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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Welt-Affentag

Ein junger Orang-Utan
Macht ihr euch dann und wann zum Affen? Zum Beispiel für irgendwelche Weibchen, die keck die bestrapsten Oberschenkel zeigen? Oder habt ihr schon mal das Bedürfnis gehabt, auf einer Weihnachtsfeier im Schottenrock auf den Tisch zu hüpfen und den Damen euer Gemächt zu zeigen? Oder wolltet ihr schon immer mal einer Dame, die betont etepetete ist, nach Strich und Faden lausen?

Gut, der Affe bleibt meist hinter dem künstlich angelegten Graben oder der moralischen Grenzlinie. Aber er eignet sich gut, uns zu erinnern: Manchmal würde wie gerne etwas tun, was sich „nicht schickt“, wie die Großmutter gesagt hätte.

Sich für eine Frau zum Affen zu machen, zahlt sich nicht aus – weiß fast jeder Mann. Am Ende wird der Affe entweder wieder zurück in den Menschenzoo gebracht oder er muss eine affenartige Summe abdrücken, um die „Gunst“ der Dame zu erlangen.
Sich wie ein Affe zu benehmen (vor allem bei Damen) empfiehlt sich seit #Aufschrei oder #MeToo für Männer auch nicht mehr. Von Männern erwarten Damen so lange Kultur, bis die Rollladen heruntergelassen sind. Dann geben sie ihren Affen Zucker.

Aber mal ehrlich, ihr Affengesichter, ob ihr nun Damen oder Herren spielt, eigentlich interessiert euch doch das Äffische in euch, solange es nicht affig wirkt, oder wie?

Also gut. Am 14. Dezember ist Weltaffentag. Wirklich. Und ihr könntet eurem Affen Zucker geben, oder? Möglichst mit einer Person aus zwei Familien. Oder wie war das? Äh … ich blick es nicht mehr. Hauptsache, es wird affengeil und keine Affenschande.

Habe ich Äffinnen ausreichend erwähnt? Gibt es nun einen Affenzirkus wegen der Nichterwähnung? Ich mach mich schon mal auf den Baum, so wahr ich Gramse heiße.

Ei, ei ... die Morgenpost weiß etwas über das Liebeskarussell

Man muss solche Sätze einfach mal zitieren, damit der Ungeist, der aus ihnen spricht, deutlich wird (MoPo):

Heute werden im Leben mehr Beziehungen geführt, als in vorherigen Generationen zusammen.

Klar, wir erkennen noch ganz grob, was gemeint ist: Heute, so will der Autor sagen, kann man in einem Leben mehr Partner kennenlernen, als in vielen der Generationen, die uns vorausgingen. Was letztlich heißt: „Wir“ heutigen wechseln zu oft die Partner(innen), oder "wir" lassen uns zu oft scheiden. Die MoPo zielt zunächst auf jene, die sich recht flott lieben lassen und warnt zugleich:

Manche dauern nur Wochen, andere Monate – aber viele enden mit einer Trennung, die schmerzt und Narben im Selbstwertgefühl hinterlässt.


Nachdem dies gesagt wurde, kommt das Internet dran:

Und in den wenigen Jahrzehnten Internet hat sich die Partnersuche, die sich in den vergangenen 200 Jahren bereits vollständig verändert hatte, noch einmal ganz neu entwickelt.

Ein Rückblick auf die Zeit vor 200 Jahren

Gut, wie schön, dass sich da jemand erinnert, nicht wahr? Mal zum Nachrechnen: Vor 100 Jahren schrieben wir 1920, vor 200 Jahren folglich das Jahr 1820. Zu den Glanzzeiten des Bürgertums war es üblich, die Töchter nach Gutsherrenart zu verhökern: In Konvenienzehen, ausgestattet mit einer satten Mitgift. Erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dagegen ernsthaft und heftig opponiert, und die ersten Neigungsheiraten entstanden erst ab etwa 1850. Nach Ende des Ersten Weltkriegs brach das System zusammen - aus wirtschaftlichen Gründen und wegen anderer gesellschaftlicher Veränderungen.

Und wie war das mit der „neuen Partnersuche“? Die MoPo weiß, dass es „in der Geschichte der Menschheit“ keine Tradition der Liebesheirat oder „Neigungsheirat“ gab. Uns so schreibt sie, diese sei etwas „Gänzlich Neues“. Der Meinung kann man sein. Was sind schon 100 Jahre Kulturgeschichte gegen 300.000 Jahre Menschheitsgeschichte?

Zauberformel "gefunden werden"?

Und was ist am Besten? Sich selbst klären, unter Menschen gehen, gefunden werden. Viel Glück, Mitmenschen - gerade jetzt, zu einer Zeit, in der ihr nahezu niemanden mehr treffen sollt/dürft. Und „gefunden werden“? Ich sag es jetzt so klar, wie es geht: Das hat noch nie funktioniert. Außer in Abschlepp-Bars. Und dort geht man keine dauerhaften Beziehungen ein.

Die Texte kamen mir seltsam bekannt vor ...

Nachdem ich ein wenig über den Artikel nachgedacht hatte, fiel mir auf, dass ich Fragmente mit auffälligen Ähnlichkeiten schon anderwärts gelesen hatte, mit ähnlich kühnen Behauptungen.

Es scheint einfach so zu sein, dass „preisgünstige“ Contentschreiber immer wieder die gleichen kaum beweisbaren Behauptungen abschreiben, wobei lediglich einige Sätze umgestellt werden. Dann sieht der Text aus wie nagelneu.

Ich denke dabei mal Michael Jary: "Davon wird mir im Kopf so kunterbunt und dumm". Gemeint ist das Lied, das damals Evelyn Künnecke sang: "Das Karussell".

Das Licht am 13. Dezember

Lucia in Shweden
Egal, was auch kommen mag, am 13. Dezember feiern die Schweden, die schwedischen Minderheit in Finnland sowie viele Norweger und Dänen das Luciafest.

Ob es etwas mit der Heiligen Lucia zu tun hat oder ob es sich lediglich um eine Variante des „Christkinds“ handelt - wer will das schon genau wissen? Jedenfalls ist es ein ausgesprochenes Lichterfest, denn die Lucia trägt eine Krone, die mit Kerzen bestückt ist. Und dem offiziellen „Christkind“ in Deutschland durchaus ähnlich, muss eine Lucia in Schweden ein großes Pensum an sozialen Taten absolvieren. Ob es dies Jahr auch dazu kommt, oder ob die Lucia mit Maske auftreten muss, konnte ich nicht erfahren.

Das Christkind im Elsass - recht ähnlich

Die Frau mit der Lichterkrone ist sehr wahrscheinlich nicht skandinavischen Ursprungs, obgleich die Schweden nicht davon abzubringen sind. Wie man sieht, ähnelt sie dem Elsässer Christkind in jeder Hinsicht, das mit einem wilden Gesellen, dem Hans Trapp, durch die Lande zog.

Gleich, wie es ist: Ihr Licht wird in manchen traurigen Winkel des Daseins scheinen müssen - in diesem Jahr besonders hell.

Bild: Lucia unbekannt, 20. JH, Hans Trapp gegen 1860, vermutlich aus einer Zeitschrift.

Am Anfang war die Manipulation …

Ob Zärtlichkeit, Lust oder Fetisch: Gunst gegen Geld kennt keine Ethik
Am Anfang war die Manipulation … ist ein Essay aufgrund einer Geschichte, die jüngst im Internet erzählt wurde. Ob sie wahr ist? Wir wissen es nicht. Es geht dabei darum, ob das Anbieten von Gunst jeder Art irgendwie ethisch gerechtfertigt werden kann.

Wer Frauen im Rotlichtgewerbe fragt, wie sie dahin gekommen sind, hört selten die Wahrheit. Jede Prostituierte erzählt dann eine Horror- oder Rührstory, die sie für solche Fälle parat hat.

Umso mehr überraschte mich eine Geschichte, die neulich erzählt wurde. Die junge Frau entdeckte eines Tages, dass sie mit erotischen Manipulationen bei Männern alles erreichen konnte. Wie ihr vielleicht wisst (oder selbst erlebt habt), geht es zu Anfang gar nicht um Geld, sondern um das schöne Leben, das dir ein Mann bieten kann.

Das geht dann so: Aus irgendwelchen Gründen interessieren sich Männer für junge Frauen, die eine bestimmte Ausstrahlung haben. Wenn sie sich sowieso interessieren, so die Basisidee der Frau, von der ich erzähle, warum sollten sie dann nicht für alles bezahlen? Erinnern wir uns daran, dass dies Vorgehen als eine „erotische Manipulation“ gedacht war. Von Sex war noch keine Rede.

Der nächste Schritt ist die „Monetarisierung sexuelle Aufmerksamkeit“. Sowohl die jungen Frauen wie auch ihre Liebhaber achten zunächst sehr darauf, dass die beiden Komponenten, nämlich „Geld zahlen“ und „Gunst zeigen“ strikt getrennt werden. Die klassische Geliebte oder das moderne „Sugar Baby“ nutzen diese Variante der Prostitution.

Gibt es eine Ethik des Bezahlens für Sex?

Dennoch tritt irgendwann das reine Tauschgeschäft „Sex gegen Geld“ hinter dem Vorgang hervor. Die Frau, die mit erotischer Manipulation begann, um sich Wünsche zu erfüllen, blieb dabei und versuchte, die „Ethik des Bezahlens für Sex“ zu entwirren. Sie will den Feind ausgemacht haben: Den Kapitalismus, der die Macht zugunsten der Männer verschiebt. Und die Moral dieser Frau war: Ich kann nicht ohne sie überleben, weil ich arm war und sie kaufen mich, weil sie reich sind.

Die Ethik von „Sex gegen Geld?“ Es gib keine. Der Wert einer Gunst, sei sie eine Nettigkeit, eine sexuelle Dienstleistung oder die Befriedigung des fetischistischen Triebes, ist meist ein genau definiertes Geschäft, bei dem der Preis festgelegt ist.

Der Krampus lebt

Der Krampus holt die Bösen nur ...

Der Krampus lebt! Nein, nicht wirklich, aber mindestens in der Welt des neuen Kinos, „Streamingdienste“ genannt. Gedreht wurde er im österreichischen Bundesland Kärnten - kein Wunder, denn der Krampus ist in Kärnten so populär wie die Sachertorte in Wien.

Szenefoto aus dem Spielfilm
Es handelt sich um einen Film mit schwarzem Humor und einigen Bezügen zur Sexualität, die vielen Frauen ein Dorn im Auge sein dürfte. Denn wo der Krampus wütet, da geht es ohne Zweifel „zur Sache“. Schließlich hat diese Teufelsgestalt seit der Postkartenzeit den Ruf, Frauen zu rauben und böse, böse Dinge mit ihnen zu planen.

Also: „Die goldene Rute“ oder im englischen Original sinngemäß „Heiße Rutenschläge“ (Spanisch: Puta Madre. "El krampus viene" wurde 2018 in Spielfilmlänge gedreht und in Texas uraufgeführt. Im Bild: Lisa-Janine Oberleitner und der „Krampus“.

Bild oben: Historische Postkarte
Unten: Standbild aus dem Film.