Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Katzenrufe

Die Katz kann auch ohne Katzenrufe leben
Heute Morgen habe ich mir überlegt, was ich als beleidigend empfinde. Auslöser war ein Artikel über „Catcalling“. Das bedeutet so ungefähr, dass Männer die Frauen auf Geschlechtsmerkmale reduzieren und sie dann plump darauf ansprechen.

Oder auch (Zitat,1)

Unter Catcalling werden sexuell konnotierte Verhaltensweisen bzw. verschiedene Arten der sexuellen Belästigung ohne Körperkontakt zusammengefasst. Darunter fallen unter anderem Pfeif- oder Kussgeräusche, aufdringliche Blicke, vermeintliche Komplimente (und) … anzügliche Bemerkungen oder Kommentare über das Äußere einer Person im öffentlichen Raum.

Der männliche Blick, Pfiff und das übrige Repertoire

Da ich nicht als Clown geboren wurde und auch in dieser Hinsicht nichts dazugelernt habe, verfüge ich über ein sehr begrenztes Repertoire an Pfiffen wie auch an Kussgeräuschen. Allerdings habe ich bisweilen einen Blick, der Autofahrer dazu veranlasst, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Und ich frage ich nun, ob ich wohl in der Lage gewesen wäre, eine Dame aus dem psychischen Gleichgewicht zu bringen, indem ich sie „aufdringlich“ ansehe. Und nein, ich spreche Frauen nicht auf das an, was sie selbst dann und wann als „Möpse“ bezeichnen, wobei mir auch fremd ist, das „M-Wort“ für den Schritt zu verwenden. Das überlasse ich gerne den Frauen.

Der öffentliche Raum und das Äußere

Bleiben die Kommentare über das Äußere im öffentlichen Raum. Ich mag nicht, wenn sich Frauen in der Öffentlichkeit sexuell provokativ anziehen, aber ich schweige darüber, obgleich ich mir Gedanken darüber mache, was sie damit beabsichtigen mögen. Das gilt übrigens auch für sogenannte „Dates“. Was mir aber besonders missfällt, ist das Tragen von Sporttrikots, Tarnanzügen und ähnlichen „Bekleidungen“ in der Öffentlichkeit. Ich würde dann oftmals gerne sagen: „So geht man nicht auf die Straße.“ Aber ich schweige, denn mir klingt gerade ein feministisches Statement im Ohr nach (2):

Aber der echte Sommeranfang ist, wenn Männer noch mehr Ehrgeiz entwickeln, um weiblich gelesenen Körpern ungefragt eine Bewertung aufzudrängen.

Übrigens bewerte ich schon – und das Bewerten führt dazu, dass ich die Personen ignoriere, die so aussehen, wie ich sie nicht mag. Sie müssen auch nicht unbedingt wissen, was ich über sie denke. Übrigens „lese ich Körper nicht weiblich“. Wer hat den zitierten Artikel nur übersetzt?

Mehr als "belästigt fühlen"?

Und ich? Ich trage keine provozierende Kleidung auch keine Schlaf- Kampf- oder Trainingsanzüge in der Öffentlichkeit. Mit „Hallo Süßer“ werde ich ausgesprochen selten angesprochen, was auch wohl daran liegt, dass ich nicht allzu oft auf die Reeperbahn gehe. Wenn mir jemand sagt, mein Hemd sähe scheiße aus, dann danke ich, dass ich niemals braune Hemden tragen würde, und falls jemand auf die Idee kommen sollte, meine Meinungen und Ansichten zu kritisieren, sage ich normalerweise, dass des zu meinen Freiheiten gehört.

Was mir so einfiel an diesem Tag, war aber auch: Ich werde nicht gerne belästigt. Und ich denke, dass die Frauen, die von sich sagen, ständig einem „Catcalling“ ausgesetzt zu sein, sich einfach belästigt fühlen. Und das kann ich wirklich verstehen. Niemand wird gerne in der Öffentlichkeit belästigt.

Oh, falls euch einfallen sollte, zu sagen: „Na duuuu bist ja ein Mann!“ Ja, das mag wohl so sein. Ich schreibe aber als Mensch, nicht als Mann. Ach, und was mir noch einfiel: Wer T-Shirts mit provokativen Sprüchen trägt oder den Körper als Plakatwand benutzt, der provoziert ebenfalls. Das scheint manche Menschen aber nicht zu stören.

Im Nachhinein: Die "Frankfurter Rundschau" titele massenwirksam: "In Spanien ist Catcalling künftig verboten. Fachleute fordern auch in Deutschland Strafen für verbale Belästigung". Fachleute? Da denk ich mir meinen Teil.

Zitate:

(1) KFN Forschunsgprojekt.
(2) VICE.