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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Kennenlernen – Brutto, Netto und Tara

Geist und Körper - mehr mehr brutto oder mehr netto?
Für Nicht-Kaufleute: „Brutto“ ist eigentlich das Gewicht mit Verpackung, Tara das Gewicht der Verpackung und Netto das Gewicht des Inhalts. Wenden wir dies auf eine Person an, so erkennen wir nach und nach, dass nur das „Netto“ zählt. Partnersuchende hingegen beißen sich oft an der Verpackung fest.

Herr oder Frau Brutto - viel Verpackung, wenig Netto

Das Kennenlernen funktioniert eigentlich immer so: Da sitzt Herr oder Frau X. in „Brutto“. Brutto ist, wie der Kaufmann weiß, das Gesamtpaket mit Hülle und Inhalt. Wird ihr/sein Gegenüber, also Frau oder Herr Y., dieses Paket kaufen?

Die Wahrheit ist: Er oder sie sieht das Brutto und findet die Hülle mit Verpackung und Inhalt ganz attraktiv. Nachdem er/sie jedoch Tara abgezogen hat, stellt er/sie fest: Netto bleib wenig. Zu wenig? Dann schickt dieser jemand „die Ware“ eben wieder zurück. Pauschale Begründung: „Gefällt nicht“. Spezieller: „Da fehlt mir zu viel“ oder „wir sind uns zu ähnlich“ - alternativ auch „wir sind zu verschieden“. Oder die Pseudo-Emotions-Variante: „Da ist der Funke nicht übergesprungen.“

Wer die so weit gelesen hat, wird sich die Haare raufen. - solch eine unangemessene Ausdrucksweise! Also beginnen wir noch einmal.

Das Brutto einer Person - Darstellung plus Zuschreibung plus Wünsche

Brutto ist die Erscheinung, also den Eindruck, den unsere Suchenden haben plus all jenes, was sie gerne in ihr „Date“ hineininterpretieren würden plus ihre erotischen/sozialen Gelüste.

„Tara“ ist nun das, was davon alles verpufft, wenn dein Gegenüber „sich auspackt“. Oder wenn du ihn/sie auspackst. De Erscheinung? Nehmen wir an, er/sie ist leidlich schön und gut gekleidet. Aber die Gesten, die Mimik, die Essgewohnheiten, der Musikgeschmack, die Fitness ... Nein, da bleibt nicht viel übrig von der Erscheinung, die du gesehen hast. Alles verpufft, auch wenn er/sie faszinierende Augen und „so ein nettes Lächeln“ hatte. Und nun geht es schon los ... Brutto war ganz gut ... aber Netto bleibt ja nicht viel übrig. Falls nun noch die Inquisition einsetzt, fragt man schon mal danach, wie denn sie soziale Lage des anderen ist und ob er/sie diese bald erheblich verändern will/kann. Auch kein Treffer? Die Person auf der anderen Seite des Tisches schrumpft auf „irgendwer von irgendwo“ und die berühmten Schmetterlinge haben sich auch nicht eingestellt. Heißt: Nicht mal im Ansatz neugierig geworden, geschweige denn begierig, wie sich die Haut der/des anderen anfühlt.

Wenn das "Netto" am Ende kläglich ausfällt

Also Netto: ein armseliges weibliches oder männliches Wesen. Eben ein Mensch, ganz gewöhnlich. Komm da noch ein Clou?

Ja. Denn während das „Gegenüber“ nun emotional ausgezogen und sozial gehäutet wurde, während das Urteil vernichtend ausfällt und nur hinter falscher Höflichkeit verborgen bleibt ...

Also, während das alle so passiert: Hast du dir auch nur eine Sekunde überlegt, wie viel Netto von deinem großartigen Brutto übrig bleibt, wenn dich mal jemand in die Zange nimmt, der ähnlich hohe Erwartungen und Wünsche hat wie du? Bis du dir klar drüber, dass du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Durchschnitt bist?

Die Lösung: Fang mal beim Netto an

Und damit du jetzt überhaupt noch weiter liest - ich habe eine Lösung, falls du dies Problem persönlich mit dir herumträgst.

Beginn bei DIR, und zwar beim NETTO. Dann sieh andere Menschen an, was sie NETTO sind. Schau, was du aus deinem „Netto“ machen kannst und ob du das „Netto“ der anderen gut ergänzt. Entwickle das Positive, das Verbindende. Und vergiss niemals, dass bei den meisten Dates Gelüste im Spiel sind, die dein Gegenüber dir nicht gesteht. Es kann etwas Einfaches sein - sich bei dir einzukuscheln, zum Beispiel. Es kann etwas Sexuelles sein: das Bedürfnis, baldmöglichst befriedigt zu werden. Und es kann etwas Soziales ein: ein Kinderwunsch oder die baldige Ehe.

Das ist der heikle Teil der Angelegenheit: Die Antworten, die du auf Fragen bekommst, stellen nur einen Teil der Wahrheit dar. Das „Netto“ der Person bleibt im Verborgenen und wird erst erkennbar, wenn du Gefühle berührst.

Bild nach einer Illustration von Henry Gerbault.

Die Woche – übers Knie, über ihm, und über Sommerthemen

Kommt dir die Anrede „Herrin“ irgendwie bekannt vor? Nur wenige Männer würden ihre Geliebte oder gar ihre ständige Partnerin so nennen, aber viele träumen davon. Also waren wie mal tieftauchen, um die Ursprünge der Begriffe „Herrin“, „Domina“ oder „Dominatrix“ zu erforschen. Wie Frauen Macht über Männer bekommen können? Davon ist viel die Rede. Eine Möglichkeit, so erfuhren wir von einer Dame, die es praktiziert, ist niemals „unter einem Mann“ zu liegen.

Erektionen – findest du sie schön?

Unsere Sommerthemen für die bekannte Sauergurkenzeit greifen bewusst eigentlich Belangloses auf, das aber frivol genug ist, um ständig in Foren und Frauenzeitschriften besprochen zu werden. Dazu gehört, wie Frauen die aufkommenden Erektionen ihrer Männer empfinden – optisch oder taktil. Manche sind davon fasziniert, andere wollen lieber gar nicht hinsehen, wie „so etwas“ anschwillt. Weitere Themen werden sein, warum manche Männer gerne ihre Zungen ins Honigtöpfchen tun, um das mal so verblümt zu sagen. Und auch, warum sich Frauen und Männer auf etwas einlassen, was sie eigentlich befremden müsste. Für Männer haben wir schon mal etwa gefunden: „Was ist eigentlich so schick daran, einen Mann übers Knie zu legen?“

Übers Knie legen

Schreckliche Gedanken, wohlige Gedanken? Nähe und Intimität oder Horror und Verachtung? Oder ist das Thema „vermintes Land“? Im Artikel geht es ausschließlich um sehnsüchtige Männer, die danach lechzen, auf berockten, behosten oder auch partiell nackten Oberschenkeln zu liegen. Übers Knie legen bedeutet dann: Erotische Stimulanz gepaart mit sinnlicher Züchtigung. Und offensichtlich gibt es einen stabilen „Markt“ dafür.

Sugar Babys – der Mythos vom leichten Leben entzaubert

Eigentlich hätten wir über sogenannte „Sugar Babys“ längst Tacheles reden müssen. In der Vergangenheit haben wir unzuverlässige Quellen benutzt (es gab auch keine anderen). Zudem haben wir uns vor acht Jahren noch aus Blogs zitiert, die eigens dazu eingerichtet wurden, das Image“ sogenannter Sugar-Babys schönzuschreiben. Nun ist endgültig Schluss damit. Generöse Herren, die ihre jungen Geliebten mit Zuckerguss überziehen? Träumt meinetwegen weiter.

Die Zeit nach der Pandemie und die Moralapostel

Kommen wir mal zu meinen zehn Cent, die ich noch ins Spiel bringen konnte: die Unsicherheit beim Dating nach Corona oder jedenfalls bei sinkender Inzidenz. Da versucht eine Koalition aus Dating-Wirtschaft, Psychologen und „Wertkonservativen“ euch Märchen zu erzählen. Oder euch ihr Wunschdenken als Neo-Moralin einzuimpfen. Und deshalb: Ja, es ist sehr wünschenswert, sich gründlich kennenzulernen, bevor ihr zusammenbleibt. Aber es ist ein totaler Blödsinn, dies im Vorfeld zu entscheiden oder alles beim ersten Date zu verhackstücken. Auf diese Weise kommt ihr weder zu lustvollen Wochen noch vor den Traualtar oder aufs Standesamt.

Dummes Gerede über "toxische Beziehungen"

Der Redaktion geht der Begriff „toxische Beziehungen“ auf den Senkel. Haben wir zwar auch schon mal gebraucht, aber wir sind immerhin lernfähig. Irgendwann müssen wir den Verursachern solcher Begriff wirklich sagen: Behaltet eure verseuchten Begriffe für euch. Und klar: die meisten Beziehungen, die „toxisch“ genannt werden, sind nicht „vergiftet“. Gramse sagt es deutlich.


Dates und Lust - real und in Storys

Und ja – ich bin weiterhin an wirklich gut geschriebene „Storys“ über lustvolle Dates interessiert – das Thema „Dates und Lust“ wird gegenwärtig überall vernachlässigt.

Jüngst fand ich einen Beitrag, der es erklären mag: Sinnliche Geschichten werden heute am Fließband für ein völlig anspruchsloses Publikum geschrieben, das nach „Etiketten“ sucht. Kennst du das „Etikett“ kennst du die Geschichte. Sich daran „aufzugeilen“ geht in drei bis acht Minuten Lesezeit. Gefühle? Die meisten beginnen mit „Sie fühlte, wie“ -und dann sind es keine Gefühle. Wie ich so etwas finde? Beschissen. Mir fiel wirklich kein anderes Wort dafür ein.

Gedanken zur nächsten Woche

Wie fühlt ihr euch? Sucht ihr wieder jemanden für Tisch und Bett, Couch oder Gewölbekeller? Hegt ihr gerade wieder Gedanken an ein langes, weißes Kleid oder eher an passende Dessous?

Für jeden und jede von euch gibt es irgendwo das passende Gegenstück. Dies meine ich ernst, wirklich. Aber ich denke nicht, dass er oder sie die Gestalt eines Filmidols mit den reinen Gedanken eines Engels verbinden muss.

Und damit in die nächste Woche … nutzt den Sommer, um alles ein wenig leichter zu nehmen.

Übers Knie legen - was ist denn das?

Prolog

wir haben unser Sommerthemen wieder aufgenommen. Das heißt wir sammeln "Denkbares" und "Undenkbares" aus vielerlei Quellen und überlassen euch, was ihr davon haltet. Die Beobachtung sind, soweit wir wissen, genügend authentisch. Und Isidora hat uns geholfen, die Texte lesbarer für all jene zu machen, die mit den Themen nicht vertraut sind.

Reiz und Reaktion: Wer denkt hier an das "Übers Knie legen"?

So mancher der „älteren Semester“ weiß noch, wie er/sie übers Knie gelegt wurde - oder wie jemand zumindest damit drohte, es zu tun. In angelsächsischen Ländern scheint die Vorstellung verbreitet zu sein als in Deutschland - dort sagt man "OTK", und jeder weiß, was damit gemeint ist.

Wie kann es aber sein, dass viele erwachsene Männer eine sehnsüchtige Lust auf Schläge verspüren, wenn der Begriff „Übers Knie legen“ fällt?

Die Lüste älterer Herren und die Sicht auf weibliche Oberschenkel

In zahlreichen Abbildungen, teils aus jüngster Zeit, sehen wir junge, schöne Frauen, die mit deutlich entblößten, langen Beinen und sehr kurzen Röcken, auf Stühlen sitzen. So, dass ihre Oberschenkel deutlich erkennbar ist und der Platz, der für einen geneigten Herrn vorgesehen ist, einladend vorgezeigt wird.

Das sieht auch für den unbefangenen Betrachter sehr erotisch aus, doch nur der „Connaisseur“ weiß, was dies wirklich bedeutet. Es ist die Einladung, übers Knie gelegt zu werden oder, wie man auch sagt, den „Po versohlt zu bekommen.“ Vornehme Menschen sagen dazu eher: Häusliche Züchtigung als Rollenspiel.

Man wundert sich, dass es über dieses Thema eine recht ausführliche, wenngleich nicht leicht auffindbare Literatur gibt. Ich zitiere einmal eine kurze Version aus einem recht umfassen Werk (1):

Empfohlen wird, dass der Strafende mit geschlossenen Knien auf einem einfachen Stuhl mit hoher Rückenlehne sitzt. Das Gesäß solle bei rechtshändigen „Erzieherinnen“ knapp über dem rechten Oberschenkel positioniert werden. Die Vorteile sind eindeutig: Das Gesäß ist immer nach oben gerichtet, und die Strafende kann genügend Schwung nehmen, um die Hand oder eines der Instrumente kraftvoll zu nutzen. Weil die Strafende bequem sitzt, kann sie sich in jeder Hinsicht voll auf die bewusste Fläche konzentrieren, und die Wirkung sofort abzuschätzen. Was nun den Gentleman betrifft, so kann er aus seiner Position nicht sehen, was geschehen wird. Die Position, die der Herr einnimmt, ist ohnehin demütigend und die Unterwerfung ist perfekt, die Schläge sind lediglich die Krönung der Prozedur.

Der Mann bekommt seine Illusion also körpernah - entblößt, entehrt und dennoch im siebten Himmel seiner Traumwelt - das ist die Situation, die er sich wünschte.“

Sinnliche Wünsche, die kaum erklärbar sind

OTK im Traum

Woher diese Wünsche rühren, ist nicht bekannt. Die Literatur, die stets dem Verdacht ausgesetzt ist, zu übertreiben, nennt die körperliche Nähe zwischen den nackten Beinen der Strafenden und der eigenen, entblößten Haut als erotische Stimulanz. Es gibt allerlei Gerüchte, dass die jungen Herren noch nach der Geschlechtsreife „übers Knie“ gelegt wurden. Naturgemäß hatten die Schläge dann weitere Auswirkungen. Und diese führten dann, verbunden mit dem engen Hautkontakt und den ohnehin wilden Fantasievorstellungen der Jünglinge zu körperlichen Reaktionen anderer Art. Sobald dies der Fall war, schienen die pawlowschen Regeln einzusetzen: Schläge bedeuteten Erektionen, und Erektionen konnten - bei entsprechend herbeigeführter Reibung - zu Ejakulationen führen. Entsprechend würde der Gedanke an die Schläge auch dann beides bewirken können, wenn der Po gar nicht malträtiert würde.

Unterschiedliche Sichtweisen und Prozeduren

Überhaupt nimmt jeder Mann, sei er jung oder alt, Adept oder Novize, solche Schläge auf den Po höchst unterschiedlich auf.

Das Prozedere, so konnten wir lesen, sei ein wesentlicher Teil jeder Inszenierung, bei der sich ein Herr übers Knie legen lässt. Wird der Slip vorher „stramm gezogen“? Kommt er gar herunter? Bleibt es bei Handschlägen oder werden Instrumente benutzt? Gibt es bestimmte Ziele, die erreicht werden sollen? Jedes Arrangement ist etwas anders.

Eine Warnung ergeht an alle, die zu sehr auf die Bilder fixiert ist, die lediglich zur „Anregung“ veröffentlicht werden. Tatsächlich ist es für manchen Gentleman interessanter, von einer erfahrenen Dame mittleren Alters in einem Tweedrock gezüchtigt zu werden als in einer hurenartig aussehenden Person in Dessous.

Warum? Weil bei dieser Art Prozedur Erfahrung zählt.

Praktische Probleme verhindern oft den Genuss

Das größte Problem bei alldem? Das Gewicht mancher Männer, die sich das Vergnügen gönnen wollen. Sie würden von manchem zarten Oberschenkel bald herunter plumpsen und auf dem Fußboden landen. Und 120 Kilo auf deinen Oberschenkeln zu balancieren, ist wirklich kein Vergnügen.

Epilog

Wir würden gerne wissen, ob euch dieser Artikel interessiert hat, was darin für euch neu war und ob ihr ähnliche Artikel weiterhin lesen wollt. Dies ist ein Artikel unserer Sommerserie, in der wir an sich durchaus ernste Themen auch mal "auf die leichte Schulter" nehmen.

(1) Die Quelle kann hier nicht genannt werden. Der Text wurde so verwandelt, dass eine Rückverfolgung nicht möglich ist. Bildmaterial © 2021 by liebesverlag.de

Erotik und Internet – schlechter Stil für schnellen Konsum?

Immer dasselbe - nur mit anderen Worten ...
Erotik im Internet – das bedeutet: Du brauchst ein Etikett. „Erotik“ an sich reicht nicht. Ja, es geht so weit, dass alles vorhersehbar ist, was in der Story passieren wird. Das ist bitter, aber offenbar eine Tatsache. Ich zitiere eine Autorin:

Wenn du mir das Etikett nennst, kann ich dir vorhersagen, was du in der Geschichte finden wirst …

Keine Überraschungen mehr? Alle Möglichkeiten der schriftstellerischen Kunst für den Müll? Suchen die Menschen nur noch nach „Etiketten“ und „Keywords?“ Offenbar ja, denn es kommt noch viel schlimmer:

Erotik ist berechenbar, fest in Themen unterteilt und kaum mehr unterscheidbar. Die heutige Instant-Kultur markiert Online-Geschichten mit Phrasen wie „10 Minuten Lesezeit“ sowie den unvermeidlichen Schlüsselwörtern. Erotik ist heute etwas zum Konsumieren, wie Klatsch oder Popcorn. Und Orgasmen sind absolut erforderlich. Eine Geschichte, in der die Charaktere einige sexuelle Interaktionen haben, aber keinen Höhepunkt erreichen, verstößt gegen die Anforderungen der heutigen Leserschaft.

Vorbereitung, Orgasmen udn Entspannung innerhalb von 10 Minuten?

Zehn Minuten lesen, wenn du ohnehin weißt, was passieren wird? Die Mini-Plots, die dahinterstehen, sind ohnehin immer gleich. Also musst du nur noch das Etikett suchen, dann weißt du, was am Anfang passiert. Sie oder er schlägt einen Dreier vor, der oder die Dritte wir blitzartig gefunden, und einige Orgasmen weiter trinkt man noch ein Gläschen und beglückwünscht einander zu der Entscheidung. Der einzige Unterschied liegt dann darin, wer mit wem was wie intensiv getrieben hat.

Wer trägt die Verantwortung für die erotische Verwahrlosung?

Was ist los mit den Leserinnen und Lesern? Was mit den Autorinnen und Autoren? Ist Erotik durch die Leser(innen) in Verruf gekommen oder durch die Autoren/Autorinnen? Wollen alle nur noch „aufgeilen“ oder „aufgegeilt werden“?

Um erneut die Frau zu zitieren, von der auch schon die ersten Zitate stammten: Sie bedauert die Entwicklung und schreibt:

Es scheint, dass thematische Komplexität, erzählerische Raffinesse und sexuelle Kreativität aus der Mode gekommen sind. Ich trauere um ihren Verlust. Ich vermisse die Geschichten, die mich dazu inspiriert haben, meine eigenen zu erzählen, voller Sehnsucht, triefend vor Verlangen.

Muss Erotik so lustlos sein?

Sicher, man kann erotische Geschichten erzählen, ohne dass irgendein anderes Gefühl daran beteiligt ist als die Wollust. Allerdings haben sie einen Nachteil: Eine sexuelle Handlung folgt der nächsten, und die meisten sind schon restlos bekannt – vom ersten Lecken bis zum letzten Hieb. Und da, was die Menschen sonst noch sind oder darüber hinaus fühlen, bleibt draußen. Und gerade das wäre doch interessant, wenn du als Leserin oder Leser wirklich wissen wolltest, was mit dir geschehen könnte, falls du ... oder etwa nicht?

Zitate aus einem Fachblog für Schriftsteller(innen) von Lisabet Sarai
Bild © 2021 by liebesverlag.de
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Deine Position und die Macht über den Mann

Dominante Haltung - dabei zu rauchen, ist allerdings nicht die feine Art...
Eine Legende will wissen, dass ein gewisser Adam zwar beabsichtigte, den Geschlechtsakt auszuüben, aber keinesfalls, indem er sich der Frau unterwerfen würde. So entstand die wundersame Geschichte von Adams erster Frau, Lilith, die gegen die Machenschaften des Teufels resistent war. Nach diesen Erzählungen unterwarf sich Adams zweite Frau, Eva, sowohl dem Adam selbst wie auch dem Teufel, was bekanntlich zu Verwicklungen anderer Art führte.

Was ist, wenn die Frau nun nicht „unterliegt“, sondern den Geschlechtsakt von oben angehen will?

Ohne Zweifel gewinnt sie dadurch Macht. Und sie erwirbt eine gewisse Resistenz gegenüber den Begierden des Mannes – so ähnlich wie einst Lilith.

Die besonderen Gefühle, wenn du ihn "reitest"

Nachdem dies gesagt ist, kommen wir besser schnell zum Weltlichen. Was bewegt eine Frau eigentlich, wenn sie „oben liegt“ oder besser: aus der oberen Lage heraus aktiv werden kann? Eines ist sicher: das Gefühl, nicht „benutzt“ zu werden. Oder war es noch mehr? Hier ein authentischer Bericht (1):

Auf diese Art bekam ich etwas, wonach ich mich sehnte, ja, was ich wirklich brauchte. Es war die totale Kontrolle über einen unterwürfigen Mann, der ungeschützt und verletzlich dalag. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, denn es besteht aus einer Mischung von Gefahr, Triumph, Zuneigung und Befreiung.

Ob dies mit jedem Mann möglich ist? Und ob es immer gleich die „vollständige Kontrolle“ über den Körper des Mannes sein muss?

Alles eine Frage der Intimität

Wer jetzt neugierig geworden ist: Alles ist eine Frage der Intimität. Was du mit ihm machst ebenso wie das, was du mit dir machen lässt. Es kommt gar nicht darauf an, wie „normal“ es ist, was du tust, oder wie ungewöhnlich. Solange dein Lover und du genau das tun, was ihr beide als „intim“ empfindet, ist alles in bester Ordnung - solange es intim bleibt. Das heißt: Solange es niemand ausplaudert.

Zum Schluss noch ein Hinweis von Isidora: In Frauenzeitschriften wird in diesem Zusammenhang viel von der "Reiterstellung" gesprochen ... zum Beispiel in "myself" sehr ausführlich. Du kannst aber auch noch andere Fantasien verwirklichen, wenn du "ihn" einmal überzeugt hast.

Hinweis: (1) Das Zitat könnte aus "zweiter Hand" stammen, hat auf uns aber einen authentischen Eindruck gemacht.
Bild: Nach einer japanischen Zeichnung, entfleckt, vereinfacht und koloriert. Künstler unbekannt