundert mit 10 Prozent angesetzt. Offenbar handelt es sich dann nicht um Habenzinsen.
(4) Nach Wikipedia.
(5) Einkommensstatistiken aus dem 19. oder frühen 20. Jahrhundert zum Vergleich.

Das christliche Elternhaus und die sexuelle Abweichungen

Humoristische Betrachtung - der Teufel beherrscht über die Lüste
Noch heute glauben manche religiösen Fanatiker, der Teufel persönlich habe jene befallen, die ihre Sexualität auch in den zahlreichen (legalen) Abweichungen ausleben wollen. Züchtigungen als solche waren und sind für viele Katholiken und Evangelikale durchaus hinnehmbar. Sobald dabei aber eine sexuelle Lust entsteht, muss wohl Luzifer persönlich beteiligt sein.

Auch wenn keine Schläge appliziert werden, haben solche Familien ein Rezept, das unweigerlich zu Konflikten führt. Sie legen einfach eine Konzeption vor, nachdem einige Handlungen „sündig“ sind. Wer die Sünden dennoch plant oder begeht, versündigt sich und muss mit seiner Schuld leben. „Schuld bleibt Schuld“ heißt es bei vielen Evangelikalen – Katholiken haben da einen anderen Weg: sie „dürfen“ ihre Sünden beichten. Im Grunde ist auch dies entwürdigend, wenngleich manche Katholiken behaupten, es verschaffe ihnen Erleichterung.

Eine Frau, die ein streng religiöses Elternhaus durchlebt hat, schreibt (stark gekürzt):

Ich habe mich wegen einiger Gedanken und Taten schuldig gefühlt, weil sie im Elternhaus als „sündig“ eingestuft wurden, oder nicht dem entsprachen, was „was Gott von mir erwarte.“ Ich bin nicht der Meinung, dass die Bibel oder eine Interpretation derselben die eigenartigen Triebe stoppen kann, und wahrscheinlich werden es die Menschen dennoch versuchen. Es kann eine schwierige emotionale Last sein, wenn jemand sagt, dass sexuelle Triebe sündig sind, vor allem, wenn man in einer Umgebung aufwächst, aus der man nicht ausbrechen kann.

Das Zitat (1) gibt auch Aufschluss darüber, warum manche Menschen erst im Erwachsenenalter beginnen, zu ihren (meist absolut harmlosen) erotischen, sexuellen oder anderen sinnlichen Bedürfnissen zu stehen.

Psychologisch gesehen schwanken die Ansichten darüber, wann und wie die Lüste entstehen, die über das hinausgehen, was Adam und Eva taten. Manche behaupten, sei seien eine Folge früher Kindheitserlebnisse, andere behaupten, sie würden aufgrund von Erlebnissen während der Pubertät. Woher aber die plötzliche Lust an Rollenspielen mit der „Disziplin“ im reifen Erwachsenenalter rührt, ist weitgehend ungeklärt und nach wie vor Gegenstand von Spekulationen.

(1) Das Zitat wurde an die Sprache angepasst, die in diesem Blog verwendet wird und es ist daher nicht nachverfolgbar.
Illustration nach einem Werk von Jules-Georges Anquetil, 1925

Scammer gibt es auch bei der Dominanz

Telefon-Dominatrix aus Frankreich
„Scams“, also das Abfischen von Geld im Dating Bereich, ist eine der widerlichsten und verwerflichsten Praktiken überhaupt. Kurz gesagt: Diese Leute gaukeln dir Liebe vor und behaupten, eine Beziehung mit dir eingehen zu wollen. Und wenn du verliebt und weich gekocht bist, um alles zu riskieren, wollen sie Geld. Die Warnung vor solchen Verbrechern gehen regelmäßig durch die Presse - und dennoch fallen Partnersuchende immer wieder darauf herein.

Angesetzt wird dabei häufig bei Menschen, die „verzweifelt suchen“. in der Regel haben sie durchaus verständliche emotionale Wünsche, aber ihnen ist nicht klar, wie schwer sie umsetzbar sind.

Wenn ein Mann sich unterwerfen will

Das betrifft auch Männer, die nach dominanten Frauen suchen. Sie fürchten sich davor, leicht verfügbare professionelle Dienste in Anspruch zu nehmen. Stattdessen hoffen sie, Frauen zu begegnen, die sie „aus Zuneigung“ unterwerfen, züchtigen oder anderweitig beherrschen.

Vor falschen Herrinnen wird gewarnt

Eine Bloggerin warnte kürzlich vor „falschen Dominas“, die in Wahrheit nur Geld abfischen wollen. Zu deren Repertoire gehört unter andrem, dich nach intimen persönlichen Details zu fragen, um ein Vertrauensverhältnis herzustellen. Der Haken daran: Was du preisgibst, sind echte Bedürfnisse. was SIE preisgibt, sind sorgfältig konstruierte Märchen.

Zahle für Nichts - das ist so üblich

Am Ende sollst du im Voraus für etwas bezahlen, was du nie bekommen wirst. Wenn du dich weigerst, lässt dich die falsche Domina fallen wie eine heiße Kartoffel - oder sie beginnt, dich einzuschüchtern. Typische Sätze dazu könnten sein:

„Du bist gemein, so wenig Vertrauen in mich zu haben.“.
„Du willst gar keine echte Beziehung zu mir.“
„Ich dachte, du wärst anders als die meisten Männer, die ich kenne.“
„Bei deinem Verhalten wirst du nie jemanden kennenlernen, der dich als Sklaven annimmt.“
„Du hast keine Ahnung, wie solche Beziehungen funktionieren!“
„Du hast mir die ganze Zeit etwas vorgemacht.“


Die Bloggerin schrieb weiter: „Wenn du, schon seit einer Weile mit ihr korrespondiert hast, weiß sie genau, wo deine Ängste liegen - und sie wird genau die nutzen.“

Wenn du diese Sätze liest, wirst du feststellen: Der Inhalt ist ein exakter Spiegel von dem Spiel, das die „falsche Domina“ selbst betreibt, denn sie ist keine Domina, sondern jemand, der dich manipulieren will. Es kann sogar ein junger Mann sein.

Falsche Dominas sind Fakes - und keine Dominas

Das Fazit: Wenn du glaubst, dass du mit einer falschen Domina korrespondierst, dann ist es auch sehr wahrscheinlich, dass sie ein „Fake“ ist. Und wenn sie schon Daten über dich gesammelt hat, dann ist ebenso wahrscheinlich, dass sie diese auch weitergibt. Du wirst also immer wieder ähnliche, „einschlägige“ E-Mail-Nachríchten bekommen.

Bild: Aus einer völlig albernen Werbeanzeige für Telefonsex.

Begriffsklärung - warum der Begriff "Prostitution" nicht eindeutig ist

Ein Symbol für "Sex auf Bestellung": das Call Girl
Alle Phänomene der Sexualmoral lassen sich unter drei Gesichtspunkten betrachten, und so ist es auch mit der Prostitution:

1. Die Erste ist die „juristische Würdigung“, das heißt, welche Gesetze (gleich, aus welchen Gründen) Prostitution erlauben oder verbieten.

2. Die Zweite ist die gesellschaftliche Sichtweise: Sie versucht zu beurteilen, welche Auswirkungen Prostitution auf die Gesellschaftsordnung einerseits und auf die Prostituierten, Freier, Bordellbesitzer und andere Beteiligte hat.

3. Die Dritte ist die ethische Betrachtungsweise: Ist es ethisch vertretbar, Sex oder vergleichbare Dienstleistungen gegen Geld zu verkaufen oder zu kaufen?

Die drei erwähnten Sichtweisen können erheblich voneinander abweichen, wie in der gegenwärtigen Diskussion immer wieder deutlich wird. Selbstverständlich gibt es noch andere Sicht- und Betrachtungsweisen. Doch diese drei sind diejenigen, die am meisten diskutiert werden.

Wenig beachtet oder gar nicht als "Prostitution" deklariert

Weniger beachtet wird der Handel mit sexuellen Dienstleistungen in mehr oder weniger festen Beziehungen, die Abgeltung solcher Leistungen in pauschaler Form oder gar die Proforma-Entlohnung in einem „regulären“ Arbeitsverhältnis. Hier beginnt die berühmte „Grauzone“.

Verallgemeinerung - Sex gegen Geld

Ganz generell spricht die Gesellschaftsordnung nahezu einheitlich dann von „Prostitution“, wenn sich eine Person beständig („notorisch“) oder beruflich gegen Bezahlung anbietet, an wechselnden Partnern sexuelle Dienstleistungen zu vollziehen.

Bild: Erzeugt aus dem Titel eines 1940er Kriminal-Magazins

Dating unter deinem Niveau – jetzt Fallobst für dich?

Fallobst muss kein Faulobst sein
Resterampe, Fallobst oder – wie jemand mit Slang-Kenntnissen mir gerade verriet – die „Cuffing Season“ sind alles Begriffe für eine besondere Art „Torschlusspanik“, die Singles gegen Jahresende trifft.

In diesem Jahr soll die „Saison“ ja ausfallen, wie ich ebenfalls las. Wird das so sein? Und ist es wirklich so schlecht, sich dort umzusehen, wo das reife Obst in den begierigen Schoß jener fällt, die sich auch mit der „Nachernte“ zufriedengeben?

Also: „Cuffing“ hatten wir schon mal, im Oktober 2019. Lies den Artikel nochmal. Es lohnt sich.

Jetzt für "Fallobst" entscheiden?

Die Frage ist nun: Solltest du dich jetzt entscheiden?

Reden wir mal Tacheles:

Wenn deine „Ansprüche“ an deine Mitmenschen so hoch sind, dass du niemals einen Partner finden wirst, dann betreibst du ein Spiel. Das endet dann oft so wie beim Fuchs: Die Trauben hängen zu hoch, deshalb sind sie sauer.

Falls du aber eher „flexible Vorstellungen“ von demjenigen hast, der bei dir an Tisch und Bett teilhaben darf, dann schnapp dir jetzt jemanden. Denn der Bereich der Menschen, die „an sich“ durchaus geeignet wären, aber nicht jedermanns oder jederfraus Geschmack sind, werden auch bald eingesammelt. Und oftmals werden sie dann nicht wieder losgelassen, was bedeutet: Sie sind dann ausverkauft. Jedenfalls hast DU sie nicht bekommen.

Keine Verzweiflung, sondern sinnvoll: Jetzt den Partner einsammeln

Sich zum Ende der „Saison“ (also der warmen Jahreszeit) zu bedienen, hat nichts mit Verzweiflung zu tun, sondern damit, dem Sinn von Partnerschaften näherzukommen: sich zu ergänzen und gemeinsam mehr zu erleben als allein.

Betrunkene aufzusammeln war nie eine gute Lösung

Corona? Was hat die Pandemie damit zu tun? Vielleicht etwas für diejenigen, die glauben, in Menschenpulks betrunkener Zeitgenossen jemanden zu finden, nach Hause zu schleppen und zu vögeln. Aber das ist kein Cuffing, ja nicht einmal Partnersuche. Es ist – und war immer – Leichtsinn.

Warum nicht "einsammeln und einkuscheln"?

Warum solltest du und ein „jemand“ sich nicht einkuscheln? Sorg einfach dafür, dass die Bindungen im Spätsommer, Herbst und Winter stärker werden. Das solltest du eigentlich schaffen.