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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Lieber passiv lieben?

Passive Liebe - verwöhnt werden, angefasst werden ... und mehr
Passiv zu lieben heißt eigentlich „geliebt zu werden“, und mir scheint, dass es der bessere Teil der Liebe ist. Jeder Liebe. Der Liebe, die unseres Soziologen meinen, die Liebe, die wir im Auge haben, wenn wir von Beziehungen zu sprechen und sogar der schnöde Sex.

Ja, ich hörte davon, dass „Geben seliger als Nehmen“ ist. Aber wirklich unselig und erniedrigend ist, nach Liebe zu gieren und sie niemals zu bekommen.

Geliebt werden - die lustvollere Seite

Hoffen wir nicht alle darauf, „geliebt zu werden“? Frauen, Männer und sogar Hunde? Wollen wir nicht alle Zärtlichkeiten empfangen, auch die „harten Kerle“? Was den Sex betrifft, mögen die Meinungen etwas unterschiedlich sei. Eine Behauptung geht dahin, dass Männer sich auf und in Frauen austoben wollen. Frauen hingegen würden sich gerne „zärtlich lieben lassen“ – im Klartext also: Orgasmen durch orale oder taktile Kontakte erzielen.

Aktiv ist nicht mehr männlich - passiv nicht mehr weiblich

Viele meinen, dies ändere sich gerade. Frauen wie Männer würden gerne passiv geliebt werden -und auch der Sex könne gerne mal passiv vollzogen werden. Schon immer waren Männer ganz wild auf „passiven Sex“, denn Oralsex (Fellatio) ist eigentlich „Duldung“ sexueller Aktivitäten. Ebenso wie „geritten werden“ oder (stark im Kommen) das Pegging, das als „ultimative erotische Unterwerfung“ beschrieben wird.

Werfen wie einen Seitenblick auf Rollenspiele, so hat der „Passive“ zumeist den höchsten Genuss am Spiel.

Eine Frage, die besonders Soziologen interessieren sollte, wäre die „Ökonomie der Liebe“ (der Zärtlichkeit, des Sex). Also die Frage, wie schaffen wir es, ein Gleichgewicht zwischen „Gebern“ und „Nehmern“ herzustellen? Beim Sex mag dies Frage noch durch unliebsame Einrichtungen wie Bordelle, Escorts, oder Domina-Studios zu beantworten sein.

In der Liebe hingegen versagt die Ökonomie, weil es zu wenige „Geber“ gibt oder die vorhandenen „Geber“ an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen sind. Kein erfreuliche Situation.

Wer nun die einfache Lösung aus der Tasche zieht: „Na dann muss eben jeder, der nimmt, auch geben“, der verkennt die Realität.

Habe ich eine Lösung? Nein, und ich habe auch keine Lösung der Politik, der Wissenschaft oder der „Gutmenschen“ gefunden, nur moralinsaure Appelle, die nichts wert sind. Und das Lamento, dass „Liebe und Freiheit“ unvereinbar sind. Schlechte Aussichten also für die Liebe – und die Freiheit. Ich jedenfalls würde gerne auch in Zukunft beides genießen.

Der garantierte Misserfolg eines Dating-Spiels

Keine Frösche küssen - aber auch keinen Prinzen nachjagen
Was passiert, wenn wir nicht nach einem Partner suchen, sondern nach dem Modell eines Menschen, das in unserem Kopf herumschwirrt? Zunächst sitzen wir einem Irrtum auf: Es gibt keinen Menschen, der unserem Idealbild entspricht.

Suchst du dir unerreichbare Ziele?

Das ist bekannt. Die zweite Annahme aber ist wenig bekannt:

Möglicherweise setzen wir uns unbewusst ein Ziel, das wir gar nicht erreichen können.

Nehmen wir mal an, du gehörst dazu. Du sagst, dass du einen Partner (oder eine Partnerin) suchst. Du vermutest oder glaubst, aus Erfahrung zu wissen, dass dir dies schwerfällt. Du fügst noch hinzu: „Obgleich ich hübsch aussehe, einen guten sozialen Hintergrund habe“ oder so etwas in der Art. Und weil du so hübsch, klug oder sozial stabil bist, hast du auch Ansprüche.

Uff, du weißt also: Leicht wird es nicht. Und weil es nicht leicht ist, muss der Mensch, den du suchst, schwer zu finden sein. Er versteckt sich vor dir, und du unterstellst, dass sehr viel Mühe erforderlich ist, um ihn irgendwo auszugraben.

Frauen mögen nicht suchen

Nehmen wir mal an, du wärest eine Frau. Dann passt es nicht zu deiner Rolle, in Höhlen zu suchen oder erst einmal Sand abzubaggern, um den „Richtigen“ zu finden, nicht wahr? Das stinkt dir, und der Frust weht dich an.

Um Himmels willen, sie/er will mich!

Na schön – kommen wir zurück zur Geschlechterneutralität. Du verabredest dich also mit jemandem. Du kannst ihn/sie bekommen, und sie/er findet Gefallen an dir.

Und nun? Sobald das passiert, denkst du: „Stopp! Das reicht doch nicht. Ich habe jetzt bestimmt viel zu wenig gewollt!“

Warum der Modellwechsel in deinem Kopf nichts nützt

Und siehe – da findet sich etwas, das nicht perfekt ist. Vielleicht arbeitest du nun dein Modell des „richtigen Partners“ um und gehst morgen mit dem neuen Modell in die Welt.

Was passiert? Genau das Gleiche. Übrigens bist du kein „Pechvogel“, sondern ein Vogel, der nicht bereit ist, in die Mauser zu gehen. Und das würde heißen: Wirf deine Modelle auf den Müll. Gehe hinaus, um Menschen zu treffen, die so sind, wie sie nun mal sind.

Für diesen Artikel habe ich René Girard gelesen und eine Idee übernommen. Zitat Girard: Der Mensch ist die Kreatur, die nicht weiß, was sie begehren soll. Deshalb wendet er sich andere, wenn er Entscheidungen sucht. Wir wünschen also, was andere wünschen, indem wir ihre Wünsche nachahmen.

Ein ungewöhnlicher Appell zum Valentinstag

Seit Jahren schon ärgere ich mich über die Werbung am Valentinstag für Blumensträuße, Dessous, Toys, Konfekt oder Alkohol. Von Single-Börsen ganz zu schweigen.

Das gilt auch für den heutigen Valentinstag.

Falls ihr den Tag feiern wollt

Feiert heute das, was ihr liebt - und diejenigen, die ihr liebt. Erinnert euch an Menschen, mit denen es „eigentlich“ schön gewesen wäre, eine Beziehung einzugehen. Denkt über eure Ablehnungen nach.

Selbstgefällige - verpisst euch

Falls ihr euch nur selbst lieben könnt, und stets alle Angebote und Chancen in den Wind geschlagen habt - dann liebt euch heute eben selbst. Und bleibt möglichst dabei, denn ihr seid sehr wahrscheinlich die Zerstörer der Hoffnung und Zuversicht der übrigen, auf dem Partnermarkt fündig zu werden.

Oder deutlicher:

Hochnasen, verpisst euch - keiner vermisst euch.

Wer guten Willens ist, der suche ...

Für die gutwilligen und ... steht euch irgendwann einmal wieder der Beziehungs- und Heiratsmarkt offen. Und macht euch keine Gedanken über all die selbstgefälligen Hochnasen, sondern seid froh, dass ihr ihnen niemals begegnet.

Das ist mal eine andere Botschaft zum Valentinstag, oder?

Die Furcht der Männer vor der Urologin

Schwer begehbares Terrain
Dieser Artikel ist wirklich ernst gemeint. Er handelt von falscher Scham und einigen Irrtümern, sowie merkwürdigen Befürchtungen von Männern und Frauen, die sich nicht "unter sich" fühlen. Falls du ein Mann bist: Geh in jedem Fall zur Prostata-Vorsorgeuntersuchung. Egal, ob du da einer Frau oder einem Mann begegnest.

Vor Jahren genoss ich eine Auszeit in einer Einrichtung, die im Allgemeinen „Reha“ genannt wird. Normalerweise wurden Männer im dritten Stock behandelt, Frauen im zweiten. Die medizinischen Bäder mit lindernden Substanzen hatte man allerdings in den zweiten Stock verlegt.

Da saß ich also in der Abteilung für Damen und wurde kritisch beäugt. Nach einiger Zeit fasste sich eine feine Dame mittleren Alters das berühmte Herz und fragte ich in ungewohnt direktem Ton: „Sie sie sicher, dass sie hier richtig sind?“ Ich antwortete „absolut sicher, meine Dame.“ Daraufhin versuchte die Dame, an mir vorbei zu blicken, aber der Zweifel und die Verwirrung blieben weiterhin wie Zwillinge in ihrem Gesicht stehen.

Es ist merkwürdig, dass sich manche Orte als „weiblich besetzt“ gelten, andere als männlich. Etwas typisch „männliches“ ist, da sind sich viele sicher, eine Urologenpraxis, auch „Männerarzt-Praxis“ genannt. Was an diesem geheimnisumwitterten Ort geschieht, dringt so gut wie nie an die Öffentlichkeit – nicht einmal an das Ohr mancher Männer. Und Frauen wollen schon gar nicht wissen, was da mit den Männern geschieht.

Einmal bin ich in der urologischen Praxis einem weitläufigen Bekannten begegnet, der sich sofort für seinen Besuch dort entschuldigte. Man geht nicht zum Urologen, es sei denn, gar nichts geht mehr. Und sollte das so sein, dann meint der Mann nicht, dass er unter „Harnverhaltung“ leidet, sondern unter einer Störung … na ja, eben diese Störung. Und dies ist ihm peinlicher, als wenn’s mal in die Hose geht.

Und weil alles so schrecklich peinlich ist, was den „richtigen Mann“ bewegt, geht er oft erste gar nicht zur Vorsorgeuntersuchung. Und wenn er sich dann tatsächlich schamvoll dorthin quält, dann hofft er, dass ihn der „Männerarzt“ beruhigt – schließlich redet man dort ja von „Mann zu Mann“.

Nun gibt es tatsächlich Frauen, die den Beruf des Urologen ausüben: Urologinnen. Und dazu las ich: „Welcher Mann geht denn freiwillig zu einer Urologin?“ Oder „haben niedergelassene Urologinnen nicht (einmal) so viel Kundschaft wie ein Schneeräumdienst im Sommer?“ (Zitat: „Der Spiegel“)

Nur, er schon einmal in einer Institution des Gesundheitswesens Kontakte mit einer Urologin hatte (und dies bemerkte, weil er bei Bewusstsein war) weiß es. Und es ist wirklich genau wie bei den männlichen Urologen.

Allerdings frage ich mich, wie die liebenswerten Mit-Patientinnen in den Wartezimmern der Urologinnen reagieren werden, wenn dort plötzlich ein Mann auftauchen würde. Ob sie ihn irgendwann einmal fragen würden, ob er sich nicht in der Praxis geirrt hat?

Rollenspiele und Erotik: Spiele mit dem sozialen Unterschied

Die sozialen Rollen aufheben
"Erotische Spiele mit dem sozialen Unterschied" bildet den zweiten Teil einer dreiteiligen Übersicht zu erotischen Rollenspielen.

Die zweite, sehr große Gruppe von Spielen beruht auf „Unterwerfung und Machtausübung“. In ihr werden soziale Rollen angenommen, wie etwa:

- Professor(in) und Student(in).
- Sportlehrer(in) und unwillige(r) Sportstudent(in).
- Chef(in)und Assistent(in).
- Gouvernante und Zögling.
- Hotelgast und Zimmermädchen.
- Escort-Frau (Escort Mann) und Kunde/Kundin.
- Vornehme Dame und Handwerker.
- Vornehmer Herr (vornehme Dame) und Putzfrau.
- Sklavenhalter(in) und Sklave/Sklavin.
- Gefangene(r) und Wärter(in).
- Sadistische(r) Pfleger(in) und Patient(in)
- Domina/Dominus und Kunde/Kundin.
- Herrin und „Sissy“ oder (seltener) Herr und Tomboy.

Warum mindestens eine(r) gut schauspielern sollte

Bei all diesen Spielen liegt auf der Hand, dass schauspielerisches Talent sehr gefragt ist. In einigen Fällen sind speziell ausgestalte Räume willkommen, und manchmal erhöhen Kostüme die Illusion.

Wir können und das so vorstellen: Der soziale Status beider Personen ist in Wahrheit gleich. Wird nun eine Verkleidung gewählt oder eine Kulisse aufgebaut, die Unterschiede im Status hervorhebt, wird das Spiel glaubhafter. Man denke an eine Domina auf einem Thron, eine Pflegerin oder Wärterin in Uniform, oder einen Schüler auf einer Schulbank.

Kein Spiel ist sozial korrekt - und erotische Spiele schon gar nicht

Wie schon mehrfach erwähnt, sind alle diese Spiele bewusst „sozial unkorrekt“. Das heißt: Eine Person ist gezwungen, sich sozial zu überhöhen, während sich die andere im Spiel sozial erniedrigt. Nach nahezu allen Berichten ist es einfacher und willkommener, die erniedrigte Person darzustellen oder zu verinnerlichen.

Wenige Zahlen - aber sie sagen doch etwas aus

Es gibt sehr eindeutige Statistiken dazu, wie Frauen und Männer in ihren Fantasien über solche Rollen denken, aber wenig Informationen, wie sie diese Rollen konkret erleben.

Nach der Statistik träumen zwar mehr Frauen als Männer davon, dominiert zu werden, doch sind die Differenzen gering, (65 zu 53 Prozent). Ähnliche Werte ergaben sich, als nach dem Wunsch zu dominieren gefragt wurde. Etwa 48 Prozent der Frauen könnten sich dies in ihrer Fantasie vorstellen, verglichen mit 60 Prozent der Männer. Allerdings gelten diese Werte nicht für „körperliche Disziplin“, also schmerzhafte Züchtigungen. Bei solchen aus der Literatur bekannten Rollenspielen sind die Frauen nur etwa zu einem Viertel bereit, aktiv „Hand anzulegen“. Passiv würden sich etwa ein Drittel dazu bereit erklären, wenn es bei einer Fantasie bliebe.

Ein Paar sein, aber nicht miteinander spielen?

Einige der vorerwähnten Rollenspiele werden nicht von verheirateten oder zusammenlebenden Paaren ausgeübt. Einige Frauen und Männer gehen bewusst fremd, um das Rollenspiel bei einer anderen Person zu genießen. Wieder andere (vor allem Männer) lassen sich mit professionellen Rollenspielerinnen ein, die sich als „Dominas“ vermarkten.

Eine Zwischenbilanz

Das Fazit: Die hier erwähnten Spiele sind eine Spur aufwendiger und deutlich intensiver als die Rollenspiele, die im Rahmen von „Blümchensex“ inszeniert werden. Die meisten setzen voraus, dass einer der Partner seine Rolle erotisch genießt, während dies beim anderen nicht zwingend notwendig ist.

Was kommt noch?

Im dritten Teil komme ich zu den Rollenspielen, die extreme körperliche Bereitschaft und/oder emotionale Überwindung erfordern. Diese Spiele werden von vielen Menschen als „äußerst befremdlich“ angesehen, obgleich sie in der Literatur recht häufig vorkommen. Der Reiz dieser Spiele liegt für die Beteiligten darin, dass sie nicht einfach „schauspielern“ können als sei nichts geschehen. Diese Spiele hinterlassen heftige, oft länger andauernde emotionale und physische Spuren, die man besser solchen Spielern überlässt, die auch sonst hohe Risiken eingehen.

Bild: Buchillustration, um 1930.