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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie kommen eigentlich erotische Wünsche zustande?

Wie kommen eigentlich erotische Wünsche, Abweichungen oder "Kinks" zustande? Im ersten Teil suchen wir nach Erklärungsmodellen.
Verkehrte Rollen: Die entkleidete Verführerin reizt den Voyeur

Die Fähigkeit und der Wunsch, den Geschlechtsverkehr auszuüben, liegt tief in unseren Genen verborgen. Er äußert sich unterschiedlich stark, und er kommt durchaus in Variationen vor. Irgendwann stellen wir fest, wie es geht – und hoffentlich auch, dass es Freude bereitet.

Das können wir getrost als Tatsache nehmen. Doch wir Menschen haben eine weitere Fähigkeit, die für die Welt der Erotik eine große Rolle spielt: die Fantasie. Wir können uns also vorstellen, was wäre, wenn …

Indem wir mit dem Gedanken spielen, entwickeln wir Szenarien von eigener Art. Offenbar verfügen viele Menschen über die Fähigkeit, sich in erotische Fantasien hineinzusteigern und dabei erotische Feuerwerke im Gehirn auszulösen. Wo die Tatsachen enden, also dort, wo die Angst-, Scham-, Schmerz- oder Ekelgrenzen berührt werden, setzen die Fantasien ein.

Wo der gewöhnliche Sex endet, beginnen die Fantasien

Das bedeutet nun aber: Wo der „normale Sex“ für dich endet und wo deine eigene Fantasie zu spielen beginnt, gilt erst einmal für dich. Fasst man die dazu vorhandenen Zahlen zusammen, so tritt Folgendes in die Welt der Fantasie ein:

1. Alle oralen Praktiken – etwa vier Fünftel aller Menschen fantasieren darüber.
2. Alle Arten von außerehelichen Abenteuern, inklusiv Gruppen.
3. Voyeurismus und Zeigelust.
4. Unterwerfen, dominieren, Peitschen oder Fesseln.
5. Offener oder latenter Wunsch nach sexuellen Handlungen mit dem gleichen Geschlecht.

Je nach Bewertung kann sich die Reihenfolge ändern, aber zumindest die Punkte eins und zwei haben eine enorme Bedeutung für die erotischen Fantasien.

In den meisten Aufstellungen werden auch Fetische angeführt, doch ist stets die Frage, was ein Fetisch ist. Die Liebe zum weiblichen Fuß ist beispielsweise nur dann fetischistisch, wenn der Fuß um seiner selbst willen geliebt wird – die Dame, zu der dieser Fuß gehört, dabei aber völlig gleichgültig ist.

Was sind die Auslöser?

Was ist der Auslöser? Manche Autoren machen es sich einfach: Da ist sie doch, die böse Pornografie, die in jeder Bildschirmecke lauert. Sie verdirbt Frau und Mann und auch jene, die sich weder für Frauen noch für Männer halten.

Andere glauben, dass „sexuelle Abweichungen“ durch Verführerinnen und Verführer ausgelöst wird. Da war also jemand in „seinem“ Leben, die … nun etwas mit den Lippen tat, was eine anständige Frau niemals im Leben getan hätte. Und nun giert er danach, den Genuss immer wieder zu bekommen. Und weil er sich das irgendwie nicht erlauben kann, fantasiert er. Ähnlich ergeht es der Frau, die den oralen Kontakt im Schritt sucht. Tritt dies zu, dann wurde die „Grenze zur Realität“ bereits überschritten – aber der Genuss ist nicht jederzeit „barrierefrei“ wiederholbar. Die Flucht in die Fantasie ist dann ein Weg, die Situation erneut herbeizuführen – aus der Erinnerung heraus.

Thesen und Antithesen zur Entstehung erotischer Fantasien

Manche Wissenschaftler nehmen an, dass jede Fantasie in „irgendetwas“ ihre Ursache haben muss. Unterstellt man dies, wie es zahllose Psychologen, Laien und auch Schriftsteller gerne tun, dann ergibt sich eine These – und eine Fülle von Antithesen:

1. Psycho- und Laienverständnis: Sie/er hat in der Kindheit oder während der Pubertät ein Erlebnis, das er nicht verarbeiten konnte und das sich im Erwachsenleben negativ für sie/auswirkte.
2. Gleiche Ursache, keine Wirkung: Kontra: Andere hatten solche Erlebnisse auch, aber sie wirkten sich nicht aus.
3. Rechtzeitige Selbstkorrektur: Ja, es gab Ereignisse, aber sie/er verfügte über geeignete Kommunikationsmöglichkeiten oder sie/er war in der Lage, ihre/seine Selbstregulation zu aktivieren.
4. Ausschluss: Viele erotische Fantasien werden spontan entwickelt, ohne dass es eine erkennbare Situation in der Jugend oder Adoleszenz gab.
5. Vielfalt: Die erotischen Fantasien entstehen im Kopf aus so vielen Komponenten, dass man keine genauen Ursachen feststellen kann.
6. Bewusstes Erlebnis: Die erotischen Fantasien basieren auf einem bewussten Erlebnis im Erwachsenenalter, das nicht auf einfache Art wiederholt werden kann.
7. Nicht erklärbar: So gut wie keine Fantasie hat einen „eindeutigen“ Ursprung. Sie entwickelt sich aus der Beschäftigung damit.

Genau an diesem Punkt sollten wir uns fragen: Was bringt „reine“ Fantasien eigentlich wirklich hervor? Ist es wirklich nötig, eine Schilderung über lustvolle Schläge gelesen zu haben, um darüber einen Orgasmus zu bekommen? Muss jemand ein Video mit Fesslungen gesehen haben, um sich vorzustellen, wie es sein mag? Oder nackt auf der Bühne zu stehen, während zahllose Damen und Herren ihre Abendgarderobe tragen?

Lest bitte weiter im zweiten Teil, es lohnt sich!
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