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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Neue Marketing-Masche: Pre-Dating

Die Marketing-Fritzen haben eine tolle Idee: Sie nennen den Frust der meisten suchenden Singles jetzt Pre-Dating. Das sind „Dates vor dem Date“, was ohnehin schon ein Blödsinn besonderer Art ist.

Die Wahrheit ist absolut ernüchternd: Pre-Dating hat mit „Dating“ nur sehr wenig zu tun. Es ist auch eigentlich keine Form der Partnersuche, sondern eine elende, quälende Abwarterei.

Die angeblichen "Informationen" werden von der Branche verbreitet

Die Presse greift so etwas begierig auf - und bezieht die Informationen, wie könnte es anders sein, aus dem Bereich des Online-Datings. Da wird schon mal eine PR-Medienfrau zitiert (1), die sagt;

Social Distancing hat die Art, wie wir daten, drastisch verändert. Ob es sich um ein erstes Video-Date oder das erste Treffen nach dem Lockdown handelt, wir sehen, dass Menschen Dating langsamer angehen und nach tiefergehenden Verbindungen suchen.

Man sollte dieser Art Presse-Fritzen und Presse-Gretels einmal sagen, dass man „Dating“ nicht langsamer oder schneller angehen kann, sondern nur intensiver oder weniger intensiv, gezielter oder weniger gezielt, emotionaler oder weniger emotional.

Klar - man kann etwas aus Marketinggründen sagen. Und Benutzer können etwas glauben, was jenseits der Realität liegt. Etwa zwei Drittel bis vier Fünftel aller Benutzer (2) sind ohnehin so realitätsfremd, zu glauben, Online-Dating würde ihnen ohne Einsatz von Klugheit und Umsicht helfen.

Alles, was man wirklich „abklären kann“, ist die Sicht auf die vergangenen fünf Jahre und die Vorschau auf die kommenden fünf Jahre. Alle andere ist „Rauschen“.

Und noch dies: „Tiefergehende Verbindungen“ entstehen aus bestehenden Verbindungen, die an Tiefe gewinnen - nicht aus sinnlosem Geschnatter.

(1) Zitat aus desired
(2) Ermittelt aus den Erfolgsquoten, sehr optimistisch betrachtet.

Zeit der Besinnlichkeit - übertreiben wir das nicht?

Weihnachtsmann bleibt - aber sonst?
Über die Adventszeit zu schreiben, fällt mir einerseits leicht, weil Kindheitserinnerungen wach werden, andererseits schwer, weil mir dazu viel zu viel einfällt, vom Kinderlied bis zum Schlagertext. Und ich bin in einer Familie aufgewachsen, in deren Traditionen es zwar Weihnachtsmänner gab, aber weder Christkinder noch Christuskinder.

Märchenhafte Engelein

Nein, ich habe sie nicht vermisst. Die Engelein samt Chor waren für mich Märchengestalten, und der Stall mit Ochs‘ und Esel eine Art romantische Geschichte, wie sie die Leute ebenso erzählten. Wenn überhaupt, habe ich mich für die in bunte Gewänder gekleideten Gestalten aus dem „Morgenland“ interessiert oder die Kamele ... und das blieb so bis zum heutigen Tag.

Wie war das nun mit der Besinnlichkeit? „Besinnen“ wir uns nicht seit spätesten März dieses Jahres pausenlos? Vergeht eine Woche ohne Appelle und neue messianisch auftretende Figuren am Fernsehschirm?

Weihnachten, Baum und Mann

Na gut, wenigstens der Weihnachtsmann ist der alte geblieben. Lieb, gut und mit Kasperköpfen und der obligatorischen Rute zieht er wenigstens noch durch das Internet. Dieses Jahr gab es mindestens keine Diskussionen, ob „der Baum“, wie Norddeutsche vereinfachend sagen, nun „Weihnachtsbaum“, „Christbaum“ oder Lichterbaum heißen soll. Das Wort „Christbaum“ erinnere ich nur in dem Satz, dass dieser oder jener „nicht alle auf dem Christbaum“ hätte. Auch daran hats sich nichts geändert.

Besinnen und Sinnlichkeit

Oh ja, ich kenne den Spruch

„Wiehnachten obend dor geiht dat no boben
dor klingelt de Glocken dor danz de Poppen
dor piep de Müs in Großvadder sien Hüs.“

(Rudolf Kinau, niederdeutscher Dichter).

Und ich weiß auch, dass Großvater gar kein Haus hatte, sondern dass der Dichter die „Gedankens“ meinte, die da nach oben kamen. Und die Mäuse piepten darüber, was damals gesagt wurde, zum Beispiel: „Mach einen schönen Diener, bevor du dein Weihnachtsgedicht aufsagst.“ Ja, das war wirklich zum Mäusepiepen. Aber da waren ja auch noch „Peng-Bang“ die mächtigen Glocken, die so hässlich in den Ohren nachdröhnten. Und ich denke, das ist nicht „von ungefähr“ die Rede von den Puppen war, die alles andere als heilige Lüste erzeugten.

Ja - ich versteh die Bisinnlichkeit - aber nun ist mal Schluss

Ja, ich verstehe jeden, der Weihnachten zur Besinnung nutzte - im letzten Jahr. Aber in diesem Jahr? Zu viele Fernsehgesichter haben uns bei Weitem zu intensiv zur Einkehr und zum „Wesentlichen“ ermahnt.

Wissen wir nicht selber viel besser, was das „Wesentlich“ für uns ist (oder war?) Müssen wir uns wirklich nun auch noch Weihnachten damit quälen, „Einkehr zu üben“ und uns zu besinnen?

Ich meine: Nein, das müssen wir nicht. Egal, was ihr wann oder wie feiert: In jedem Fall feiert euch selbst, eure Familien, eure Liebsten.

Und die innere Einkehr? Die könnt ihr in diesem Jahr wirklich an der Garderobe ablegen. Bereitet euch auf die Zukunft vor - sie klopft bald wieder an eure Türen.