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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Ist jemand, der den Schmerz liebt, ein Masochist?

Das Gesäß lacht dich an - nicht das des Pferdes ...
Hartgesottene BDSM-Anhänger(innen), die den schmerzenden Po bevorzugen, gelten für die Vanille-Anhänger als Masochisten oder Schmerzliebhaber.

Eine Frau in mittleren Jahren schreibt, sie sei zwar eine Anhängerin des lustvollen Schmerzes, aber deswegen noch keine Schmerzliebhaberin.

Ich betrachte mich nicht als Masochistin. Es mag sein, dass dies andere tun, weil ich auf „hart“ stehe. Ich aber …) hasse Schmerzen. Ich bin absolut dagegen, dass mir jemand Schmerzen zufügt – außer auf meinen Po. Denn die Schmerzen, die ich auf dem Hintern spüre, sind bei mir eng mit den Endorphinen und der sexuellen Lust verbunden.

Ähnlich wie diese Frau denken viele andere: Sie wollen sich weder als „Schmerz-Schlampen“ etikettieren lassen oder als „Masochistinnen“. Und sie sagen: Wer Lust aus einer Flagellation gewinnt, der gehört nicht zu einer Gruppe, die sich „katalogisieren“ lässt.

Gesehene und geschriebene Pornografie als Spielverderber

Wie es scheint, hat die „gängige“ Pornografie, und nicht nur die „harte Sorte“, einen schlechten Einfluss auf die Sinnlichkeit. Da ist der junge Hintern gefragt, rosig und lustvoll hervorgestreckt – vielleicht der von Anastasia. Und ein reicher Schnösel mit Schatten im Hirn wie der Herr Grey. Das lustvolle Fühlen, das sinnliche Schweben, die „Lust an sich“ bleibt auf der Strecke.

Warum ist der heiße Po so lustvoll?

Es ist viel gerätselt worden, warum Schmerzen als solche erotisch stimulierend sind. Und man rätselt in der Wissenschaft nach wie vor darüber, warum ausgerechnet der Po der bevorzugte Ort sinnlicher Schläge ist.

Weil die Liebhaber dieser sinnlichen Variante alle unterschiedlichen Vorstellungen von „Schmerzlust“ haben, können auch Studien nicht viel mehr als Vermutungen hervorbringen. Die Lust an Schlägen mag man sich noch irgendwie erklären – aber da stehen körperliche und emotionale Aspekte des Schmerzes an sich im Vordergrund. Aber warum der Ursprung der Lust vom geschlagenen Gesäß ausgehen muss, um das volle Vergnügen zu erreichen – das wissen wir nicht.

Wenn ihr es wisst - umso besser.

Zitat: Keine Verlinkung zum Zitat möglich.

Verführungen - ach, wie schrecklich?

Die Ursache: Verführung durch die Schlange?
In den letzten Tagen haben wir gestaunt, gestutzt und versucht, uns ein bisschen schlauzumachen. Es ging um die Frage, warum das Wort „Verführung“ im Deutschen so schrecklich abfällig gebraucht wird.

Die Bibel und Goethe

Bedeutet es wirklich, „jemanden zum Geschlechtsverkehr verleiten“ weil das im „Faust“ so geschrieben steht? Oder ist die Verführung generell eine Schande, weil dereinst Adams Frau von der Schlange verführt wurde, die in Wahrheit den Satan repräsentierte? Gar nicht zu reden von Adam und in der Folge alle seine Nachfahren, die ebenfalls von der Ursünde (Erbsünde) befallen waren?

Huch - wie erschreckend. Wenn etwas so böse, sozusagen so „urböse“ ist, wie kann es dann gut sein? Oder wenigstens amüsant? Und was hat der Geschlechtsverkehr mit dem Biss in den saftigen Apfel zu tun?

Der negative Kern im Deutschen - die "böse" Verführung

Überlassen wir das gerne den Religionswissenschaftler. Doch was uns das gesamte Geschehen erbracht hat, ist: Verführungen sind immer ganz mies. Wer es nicht glaubt und „Wikipedia“ vertraut, kann lesen:

Verführen bedeutet, jemanden gewaltlos so zu „manipulieren“, dass er etwas tut, was er eigentlich nicht wollte oder sollte (zum Beispiel, sich sexuellen Handlungen hinzugeben).
Die Definition enthält einen negativen Kern. Denn „jemand zu manipulieren“ gilt im Deutschen bereits als „undurchschaubares Vorgehen, „um sich einen Vorteil zu verschaffen.“ Da ehrenhafte Menschen so etwas angeblich nicht tun, ist das Böse schon ausgemacht. Die Grenzüberschreitung wird auch gleich mitgeliefert. Der Manipulator bewirkt, dass der andere etwas tun, was er „eigentlich nicht tun sollte oder wollte“. Wie Eva. Oder Gretchen.
Adam strahlt und fühlt sich "nicht schuldig"

Der spontane Geschlechtsverkehr - eine planlose Affäre

Gehen wir mal ins Allgemeine: Der unkommerzielle Geschlechtsverkehr wird kaum jemals detailliert geplant. Oder einfacher: Wenn Sex nicht gegen Geld verkauft wird, läuft der größte Teil spontan ab. Sie begehrt ihn, er begehrt sie, und beide wissen, wie sie den anderen dazu bringen, das „richtige“ zu tun.

Was ist nun aber eine Verführung?

Bei ihr läuft die Chose etwas anders ab. Da gibt es eine entschlossene Person („E“) und eine Unentschlossene („U“). Die unentschlossene Person bringt ein gewisses Potenzial an Lust mit, ist sich aber unsicher, ob und wie sie es umsetzen soll. Der Prozess läuft nun so ab, dass „E“ versucht, die „U“ in ein erotisches Manöver einzubinden. Trifft „E“ dabei das, was „U“ sich wünscht, so gelingt die Verführung. Wenn nicht, bricht „U“ ab und erwartet, das „E“ dies akzeptiert.

Manchmal gibt es eine Rollenumkehr: Dann glaubt „E“, dass es sich bei der anderen Person um eine „U“ handelt. In Wahrheit aber manipuliert die vorgebliche „U“ den „E“, die heimlichen Ziele der „U“ zu vollziehen. In jedem dieser Fälle existiert zu Anfang klein voller Konsens - er entwickelt sich situativ.

Das Unglaubliche daran ist: Wir unterstellen Verführerinnen und Verführern böse Absichten, während wir glauben, dass die verführten immer naive Evas oder Gretchen sind.

Verführungen ohne sexuellen Hintergrund

Im Grunde bräuchten wir keine sexuellen Beziehungen, um über Verführungen zu reden. Viele Verkaufsvorgänge laufen so ab, dass ein unentschlossener Kunde ein Ladengeschäft betritt, um eine schicke Krawatte zu kaufen, und mit einem passenden Hemd und einem Hosengürtel den Laden verlässt. (Ich habe in diesem Fall bewusst einen Mann gewählt). In diesem Fall nehmen wir an, dass der Mann erst beim Kauf der Krawatte entdeckt hat, dass er dazu ein neues Oberhemd tragen sollte und der Verkäufer ihm dazu noch einen neuen, passenden Gürtel empfahl.

Sexuelle Lust ist nicht ungewöhnlich im Alltag

Wie schon gesagt, ist ein zunächst verborgener Wunsch nach Geschlechtsverkehr nichts Besonderes im Alltag der Menschen - und schon gar nicht bei sogenannten „Dates“. Gefallen beide einander, wird entschieden, den Abend „bei dir“ oder „bei mir“ oder in dem nämlichen Hotel, in dem einer von beiden wohnt, zu verlängern. Eine Verhandlung über den Ablauf des Abends oder gar des Geschlechtsverkehrs findet nicht statt. Jede und jeder mag sich ausmalen, wie skurril ein solcher „Vertrag“ im Moment der Verliebtheit sein mag.

Warum es keinen "sozial völlig korrekten" Spontansex gibt

Sei es auch skurril - es wäre „sozial korrekt“, wenn es eine eindeutige Übereinkunft gäbe. Doch in der Praxis würde die Dame, die eingeladen hat, nach dem Essen vielleicht sagen: „Bleib doch noch eine Stunde ... ich fühle mich so wohl mit dir.“

Und die Verführung? Wie konnte sie geschehen? Wie kam es dazu? Es gibt einige Tausend Geschichten zum Thema, und eine klingt so unglaubwürdig wie die andere. Dabei gäbe es eine ganz einfache Erklärung.

Eine Verführung gelingt, wenn seitens der zweiten Person eine latente Bereitschaft vorhanden ist und die Situation es beiden erlaubt.
Dazu ist weder böse noch gute Absicht nötig, denn zumeist folgen beide dem Willen der Natur, die Menschen zusammenbringen möchte, wenn Nähe, Gelegenheit und Lust vorhanden sind.

Manchmal stellen wir als Menschen fest: „Das hätten wir besser nicht getan.“ Aber legt mal die Hand aufs Herz: Wie oft habt ihr gedacht: „Ach hätte ich doch nur?“ Und wie oft „Wie konnte ich nur?“

Ich kann es nicht wissen - du weißt es für dich selbst. Und damit gebe ich die Frage an euch zurück: Was ist für euch eigentlich eine Verführung? Und habt ihr sie genossen oder schämt ihr euch dafür?

Was meint ihr?


P.S: Unsere Redaktion wäre wirklich interessiert an euren Antworten ...
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