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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex

Sexualwissenschaft - am Morgen ist schon alles ein bisschen eigenartig

Lass die doch reden, die Menschen ...
Normalerweise belächele ich die Artikel, die etwas „schräg“ auf Populismus aufgebaut sind. Doch manchmal staune ich - so wie vor ein paar Tagen über die Wiedergeburt des „Johari-Windows“.

Sexualwissenschaft deutsch/österreichisch

Der Körper steuert alles - ohne Gehirn? Na, nicht ganz - aber er hat ja „Körpertools“. Schwamm drüber: Ich war überrascht, als ich hört, dass der Autor als Kapazität gilt. Allerdings vermutlich weder ein Gehirnforscher noch überhaupt ein Naturwissenschaftler. Der Mann hatte möglicherweise sogar recht - es ging um die Verzögerung der Ejakulation und um das „Durchhalten“. Das ist wie allgemein bekannt, ein häufiges Phänomen und beruht darauf, dass die Natur sich wenig dazu einfallen ließ, lang andauernde Penetrationen zu ermöglichen. (1) Sie ist aber möglich, wenn man ..., ja wenn ... Die Evolution brachte uns dazu, die Ejakulation recht schnell zu vollziehen, denn es wäre viel zu gefährlich, wenn der Geschlechtsakt zu lange dauern würde. Doch nun kommt im gelesenen Artikel der Körper ins Spiel: Das TRAB-Modell, das normalerweise selten erwähnt wird. Es besteht aus:

Tonus (2) – Rhythmus – Atmung – Bewegung.

(Zitat, nach einer ausführlicheren Quelle,3):

Alle Menschen nutzen in unterschiedlicher Gewichtung eines oder mehrere dieser »Körpertools«, um die Lustkurve zu beeinflussen. Das Verständnis dieser körperlichen Gestaltungskomponente ist wesentlich dafür, das sexuelle System einer Person zu begreifen und im therapeutischen Kontext zu verändern.

Allerdings gibt es auch andere Komponenten - und am Ende zeigt sich wieder - beim modernen Menschen haben wir es mit einem höchst komplizierten Geflecht zu tun.

Immer wieder ein Thema: Bi-Sexualität

Auch immer hübsch: Bi-Sexualität, der Lückenbegriff zwischen sogenannter Heterosexualität und der Homosexualität. Das Problem dabei ist nicht der Zustand oder die „Ausrichtung“, sondern die Definition. Wenn alle Menschen natürlicherweise bisexuelle Tendenzen haben, und einige mehr und andre weniger: Braucht man dann dieses Etikett? Ich lerne: in Queer-Bars braucht „Frau“ dieses Etikett (4), um nicht als „Touristin in Queer Spaces“ zu gelten. Man könnte auch sagen: Die Etikettierungen außerhalb von „homosexuell“ sind Etikettenschwindel. Der Rest der Menschen behält das Recht, sich selbst ohne Etikett zu definieren.

(1) Beispiel Vergleich Schimpanse - Mensch)
(2) Tonus - Spannungszustand der Muskulatur.
(3) (In: „Band 28,Angewandte Sexualwissenschaft“, Hochschule Merseburg, 2020)
(4) Bisexualität - Watson.

Warten? Auf wen oder was?

Manchmal fahren die Züge einfach nicht mehr ... es war 17:35 Uhr
Man sagt, der Frühling biete eine Vielfalt vor Verlockungen - sozusagen Lüste zum Aussuchen. Was „man“ nicht sagt: Nur wenige können sich leisten, die Lüste „a la carte“ zu befriedigen. Und selbst diejenigen, die Tauschmittel wir „Schönheit, Ansehen, Macht, Sozialkompetenz“ oder wenigstens Geld besitzen, werden dabei nicht glücklich.

Ausgesprochen viele Menschen - nicht nur Männer - hängen in Warteschlagen fest. Sie wollen im Grunde alle den Ruf der Natur erfüllen: „Paart euch!“ Doch sie haben ein Wort, dass dies alles verhindert: „Aber“.

Steigst du in den Zug, der sicher fährt?

Es ist ein bisschen so, als ob du an einem Vorfrühlingstag nach einem heftigen Wintereinbruch auf einem Bahnhof festsitzt, weil die Weichen eingefroren sind. Es heißt, dass noch ein Zug fahren würde. Die Passagiere sind auf Gerüchte angewiesen, weil die Bahn auf ihren Anzeigen nichts als Blödsinn anzeigt: Lauter Züge, die nicht wirklich fahren. Schließlich heißt es, auf Gleis fünf würde noch ein Zug in die nahe gelegene Großstadt fahren. Wirst du in diesen Zug einsteigen? Oder bis zum frühen Morgen warten, wenn angeblich wieder echte Züge fahren?

Aber ... aber ... aber

Dahinter verbirgt sich die Frage, ob du eine Gelegenheit nutzen wirst, die zwar nicht sicher, aber erfolgversprechend ist. Die Alternative wäre, zu warten, bis wieder „viele Gelegenheiten“ vorhanden sind. Ein Date? Jemand, der dir gefällt? Aber - er ist nicht perfekt, nicht altruistisch, nicht wohlhabend genug, nicht auf deinem Bildungsstandard. Dazu - nee, also mit der? Mit dem? Kann ich meine hochfliegenden Träume, Hoffnungen und Wünsche mit ihm/ihr erfüllen?

Auch dein Laub welkt ...

Es wird bald September. Da gib es diesen schönen “September Song“ von Kurt Weill. Er erinnert uns daran, dass die Tage kürzer werden. Die Zeit, in der wir uns „auf Spiele einlassen“ können, fliegt uns davon. Das Laub welkt ... und unsere Motivation, unser Elan und unsere Haut auch. Vielleicht kommt alles ja wieder, im nächsten Mai ... oder so.

Ach, Freundinnen und Freude, wartet nicht. Genießt den Herbst und den Winter gemeinsam. Derjenige, auf den ihr heute noch wartet, ist morgen schon an eine andere Person vergeben.