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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die etwas anderen sexuellen Gelüste

Gleichheiten kommen zusammen, Unterschiede verschwinden
Nein, ich meine nicht, ob jemand das andere Geschlecht, das gleiche Geschlecht oder ein drittes Geschlecht „liebt“. Denn was ich hier beschreibe, ist eine Art „Lust um der Lust“ willen.

Lust als Sex plus etwas

Manchmal geht es um „Sex plus etwas“. Dann sagen die Menschen: „Na ja, wenn er (oder sie) es eben braucht, um sich aufzugeilen“. Wenn das so ist, dann tun es die Menschen, damit sie einen steiferen Penis, eine feuchtere Vagina oder einfach mehr „Drive“ haben, bevor es „zur Sache geht“.

Lust als „etwas anderes“

Was aber ist los, wenn es um „etwas anderes“ geht? Dann sagen die Küchenpsychologen und andere Unbedarfte, da seinen „Fetische“ im Spiel, oder „SM-Neigungen“. Manche drücken auch aus, was sie davon halten oder wie sie es bewerten. Dann fallen Begriffe wie „Perversionen“ oder „Paraphilien“ - Letzteres sagen Menschen, die als besonders gebildet gelten wollen.

Und was ist es wirklich? Sagt jemand er liebe es, Brustwarzen zu lutschen, Finger abzusaugen oder Zehen abzuschlecken, dann wissen wir wenigstens genau, was er tut. Wir können uns bestenfalls fragen: „Wieso will er (und manchmal sie) gerade das?“

Lust an Hingabe, Verführungen und Rollenspielen

Eine Spur heikler wird es, wenn jemand zugibt, sich „völlig hinzugeben“, oder sich „gerne zu etwas verführen zu lassen.“ Da spitzen sich die Ohren der Moralisten, denn „man“ tut weder das eine noch das andere.

Und wirklich heikel wird es bei vielen Rollenspielen. Zum Beispiel, wenn sie Schläge beinhalten. Da sieht man schon mal das Entsetzen bei der Erbtante aufflammen, und bei der Partnersuche macht es sich auch nicht gut. Als fast ebenso „pervers“ und „widernatürlich“ wird angesehen, wenn sich Männer feminin kleiden oder sich „unter die Herrschaft der Frau“ begeben.

Lust auf die Rute und was sonst die Haut rötet

Ende des 19. Jahrhunderts gehörte die Lust auf die Rute zu den sinnlichsten Wünschen vieler Männer und mancher Frauen. Man macht die Briten dafür verantwortlich, doch eine Tendenz war überall zu beobachten. Wenn wir nachlesen, was ein neugieriger junger Mann damals schrieb, wird deutlich, wie allgegenwärtig die Neugierde auf die Wirkung der Rute war:

Ich besuchte Nelly eines Nachts … um meine Informationen zu vervollständigen. Ich brachte das Thema auf, zog mich aus, legte ich auf das Bett und verlangte, dass sie meinen Po kräftig mit der Rute bearbeiten solle. Doch schon die ersten Schläge waren so schmerzhaft, dass ich sie bat, damit aufzuhören, ohne dass sich mein Penis versteifte.

Sowohl die Erinnerungen wie auch die Erfahrungen waren auch schon damals durchaus „gemischt“. Man konnte in der viktorianischen Literatur deutlich unterscheiden, worum es den Protagonisten und Protagonistinnen ging. Man erlebt sie in den Romanen als gebend, empfangend oder ausschließlich zusehend. Ob sie Frau oder Mann, Bedienstete oder Herrinnen sind, spielt eine höchst untergeordnete Rolle.

Lust überwindet soziale Schranken

Eine Besonderheit erotischer Rollenspiele in der viktorianischen Zeit war oftmals, dass soziale Schranken weitgehend aufgehoben wurden. Das ist bis heute so: Männer gehen zu Frauen, die in der sozialen Achtung weit unter ihnen stehen. Und sie lassen sich dort Bedürfnisse erfüllen, die sie weder ihren Kollegen noch ihrer „gewöhnlichen Partnerinnen“ offenbaren würden.

Ziel: Lust als solche und Frauen über 40

Eine höchst interessante Frage für die heutige Zeit wäre, wie viele Menschen unterwegs sind, die im Grunde ganz andere Bedürfnisse als Ehe und Familie haben. Sie werden allgemein als „zweitklassig“ angesehen. Aber das ist nicht immer und überall so. Frauen sagen es über Männer, um sie herabzuwürdigen, etwa nach dem Motto, „sie wollten sowieso nur das eine“. Sie vergessen, dass es auch eine große Anzahl von Frauen gibt, die sich nicht dauerhaft binden wollen – jedenfalls nicht in jedem Lebensalter.

Ein kleines Zitat aus einem sehr langen Bericht, den ich neulich las, handelt von Beziehungen, die auf Unabhängigkeit beruhen.

Ich brauch keinen Versorger, und bei mir tickt keine biologische Uhr. Die Männer schätzen bei mir mein Vertrauen und meine Stabilität und sie respektieren meine Unabhängigkeit. (Diese Männer) wollen nicht gebraucht werden. Sie wollen gewollt (und folglich respektiert) werden. Eine Frau wie ich kann ihnen das geben.

Wer jemals Bücher über die Detektivin Phryne Fisher gelesen hat oder die Fernsehserie verfolgte, wird mit einer solchen Frau konfrontiert. Und die Beliebtheit der Figur sagt zumindest mir, dass sie das heimliche Wunschbild vieler Frauen reflektiert.

Ich behaupte nicht, dass diese Haltung ideal ist. Das beste Alter für Frauen, die Lust freizügig und unbeschwert zu genießen, liegt nach Meinung vieler Beobachter zwischen etwa 40 und 50 Jahren.

Ja - und was meint ihr?

Hinweise: Beide Zitat wurden stark gekürzt und zum besseren Verständnis vervollständigt. Der viktorianische Autor ("Walter") ist unbekannt, der moderne Beitrag lässt sich bei "Medium" nachlesen (Zara Everly). Das Bild ist ein Teil einer bekannten historischen Fotoserie mit dem Titel "Schläge" - es handelt sich um einen Ausschnitt