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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Nach der Pandemie: die heftige Lust auf Lüste

Die Lust beim Date steht hinter der Stirn, nicht darauf ...
Die Sehnsucht nach Begegnungen ist ungebrochen, und niemand darf erwarten, dass der „Edelmensch“ in uns nach Abflauen der Pandemie als erster aufbrechen, um Dates einzugehen. Der innere Durst, das Lechzen nach Lust und Sinnlichkeit steht hinter der Stirn, nicht auf ihr. Die feine Dame, die im Schneiderkostüm erscheint, verspürt die Lust ebenso wie der „Gentleman“, der seiner Dame den Stuhl zurechtrückt. Am Ende haben inzwischen alle Singles einen Luststau, egal wie vornehm und dezent sie auftreten.

Das dezente Date - die Suche nach „etwas Festem“

Auch wer einen festen Partner oder eine feste Partnerin sucht, ist ein Wesen, das den Naturtrieben unterliegt. Es wäre eine Lüge, zusammenzukommen und keine Hoffnung auf eine lustvolle Erfüllung mitzubringen. Vielleicht nicht beim ersten Treffen, aber beim Zweiten. Bricht die Wahrheit auch beim dritten Treffen nicht durch, dann versiegt das Interesse schnell.

Dazu gestand mir eine wirklich „feine Dame“ einmal:

„Beim ersten Date sage ich ihm nicht, das sich feucht werde. Beim zweiten Date verlange ich nach Körperkontakten, wie zum Beispiel heftigen Zungenküssen. Wenn ich dann körperlich noch stärker reagiere, sende ich ihm klare Zeichen, dass ich ausprobieren will, wie sich der Sex mit ihm anfühlt.“

Dies mag ein deutlicher Hinweis darauf sein, warum wir nicht zu lange in „höfischer Zurückhaltung“ verharren sollten, wenn wir wirklich eine stabile Beziehung suchen.

Das Date mit der Hoffnung auf spontane Lust - "ihre" Sicht

Manche Menschen treffen stehen von vorn herein unter dem Vorzeichen von Sex. Diese Idee wird zumeist Männer zugeschrieben, wird aber von Frauen inzwischen deutlich häufiger verlangt als im vorigen Jahrhundert. Die Idee dahinter ist einfach:

1. Wenn eine Beziehung daraus wird, ist es gut - muss aber nicht sein.
2. Der Grundgedanke: Heute habe ich endlich frei, und ich habe viel Zeit darauf verwendet, mich schön und begehrenswert aufzumachen.
3. Der Sex muss also heute stattfinden.
4. Die Strategie: Ich beginne das Date „ganz gewöhnlich“, ohne meine Absicht erkennen zu lassen.
5. Im Positivfall bringe ich ihn dazu, Sex mit mir zu haben.
6. Im Negativfall sage ich am Ende, ich hätte kein Interesse an einem weiteren Date.

Die Prozedur läuft also etwas anders ab: Gedanklich ist vor allem die Frau auf Sex vorbereitet, sie nimmt aber an, dass kein Mann ablehnen wird. Erweist sich der Kandidat als brauchbar, bringt die Frau ihn schnell und zielsicher in eines der möglichen Betten (zu mir/zu dir/ ins Hotel). Wenn nicht, sagt sie am Ende, er habe ihr nicht gefallen - wie bei jedem anderen Date auch.

Das Date mit der Hoffnung auf spontane Lust - seine Sicht

Die „umgekehrte Konstellation“ dürfte bekannter sein. Viele Frauen – vor allem mittleren und höheren Alters beklagen sich darüber. In diesem Fall hat der Mann kaum Verbreitungen getroffen, hofft aber, dass der Abend ein „feuchtes Ende“ nimmt. Bedeutet ihm die Frau, dass die nicht möglich ist, beendet er das Date höflich, aber ohne plausible Begründung. Willigt sie ein, ist der weitere Verlauf im Wesentlichen davon abhängig, ob sie ihn längere Zeit an sich binden will oder kann.

Das Verlangen nach Lüsten aller Art wird zunehmen

All diese an sich bekannten und durchaus beliebten Konstellationen werden sich jetzt abspielen - freilich unter einem erheblich größeren Verlangen nach Sex als vor der Pandemie.

Das Einzige, was dabei wirklich zu beachten ist: Sei darauf vorbereitet. Emotional kannst du dich so vorbereiten, dass du ein „Open End“ im Auge hast - also „alles kann passieren, aber nichts muss geschehen.“ Körperlich wäre es sinnvoll, wenn du dich darauf vorbereiten könntest, Geschlechtsverkehr zu haben. Und rein praktisch wäre es gut, am Morgen darauf wenigstens einen frischen Slip zu tragen.

Selbstverständlich werden auch die Menschen wieder aufbrechen, deren Sinn weder auf Beziehungen noch auf „Sex allein“ gerichtet ist. Sie haben auch in „normalen Zeiten“ die größten Schwierigkeiten, Partner(innen) zu finden.

Aktuelle Tipps - Anfänger(innen), bitte etwas zurückhalten

Mein Tipp: Wer sich mit Fremden und ihren Lüsten auskennt, und auch die eignen Lüste im Griff hat, sollte mit Ruhe einsteigen und die neuen Freiheiten genießen. Und dies völlig entspannt, so weit es möglich ist. Wer hingegen erst jetzt in die Welt der Begegnungen einsteigt, sollte warten, bis der größte Druck „raus“ ist und dann einsteigen, wenn sich der „Markt“ wieder etwas stabilisiert hat.

Singles, kommt heraus aus euren Kaninchenlöchern!

Wir müssen nicht tief in die Kaninchenlöcher unserer Psyche eindringen, um festzustellen, wie sehr uns der Lockdown geschadet hat. Ich bin stabil und willensstark genug, um nicht zu verzweifeln, aber manche Symptome habe auch ich wahrgenommen - und nicht zuletzt auch an anderen Menschen entdeckt.

Laue Emotionen und das Graben in Gedankenhöhlen

Die Emotionen stehen auf lau - man wuselt sich so durch, gräbt hie und da einen neuen Gedankengang, um überhaupt etwas zu tun, und freut sich, wenn etwas gelingt. Und weil alle „irgendwie“ in ihren Höhlen leben, dringt auch kaum etwas Neues nach draußen.

Eine Bloggerin schrieb gerade:

Dieses Blog ist seit fast einem Jahrzehnt eine Konstante in meinem Leben, und wenn das Leben aller auf Eis gelegt wird, kann es schwierig sein, neue Wege zu finden, um etwas zu teilen. Zumal, wenn es nicht viel Neues zu teilen gibt.
Was diese Zeitung jetzt leistet

Wenn ihr die regelmäßig die Liebeszeitung lest, werden ihr finden, dass sich etwas verändert hat. Wir verwenden seit über einem Jahr neue Quellen. Und wir versuchen, darauf zu achten, dass alles zur Sprache kommt, was wirklich bemerkenswert ist.

Zugleich sehen wir uns veranlasst, die neokonservative Bewegung von selbst ernannten Moralisten zu entlarven. Der Rückzug ins Private, das Neo-Biedermeier, die vorgetäuschte Moralfassade schadet der Kommunikation aller mit allen. Und nach vielen Monaten Corona-Einschränkungen begegnen uns bereits Menschen, die erkennbar an Realitätsverlust leiden.

Hinaus aus dem Kaninchenloch!

Es wird also Zeit, aus den Kaninchenlöchern herauszukommen. Virtuell und soweit möglich auch körperlich. Das Leben findet im Hier und Jetzt statt, nicht im „Irgendwo und Irgendwann“.

Tacheles: Wir sind Lebewesen

Das alles mag euch zeigen, wie sehr es nötig ist, wieder „Tacheles“ zu reden. Klare Ansage: Ja, wie sind Lebewesen, nicht Edelmenschen. Wir haben Lüste, nicht nur Absichten. Und wir brauchen einander in vielerlei Weise, auch auf sinnliche Art.

Sinnlich kann auch ein schönes Lächeln sein - und je mehr wir davon bei einem Gang durch die Stadt einfangen, umso besser.

In den letzten Wochen habe ich vielfach gelesen, dass sogenannte „Dates“ alleine dazu dienen, den finalen Lebenspartner zu finden. Nachhaltig, endgültig, nach sorgfältiger Überlegung. Wenn ich darüber nachdenke, dann graut es mir. Und es gibt mir die letzte Gewissheit: Mit dieser verbissenen Grundhaltung werdet ihr es schwer haben, einen Menschen von euch zu überzeugen.

Ich empfehle Fröhlichkeit, Offenheit und Vergnügen. Und sehr viel Glück beim Abwägen zwischen Vernunft und Lust.

Miesmacher unterwegs - ist Erotik wirklich so gefährlich?

Gespielte Leidenschaft - warum eigentlich nicht?
Ach, wie edel können doch Schriftsteller sein, greifen sie doch alles Elend dieser Welt auf, analysieren es sorgfältig und beschreiben es ausführlich. Edelmenschen eben.

Literatur ist nicht nur aufbauend - sie soll auch unterhalten

Der Literaturkritik sind jene am liebsten, die „Belangvolles“ schreiben. Wie schön für die Feuilletons, ewig „bedeutsam“ zu sein. Nicht, dass ich etwa dagegen hätte. Auch ich kann multidimensional denken. Aber ich weiß auch, dass ich mich gerne bei unsinniger Literatur, sinnlichen Machwerken und Detektivromanen entspanne. Das Wort „Detektivromane“ gibt es nicht mehr, ich weiß. Aber ich verwende es hier noch einmal, um klarzumachen: Meist geht es dort um etwas schrecklich Unmoralisches. Um Mord und Mörder, Ehebruch und Eifersucht, Schnüffler und Betrüger. Neuerdings haben auch die Vorzeigebeamten der Kriminalpolizei nichts als Konflikte, die parallel zu den Verbrechergeschichten entwickelt werden. Und da frage ich mich: Was soll das eigentlich, mir ständig das Privatleben von Frau Kommissar oder Herrn Kommissar vorzustellen? Im Vereinigten Königreich haben diese Figuren wenigstens noch skurrilen Charme. In Deutschland haben sie „ernste Konflikte“.

Miesmacher wollen Erotik verbannen

Miesmacher sagen uns auch, dass es eigentlich ganz schlecht ist, erotische Literatur zu schreiben. Vor allem, wenn sie von Männern stammt. Und ganz schlimm ist es dann, wenn sie von weißen CIS-Männern verfasst wurde. Nun wird erotische Literatur mit hohen Auflagen oder von beachtlicher literarischer Qualität erstaunlicherweise oft von Frauen geschrieben. Der Grund scheint zu sein, dass sie auch dann noch Gefühle sprechen lassen, wenn der Mann ausschließlich an die Funktion und Verfassung seines Penis denkt. Also - ja eigentlich sollen wir diese Frauen loben. Wir hören ja in letzter Zeit oft (und meist von weißen CIS-Frauen), dass „Sinnlichkeit“ durchaus geschlechterneutral aufgefasst werden kann. Wenn das so ist, warum nicht?

Zweierle Maß für für Krimis und Erotik

Es ist nicht unbedingt nötig, sich mit seinem erotischen oder sexuellen Lebensstil auseinanderzusetzen. Und es ist absolut nicht nötig, die eigenen sexuellen Wünsche und Fantasien an die Öffentlichkeit zu bringen. Aber wenn Schriftsteller(innen) dies tun, was spricht dagegen? Glauben wir, dass Kriminalautoren gewaltbereit sind? Oder dass sie in Beziehungen leben, in denen die oft geschilderten Seitensprünge üblich sind?

Nein. Aber immer mehr Menschen sprechen sich gegen geschriebene oder verfilmte Erotik aus. Die Frage ist, wovor sie sich eigentlich fürchten. Vor sich selbst? Und falls das zutreffen sollte: Warum lesen sie Krimis? Weil sie damit kokettieren, selbst einmal der geistig verwirrte Mörder zu sein? Seht mal, diese Vorstellung haltet ihr für absurd, nicht wahr? Und ich auch.

Getrieben sein von Gefühlen - im Kino

Nein, nein - wir wollen wissen, was den abweichenden Menschen motiviert, der von Gefühlen getrieben ist. Es ist einfach äußerst spannend, was andere Menschen so treiben, wenn sie getrieben werden. Im Krimi wie auch in der Erotik. Und wenn die Bücher und Filme sehr klug erdacht waren, dann denken wir am Ende: Wie gut, dass wir nicht Teil der Handlungen waren. Aber es war eben ausgesprochen aufregend, sich emotional in die Handelnden hineinzuversetzen.

Ihr wundert euch? Wir stellen zwar unsere kleines, aber bislang feines Blog über Erotik-Literatur ein, aber wir schweigen nicht.

Glaube nicht, dass andere deine Neigungen verstehen …

Nimm an, du triffst eines Tages eine Frau, von der du nicht wusstest, dass sie Extremsportlerin ist. Vielleicht bewunderst du sie, und vielleicht stößt sich dich ab, weil du Extremsport für eine Perversion von Körper und Psyche hältst. Wahrscheinlicher ist aber, dass du deine eigenen Fähigkeiten, deinen eigenen Mut und deine eigene Kraft mit der dieser Frau vergleichst.

Extreme, Lüste und Vorurteile

Nun nimm an, du triffst eine wunderschöne, zarte und liebevolle Frau. Du unterhältst dich prächtig mit ihr. Du beginnst, sie zu begehren. Bis sie dir zuflüstert: „Du, ich mag es auf die etwas härtere Art – wie stehst du denn du zu Peitschen und so etwas?“

Du kannst sagen, dass du „so etwas“ für Perversionen hältst. Oder dass dir deine Mami erzählt hat, dass „man so etwas nicht tut“. Oder wirst du sie bewundern, dass sie sich all dem aussetzen will? Ich bin mir beinahe sicher: Die würdest auf keinen Fall deine eigenen Lüste hinterfragen und sie mit denen der Frau vergleichen.

Was, wenn du solche Lüste hast?

Nun dreh die Situation bitte einmal um: Du möchtest, dass jemand deine Neigungen versteht. Nicht die oberflächlichen Sensationen, die du auf der Haut spürt, sondern alles, was an deinen Sinnen rüttelt und an deiner Psyche zerrt, während du dich deinen Obsessionen hingibst.

Du kannst nicht darauf vertrauen, dass jemand deine Neigung verstehen wird. Eine amerikanische Autorin der Neuzeit (1) hatte jahrelang damit gerungen, ihre wahren Lüste zu offenbaren. Es ging nicht um das, was sie physisch empfand, sondern vor allem um die Abgründe ihrer Psyche. Das also, was sie innerlich aufwühlt, wenn sie geschlagen wird.

Ihr Partner verstand es nicht. Es las den Text, so wie Menschen Texte lesen, von denen sie nicht betroffen sind: „Gut geschrieben, und deine Ausdrucksweise ist wirklich in Ordnung.“ Die darin verborgenen Botschaften erreichte ihn nicht.

Erotik-Autoren und ihre aufgesetzten moralischen Rechtfertigungen

Neigungen sind häufig mit Begründungen verknüpft. Die Autoren agieren wie die Schulmeister, wenn sie über sinnliche Schläge schreiben. Sie meinen, sie müssten unbedingt eine Erklärung dafür liefern, warum „Burt“ devot ist oder „Christian“ als Edel-Dominus auftritt. Sie können nicht einfach stehen lassen: Dieser Mann will das nun mal eben so – er findet Lust daran. Und eine Frau, die Lust daran findet? Da dringen schon die Entsetzensschreie durch die sozialen Netzwerke.

Schilderungen ohne Erklärungen sagen mehr aus

Wer jemals die „Geschichte, der O“ gelesen hat, weiß, wozu mindestens die Fantasie in der Lage ist, und wer es nicht weiß: Die Fantasie einer Frau. Da trifft Fiktion auf Talent, und wie wir wissen, entstand das Buch aus der Liebe zu einem Mann. Wenn erotische Literatur Sinn hat, dann versucht sie gar nicht erst, die Ursachen der absonderlichen Lüste, SM-Aktivitäten oder Fetische zu erklären.

Niemand kennt deine Lüste wirklich - außer dir

Welche Lüste wir Menschen wirklich haben, erschließt sich unseren Mitmenschen nur selten. Wer nach dem „Warum“ fragt, befindet sich schon in der Erklärungsfalle: Du versuchst, dir etwas zu erklären, was du lediglich erfühlen kannst. Jeder sogenannte „gebildete Mensch“ hat ja in der Schule gelernt, dass jedes Verhalten irgendwelche Ursachen hat. Und die Liste der Ursachen ist lang, aber selten zutreffend: Sie reicht von Kindheitserinnerungen über „schlechten Umgang“ bis hin zur Pornografie.

Diese Sichtweise ist völlig inakzeptabel. Denn bevor wir ein Wort wie „warum“ überhaupt in den Mund nehmen, sollten wir uns fragen: „Was macht das mit uns?“ Andere Fragen wären: Wie wirkt es sich auf uns aus? Welches Vergnügen empfinden wir dabei?

Warum wir nicht auf diese Art fragen? Ja, warum denn eigentlich?
(1) In der "New York Times"

Unterwürfigkeit empfinden …

Devot sein, unterwürfig sein, sich einordnen .. wie ist das?
Neulich wurde ich gefragt, ob es mehr dominante oder mehr devote (submissive) Menschen gäbe. Die Frage ist delikat, weil jeder, der eine Antwort darauf versucht, sofort ins Raster von Vorurteilen fällt.

Grundsätzlich ist Dominanz ein neutrales Wort für die „Vorherrschaft“ oder das Hervortreten von Eigenschaften. In der Gesellschaftsordnung existiert als Pendant zur Dominanz die Unterordnung. In vornehmen Kreisen wird sie auch „Einordnung“ genannt. Dies ist bei den meisten Säugetieren der Fall, also auch bei Primaten und demzufolge auch bei uns Menschen.

Die Mehrheit ordnet sich ein

Womit deutlich wird: Es gibt mehr Menschen, die sich einordnen oder gar unterordnen. Also gibt es deutlich mehr Menschen, die sich zumindest in Teilen ihres Lebens beherrschen lassen.

Das Spiel mit der Beherrschung und der Unterwerfung lernen die übrigen Säugetiere wie die Menschen. Manchmal ist es besser, einen Rang zu erwerben oder ihn zu behaupten. Doch bei anderen Gelegenheiten ist es besser, „mit eingezogenem Schwanz“ zu verschwinden, um weiterhin an seinem eigenen Glück und Erfolg zu arbeiten. Die Kalkulation geht oft auf: Die Person „A“ macht ihr Ding, und solange ich sie dabei nicht behindere, kann ich „mein Ding“ machen.

Dominanz und Unterwerfung bei der Partnersuche

Bei den Begegnungen ist nicht ganz klar, welche Rolle interessanter ist. Manche Männer und eine große Anzahl von Frauen wollen „gefunden“ werden – das ist eher die inaktive Variante. Wer hingegen selbstbewusst und aktiv sucht, stellt sich von vornherein auf die Seite der Dominanz. Bei der Sexualität ist die Sache noch komplizierter: Männer gelten als dominant, Frauen als devot – meist nur deswegen, weil der Mann als fordernder „Beschäler“ auftritt. Dann wird behauptet, die Frau „erdulde“ den Sex, während der Mann seine Geilheit auslebt. Manche Klischees sind einfach nicht auszurotten.

Doch sobald wir zu den sinnlicheren Seiten des sexuellen Verhaltens gehen, finden wir ganz andere Gefühle. Die Lust, passiv zu sein, ist eine Lust besonderer Art. Wenn „passiv sein wollen“ schon „devot sein“ ist, dann sind Männer inzwischen in erotischer Hinsicht tatsächlich häufiger „devot“ als noch vor vielen Jahren.

Unterwerfung im Rollenspiel

Bei erotischen Rollenspielen haben wir es mit einer Besonderheit zu tun. Die devoten Spieler(innen) bilden zwar die Mehrheit, sind aber nicht mehrheitlich devot. Vielmehr genießen sie die devote Rolle, die für sie oftmals wie ein „sicherer Hafen“ wirkt. Ebenso ist es mit der angeblichen Dominanz im Rollenspiel. Wer dominant ist, übernimmt darin eine besonders verantwortungsvolle Rolle – und das ist genau die Rolle, die er/sie im Leben ansonsten nicht hat.

Bei den sehnsüchtig nach Unterwerfung Hungernden können Umstände eintreten, die dazu führen, sich wirklich devot zu verhalten. Bei jenen, die sich in der devoten Rolle wohlfühlen, kommt es vor, dass sie „Tribut“ zahlen – eine in der Branche gebräuchliche Umschreibung für den Lohn der Dienstleistung. Anders bei jenen die von Anfang an wussten, wie lustvoll das Rollenspiel für sie ist. Für sie ist es eine Wonne, die den Alltag versüßt.