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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Wie kommen eigentlich erotische Wünsche zustande? Zweiter Teil: erotische Wünsche und Realitäten

Wie kommen eigentlich erotische Wünsche, Abweichungen oder "Kinks" zustande? In diesem zweiten Teil beschäftigen wir uns mit Fantasie und Realität.. Oder hier erst einmal zum ersten Teil?
Nur in der Fantasie fließen keineTränen

Die Realität ist leider sehr real – Fantasien sind oft gefälliger

Fantasien sind völlig anders als Realitäten. Nehmen wir mal Fesselungen. In der Fantasie bedarf es lediglich einiger Gedanken, um uns die Augen zu verbinden und die Hände zu fesseln. Wir wissen ja – die einschneidenden und einschränkenden Umstände verschwinden wieder, wenn sich unser Fantasie erfüllt hat. Und die Fantasie, das Höschen herunterzulassen und dabei in entwürdigendem Zustand scharfe Schläge auf das nackte Gesäß zu bekommen? Wir wissen, dass sie keine Spuren hinterlassen.

Es gäbe dazu noch viel zu sagen, aber ich will nicht ins Detail gehen. Nur so viel: In der Fantasie geht nichts schief, du wirst nicht schwanger und du infizierst dich nicht. Und letztlich ist alles wie beim Murmeltier: Es grüßt am nächsten Morgen so, als wäre nie etwas geschehen.

Sigmund Freud, erotische Literatur und Küchenpsychologie

Manchmal lese ich etwas über die eigenartige Entwicklung von „Fetischen“, absonderlichen Lüsten oder „Kinks“. Üblicherweise halte ich das, was in Romanen steht, für frei erfunden – ein Verschnitt von Freud‘schen Behauptungen, gepaart mit genau jener Fantasie, die gerade angeprangert wird.

Ein Beispiel: Der Antiheld eines Romans lässt sich von einer schönen Frau beherrschen, erniedrigen und quälen, die offensichtlich sadistisch ist und Beziehungen zu Frauen bevorzugt. Nun erfindet die Autorin dazu eine Geschichte aus dessen Pubertät, die als Ursache herhalten muss: Eine Erzieherin, die schön und sadistisch ist und in einer Beziehung mit einer Frau lebt, führt in die Lust der erotischen Flagellation ein.

Realistischer ist die folgende Schilderung, in der von Zufällen berichtet wird, in der sich Fantasie und Realität kreuzen:

Wenn du eine Perversion wie Bondage (Fesselungen) ausprobierst und als angenehme Erfahrung empfindest … (kann dies zur Gewohnheit werden)…. Wenn du dich während der Fesselung wohlgefühlt hast und einen besonders intensiven Orgasmus hattest, wirst du es wahrscheinlich in Zukunft noch einmal versuchen.

Diese Aussage ähnelt sehr all den Schilderungen, die wir vom „ersten ganz gewöhnlichen Sex“ haben:

Manche Menschen berichten, dass sie sexuelle Fantasien hatten, bevor sie jemals wussten, was ein Geschlechtsverkehr wirklich bedeutet. Sie stellten sich einfach vor, auf oder unter jemanden zu liegen und sich dabei „irgendwie“ zu bewegen. Und als sie dann wirklich Geschlechtsverkehr hatten, war er gut, wenn sich dieses wundervolle Gefühl des Orgasmus einstellte. Oder wenigstens ein anderes „wohliges“ Gefühl. Jedenfalls nahmen die Personen einen entscheidenden Eindruck mit, es „noch einmal zu tun“.

Ist uns dies Verhalten fremd? Ich glaube nicht. Wer nie dran gedacht hatte, indisch zu essen und einmal im Leben dazu eingeladen wird, der könnte wahrhaftig dabeibleiben. Na klar, es ist manchmal teuflisch scharf, aber es ist so wundervoll exotisch …

Ich denke, das ist wirklich genug, um sich erotischen Fantasien zu nähern und sie möglichst zu verstehen. Und es soll dich anregen, dein eigenes Verhältnis zur Fantasie und eben auch zur Realität zu überprüfen. Es ist immer gut, zu wissen, was wäre, wenn …

Der zweiteilige Artikel ist hier zu Ende, aber ich hoffe, deine Gedanken dazu sind es noch nicht.

Quellen: Zitat aus "DAME"
Weitere Informationen aus Statistiken, Büchern und Beobachtungen, kritischen wissenschaftlichen Beiträgen und mehr
Bild: Nach einer Vorlage eines unbekannten Autors
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Wie kommen eigentlich erotische Wünsche zustande?

Wie kommen eigentlich erotische Wünsche, Abweichungen oder "Kinks" zustande? Im ersten Teil suchen wir nach Erklärungsmodellen.
Verkehrte Rollen: Die entkleidete Verführerin reizt den Voyeur

Die Fähigkeit und der Wunsch, den Geschlechtsverkehr auszuüben, liegt tief in unseren Genen verborgen. Er äußert sich unterschiedlich stark, und er kommt durchaus in Variationen vor. Irgendwann stellen wir fest, wie es geht – und hoffentlich auch, dass es Freude bereitet.

Das können wir getrost als Tatsache nehmen. Doch wir Menschen haben eine weitere Fähigkeit, die für die Welt der Erotik eine große Rolle spielt: die Fantasie. Wir können uns also vorstellen, was wäre, wenn …

Indem wir mit dem Gedanken spielen, entwickeln wir Szenarien von eigener Art. Offenbar verfügen viele Menschen über die Fähigkeit, sich in erotische Fantasien hineinzusteigern und dabei erotische Feuerwerke im Gehirn auszulösen. Wo die Tatsachen enden, also dort, wo die Angst-, Scham-, Schmerz- oder Ekelgrenzen berührt werden, setzen die Fantasien ein.

Wo der gewöhnliche Sex endet, beginnen die Fantasien

Das bedeutet nun aber: Wo der „normale Sex“ für dich endet und wo deine eigene Fantasie zu spielen beginnt, gilt erst einmal für dich. Fasst man die dazu vorhandenen Zahlen zusammen, so tritt Folgendes in die Welt der Fantasie ein:

1. Alle oralen Praktiken – etwa vier Fünftel aller Menschen fantasieren darüber.
2. Alle Arten von außerehelichen Abenteuern, inklusiv Gruppen.
3. Voyeurismus und Zeigelust.
4. Unterwerfen, dominieren, Peitschen oder Fesseln.
5. Offener oder latenter Wunsch nach sexuellen Handlungen mit dem gleichen Geschlecht.

Je nach Bewertung kann sich die Reihenfolge ändern, aber zumindest die Punkte eins und zwei haben eine enorme Bedeutung für die erotischen Fantasien.

In den meisten Aufstellungen werden auch Fetische angeführt, doch ist stets die Frage, was ein Fetisch ist. Die Liebe zum weiblichen Fuß ist beispielsweise nur dann fetischistisch, wenn der Fuß um seiner selbst willen geliebt wird – die Dame, zu der dieser Fuß gehört, dabei aber völlig gleichgültig ist.

Was sind die Auslöser?

Was ist der Auslöser? Manche Autoren machen es sich einfach: Da ist sie doch, die böse Pornografie, die in jeder Bildschirmecke lauert. Sie verdirbt Frau und Mann und auch jene, die sich weder für Frauen noch für Männer halten.

Andere glauben, dass „sexuelle Abweichungen“ durch Verführerinnen und Verführer ausgelöst wird. Da war also jemand in „seinem“ Leben, die … nun etwas mit den Lippen tat, was eine anständige Frau niemals im Leben getan hätte. Und nun giert er danach, den Genuss immer wieder zu bekommen. Und weil er sich das irgendwie nicht erlauben kann, fantasiert er. Ähnlich ergeht es der Frau, die den oralen Kontakt im Schritt sucht. Tritt dies zu, dann wurde die „Grenze zur Realität“ bereits überschritten – aber der Genuss ist nicht jederzeit „barrierefrei“ wiederholbar. Die Flucht in die Fantasie ist dann ein Weg, die Situation erneut herbeizuführen – aus der Erinnerung heraus.

Thesen und Antithesen zur Entstehung erotischer Fantasien

Manche Wissenschaftler nehmen an, dass jede Fantasie in „irgendetwas“ ihre Ursache haben muss. Unterstellt man dies, wie es zahllose Psychologen, Laien und auch Schriftsteller gerne tun, dann ergibt sich eine These – und eine Fülle von Antithesen:

1. Psycho- und Laienverständnis: Sie/er hat in der Kindheit oder während der Pubertät ein Erlebnis, das er nicht verarbeiten konnte und das sich im Erwachsenleben negativ für sie/auswirkte.
2. Gleiche Ursache, keine Wirkung: Kontra: Andere hatten solche Erlebnisse auch, aber sie wirkten sich nicht aus.
3. Rechtzeitige Selbstkorrektur: Ja, es gab Ereignisse, aber sie/er verfügte über geeignete Kommunikationsmöglichkeiten oder sie/er war in der Lage, ihre/seine Selbstregulation zu aktivieren.
4. Ausschluss: Viele erotische Fantasien werden spontan entwickelt, ohne dass es eine erkennbare Situation in der Jugend oder Adoleszenz gab.
5. Vielfalt: Die erotischen Fantasien entstehen im Kopf aus so vielen Komponenten, dass man keine genauen Ursachen feststellen kann.
6. Bewusstes Erlebnis: Die erotischen Fantasien basieren auf einem bewussten Erlebnis im Erwachsenenalter, das nicht auf einfache Art wiederholt werden kann.
7. Nicht erklärbar: So gut wie keine Fantasie hat einen „eindeutigen“ Ursprung. Sie entwickelt sich aus der Beschäftigung damit.

Genau an diesem Punkt sollten wir uns fragen: Was bringt „reine“ Fantasien eigentlich wirklich hervor? Ist es wirklich nötig, eine Schilderung über lustvolle Schläge gelesen zu haben, um darüber einen Orgasmus zu bekommen? Muss jemand ein Video mit Fesslungen gesehen haben, um sich vorzustellen, wie es sein mag? Oder nackt auf der Bühne zu stehen, während zahllose Damen und Herren ihre Abendgarderobe tragen?

Lest bitte weiter im zweiten Teil, es lohnt sich!
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