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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Miesmacher unterwegs - ist Erotik wirklich so gefährlich?

Gespielte Leidenschaft - warum eigentlich nicht?
Ach, wie edel können doch Schriftsteller sein, greifen sie doch alles Elend dieser Welt auf, analysieren es sorgfältig und beschreiben es ausführlich. Edelmenschen eben.

Literatur ist nicht nur aufbauend - sie soll auch unterhalten

Der Literaturkritik sind jene am liebsten, die „Belangvolles“ schreiben. Wie schön für die Feuilletons, ewig „bedeutsam“ zu sein. Nicht, dass ich etwa dagegen hätte. Auch ich kann multidimensional denken. Aber ich weiß auch, dass ich mich gerne bei unsinniger Literatur, sinnlichen Machwerken und Detektivromanen entspanne. Das Wort „Detektivromane“ gibt es nicht mehr, ich weiß. Aber ich verwende es hier noch einmal, um klarzumachen: Meist geht es dort um etwas schrecklich Unmoralisches. Um Mord und Mörder, Ehebruch und Eifersucht, Schnüffler und Betrüger. Neuerdings haben auch die Vorzeigebeamten der Kriminalpolizei nichts als Konflikte, die parallel zu den Verbrechergeschichten entwickelt werden. Und da frage ich mich: Was soll das eigentlich, mir ständig das Privatleben von Frau Kommissar oder Herrn Kommissar vorzustellen? Im Vereinigten Königreich haben diese Figuren wenigstens noch skurrilen Charme. In Deutschland haben sie „ernste Konflikte“.

Miesmacher wollen Erotik verbannen

Miesmacher sagen uns auch, dass es eigentlich ganz schlecht ist, erotische Literatur zu schreiben. Vor allem, wenn sie von Männern stammt. Und ganz schlimm ist es dann, wenn sie von weißen CIS-Männern verfasst wurde. Nun wird erotische Literatur mit hohen Auflagen oder von beachtlicher literarischer Qualität erstaunlicherweise oft von Frauen geschrieben. Der Grund scheint zu sein, dass sie auch dann noch Gefühle sprechen lassen, wenn der Mann ausschließlich an die Funktion und Verfassung seines Penis denkt. Also - ja eigentlich sollen wir diese Frauen loben. Wir hören ja in letzter Zeit oft (und meist von weißen CIS-Frauen), dass „Sinnlichkeit“ durchaus geschlechterneutral aufgefasst werden kann. Wenn das so ist, warum nicht?

Zweierle Maß für für Krimis und Erotik

Es ist nicht unbedingt nötig, sich mit seinem erotischen oder sexuellen Lebensstil auseinanderzusetzen. Und es ist absolut nicht nötig, die eigenen sexuellen Wünsche und Fantasien an die Öffentlichkeit zu bringen. Aber wenn Schriftsteller(innen) dies tun, was spricht dagegen? Glauben wir, dass Kriminalautoren gewaltbereit sind? Oder dass sie in Beziehungen leben, in denen die oft geschilderten Seitensprünge üblich sind?

Nein. Aber immer mehr Menschen sprechen sich gegen geschriebene oder verfilmte Erotik aus. Die Frage ist, wovor sie sich eigentlich fürchten. Vor sich selbst? Und falls das zutreffen sollte: Warum lesen sie Krimis? Weil sie damit kokettieren, selbst einmal der geistig verwirrte Mörder zu sein? Seht mal, diese Vorstellung haltet ihr für absurd, nicht wahr? Und ich auch.

Getrieben sein von Gefühlen - im Kino

Nein, nein - wir wollen wissen, was den abweichenden Menschen motiviert, der von Gefühlen getrieben ist. Es ist einfach äußerst spannend, was andere Menschen so treiben, wenn sie getrieben werden. Im Krimi wie auch in der Erotik. Und wenn die Bücher und Filme sehr klug erdacht waren, dann denken wir am Ende: Wie gut, dass wir nicht Teil der Handlungen waren. Aber es war eben ausgesprochen aufregend, sich emotional in die Handelnden hineinzuversetzen.

Ihr wundert euch? Wir stellen zwar unsere kleines, aber bislang feines Blog über Erotik-Literatur ein, aber wir schweigen nicht.