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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Nippel – erogene Zonen und Orgasmus-Beschleuniger?

Verräterische Konturen oder nur ein kühler Abendwind?
Was löst eigentlich einen Orgasmus aus? Über diese Frage werden überwiegend einseitige Berichte verfasst. Bei Frauen war lange Zeit die Frage, ob Orgasmen „Vaginal“ oder „Klitoral“ entstehen würden. Heute beantworten die meisten Forscher(innen) die Frage mit „ausschließlich klitoral“, eine Minderheit mit „sowohl als auch“ und einige sehen nach wie vor den G-Punkt (besser die Fläche, die gemeint ist) als besonders förderlich für den Orgasmus an.

Haben alle ein „bisschen recht?“ Hat niemand recht? Und wie ist es mit den Brustwarzen?

Orgasmus-Theorien und die Realität

Im Grunde widerspricht jede dieser Theorien dem Erfahrungswissen. Eine erotische Stimulation entsteht durch zahllose Komponenten, die allesamt zunächst einmal das Gehirn passieren müssen. Dies kann man sich so vorstellen: Die grundsätzliche Bereitschaft muss vorhanden sein, verschiedene optische und taktile Reize (nicht ausschließlich auf „erogene“ Zonen) dienen dazu, die Lust „aufzubereiten“, und schließlich bringen Hand, Zunge, ein Dildo, Vibrator oder auch ein Penis das erhoffte Lusterlebnis, das zum Orgasmus führt.

Ein Schritt zurück: Du hast vermutlich schon etwas Ähnliches erlebt

Gehen wir mal einen Schritt zurück. Erinnert ihr euch an eure ersten Zungenküsse, die ihr wirklich genossen habt? Und wisst ihr noch, ob die Impulse letztlich auch in eurem Unterleib spürbar waren?

Allein dies Beispiel mag zeigen: Es ist ein Mix von Reizen, der zum Orgasmus beiträgt.

Nippel Plus etwas oder Nippel allein?

Aus diesen Betrachtungen heraus will ich auf die Brustwarzen eingehen, allgemein „Nippel“ genannt. Dazu benutzen wir eine Studie, in der Frauen (und sogar Männer) befragt wurden, wie die Stimulation der Brustwarzen ihre sexuelle Erregung beeinflusst. Nicht sehr überraschend: 81 Prozent der befragten Frauen gaben an, dass die Stimulation der Brüste oder Brustwarzen sexuelle Erregung hervorruft. Zudem sagten 78 Prozent, dass die Berührung eine bereits vorhandene Erregung verstärken würde. Die Gegenprobe fiel negativ aus: Nur sieben Prozent der Frauen gaben an, dass die Berührung ihre Brüste (Brustwarzen) eine negative Wirkung auf ihre sexuelle Erregung hätten. Zwei weitere Zahlen mögen erläutern, warum der Wunsch nach Bruststimulation oft nicht erfüllt wurde. Nur etwa 60 Prozent der Frauen baten ihre Lover darum, während etwa 38 Prozent angaben, sich nicht getraut haben, ihre Liebhaber zu fragen.

Der Nipplegasm

Und der Orgasmus? Bisher gaben nur wenige Frauen an, „allein durch die Bruststimulation“ zum Orgasmus gekommen zu sein, was im englischen Sprachgebrauch heute „Nipplegasm“ heißt.

Dieses Ergebnis wird durch Untersuchungen mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie unterstützt. Die Aussagekraft ist dennoch nicht besonders hoch, weil nur wenige Frauen versucht haben, Orgasmen allein durch Bruststimulation zu erzielen – andere Methoden führen sicherer zum gewünschten Ergebnis.

In der Zeitschrift „Glamour“ fanden wir einen überraschend gut recherchierten Artikel über die Wissenschaft und die Praxis des Nippelgasms“, den wir gerne weiterempfehlen. Das „Urban Dictionary“ gibt uns die heute gültige Definition:

Ein Orgasmus, der durch Stimulation der Brustwarze entsteht, unabhängig davon, ob weitere Stimulationen dazukamen. Der Begriff wird unabhängig davon verwendet, solange die auslösende Situation das „Nippelplay“ (die Stimulation der Brustwarzen) war.

Ach, ganz zum Schluss: Ja, auch Männer können durch „Brustwarzenstimulation“ erregt werden – mehr als die Hälfte der Männer stimmten dem zu.

Hinweise, Daten, Fakten:

Daten und Fakten aus: SexAndPsychology mit weiteren Verweisen.
Sinnvoll und richtig erläutert in: Glamour - leider in englischer Sprache
Erklärung aus "Urban Dictionary" im Original.
Bild: liebesverlag-archiv. Wir haben und nicht getraut, ein realistisches Foto zu veröffentlichen.

Spurensuche – Unterwerfungsfantasien und Schläge

Beinhaltet die Fantasie, dominiert zu werden, die Bereitschaft zu erotischen Schlägen?
Einer etwas älteren, normalerweise sehr verlässlichen Studie (1) zufolge, liebäugeln Frauen eher mit der „Unterwerfung“ als Männer. Fast zwei Drittel von ihnen träumen demnach davon, dominiert zu werden. Bei den Männern träumt ungefähr die Hälfte davon – der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist also nicht so steil wie viel glauben.

Dominiert werden - oder sich lustvoll unterwerfen?

Anders sieht es aus, wenn wir die Lust betrachten, erotisch geschlagen zu werden. Nur ungefähr drei von 10 Männern wollten dies genießen oder erdulden, und bei den Frauen waren es knapp vier von zehn. Was letztlich heißt: Dominanz wird nicht zwangsläufig mit Schlägen in Verbindung gebracht. Die lustvolle Unterwerfung, als „erotisch dominiert werden“ kunstvoll umschrieben, ist häufiger als gedacht. Und auch der Wunsch, erotisch zu dominieren, wird ziemlich oft genannt - von etwa 47 Prozent der Frauen und etwa 60 Prozent der Männer.

Könnte es sein, dass „Dominanz“ für viele Frauen und Männer bedeutet, den Partner oder die Partnerin vollständig „in der Gewalt zu haben“, wenngleich es sich erstens um Fantasien (2), zweitens möglicherweise um Rollenspiele handelt? Und wäre es möglich, dass die Unterwerfung bedeutet, sich für eine begrenzte Zeit völlig in die Gewalt eines anderen Menschen zu begeben und dessen erotischen Wünschen zu folgen? Dann wäre doch die Frage: Was beinhaltet diese Dominanz, was bedeutet die Unterwerfung?

Die Originalfragen in der von uns meistzitierten Studie lauteten:

Jemanden sexuell zu dominieren?
Und umgekehrt:
Sich von jemandem sexuell dominieren lassen?
Jemanden schlagen oder peitschen, um sexuelle Lust zu erleben?
Und umgekehrt:
Sich schlagen oder peitschen lassen, um sexuelle Lust zu erleben?


Ein Szenario

Nehmen wir einmal an, Fantasien würden ein weites Szenario umfassen, dann wäre eine typische Szenerie, unterworfen zu werden, dabei gefesselt (oder sonst wie an den Ort gebunden) zu sein und am Ende Schläge zu erhoffen. Das hat aber wenig mit der Fantasie zu tun, „gepeitscht“ zu werden, die eher auf den Schmerz selber abhebt.

Umfragen in Ehren, aber geben sie uns ein Konkretes Abbild der Fantasien?

Wir sehen: Jede Umfrage hat ihre Mängel, und einem Begriff wie „dominiert zu werden“ stimmen Befragte mit Sicherheit eher zu als dem Begriff „unterworfen zu werden“.

Auch bei der Frage: „Sind dies alles ‚nur‘ Fantasien?“, könnte es inzwischen eine Veränderung gegeben haben. Jüngst wollen Forscher anhand von Studierenden in Paarbeziehungen festgestellt haben, dass fast 60 Prozent (3) bereits leichte Schläge bei sexuellen Handlungen bekommen/ausgeteilt hatten.

Habt ihr einmal darüber nachgedacht? Hat die Realität inzwischen die Fantasie überholt? Was meint ihr?

(1) Die kanadische Studie liegt uns in Auszügen vor.
(2) Bei Fantasien werden fast immer "Szenarien" erträumt, die sich so weit steigern, dass am Ende eine gewisse Befriedigung.
erreicht wird. Es geht also in Wahrheit nicht um eine Mono-Aktion.
(3) Eine neue Studie über reale Sexerlebnisse.
Grafik: Liebesverlag-Archiv