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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wenn du genüssliche Schmerzen schenken willst

Sie weiß, was sie tut - und er genießt es offenbar
"Wenn du genüssliche Schmerzen schenken willst" ist eine Sammlung der Darstellungen, die von dominanten Frauen stammt. Es ist nicht auszuschließen, dass einige aus ihrer Berufserfahrung sprachen, aber sie wendete sich ausdrücklich an Paare, die mit der Schmerzlust spielen wollten.

Was sagen dominante Frauen über die Lust, sinnlichen Schmerz zu schenken? Wir sind tief abgetaucht in die Welt der Domination und haben ein Potpourri aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. (1)

Sei cool - und bleibe cool

Wenn du deinen Ehemann oder Partner das erste Mal zu einem Spiel mit der Schmerzlust einlädst, solltest du sicher sein, dass du absolut gelassen bist. Denn wahrscheinlich ist er der Teil von euch beiden, der aufgeregter ist.

Eigentlich ist es wie bei einem Date, denn dabei übernimmt immer derjenige die Führung, der gelassener ist und „so etwas“ durchaus kühl und gelassen sehen kann. Hast du jemals von erfolgreichem, nervösem Verführer(innen) gehört? Wahrscheinlich nicht.

Offen und einfühlsam, aber konsequent

Nehmen wir mal an, du bist die Frau oder der Mann, der die Rolle des Strafenden übernehmen soll. Dann ist es gut, offen und einfühlsam zu sein und dennoch konsequent und emotionslos zu handeln. (2) Die Rolle, die du annimmst, solltest du beherrschen, auch wenn du ansonsten nicht die Person bist, die du darstellst.

Die Gefühlswelt der anderen

Was tatsächlich „im anderen“ vorgeht, wird dir fremd bleiben. Das schmerzhaft-erotische Erleben findet ausschließlich im Kopf des Unterwürfigen statt. Deine Worte, dein Kostüm, deine Schauspielkunst und nicht zuletzt deine Schläge lösen die Gefühle des anderen aus – und du wirst vielleicht nie erfahren, wie dies alles in ihm zusammenwirkt.

Erweiterte körperliche Berührungen

Alle „körperlichen erotischen Bestrafungen“ sind „Berührungen anderer Art“. Mit den Händen, den Fingernägeln, vielleicht mit Federn oder Bürsten? Mit Nervenrädern oder Vampirhandschuhen? Zu Beginn stellst du erst einmal fest, wie dein Gegenüber daraus reagiert, wenn deine Hände seien Haut treffen. Erst ohne Gegenstände, dann mit sanften Mitteln. Erst an Stellen, die Menschen üblicherweise im Sommer am Stand freilegen, dann auf intimeren Stellen. Der „eigentliche Ort des Geschehens“, das Gesäß, ist erst später dran. Es eignet sich ausgezeichnet, um die Sinne zum Glühen zu bringen, und damit meine ich nicht nur den Schmerz.

Vorsichtig antesten, was Freude bereitet

Wenn du mit jemandem ein Rollenspiel eingehst, tust du gut daran, seine / ihre Empfindsamkeit für körperliche Berührungen gründlich festzustellen und dabei seine Schmerzbereitschaft zu überprüfen. Die Streichelpeitsche ist dabei ein hübsches und sinnreiches Werkzeug. Sie hinterlässt so gut wie keine Spuren, aber dein Partner bekommt einen Eindruck davon, wie sich die Prozedur anfühlt. Er/sie erlebt das eigenartige Gefühl, wenn die sanfte Peitsche auf den Pobacken auftrifft. Wenn die geschlagene Person Prozedur liebt, wird sie sehnsüchtig darauf warten, dass der zweite Hieb kommt, und dann immer mehr … und meist hofft sie auch auf intensivere Schläge.

Sei selbstbewusst und erkenne deine Grenzen

Das alles hat nicht viel mit den intensiven, schmerzvollen und dennoch sinnlichen Schlägen zu tun, die manche Männer und Frauen fordern. Es ist eher der Versuch, sich an die emotionale Situation anzupassen, die nichts mehr mit der „Augenhöhe“ in einer Beziehung zu tun hat, sondern sie bewusst „umkehrt“. Wichtig ist, dass du weißt, was du tun kannst und tun möchtest. Denn bevor du die Grenzen eines Menschen ausleuchtest, der dich um eine Züchtigung bittet, wäre es gut, deine eigenen Grenzen zu kennen. Aber das gilt eigentlich für jede ekstatische Lust.

(1) Keine unserer Quellen ist verlinkbar. Sorry.
(2) Was wie ein Widerspruch klingt, ist keiner. Einfühlsam in eine Rolle zu gehen, heißt nicht, eigene Gefühle zu verwirklichen. Bild: "Eheliche Zucht", vermutlich 1930, von "Milewsky" bürgerlich Gerhard Windisch (1895-1961)
(Zusammengestellt von Isi F. nach Recherchen von Ubi U.)

Die Lust am Leid und das Leid an der Lust

Absonderliche Spiele in Lust und Schmerz?
Diese Woche will ich über Lust und Leid in der Liebe schreiben. Manche Zeitgenossen meinen ja, beides gehöre zusammen. Diese Diskussion ist besonders unter Psychologen und Philosophen verbreitet.

Klare Ansage: Wir haben keinen Beweis, dass Lust und Leid oder Begierde und Schmerz unmittelbar zusammenhängen. Doch jedem ist dies bewusst:

Sobald ich Emotionen zulasse, gehe ich ein Risiko ein. Es kann zu Gewinn und Verlust führen.

Also ist es die Öffnung der Gefühle, die uns einerseits verletzlich, andererseits aber auch begierig macht. Und daraus ergibt sich: Wenn ich intensiv lieben will, muss ich auch den Anteil von Leid ertragen, der möglicherweise damit verbunden ist.

Aus Liebe schenken ...

Bleiben wir mal bei der Liebe. Wenn wir jemandem etwas „aus Liebe“ schenken, was wir niemals anderen schenken würden, dann nehmen wir bereits „ein bisschen“ Schmerz in Kauf. Die anfängliche Überwindung bei Fellatio oder Cunnilingus, zum Beispiel. Wer es je probiert hat, weiß, dass die Lust beim Handeln kommt, wenn wird dabei bleiben. Sollte es uns dauerhaft anekeln, so würden wir es nicht mehr tun. Dennoch träumen viele davon, sind hingerissen zwischen Ekel und Lust.

Der Preis der Liebe in Lust und Schmerz

Reden wir also vom Genuss des Gemisches aus Neigung und Abneigung. Wer in seiner Jugend etwas dafür tun musste, um geliebt zu werden, zahlt auch später den Preis. Sie oder er ist gewohnt, eine Pflicht erfüllen zu müssen, um Liebe zu bekommen.

Jeder, der dies Situation kennt, weiß: der Preis für die Gunst schwankt. Das gehört zum Spiel der weiblichen und männlichen Puppenspieler, die ihre Objekte gerne „Männchen machen lassen“, bevor es Liebe und/oder Sex gibt. Die meisten, die gelernt haben, dass nur Wohlverhalten mit sinnlicher Lust oder Liebe belohnt wird, finden rechtzeitig einen Absprung aus solchen „toxischen“ Beziehungen.

Körper und Psyche

Betrachten wir noch kurz Körper und Psyche, um zu verstehen, was Lust und Schmerz bedeuten kann.

Wenn die Psyche zugleich schmerzt und frohlockt, ist stets die Frage, ob dieser Zustand in der gesamten Beziehung besteht oder nur zeitweilig „spielerisch hervorgebracht wird“. Ist sie ein Spiel in vollem Einverständnis, dann spricht nicht das Geringste dagegen. Falls du dich fragst, wie das funktioniert, muss ich dich aufs Rollenspiel verweisen. Eine Rolle hat bekanntlich einen Anfang und ein Ende. Die übrige Zeit lebt das Paar „ganz normal“.

Lob des Körpers

Beim Körper ist das ein klein wenig anders, denn im Fall der Züchtigung oder anderer körperlicher Qualen, die mit Lust verbunden sind, sehen die meisten Menschen keinen Grundkonflikt. Einfacher: Kaum jemand will „die zu erwartende Liebe durch Schläge bezahlen“.

Dennoch begibt sich jeder, der solche Praktiken ausführt, auf ein dünnes Eis. Wer sein Verhalten in Lust und Schmerz öffentlich macht, wird mit merkwürdigen Blicken verfolgt. Oftmals wird den aktiven wie den passiven Mitwirkenden ein „psychischer Schaden“ unterstellt, was dann auch in der Ablehnung mündet, sich „mit solch einem Menschen“ sozial zu treffen. Das mag auch der Grund sein, warum sich die Liebhaber solcher Praktiken in eigenen Gruppen zusammenfinden, in denen sie verstanden und akzeptiert werden.

Mehr für dich über Lust und Schmerz

Wenn du darüber mehr erfahren willst – wir werden darüber schreiben. Dabei werden wir uns allerdings auf einvernehmliche Rollenspiele und den Gewinn daraus beschränken. Ich hoffe, ihr werdet Freude daran haben und euch informiert fühlen.

Wechselbad: Sie liebt ihn, sie liebt sie, sie liebt beide

Wen lächelt sie an, was denkt sie?
Wechselbad: Sie liebt ihn, sie liebt sie, sie liebt beide - und woran orientiert sie sich?

Auf die Frage an eine Frau, ob sie sinnliche Gefühle für andere Frauen habe, bekommst du sehr unterschiedliche Antworten. Die neutralste stammt von Germain Greer, die in einem Gespräch sagte (1):

Wie jeder andere Mensch auch, der ein Gefühl für Schönheit hat, spricht mich weibliche Schönheit an … von daher ist es nichts schwer, eine Frau zu lieben, (jedoch) fehlt mir das starke Verlangen danach.

Sind wir wirklich nur "hetero" wenn wir sexuell sind?

Manche von euch werden nun erstaunt aufblicken: Menschen sind doch entweder heterosexuell oder homosexuell – und dies, obgleich die Queer-Bewegung noch viele weitere Varianten kennt. Mühevoll erinnern sich manche, dass es noch die Bisexualität gib, die doppelpolige Sexualität der Grenzgänger. Indessen: So recht beliebt sind sie weder „hüben“ noch „drüben“. Und ob jemand, der angeblich „Bi“ ist, wirkliche eine solche sexuelle Orientierung hat oder nur zwei Begierden in sich vereint? Ein Etikett ist schnell aufgeklebt – das aktuelle Empfinden folgt aber nicht den Etiketten.

Sexuelle Lust ist keine sexuelle Orientierung

Dem Ganzen liegt ein grundlegender Irrtum zugrunde. Wenn Menschen eine eindeutige sexuelle Orientierung haben, dann streben sie nach dem anderen oder dem gleichen Geschlecht und planen möglicherweise ein Zusammenleben mit einem derartigen Partner. Haben sie keine eindeutige sexuelle Orientierung, leben sie mal mit diesem (dieser), mal mit jenem (jener), und egal wie man es nennt: Eindeutig ist diese Form der Sexualität nicht.

Das Interview mit Germain Greer (1) gibt Aufschluss darüber, dass es jenseits der „sexuellen Orientierung“ im Hinblick auf eine „feste Beziehung“ auch noch sexuelle Lüste gibt.

Und sie können solo, mit einem Mann, mit einer Frau oder innerhalb einer Triole ausgelebt werden, ohne dass es dazu einer besonderen Veranlagung bedarf.

Wen geht die "Orientierung" eigentlich etwas an?

Wenn ein solcher Mensch (sei er Frau oder Mann) gefragt wird, ob er heterosexuell ist, wird er sich den Fragesteller ansehen. Die Serviererin in deinem Lieblingslokal wird es nicht wissen wollen, und deine Geschäftspartner, Kunden oder Klienten auch nicht. Im Grunde interessiert es nur jemanden, der Sex mit dir will. Na ja, oder eine Beziehung.

Wer mit jemandem ein Paar aus Frau und Mann bildet, wird sich unter gewöhnlichen sozialen Umständen immer als „heterosexuell“ bezeichnen. Die Gesellschaft wünscht es mittlerweile, dass wir uns alle so benennen, wenn wir in Frau-Mann-Beziehungen leben. Und wenn wir es nicht tun, dann werden wir eben so abgestempelt. Es ist also gleichgültig, ob und wie wir uns irgendwo „eingliedern“.

Habe ich vergessen, Männer zu erwähnen, die an beiden Honigtöpfchen naschen wollen? Nein, vergessen habe ich euch nicht. Ich gestehe aber, dass ich befürchte, damit immer noch ein Tabu zu verletzen.

(1) "Die weibliche Sexualität auf dem Weg zur Befreiung", Interview mit Claudia Dreiyes.
(2) Auch ohne Begierde haben manche Menschen sexuelle Begegnungen miteinander.
Wir berufen uns in diesem Artikel auf das Buch "Straight" von Hanne Blank ( Boston 2012)
Und ihr? Lest mal in "JETZT" und sagt uns, was ihr dann zum zum Thema sagt.
Bild: "Der Moment" von Imre Góth, ungarischer Maler und Zeichner, Datum unbekannt