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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Persönlichkeit optimieren, um zu gefallen?

Manche Menschen haben einen wirklichen Nutzen davon, wenn sie „ihren Körper optimieren“. Für andere ergibt sich ein Gewinn, wenn sie ihr Verhalten optimieren. Eine erhebliche Anzahl von Menschen hätte einen Gewinn davon, ihre Kleidung zu optimieren.

Wer den Satz mit klugen Augen liest, wird schnell erkennen: Die Optimierung des Körpers ist teuer, nicht unbedenklich und weitgehend überflüssig. Ein Verhalten zu verändern, kann manchmal nötig sein, aber es ist dennoch ein langwieriger Prozess - jedenfalls dann, wenn die Änderung dauerhaft sein soll. Kleider kann man hingegen schnell wechseln und tatsächlich können sie unsere Optik zum Strahlen bringen.

Die Persönlichkeit optimieren - hat das Sinn?

Was ist nun, wenn jemand „seine Persönlichkeit optimieren“ will?

Ich höre oft Sätze von Partnersuchenden, die hoffen, ihre Persönlichkeit zu optimieren, um zu gefallen. In einem Artikel las ich, heutige Menschen wollten ihr „Wesen“ verbessern, dann wieder sich „selbst optimieren“ und schließlich, „sich selbst zu verwirklichen.“

Verbessern, verändern, verschlechtern

Und wie immer, wenn ich so etwas lese, denke ich: Wenn ein naturwissenschaftliches Magazin schon so schwammig formuliert, was muss dann erst der „gewöhnliche Sterbliche“ denken, wenn er davon hört, nun könne er seien Persönlichkeit modifizieren, optimieren oder einfach „verbessern?“

Im Gegensatz zu vielen sogenannten „Fachleuten“ (namentlich einigen Psychologen) sage ich euch: Wir verändern uns Jahr um Jahr - erkennen dies aber nur im Rückblick. Sich vorausschauend zu verändern, könnte also ebenfalls möglich sein. Doch was wirklich wichtig ist, wird oft vergessen: Änderungen sind nur Änderungen. Sie können Verbesserungen bewirken, aber auch Verschlechterungen oder gar nichts. Sie können uns zu erfüllteren Persönlichkeiten oder marionettenhaften Menschendarstellern machen. In einer dieser Werbeschriften der Persönlichkeitsentwickler konnte ich sinngemäß lesen:

Wenn wir uns sowieso ständig verändern, dann sollten wir damit beginnen, diesen Prozess als Steuermann auszuführen. Dann sei gewährleistet, dass sich unsere Persönlichkeit zum Positiven entwickelt.

Genau das ist leider nicht gewährleistet. Halb richtig ist, dass wir uns im Laufe unseres Lebens verändern, aber falsch ist, dass diese Veränderungen in überschaubaren Zeiträumen ablaufen.

Die Thesen der Gurus können Charme haben

Jeder Guru der Branche arbeitet mit Kernsätzen, die zunächst plausibel klingen. Einer, den jeder kennen wird, ist die Behauptung, wir würden unsere „Potenziale“ nur zu wenigen Prozent ausnutzen. Eine andere sehr alte und ebenso bekannte Behauptung ist, dass wir uns in unserem Leben bisher verzettelt hätten. Klare Ziele, alles auf eine Karte setzen, das „One Thing“ anstreben. Auch ich finde solche Lehren bisweilen charmant. Aber wir müssen bei allen Lehren abwägen, ob wir sie wirklich in unser Leben integrieren wollen - und wie lange wir dazu brauchen. Denn wir reden nicht von Knetgummi, das sich beliebig formen lässt. Wir sprechen von Menschen, die schon ein Drittel, ja vielleicht schon die Hälfte ihres Lebens oder mehr mit „dieser“ Persönlichkeit gelebt haben.

Du musst deine Persönlichkeit nicht optimieren - wirklich nicht

Ein Teil von ihnen (vielleicht DU?) könnte einfach „Frieden mit der eigenen Person“ schließen. Ein Teil könnte prüfen, ob der Weg, der eingeschlagen wurde, wirklich zum Ziel führt. Manche von euch könnten tatsächlich durch Verhaltensbeobachtung zu Veränderungen kommen. Ja, einige werden auch durch Vernunft erkennen, was sie „anders machen könnten“ und an Mikro-Erfolgen lernen - das funktioniert oft ganz gut.

Doch die Mehrheit wird bald feststellen: Entweder, du musst einen langen, dornigen Weg gehen, um eine grundlegende Veränderung zu erreichen, oder du akzeptierst dich als Person, wie du bist.

Nichts gegen dornige, schmerzhafte Wege zum Ziel. Die Frage ist nur, ob du ankommst. Und wenn du ankommst, ist immer noch die Frage, ob es „dort“ wirklich so toll ist, wie du erwartet hast.

Und das solltest du dir wirklich vorher überlegen.