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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Partnersuche - triebgesteuert, kapitalistisch oder ökonomisch?

Was motiviert Menschen wirklich bei der Partnersuche?
Partnersuche entspringt im Grunde dem Fortpflanzungstrieb, der von der Natur sinnvollerweise mit drogenartiger Erregung verknüpft wurde. Einen kapitalistischen Leistungsgedanken hineinzuinterpretieren, ist im Grunde abenteuerlich, aber dennoch wird dergleichen oft behauptet.

Shoppingmentalität, "Geschäft Liebe" und "Narzissmus"

Nun allerdings hat sich eine gewisse „Shoppingmentalität“ in die Partnersuche eingeschlichen. Und schon heißt es:

Liebe als Business funktioniert nicht. Das ist unreif und narzisstisch.

Und jemand hat dafür sogar einen neuen Ausdruck erfunden: „Polygames Dating“. Da der Ausdruck an sich Unsinn ist, weil diese Art, sich so kennenzulernen, nichts mit Polygamie (Mehrehe) zu tun hat, ist eine Erläuterung nötig:

Polygames Dating bedeutet, Zeit zu sparen und den bestmöglichen Deal für sich selbst auszuhandeln.

Treffen diese Argumente wirklich zu?

Nun wird jeder, der sich halbwegs auskennt, kaum behaupten, dass vielfache, teils sinnlose parallele oder schnell aufeinanderfolgende Dates „Zeit sparen“ - sie sind, im Gegenteil, deutlich „zeitverzehrender“. Und kaum jemand wird unterschreiben, dass dabei „der bestmögliche Deal für sich selbst“ ausgehandelt werden kann.

Um Himmelswillen - wem soll man nun glauben?

Schauen wir mal, was ökonomisch wäre. Ökonomie hilft oft, Handlungen zu verstehen.

Eine ökonomische Partnersuche besteht darin, mit dem geringstmöglichen Aufwand den bestmöglichen Partner zu suchen. Mag die Natur auch noch so verschwenderisch mit den körpereigenen Drogen umgehen - das ist nur ihr Trick, um Menschen überhaupt zueinander, aufeinander und ineinander zu bringen.

Der Gewinn für beide ist die beste Lösung

Rein sachlich, und damit wieder etwas ökonomischer betrachtet, geht es bei der Partnersuche ja um Beziehungen - und niemand will in einer Beziehung verlieren. Also suchen sich partnersuchende Menschen, durch die sie einen emotionalen, intellektuellen, sozialen oder wirtschaftlichen Zugewinn erwarten. Idealerweise entsteht er aus Synergien - oder einfacher: wenn beide zusammen etwas erreichen können, was jeder Einzelne von ihnen nicht könnte.

Markt und Qualität

Sicher haben Psychologen ein Recht, darauf hinzuweisen, dass die eigenen Chancen nicht dadurch erhöht werden, möglichst viele Partner parallel oder in kurzer Folge zu treffen. Aber auch dazu ist keine Psychologie notwendig: Viele unqualifizierte, zufällige Versuche bringen in der Regel weniger Erfolg als einige gezielte, qualifizierte Dates. Es ist einfach eine Frage der Qualität, nicht der Quantität. Oder, wie Ronald D Laing einmal schrieb: Auf einem Eselmarkt kann man keine Kamele kaufen.

Zu bevorzugen: ökonomische Partnersuche

Ökonomisch ist also eine Partnersuche, die auf den richtigen Märkten und unter Berücksichtigung der eigenen Möglichkeiten mit wenigen Mitteln die bestmöglichen Ergebnisse erzielt. Natürlich muss die Liebe dazu kommen. Aber sie ist nicht verhandelbar.

Wer vom diesem ökonomischen Prinzip abweicht, verliert auf Dauer. Sehr einfach, nicht wahr?

Zitate: Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die Cuckold-Beziehung – was ist das eigentlich wirklich?

Klischees über Cuckolds
Der Artikel "Die Cuckold-Beziehung – was ist das eigentlich wirklich?" befasst sich mit den Hintergründen, der Lebenswirklichkeit und den Fantasien von Männern, die ihren Ehefrauen beim "Fremdgehen" zusehen wollen.

Ein recht bekannter Autor und Kritiker von Erotik-Literatur schrieb neulich (1),

Eine große Anzahl meiner Geschichten basieren auf Erfahrungen mit „Hotwives“ und ihren Ehemännern, die „Cuckolds“ sind. „Hotwives“ sind ein populäres Thema in der erotischen Literatur, und es macht Freude, über sie zu schreiben.

Was ist an den "Hotwives" so sexy?

Beginnen wir mal mit den Grundlagen: Was sind Hotwives und warum sind sie so sexy?

Hotwives sind überwiegend verheiratete Frauen, die sich in einem Milieu bewegen, das „Sex“ als eine Art „experimentelles Vergnügen“ ansieht. Die üblichen Emotionen wie Verliebtheit, Eifersucht und „emotionale Bindung durch Geschlechtsverkehr“ sind ihnen fremd oder mit den Jahren verloren gegangen. Worauf das zurückzuführen ist, wurde noch niemals untersucht. Sie selbst würden sich wahrscheinlich als „sexpositiv“ bezeichnen.

Treibt der Ehemann die Ehefrau zu sexuellen Experimenten an?

Die Frage nach dem „Warum“ ist immer müßig. Eine gängige Theorie, die auch in der einschlägigen Literatur ständig vorkommt, besteht darin, dass der Ehemann die treibende Kraft ist. Das heißt: Es wären dann seine Träume, die er mithilfe der Ehefrau verwirklichen will. Dem entgegen steht der Gewinn für die Frau, die auf diese Weise zu wechselnden Liebhabern kommt, ohne heimlich „fremdgehen“ zu müssen. Mit einem Satz: Falls die Frau den Wunsch hat, mit mehreren Partnern sexuell zu verkehren, kommt Cuckolding neben Triolen, Partnertausch, Swinger-Dasein und die Teilnahme an Orgien durchaus infrage.

Cuckolding in Frauenträumen?

Nach einer gängigen Überlegung ist jede Frau „sexy“, die sich als sexuell offen erweist. Mit ihr will jeder Mann flirten, und jeder, der den Mut hat, versucht, sie von sich als Mann und Liebhaber zu überzeugen. Wir wissen, wie sehr Frauen davon träumen, die Wahl zwischen mehreren Männern zu haben – sozial, emotional und sexuell. Wie so oft in der Welt der überzogenen sexuellen Fantasien, bleibt es zumeist beim Träumen.

Nach einer anderen Überlegung ist es der Mann, der sexuell oder emotional die Lust entwickelt, „seiner“ Frau dabei zuzusehen, wie sie mit einem Mann geschlechtlich verkehrt. Auch dieser Effekt ist oft beschrieben worden.

Die Frage nach der Initiative

Wenn eine unangenehme Frage ansteht, möchten viele Personen nicht die ersten sein, die einen Vorschlag machen. Das gilt auch für Paare, die sich nach „Erweiterungen“ sehnen. Insofern hoffen Paare oft, dass „der/die andere“ den Vorschlag unterbreitet. Wie die Entscheidungen zustande kommen, ist dennoch ziemlich unklar. Manche steuern „Brotkrumen“ aus, in der Hoffnung, der andere möge die Gedanken erraten, andere benötigen eine Sektlaune, um ihre Wünsche zusammenzutragen. Nirgendwo ist erkennbar, dass die Initiative ausschließlich „vom Cuckold“ oder „vom Hotwife“ ausgeht.

Die Verzerrung durch Pornografie

In der Pornografie wird das Thema außerordentlich häufig behandelt. Dabei werden Klischees verwendet, die nicht dazu dienen, eine Cockold-Beziehung zu erhellen, und es sind dies insbesondere fünf Punkte:

1. Der „Dritte“, auch „Bull“ genannte, muss weder maskuliner noch dunkelhäutiger sein als der Ehemann.
2. Die Bedeutung des „Dritten“ wird in der Pornografie übertrieben. Er wird offenbar eher „benutzt“ um das Szenario mit Inhalt zu füllen. Auch in der Literatur hört man wenig über seine Motive.
3. Der Ehemann muss nicht in einer „Weiblich dominierten Beziehung“ (FLR) leben.
4. Es gibt keinen Grund, beim Ehemann einen „kleinen Penis“ zu vermuten.
5. Es ist nicht üblich bei Paaren, Keuschheitsgeschirre im Einsatz zu haben.

Die Realität

Fasst man all dies zusammen, so bleibt eine Triole, in der das Geschehen von der Frau bestimmt wird. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass sich der Ehemann zunächst nicht beteiligt. Diese „Nichtbeteiligung“ wird der Fantasie wie auch in der Pornografie oft „erzwungen“. Wie die „Realität“ aussieht, weiß niemand – schon allein deswegen, weil das Geschehen ja nicht, wie etwa bei Swingern, „öffentlich“ abläuft. Spekulativ könnte man annehmen, dass die Paare eher erpicht darauf sind, diese „kleinen Geheimnisse“ zu wahren, weil sie für beide Teile ehrenrührig werden könnten. (2)

Da einzige, was wir an plausiblen Schilderungen finden konnten, war diese Aussage (3):

Ich weiß nicht, ob Cuckolding wirklich populärer wird. Die plötzliche Popularität” führe ich eher auf Pornografie oder auf Untergrund-Zirkel zurück, die Vanille-Sex ablehnen.

Können wir die Aussage verifizieren?

Theoretisch ist die Erfüllung einer sexuellen Sehnsucht immer davon abhängig, wie groß der Wunsch danach ist, wie hoch die emotionalen Hürden sind und letztlich, wie hoch der Aufwand ist, dahinzukommen. Bei Paaren kommt noch die Schwierigkeit dazu, Einigkeit über die Vorgänge an sich und über die Abläufe zu erzielen.

Beim Cuckolding (ausschließlich bei heterosexuellen Männern) geistert eine Zahl von 52 Prozent (4) durch das Internet – sie wirkt seriöser als viele andere. Obgleich in anderen Studien nicht explizit nach „Cuckolding“ gefragt wurde, sind die geheimen Träume am Zusehen, an Triolen und an Orgien weit verbreitet – auch bei Frauen.

Große geheime Lüste und feuchte Träume - wenig Realität

Wir stellen also fest: Die geheimen Lüste sind offenbar hoch anzusetzen. Dafür spricht auch die Popularität von „schmutzigem“ Cuckolding in der Pornografie. Die emotionalen Hürden sind vergleichsweise hoch - das gilt im Übrigen für jeden „Dreier“, besonders aber für FMM-Dreier, die von Frauen angestoßen werden. Und das Angebot an tatsächlich geeigneten „Dritten“ ist vergleichsweise niedrig.

Wer ist eigentlich interessiert?

Noch recht wenig Licht fiel bislang auf Männer, die ihrer Partnerin beim Verkehr mit einer Frau zusehen wollten. Aber auch auf Frauen, die dabei zusehen wollten, wie ihr Ehemann oder fester Partner sich mit einer Frau oder einem Mann vergnügt. Offenkundig glaubt die Welt, es sei stets der Mann, der sich der Spermienkonkurrenz aussetzen möchte und deshalb andere Gefühle billigend in Kauf nimmt.

Hinweise:

Dieser Beitrag ist in Teilen ein Meinungsbeitrag. Du kannst helfen, ihn zu verifizieren oder auch zu falsifizieren.

(1) Erotica Readers
(2)Psychology Today
(3) Nicht szenentypische Aussage in einem Forum.
(4) Washington Post.

Bild © 2020 by Liebesverlag.de

Haben wir eine Krise? Mach sie nicht zu DEINER Krise

Denken und Fühlen ist ohne Maske möglich ...
Da draußen mag eine Krise stattfinden. Journalisten sitzen jeden Tag am PC, um das Spektakulärste über DIE Krise zu schreiben, was gerade möglich ist.

Ich sage dir zuerst dies: Es ist EINE Krise - nicht DEINE Krise. Also hör auf, dich dem Leben zu verweigern. Mögen auch Politiker, Virologen und andere vor „etwas“ warnen und zu „etwas“ raten: Sie warnen dich auf keinen Fall davor, zu leben.

Deine Welt

Erschaffe deine Welt neu - aus dir selbst heraus. Was liebst du? Musik, Kuscheltiere, Kleider, Bücher oder gar deinen eigenen Körper? Finde heraus, wer du bist - ohne Hilfe anderer. Eigentlich weißt du es ja - aber was davon gehört „wirklich dir“? Und was haben andere dir gesagt, was du sein solltest oder sein müsstest?

Liebe dich selbst

Werde unabhängig von der Liebe anderer. Du kannst dich geistig, emotional und körperlich selbst lieben. Es ist nicht selbstsüchtig, sondern eine bewährte Methode, Krisen zu überstehen.

Hüte dich vor schlimmen Gedanken

Schlimme Gedanken schaukeln sich oft auf. Versuche, sie zu beherrschen. Lies nicht die Horrormeldungen, die manche Presseerzeugnisse täglich verbreiten. Schalte deinen „Heimatsender“ ab und höre alternative Radio-Stationen. Verweigere die dauernde Beschäftigung mit Krisen, die auch durch ständige „Brennpunkte“ im Programm der ARD ausgelöst werden können.

Definiere Zukunft neu

Bist du unsicher über die Zukunft? Überleg mal, was die Zukunft ist. Sie ist in Wirklichkeit nur eine verschobene Gegenwart. Also ist das Einzige, was du wirklich benötigst, dir bewusst zu sein, dass die Zukunft in jeder nächsten Sekunde, jeder nächsten Minute beginnt - und du kannst sie deshalb sofort beeinflussen. Das Gegenteil von Unsicherheit im Leben von Menschen ist keinesfalls Sicherheit. Es ist das Gefühl, in der Gegenwart existent zu sein.

Deine Kraft liegt in dir

Wenn du dich machtlos fühlst, werden deine Gedanken abhängig von der Macht anderer. Das kann dich wütend, hilflos und verletzlich machen. Und das Schlimmste: Es mündet oft in die Hoffnung, dass dich jemand aus all deinem Elende rettet. Ich sag dir nur drei Sätze: (1) Die Menschen, die uneigennützig helfen, sind ausgesprochen rar. (2) Frage dich, warum sie ausgerechnet DICH retten sollten. (3) Wenn sie dich JETZT retten, was wirst du dann morgen tun, um gerettet zu werden? Ich rate dir: Vertraue auf deine Kraft, und versuch, sie jeden Tag auszubauen. Das ist sinnvoller, als auf fremde Hilfe zu hoffen.

Reaktiviere alte Werte und Fähigkeiten in dir

Wir Menschen wünschen uns zumeist, dass unsere Existenz eine Auswirkung hat. Im Idealfall dienen Geist, Körper und Gefühle dazu, unserem Leben einen Sinn zu verleihen. Welche dieser Talente oder Fähigkeiten hast du? Welchen Werten folgst du, welche kannst du vermitteln? Überlege einmal, welche positiven Dinge du selbst beeinflussen kannst.

Nutze alle Freiheiten, die du hast

Selbst in der Krise haben wir zumeist mehr Freiheiten, als wir nutzen. Überleg dir, wie du deine „inneren Fesseln“ loswerden kannst. Es können geistige, emotionale oder soziale Fesseln sein, auch kulturelle und religiöse. Wer sich „im Inneren frei“ fühlt, hat in der Regel die bessere Ausgangsposition, auch äußere Freiheiten zu nutzen.

Der Appell

Ich hoffe, dass ich allen Singles helfen konnte, die gerade etwas unsicher über sich, ihr Leben und die Zukunft sind.

Und ein Tipp: Beginne JETZT mit den Veränderungen - wann sonst?

Hinweis: Dies ist ein Teil meiner Lebenserfahrung und den Erfahrungen vieler anderer, die mit Krisen umgegangen sind. Ein Teil der Informationen, die ich hier gebe, wurden kürzlich von TED veröffentlicht. Dank geht auch an Christine Carter, die dazu einen Vortrag hielt.

Bild © 2020 by Liebesverlag.de


Lust: Herbst für Singles und Paare?

Ein exklusives Liebeszimmer - Frankreich um 1935
Im Oktober ändert sich vieles – das spüren wir „irgendwie“. Eigentlich ist das jedes Jahr so, aber besonders eben in diesem Jahr. Draußen lauert der Herbst- und Winterblues – von der schrecklichen Weihnachtserstarrung ganz zu schweigen, die dem Single zeigt, dass er eben doch die Arschkarte hat.

Der kleine Hauch der Erotik - das Schlafzimmer

Einfaches, erotisiertes Schlafzimmer, 19. JH

Was die erotische Begeisterung betrifft, so fällt nun die öffentliche Lust am Betrachten muskulöser Oberarme (bei Herren) und sinnlicher Oberschenkel (bei Damen) fort.

Was machen die Singles, was tun die Paare, um die „langen Nächte“ mit einem Hauch von Erotik zu überziehen?

Eine Möglichkeit wäre, das Schlafzimmer zu erotisieren. Sind die Kinder längst ausgezogen? Dann könnte man das Kinderzimmer in ein Lust- und Liebeszentrum verwandeln. Gut, das betrifft vor allem ältere Ehepaare. Der Single muss eigentlich nicht warten – er kann seine Wohnung so weit erotisieren, dass sie sowohl ihn wie auch sie lustvoll beflügelt.

Kleider verführen - vor allem männliche Augen

Das Korsett eignet sich immer noch für Überraschungen

Mit den erotischen Klamotten ist es so ähnlich – sie anzuziehen und sich vorzustellen, der (oder die) Geliebte stünde im Türrahmen, ist durchaus eine Perspektive. Natürlich wäre es ganz hübsch, wenn du es überraschend für deinen Partner tun würdest. Es gibt kaum eine Frau, emanzipiert oder nicht, die es nicht schon versucht hätte. Mögen Strapse auch umständlich sein, im Schritt offene Strumpfhosen „unpassend“ sein oder der frivole Fummel für die Nacht „obszön“ – der Zweck heiligt die Lust. Sollte der Mann schon mal auf Frauen in Lederröcken gelinst haben, dann will er wahrscheinlich etwas „härter“ angepackt werden – und dazu eignet sich die „Winterquarantäne“ auch vorzüglich.

Vorräte anlegen wie die Eichhörnchen

Ob zart oder hart – der Winter ist die Zeit, in der die Vorräte an Konserven-Lust angepackt werden. Vieles wird nicht mehr so „frisch gekocht“, sondern muss erst aufgetaut werden, bevor es an den Verzehr geht.

Erinnert sich noch jemand an „Aktion Eichhörnchen?“ Nein? „Denke dran, schaff Vorrat an“, hieß das Motto. Einen festen Partner? Einige zuverlässige, aber flexible Partner(innen)? Trennen zwischen erotischen, sexuellen und vanille-emotionalen Verbindungen? Hauptsache lustvolle Möglichkeiten bunkern.

Schon mal die Vorratskammer sichten ...

Jeder muss wissen, was er kann, was er wagen darf und wie weit er dabei gehen will – das gilt für Frauen wie für Männer. Aber die später möglichen erotischen und sexuell vielversprechenden Partner(innen) schon im Oktober zu kennen, schadet nichts, nicht wahr?

In diesem Sinne: Geht sorgsam mit euren Ressourcen um. Sie sind nicht unerschöpflich, aber sie sollten reichen, um über den Winter zu kommen.

Ach so: Es schadet wirklich nichts, sich für den Winter mit jemandem einzuigeln. Die körperliche Nähe schafft auf jeden Fall die Möglichkeit, viele angebliche „Stolpersteine“ in Meilensteine zu verwandeln.

Bild oben: Luxus-Liebeszimmer aus einem französischen Bordell.
Bild Mitte: Ein bisschen Romantik in Rot - Mexiko, 19.JH.
Bild unten: Axfords Modell D 35, gegen 1990, © by Axfords, Re-Scan
Wir bedauern, keine modernen "zivilen" erotischen Schlafzimmer zeigen zu können - hätten wir gerne getan.

Fakten- und Wahrscheinlichkeitsprüfung - erotische Schläge

Wie Männer sich Unterwerfung erträumen ...
Alles, was wir uns erotisch vorstellen, beginn im Gehirn. Gleich, ob wir später optische, akustische oder schon taktile Vorstellungen von Handlungen haben - unser Gehirn ist der Motor der Fantasie. Und er lässt sich kaum abwürgen. Dazu immerhin gibt es Zahlen.

Zunächst fragten wir uns, welche Indikatoren dafür sprechen, nach erotischen Schlägen zu verlangen.

Der erotische Tagtraum und die Zahlen

Das heimliche Verlangen nach erotischer oder sexueller Unterwerfung ist weit verbreitet. Etwa zwei Drittel der Frauen fantasieren darüber. Ein weiteres Anzeichen ist der Wunsch, gefesselt zu werden - etwa die Hälfte der Frauen bezieht dies in ihre Unterwerfungsträume mit ein. Etwa ein Drittel wünscht sich auch, in der einen oder anderen Art geschlagen zu werden. (1,7)

Gehen wir nun zu den Männern über. Die meisten Menschen, die diese Zahlen jemals angesehen haben, sind überrascht. Ungefähr die Hälfte der Männer erträumt sich, dominiert zu werden, und fast so viel können sich vorstellen, dabei gefesselt zu werden. Schläge wünschen sich allerdings nur gegen 30 Prozent der Männer. (1,7)

Die Zahlen sind dennoch nur Schall und Rauch, denn die eigentliche Frage wäre nicht: „Träumst du davon“ ... oder „masturbierst du darüber“. Sie würde lauten: „Strebst du aktiv an, geschlagen zu werden?“ Oder „lässt du dich bereits erotisch schlagen?“

Manipulation mit Zahlen

Wenn wir lesen, „jede dritte Frau“ erlebe Schmerzen als lustvoll, dann lohnt es sich, genau hinzusehen, wer dies festgestellt hat. In diesem Fall war es eine Erotik-Partnerbörse (2). „Jede siebte Frau“ also etwa 14 Prozent der Befragten, will eine US-amerikanische Umfrage als Liebhaberin von Schlägen ermittelt haben (3).

Diese - und weitere - Beispiele zeigen immer wieder, wie wenig verlässlich solche Daten sind. Vor allem Männer versuchen in Umfragen gerne, ihre masochistischen oder unterwürfigen Tendenzen zu verschleiern. Dann liest man, dass nur noch „neun Prozent“ der Männer „zugeben, dass sich gerne mal von einer Frau den Hintern versohlen lassen.“ (4)

Hemmungen und Falschaussagen

Allerdings sind auch Frauen nicht frei davon - es gilt derzeit als ausgesprochen fragwürdig, sich zu unterwerfen - auch spielerisch. Zitat (5):

Eine Frau, die auf sexuelle Unterwerfung oder Schmerzen beim Sex steht, schämt sich oft für ihre Vorliebe. Sie empfindet Scham gegenüber Frauen, die Opfer von Gewalt wurden.

Wie auch immer: Die Anzahl derer, die tatsächlich im realen Leben Freude an Schlägen haben, soll bei gegen sechs bis sieben Prozent liegen. (6)
Wessen Po glüht vor Lust?


Der erotisch glühende Po im Traum und in der der Realität

Wie kommt es nun, dass so viele Menschen vom glühenden Po träumen, aber so wenige bereit sind, sich darauf einzulassen? (8)

Dabei hilft ein kleiner Ausflug in die Verhaltenspsychologie.

1. Etwas zu erträumen hießt nicht, es sich „real“ vorstellen zu können.
2. Sich selbst in der Rolle vorstellen zu können, bedeutet noch nicht, es wirklich zu praktizieren zu wollen.
3. Wer etwas Ungewöhnliches praktizieren will, überwindet nicht immer die inneren Widerstände.
4. Auch wer alle inneren Vorbehalte ablegt, findet häufig niemanden, mit dem sich eine Gelegenheit ergibt.
5. Der erste Versuch ist oft enttäuschend, weitere Versuche werden deshalb abgelehnt.
6. Selbst wenn der Versuch lustvoll ist, wird die Praxis nicht immer beibehalten. Das kann viele Gründe haben.
7. Nur ein kleiner Teil überwindet alle Hürden und genießt das neue Verhalten.

Das kann man noch einfacher sagen:

Wenn man mit viel Mut die hohen Hürden überwunden hat, muss die Erfahrung dabei mindestens gleichwertig sein, die mit anderen Praktiken erreicht werden konnten.

Die Ökonomie der Lust

Beim Sex verhalten wir uns meist ökonomischer als wir glauben: Wir geben, was wir im Überfluss haben und nehmen, was leicht erreichbar ist. Je höher die Hürden sind, umso mehr Lustgewinn erwarten wir, wenn wir sie überwunden haben. Wenn wir und nicht vorstellen können, die Hürden zu nehmen, bleiben wir bei dem, was wir kennen - und werden nicht enttäuscht. Zwar kann der Gewinn höher sein, wenn wir tatsächlich „hinüberspringen“, aber auch die Enttäuschung kann größer sein. Wir fragen uns also, ob der mögliche Lustgewinn die Anstrengung lohnt. (9)

Quellen und Hinweise
(1) Zahlen von 2014: What Exactly Is an Unusual Sexual Fantasy? Department of Psychology, Université du Québec à Trois-Rivières, Trois-Rivières, Québec, Canada.
(2) "Angeblich "viele" Erfahrungen"
(3) US-amerikanische Studie (vice)
(4) Nur neun Prozent - Umfrage Brainbitch.
(5) Erläuterungen zum Thema ,schämen" (Men's Health)
(6) Yougov: Niedrige Zahlen
(7) Entsprechende Untersuchungen haben wir aus einer weiteren Quelle, link erloschen.
(8) Als Ergänzung zu einem Artikel der Liebeszeitung.
(9) Bökenkamp, "Ökonomie der Sexualität", S. 69)
Eine weitere Anmerkung: Viele Autoren verwechseln den Wunsch nach erotischen Schlägen mit "allgemeinem BDSM-Interessen")