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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Dominanz ist durchaus weiblich

Oft reicht der strenge Blick ...
Warum sollte eine Frau, die über genügend erotische Energie verfügt, mentale Stärke und einen Hang zur Dominanz hat, einen Mann nicht beherrschen? Der einzige Grund könnte daran liegen, dass sie andere Pläne im Leben verfolgt. Denn was wir Menschen mit unseren Eigenschaften „anstellen“, liegt im Wesentlichen darin, welche Ziele uns als erstrebenswert erscheinen.

Motiv, Gelegenheit und "Opfer"

Das Motiv wäre also leicht zu finden: Diese Frauen wollen versuchen, durch die Kraft ihrer erotischen Ausstrahlung den Wunsch nach Macht über andere zu verwirklichen. Was fehlt, so würden die Kriminalisten sagen, wäre die passende Person und die Gelegenheit.

Wen also sollte wundern, dass „so etwas“ tatsächlich geschieht?

Konservative Frauenbilder verzerren die Realität

Eine Autorin schrieb unlängst, es handele sich bei weiblicher Dominanz nicht um wirkliche Macht. Denn eine Frau, die einen Mann beherrscht, könne dies nur tun, wenn er sich für die Rolle des Opfers aus eigenem Willen entscheide. Dazu müsse jener Mann aber seinen „masochistischen Wünschen Ausdruck verleihen“.

Nun gut – das mag jemand so sehen, der sich in die „einschlägige Literatur“ vertieft. Und die kennt die „Femme fatale“, die ethisch fragwürdige Frau, die Männer in den Abgrund zerrt und sich selbst dabei ruiniert. Sei sie zugleich „Wunschbild und Schreckbild“ – und all dies, weil sie ja „eigentlich“ eine Erfindung der Männer wäre.

Dem liegt die absurde Erkenntnis zugrunde, dass Frauen nie aus eigenem Willen handeln. Zudem wird angenommen, dass sie ihre erotischen Ressourcen weder erkennen, noch willentlich nutzen noch missbrauchen. Und schließlich wird, wie leider so oft, dabei unterstellt, von Frauen ginge gar keine derartige Initiative aus. Die wird erst wachgerufen, wenn ihr ein Mann seine masochistische Ader offenbart.

Macht verlockt und verführt

Das alles ist eine fadenscheinige Konstruktion. „Macht“, wie immer sie erreicht werden kann, verlockt Frauen wie Männer. Und jede Frau und jeder Mann wird dabei eines Tages feststellen: Allein mit Edelmut und besten Absichten lässt sie sich nicht gewinnen. Und weil das so ist, verfallen nahezu alle darin, sich ein klein wenig vom linearen Weg abzusetzen. Dies wieder bedingt, dass auch Ressourcen genutzt werden, die als unethisch gelten.

Zudem sind Machtgefälle und Machtgewinn nur zum Teil geschlechtsbezogen – jedenfalls heute. Frauen nutzen mittlerweile so gut wie alle Machtmittel, die man zuvor nur Männern zuschrieb. Und sie benutzen sie nicht nur, ums ich gegenüber Männern durchzusetzen, sondern auch gegenüber Konkurrentinnen.

Außerdem wirken sowohl starke erotische Persönlichkeiten wie auch solche, die mental stabil sind, auf andere Menschen beeindruckend. Und dies auch ohne dass sie dabei manipulativ vorgehen müssen.

Der Unterschied zu früheren Zeiten: Die Frau, die mithilfe ihrer Persönlichkeit Macht erringen wollte, musste eine Nische besetzen. Heute kann sie aus der Mitte des Lebens heraus handeln.

Und die „Femme fatale“ der Neuzeit? Sie ist längst keine „Ausgeburt männlicher Wünsche mehr.“ Sie ist vorhanden, schreibt durchaus auch mal einen Roman, und weiß nicht nur mit lechzenden Männern umzugehen, sondern auch Frauen in ihren Bann zu ziehen.

Ach, die sexuelle Ausrichtung …

Was du siehst, ist manchmal nicht das, was es ist ...
Wie leicht kann die sexuelle Ausrichtung heterosexueller Menschen beeinflusst werden?

Die Frage klingt plausibel, enthält aber bereits des Teufels Pferdefuß – und das gleich mehrfach.

Zunächst enthält die Frage den Begriff „Ausrichtung“, und genau der ist zweifelhaft, denn die Vorstellung, sinnliche Kontakte mit einem Menschen aufzunehmen, beinhaltet nicht zwangsläufig eine Ausrichtung. Dies wieder hängt eng mit dem Begriff „heterosexuell“ zusammen. Per Definition ist jeder Mensch heterosexuell, der sich nicht ausdrücklich zur „anderen Seite“ bekennt, also sich bewusst als homosexuell, bisexuell, transsexuell oder „Queer“ bezeichnet. Also werden sozusagen alle „gewöhnlich sexuellen“ Menschen als „hetero“ eingestuft.

Womit wir den ersten Irrtum eingekreist haben. Aus welchen Gründen auch immer sich jemand zu einer „anderen“ Sexualität bekennt – er muss akzeptieren, dabei etikettiert zu werden. Mittlerweile sind die Etiketten vielfältig: Die Ex-LGBT-Gemeinschaft erweitert ständig ihre Endungen, und heute schreibt sie diese als „LGBTQIA*“, wobei jeder Buchstabe für eine Ausrichtung steht, und der Stern heißt: „Wir haben noch mehr Etiketten zu vergeben.“

Die abgestempelte Sexualität

Die Klassifizierung bedeutet, sich zu einer Gruppe zu bekennen und dies klar nach außen zu zeigen. Aber sie bedeutet auch Abgrenzung von all den anderen, die sich nicht etikettieren, weil es nichts zu etikettieren gibt. Insofern ist die Bezeichnung „heterosexuell“ unverschämt, denn sie entspricht dem Grundgedanken: „Zu Homosexuellen muss es sein Gegenteil geben.“ Diese Methode wird neuerdings auch bei der Bezeichnung „Cis“, die einen ähnlichen Übergriff darstellt: Gibt es „Queer“, dann muss es auch „Cis“ geben. Solchen Unfug glauben in der Tat viele sogenannte „Wissenschaftler“, die über Spracheingriffe versuchen, Realitäten zu schaffen.

Die Verdrehung der Realität

Nur wenige Forscher versuchen, diese Verdrehung der Realität aufzudecken – aber sie werden kaum gehört.
Tatsache ist: Ein sogenannter „heterosexueller“ ist jemand, der die Wahl hat, sexuelle Aktivitäten nach eigenem Geschmack aufzunehmen oder abzulehnen. Mit sich selbst, mit einem Angehörigen des gleichen Geschlechts oder mit einem des anderen Geschlechts, mit Paaren oder Gruppen … und vor allem auch: mit niemandem. Zudem kann jeder Mensch selbst bestimmen, welche Kontakte er für sinnlich, erotisch oder sexuell hält – solange ein anderer Erwachsener bereit und willens ist, diese mit ihm oder ihr zu teilen.

Skalen der Gefühle

Nun gibt es seit langer Zeit Skalierungen, mit denen sich nachweisen lässt, wie wenig eindeutig die sexuellen Begierden sind. Denn sogenannte „Heterosexuelle“ haben üblicherweise maskuline wie feminine Eigenschaften, die sich im Denken und Fühlen unterschiedlich niederschlagen. Zudem wächst die Erkenntnis, dass sexuelle „Praktiken“ nicht unbedingt bestimmten „Orientierungen“ zugewiesen werden können. Zungenküsse, Berührungen der Genitalien, anale und orale Lüste, ja sogar Bisse, Kratzer und Schläge können beiden Geschlechtern Freude bereiten oder auch nicht.

Sollten wir uns angesichts dieser Tatsachen nicht einfach davon verabschieden, von „Heterosexualität“ zu sprechen?

Wie ein Studie zur Verdummung genutzt wird

In der Presse kursiert derzeit eine Studie, die „beweisen“ soll, dass sich die sexuelle Orientierung „leicht“ beeinflussen lässt. Das ist – auch aus der Sicht der Forscher, die daran beteiligt waren – völliger Unsinn. Wahr ist, dass sich sogenannte „Heterosexuelle“ selbst in durchaus unterschiedlicher Weise definieren können, wenn sie ihren Wissenshorizont erweitern. Wenn man auch nur für einen Moment an Konrad Lorenz denkt und das, was er über eine „Verhaltensänderung“ schrieb, dann ist diese Erkenntnis kaum mehr als eine zeitweilige Veränderung der Sichtweise auf sich selbst – mehr nicht. Die Forscher selber sagen dies deutlich:

Wir sollten betonen, dass die vorliegenden Ergebnisse nicht die Behauptung stützen, dass die sexuelle Orientierung (der zugrunde liegende Kompass, der unsere sexuellen/romantischen Gefühle lenkt) geändert werden kann.
Was sich änderte, war also die Selbstsicht der Betroffenen, also die Art und Weise, in der sie die eigenen Gefühle und Erfahrungen benennen und bewerten.

Die zutreffenden Details kannst du hier nachlesen: Nature.

Die üblichen erotischen Fantasien - und die weniger üblichen

Sind Fantasien über Nacktheit noch populär?
Das, worüber wir fantasieren, ist das, was wir nicht haben. Das lässt sich weiter ausführen, indem wir sagen: Wir fantasieren über erotische Erlebnisse, die uns innerlich bedrängen, die wir aber im wahren Leben nicht verwirklichen können. Teils sind es Fantasien, die uns zugleich befremden und erregen, und zu einem anderen solche, die uns soweit „ins Abseits“ stellen würden, dass uns selbst wohlmeinende Freunde meiden würden.

Was wissen wir über die geheimen Lüste?

Zunächst wissen wir heute, dass die Fantasien von Frauen und Männern durchaus ähnlich sind. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass die Lüste der Männer breiter gefächert sind als jene der Frauen. Sodann ergibt sich, dass Frauen viel häufiger über aktive Dominanz fantasierten als angenommen, während Männer sich häufiger in der Rolle der Unterwerfung sahen, als erwartet wurde.

Eine Beobachtung der Forscher folgend, rechneten Frauen aber nicht damit, dass sie ihre Fantasien in die Tat umsetzen würden. Die Männer hingegen suchten zumindest nach Wegen, einige ihrer Wünsche zu verwirklichen.

Kuscheln und Lüste mit Vanillesoße

Welche Fantasien sind wirklich häufig wie Gänseblümchen? Beginnen wir einmal mit den Vanille-Erfahrungen: Blümchensex mit einem vorhandenen Partner oder einem Fremden. Die Befragten schwankten dabei zwar zwischen Kuschelromantik und Abenteuer, doch letztlich ergab sich eine Mehrheit für die Romantik, gefolgt vom Abenteuer mit Fremden und der Lust an gegenseitiger Masturbation. Die Antworten von Frauen und Männer lagen dabei in einem Bereich von „mehr als zwei Drittel“ bis hin zu 90 Prozent.

Mundverkehr – keine Einbahnstraße

Orale Fantasien sind orale Verlockungen
Eine der Überraschungen ergab sich bei der Abfrage von oralen Kontakten, sei es Cunnilingus und Fellatio in der Kombination oder separat. Generell fantasierten Frauen wie auch Männer darüber häufig. Beim gemeinsamen Genuss von Oralkontakten waren es über 75 Prozent, während nahezu 80 Prozent angaben, in ihren Träumen Cunnilingus zu geben. Davon, Fellatio zu geben, träumten immerhin noch fast drei Viertel der Frauen. Männer, die in ihren Fantasien Fellatio gaben und Frauen, die den Cunnilingus aktiv vollziehen wollten, landeten immerhin noch im Bereich zwischen einem Viertel und einem Drittel.

Haremsgedanken und Damenwahl

Was sich bei Oralkontakten zeigte, wiederholte sich bei den Triolen und Orgien. Die Männer führten dabei mit 84 Prozent, soweit nach „Triolen mit zwei Frauen“ gefragt wurden, und sie folgten auch dem Prinzip: „Je größer der Harem, umso mehr will ich der Pascha“ sein (75 Prozent). Doch bereits, wenn man Männer befragte, ob sie in der Fantasie an einer gemischten Gruppe mit mehr als drei Personen teilnehmen würden, sackte der Anteil auf 16 Prozent. Die Frauen dachten ganz anders. Mehr als die Hälfte fand diese Fantasie erregend – der Grund dafür könnte sein, dass es für Frauen attraktiv ist, aus einer Gruppe von Männern wählen zu können.

Lechzen nach Unterwerfung und roten Gesäßen

Sinnliche Dominanz ist ausgesprochen häufig in der Fantasie

Ein Anzeichen für den Wandel der Geschlechterrollen sahen viele Beobachter in den Zahlen, die man über Domination und Submission gewinnen konnte. Sowohl Frauen wie auch Männer erregte die Fantasie, Macht über ihre Partner(innen) auszuüben, und auch die Lust, diese Macht zu spüren, lag bei beiden Geschlechtern über 50 Prozent. Dabei waren durchaus unterschiedliche Empfindungen im Spiel, zum Beispiel wurden passive Fesselungsgelüste häufiger genannt als aktive. Und mit Schlägen nach Art des Herrn Grey und der Frau Anastasia konnten sich deutlich weniger Frauen und Männern anfreunden. Immerhin lagen die Zahlen auch hier noch im Bereich von einem Drittel der Befragten. Hier zeigten sich auch deutlichere Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Davon, Frauen zu züchtigen, träumten fast 44 Prozent der Männer, aber nur etwa 24 Prozent der Frauen erregten sich in der Fantasie dadurch, Männer zu züchtigen.

Auf der anderen Seite des Zauns

Das gleiche Geschlecht - sanfte Realität, heftige Fantasie
Aus verschiedenen Studien geht inzwischen hervor, dass die Lust am eignen Geschlecht verbreiteter ist, als man zuvor annahm. Zumindest für Frauen wurde dies wissenschaftlich erhärtet, sodass es kaum verwundet, wovon Frauen träumen. Mehr als ein Drittel der Befragten Frauen grasen in ihren Fantasien auf der anderen Seite des Zauns. Männer sind zurückhaltender, aber unter den 20 Prozent, die entsprechende Gelüst zugaben, waren sicherlich auch heterosexuelle Männer.

Und alles andere?

Einige der sinnlichen Träume, zum Beispiel, Menschen nackt zu sehen, oder sich anderen nackt zu zeigen, haben wir ignoriert. Zudem fanden wir zu wenig eindeutige Daten über anale Lüste heterosexueller Frauen und Männer. Fetische oder fetischistische Aktivitäten waren für meine Begriffe nicht ausreichend spezifiziert, ebenso wie die unterschiedlichen Arten der erotischen Unterwerfung. Wir fanden, dass erotische Flexibilität offenbar in den Träumen zunimmt, während sie in der Realität weitgehend geleugnet oder aus sozialen Gründen nicht praktiziert wird.

Findet ihr euch in diesen Träumen wieder?

Um sich dessen bewusst zu werden, ist nötig, gewisse Schranken des Alltagsdenkens zu durchbrechen. Was vorstellbar ist, offenbart sich nur für diejenigen, die sich in eine Situation vertiefen könnte, nicht für diejenigen, die an der Oberfläche ihrer Gedankensuppe Buchstaben zu finden hoffen. Und in diesem Sinne: Taucht ruhig einmal ab in eure Traumwelten, so wie Millionen andere Menschen auch.

Quellen: Wir nutzen mehrere Quellen. Einige befinden sich in im Archiv der Liebeszeitung - sie gelten als besonders zuverlässig. Andere finden sich in der Fachliteratur und in psychologischen Zeitschriften, zum Beispiel in "Psychology Today" Auch populärwissenschaftliche Publikationen wie diese sind gelegentlich hilfreich.

Nach Lust und Schlägen lechzen - wie geht das zusammen?

Die literarische Mär: Reife Dame in sinnlicher Bekleidung züchtigt jungen Mann
Die Ära der „häuslichen Disziplin“ liegt schon lange zurück. Wer in seiner Kindheit noch einen „Hinternvoll“ auf den „Blanken“ bekommen hat, bezieht inzwischen wahrscheinlich Rente. Selbst im Vereinigten Königreich, wo Schülerinnen und Schüler noch damit rechnen mussten, dass im Rahmen der Schuldisziplin eine „körperliche Züchtigung“ vollzogen wurde, war damit 1987 endlich Schluss (1). Und seither wurden auch notorische „Wiederholungstäter“ nicht mehr mit den gefürchtete „Six oft the best“ (2) bestraft, die mit dem Rohrstock vollzogen wurden.

Die Suche nach den Ursachen - ungelöst

Jahrzehntelang hatte man befürchtet, dass körperliche Schläge zu einer erheblichen Störung der Psyche führen würde, und in der Tat konnte man dies unschwer an verhaltensgestörten Jugendlichen nachweisen. Doch eine Frage blieb unbeantwortet: Warum erregten manche jungen Frauen und Männer die Schläge auf das Gesäß sexuell? Wie kam es zustande, dass sie begierig auf Schläge wurden, so sehr, dass sie sich förmlich danach drängten, jemandem das Gesäß zu präsentieren, um lustvoll geschlagen zu werden?

Um es vorwegzunehmen: Eine glaubwürdige Antwort darauf steht noch aus. Von dem Begriff „passive Algolagnie“ bis zum modernen Wort „Masochismus“ ist die Literatur zwar voller Erklärungen. Doch eine eindeutige Ursache konnte aus der Sicht der Psychologie und der Psychiatrie nicht gefunden werden. (3)

Die Freudianer verweisen auf die Kindheit

Aus der Psychotherapie hören wir, dass diese Frauen und Männer in ihren frühen Jahren körperlich geschlagen oder psychisch gedemütigt wurden. Obgleich diese These auch heute noch recht häufig vertreten wird, gilt sie als widerlegt, denn es erwies sich als unmöglich, dafür den Beweis anzutreten. Verdächtigt wurden aus psychiatrischer wie auch aus psychologischer Sicht einerseits „negative Einstellungen gegenüber der Mutter“ und Störungen in der „analen Phase“, die eine Verbindung von Lust und Schmerz ermöglichten. Körperliche Züchtigungen wurden seltener erwähnt, gelten aber, gelten aber in populärwissenschaftlichen Berichten weiterhin als Ursache für die Schmerzlust.

Die Pubertät – Doppelbindungen im Strudel der Sinne?

Den sadomasochistischen Helden und Antihelden in der Literatur wird oft unterstellt, dass ihre Prägung durch Erlebnisse im Jugendalter entstand. (3) Beschrieben wird oftmals, dass die Jünglinge oder auch die jungen Frauen weit nach Eintritt der Pubertät gezüchtigt wurden. Wenn es sich um junge Männer handelte, so würden sie sich während des Körperkontakts zur strafenden (weiblichen) Person erregen – und gegebenenfalls gar ejakulieren. Als Verursacher kommen Gouvernanten oder entfernte weibliche Verwandte infrage, vorzugsweise Tanten oder Cousinen. Angenommen wird, dass die jungen Männer dabei eine Doppelbindung an die Sinnlichkeit und an den Schmerz entwickeln, ähnlich wie bei den pawlowschen Hunden. Für junge Frauen mag dies in gleicher Weise zutreffen, doch fehlen Beweise aus der Literatur und der Realität.

Gedankliche Schmerzlust im Erwachsenenalter

Im Widerspruch zu beiden Theorien steht vor allem, dass viele junge Menschen weder das eine noch das andere erlebt haben. Und dennoch kreisen ihre Fantasien darum, in der Lust den Schmerz zu erleben und im Schmerz die Lust. Wer sich darauf einlässt, benötigt allerdings einen Menschen, der ähnlichen oder gegenteiligen Begierden hingibt. Es scheint sich herauszukristallisieren, dass heterosexuelle Frauen dabei oft gleichgeschlechtliche Begegnungen vorziehen, weil sie Männer für zu brutal und unüberlegt halten. Heterosexuelle Männer hingegen wollen sich ganz bewusst vor Frauen erniedrigen und dabei die Schläge genießen, die sie dabei empfangen.

Einfachere Erklärungen für die Schmerzlust

Die einfachste Erklärung für die Schmerzlust besteht allerdings darin, dass Schläge, die eine flächige Rötung der Haut verursachen, sich auch auf die Durchblutung der Genitalien auswirken. (6) Es scheint zumindest so, als ob dieser Grund im Dschungel der komplizierten Denkweisen untergegangen ist.

Ebenso naheliegend erklärt die Gehirnforschung die Nähe von Lust und Schmerz. (7) Demnach ist ein gemeinsames Zentrum im Gehirn für Lust und Schmerz verantwortlich, und angenommen wird nun, dass sich beide ergänzen.
Eine weitere Erklärung, die zwar psychologisch motiviert ist, aber sehr leicht nachvollzogen werden kann, kommt aus den Kreisen jener Welt, in der „Entspannung durch Schläge“ angeboten wird. Das liest sich textlich so (noch 4):

Viele Männer aus der Mittelschicht … wurden in dem Glauben erzogen, dass Erfolg alles ist. Wir sind dann ständig bemüht, uns diesen Erfolg zusichern – und wir empfinden es daher als Erleichterung, unsere Macht vorübergehend abzugeben.

Für nichts verantwortlich zu sein, nicht ständig „seinen Mann stehen zu müssen“. Die Kontrolle völlig abzugeben und sich nur der strafenden Hand der Partnerin hinzugeben – das scheint die neue Wonne für viele Männer zu sein. Es heißt, dass vor allem solche, mit Macht und Einfluss ausgestattete Männer, die exklusiven Studios dominanter Frauen besuchen.

Die aufkommende Macht der Frauen

Wo wir gerade bei machtvollen Männern sind – unsere Gesellschaft befindet sich in einem ständigen Wandel. Frauen drängen an die Macht und beginnen, diese nach gleichen Regeln auszuüben wie Männer. Und sie erfahren bald, welche Anstrengung damit verbunden ist, Macht auszuüben und Macht zu erhalten. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, wann auch sie nach Möglichkeiten suchen, sich ganz in die Hände einer dominanten Person zu begeben – zeitweilig und ohne Verbindlichkeit.

(1) Informationen im britischen Schulmuseum.
(2) Gemeint sind sechs heftige Schläge auf das Gesäß mit dem gefürchteten "Cane" (Rohrstock).
(3) Auf "Psychotherapeuten"
(4) In zahllosen viktorianischen Schriften, auch in "gehobener Literatur".
(5) Aus der "Spectatorworld" - weitgehend eine sinnreiche Spekulation.
(6) Den Schilderungen von Personen entnommen, die als glaubwürdig gelten.
(7) Aus "wissenschaft.de"

Illustration: Aus "Painful Pleasures", erschienen 1931.

Der Mythos von der perfekten Geliebten

Mythos oder Wirklichkeit - gibt es eine perfekte Geliebte?
Eine gute Geliebte ist jemand, an den du dich erinnerst, und die in dir den Wunsch weckt, die Begegnung zu wiederholen.

(Sergio Fosela, Autor)

„Gut im Bett zu sein“ ist sicher nicht das Lebensziel der meisten Frauen – und auch nicht das Ziel der Männer. Ja, wenn wir es genau nehmen, bedeutet der Satz gar nichts. Frau und Mann suchen vieles im Partner – Sicherheit, Vertrauen, Verständnis und auch Lust. Und wenn wir ganz ehrlich sind, dann wissen wir überhaupt nicht genau, was die orgiastischen Beben in uns auslöst. Doch andere scheinen zu wissen, warum sie das Ziel verfolgen, eine möglichst perfekte Geliebte zu sein.

Wer will eine "perfekte Geliebte sein?

„Perfekte Geliebte“ sind zumeist Frauen, die nicht nur besonders viele Männer beglückt haben, denn nur Erfahrung sorgt dafür, die Lust „in den Griff“ zu bekommen. Denn dabei gilt es vor allem, Reiz und Reaktion in Einklang zu bringen und Kenntnisse über die anatomischen Feinheiten zu sammeln. Ob „perfekt“ oder nur „erfahren“ – nach einigen Begegnungen verfügt jede Frau über ein gewisses Repertoire, das sie auf der Bühne der sexuellen Lust einsetzen kann.

Techniken und Virtuosität

Allein über Techniken zu verfügen bedeutet jedoch nicht viel. Von einem Musiker wird nicht nur die Beherrschung des Instruments, sondern ein beseeltes Spiel erwartet. Und erst die Kombination von Techniken und persönlichem Enthusiasmus macht aus der Spielerin eine Virtuosin.

Die meisten Menschen – Frauen wie Männer – sind zunächst weder erfahren noch virtuos. Wer weniger als ein halbes Dutzend Freunde hatte, oder wer stets Menschen mit eher überschaubaren Bedürfnissen getroffen hat, weiß nicht viel von dem, was zwischen Liebenden möglich ist. Viele wollen es auch gar nicht wissen, sondern glauben, alles würde sich schon irgendwie fügen.

Männer wollen eigentlich nur Lust - und dies ohne Mühe

Manchmal denken Frauen, Männer seien von Pornografie getrieben und wollten das nachvollziehen, was ihnen dort entgegenlacht. Doch eines der offenen Geheimnisse besteht darin, dass sie dazu nicht einmal in der Lage sind. Zutreffend ist hingegen, dass sie von aufregendem, erfüllten Sex träumen. Meist handelt es sich um eine Mischung aus Romantik, Frivolität, intensiven Hautkontakten, sinnlichen Küssen, Oralverkehr und erschöpfenden Ejakulationen.

Diese Sichtweise deutet darauf hin, was wirklich gefragt ist. Anders als von den Damen, die man gemeinhin als „Escorts“ bezeichnet, erwartet der „ganz gewöhnliche Mann“ von seiner Freundin keine gespielte Perfektion, sondern vor allem natürliche Begeisterung. Kleidung, Verhalten und Ausstrahlung zeigen ihm, ob er eine Person trifft, die „sexpositiv“ ist. Ihre Bewegungen und Berührungen sowie ihr Duft und der Klang ihrer Sprache begeistern den Mann. In der täglichen Liebespraxis reichen diese Voraussetzungen durchaus, um Männer zu erregen.

Für den perfekten Liebesakt gibt es keine Partitur

Selbstverständlich haben die Frauen, die von Männern als „wundervolle Geliebte“ empfunden werden, alle ein Arsenal an Techniken, die sie besonders gut beherrschen. Aber Techniken versagen, wenn sie mechanisch angewendet werden. Die Wahrheit ist: Der wundervolle, erschöpfende „Liebesakt“ steht nicht auf der Partitur, sondern muss improvisiert werden. Eine Expertin verriet uns dazu einen einfachen Grundsatz:

Es geht nicht darum, Freude zu empfangen oder Freude zu bereiten, sondern darum, aus beiden Teilen ein harmonisches Duett zu formen, um den Partner ebenso zu befriedigen wie uns selbst.

Natürlicher Enthusiasmus ist gefragt

Bedeutet dies nun, dass lustvoll liebende Frauen gar keine besonderen Fähigkeiten benötigen, um ihr Lover zu begeistern? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Männer träumen gerne davon, der Faszination einer Frau zu erliegen, bevor sich die Schlafzimmertür öffnet. Doch erst bei den darauffolgenden Berührungen entscheidet sich, ob die Geliebte enthusiastische Gefühle in ihm wachruft. Besonders an den Berührungen der Lippen, der Zunge, der Hände und der Brüste erkennt der Mann, ob die Geliebte sich zurückhält oder ihm die sinnlichen Genüsse bietet, die er sich erträumt.

Es wird eine Weile dauern, bis sich beide aufeinander eingespielt haben, denn das Ziel – das sollten wir nie vergessen - ist es, einander die größtmögliche Lust zu verschaffen. Und für viele Frauen ergibt sich dann die Frage, wie sie ihren Liebhaber zu einem „perfekten Geliebten“ machen können.

Hinweis: Wir haben in diesem Artikel Gedanken aufgegriffen, die aus den "sozialen Netzwerken" stammen. Dabei geht es oft um Attraktivität und Begierden und kaum darum, ob das Verhalten erstrebenswert ist oder nicht. Diese Welt ist dem Autor im Grunde völlig fremd, aber sie existiert nun einmal. Eure Meinung ist gefragt