Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Natürlich darfst du Ansprüche haben

Nein, niemand hat hohe Ansprüche ...
Die Frage, ob „Ansprüche“ die Flügel verleihen können oder dich am Boden festhalten wie die Heringe das Zelt, wird oft diskutiert. Normalerweise wird die Frage danach, ob wir „Ansprüche an andere“ stellen dürfen, aus dem Gefühl heraus beantwortet. Dabei kommt sozusagen alles heraus: von „selbstverständlich“ bis „auf keinen Fall“.

Betrachten wir die Sache mal nüchterner.

Warum du vielleicht nicht "Ansprüche" zu deinen Vorstellungen sagen solltest

Erst einmal sind Ansprüche eigentlich gar keine, sondern eine Form der „Vorstellungen“, die wir gerne verwirklichen würden. Dazu gehört, dass wir diese Vorstellungen kennen und eine Idee davon haben, wie wir sie verwirklichen können, also etwas Realismus.

Nun ist das Reizwort gefallen. Ob Ziele realistisch sind oder nicht, ist aber tatsächlich eine Frage der Eigenschaften der Person. Nehmen wir mal den Beruf: Mit Intelligenz, Fleiß und Interesse an Anatomie kannst du vielleicht Ärztin werden, aber vermutlich keine Sopranistin.

Der Marktwert kommt vor dem Anspruch

Darüber hinaus ein zweites Wort aus der Ökonomie fällig: dein Marktwert. Er ist leider nicht von dir alleine abhängig, aber es ist gut, darauf zu gucken. Immerhin ist es möglich, dass dein Marktwert in der „Neuen Vahr Süd“ anders ausfällt als in der Bremer Innenstadt und nochmals andres als in Dänemark, Polen oder Kanada.

Wie du deine Ansprüche verwirklichen kannst

Zurück zu den Ansprüchen und Vorstellungen. Unabhängig davon, wie „hoch“ sie sind, könntest du sie wirklich mal „aufschreiben“, also eine Liste erstellen. Erst einmal ungeordnet, mit allen Wünschen und Vorstellungen. Dann ordnest du sie nach dem „Wert für dich“. Wenn dein Partner/deine Partnerin vor allem „treu und/oder familienorientiert“ sein soll, setzt du diesen Punkt nach oben. Dann vergibst du Prozentzahlen, wie viel davon jemand sein muss, bei der „Treue“ also 100 Prozent. Du bemerkst dabei auch sehr schnell, dass sich einige Wünsche „beißen“. Ein „aufregendes Leben an jedem beliebigen Ort“ und ein „Leben an diesem Ort, mit meinem sozialen Umfeld“ sind nicht zusammen möglich.

Mit einer Liste auf die Suche gehen

Hast du solche eine solche Liste mit – sagen wir mal fünf bis ungefähr 12 Listenpunkten, so ist eines schon mal klar: Du weißt, nach wem du suchst. In der Theorie ist die Sache nun ganz einfach: Du suchst dir aus den üblichen „Angeboten“ nur diejenigen heraus, die du wirklich willst.

Die Kluft zwischen deinen Vorstellungen und denen der anderen

Das klingt einfach, und das ist auch tatsächlich einfach. Aber es gibt einen Haken, der Laien wie auch gestandene Psychologen gelegentlich verblüfft:

Je höher deine Ansprüche, umso mehr Menschen triffst du, die auch hohe Ansprüche haben.

Das heißt: Vielleicht entsprechen alle deinem „Beuteschema“ und alle haben die Top-Eigenschaften deiner Liste - aber sie wollen dich nicht.

Wenn man dieses Thema mit Logik alleine angeht, wird man schnell enttäuscht. Ich erspare mir aus diesem Grund diesmal die Mühe.

Wie du deine Vorstellungen auch ohne "Ansprüche" verwirklichst

Reden wir lieber darüber, wie du Einfluss darauf nehmen kannst. Und der besteht darin, dem Gegenüber jeweils ein Bild davon zu zeichnen, welche deiner eigenen Eigenschaften der/die andere wirklich „gebrauchen“ kann. Das heißt, du müsstest deine Eigenschaften nicht nur kennen, sondern sie auch vermitteln können.

Warum kann das funktionieren? Die anderen denken vielleicht wie du: „Hey, ich habe Ansprüche, und mein Gegenüber ist nur so na ja…“. Wenn du nun aber plastisch darstellen kannst, wie sich deine eigenen guten Eigenschaften in einer Beziehung auswirken könnten, dann ändert er/sie vielleicht seine/ihre Prioritäten.

Wer das nicht glaubt: Es passiert täglich. Wenn du eine gute, aber relativ seltene Eigenschaft hast, die dem anderen nützt, die aber auf seiner/ihrer eigenen Prioritätenliste nicht so weit oben stand, dann kann eine Beziehung daraus werden. Am häufigsten kommt es zu Änderungen, wenn jemand „körperliche Schönheit“ auf Platz eins setzt. Aber auch andere „Ansprüche“, zum Beispiel an Beruf, Besitz oder Ausbildung verfliegen, wenn im anderen ein „liebevoller Mensch“ erkannt wird.

Wie du vorgehen könntest

Ich hätte eine Idee, um alles unter einen Hut zu bringen:

Finde deine eigenen Eigenschaften heraus und biete sie jemanden an, der deinen Wünschen und Vorstellungen entspricht. Wenn er/sie dich will, wirst du eine positive Antwort bekommen. Dann kannst du auf „Ansprüche“ verzichten – denn die sind zumeist so formuliert, dass sie „kompromisslos“ klingen.

Bild: Aus einer handgeschriebenen Partnersuch-Anzeige.

Warten? Auf wen oder was?

Manchmal fahren die Züge einfach nicht mehr ... es war 17:35 Uhr
Man sagt, der Frühling biete eine Vielfalt vor Verlockungen - sozusagen Lüste zum Aussuchen. Was „man“ nicht sagt: Nur wenige können sich leisten, die Lüste „a la carte“ zu befriedigen. Und selbst diejenigen, die Tauschmittel wir „Schönheit, Ansehen, Macht, Sozialkompetenz“ oder wenigstens Geld besitzen, werden dabei nicht glücklich.

Ausgesprochen viele Menschen - nicht nur Männer - hängen in Warteschlagen fest. Sie wollen im Grunde alle den Ruf der Natur erfüllen: „Paart euch!“ Doch sie haben ein Wort, dass dies alles verhindert: „Aber“.

Steigst du in den Zug, der sicher fährt?

Es ist ein bisschen so, als ob du an einem Vorfrühlingstag nach einem heftigen Wintereinbruch auf einem Bahnhof festsitzt, weil die Weichen eingefroren sind. Es heißt, dass noch ein Zug fahren würde. Die Passagiere sind auf Gerüchte angewiesen, weil die Bahn auf ihren Anzeigen nichts als Blödsinn anzeigt: Lauter Züge, die nicht wirklich fahren. Schließlich heißt es, auf Gleis fünf würde noch ein Zug in die nahe gelegene Großstadt fahren. Wirst du in diesen Zug einsteigen? Oder bis zum frühen Morgen warten, wenn angeblich wieder echte Züge fahren?

Aber ... aber ... aber

Dahinter verbirgt sich die Frage, ob du eine Gelegenheit nutzen wirst, die zwar nicht sicher, aber erfolgversprechend ist. Die Alternative wäre, zu warten, bis wieder „viele Gelegenheiten“ vorhanden sind. Ein Date? Jemand, der dir gefällt? Aber - er ist nicht perfekt, nicht altruistisch, nicht wohlhabend genug, nicht auf deinem Bildungsstandard. Dazu - nee, also mit der? Mit dem? Kann ich meine hochfliegenden Träume, Hoffnungen und Wünsche mit ihm/ihr erfüllen?

Auch dein Laub welkt ...

Es wird bald September. Da gib es diesen schönen “September Song“ von Kurt Weill. Er erinnert uns daran, dass die Tage kürzer werden. Die Zeit, in der wir uns „auf Spiele einlassen“ können, fliegt uns davon. Das Laub welkt ... und unsere Motivation, unser Elan und unsere Haut auch. Vielleicht kommt alles ja wieder, im nächsten Mai ... oder so.

Ach, Freundinnen und Freude, wartet nicht. Genießt den Herbst und den Winter gemeinsam. Derjenige, auf den ihr heute noch wartet, ist morgen schon an eine andere Person vergeben.

Das wundersame Auftauchen des Johari-Fensters und das Date

Meine Eingangsbox besteht nicht nur aus E-Mail, sondern auch aus RSS-Mitteilungen. Und auf diese Weise las ich in der „Vogue Deutschland“ einen Artikel über die moderne Partnersuche nach Art von Bumble (1):

Wenn zwei Menschen erstmals aufeinandertreffen – was beim Dating der Fall ist –, kommt ein psychologisches Konzept zum Tragen: das sogenannte Johari-Fenster. Unser Gegenüber stellt für uns einen blinden Fleck dar, was uns unsicher macht. Wir werden verschlossener oder nicht ganz authentisch, weil wir nicht wissen, was gut ankommen würde.


Zurück in die 1970-er Jahre?

Ich fühlte mich plötzlich um 50 Jahre zurückversetzt: Johari-Fenster? War das nicht ein Psycho-Werkzeug, das in den 1970er-Jahren in Deutschland durch das „Sensitivity-Training“ bekannt wurde? Ich erinnere mich, dass auch die Selbsterfahrungsgruppen gerne auf diese Methode zurückgriffen. Im Grunde war dieses Werkzeug noch älter, denn die ursprünglichen Autoren schufen es in den 1950-er Jahren.

Viele Mythen um "Blinde Flecken" und das "Unbewusste"

Ja, das war es – und der „Blinde Fleck“ war sozusagen das Mantra der vielen, vielen Psycho-Trainer, die es später verwendeten. Es hatte etwas Mystisches: Etwas existiert in dir, von dem du nicht weißt, vergleichbar mit Freuds „Eisberg-Modell“, dem „Unterbewussten“, was (nach Freud) viel mehr von uns ausmacht als das „Bewusste“. Solche Theorien begeistern Menschen, die auf der Jagd nach den „verborgenen Geheimnisse der Psyche“ sind.

Herunter zu den Graswurzeln: Die Sache ist viel einfacher. Wenn du deine Eigenschaft anguckst, dann gibt es solche, von denen du weißt, und die du öffentlich zeigst. Man sagt dazu auch: Deine Arena. Allerdings hast du auch Eigenschaften, die du nicht ans Licht lässt. Vielleicht, weil du darin nicht geübt bist, aber auch, weil sie dir peinlich sind oder du andere Zweifel oder Hemmungen hast. Gelangweilt? Pass auf, das ist die dritte Scheibe im Johari-Fenster: der blinde Fleck.

Der echte Blinde Fleck

Genau genommen ist er der Teil, den andere in Dir sehen, du selbst aber nicht. Und wenn wir noch präziser hinschauen, dann gilt dies überwiegend für die Gruppe, in der du dich gerade befindest. Dieser Teil ist beispielsweise wichtig, wenn du in einem Team arbeitest. Siehst du dich selbst als „kreative Kraft“, während andere denken, du wärst ein Träumer, der auf Wolken wandert, dann Verwehren sie dir die Beteiligung an kreativen Gedanken oder deine Vorschläge werden nicht beachtet.

Insofern, so heißt es aus psychologischer Sicht, ist es gut, den „blinden Fleck“ zu kennen und über sinnvoll Kommunikation Klärungen herbeizuführen.

Das ist alles – wirklich. Die Trainer versuchen meist noch, etwas über die „Verschiebung der Bereiche“ zu philosophieren, aber das ist eine Frage der Empfindungen. Teils dienen sie auch dazu, die vierte Fensterscheibe zu würdigen, die im Grunde völlig bedeutungslos ist.

Bei den kurzen Zweier-Begegnungen (Dates) geht es um andere Ziele

Versucht man nun, das Fenster auf „kurze Zweier-Begegnungen“ unter Fremden anzuwenden („Dates“) dann stimmt das Konzept nicht mehr. Die Schwierigkeiten bestehen darin:

1. Beide Personen offenbaren zunächst wenig von sich.
2. Sie halten ebenfalls mehr als üblich zurück.
3. Beide haben „blinde Flecken“, also Eigenschaften oder Vermutungen über Eigenschaften, die der/die andere ihnen zuweist.

Das heißt, beide wissen nicht, wie der andere sie sieht. Der Psychiater Ronald D. Laing hat festgestellt, dass es noch mehr „Knoten“ gibt, also nicht nur „den Blinden Fleck“, sondern eine Art Ping-Pong-Spiel mit mehreren Ebenen. Ohne Einzelheiten darüber zu diskutieren: Die Lösung besteht darin, nach und nach mehr von sich selbst preiszugeben und Fragen möglichst ausführlich zu beantworten. Die Theorie sagt aus, zu Anfang ein „kleines Geheimnis“ zu offenbaren. Je nachdem, wie der andere reagiert, kann die Person dann weitere „Geheimnisse“ preisgeben, entsprechende Fragen stellen oder das Gespräch wieder „herabzustufen“. Tatsächlich käme in Idealfall dann die „was-wäre-wenn“-Frage auf: „Wenn du jetzt mit ihm/ihr zusammen wärest, würde dir das gefallen, was er/die gerade offenbart?

Dieser Artikel ist zu kurz, um Fragen der „Bildung von Gemeinsamkeiten“ endgültig zu beantworten. Aber so viel ist sicher: Die Grundfrage bei sogenannten „Dates“ ist: „Würde es mir gefallen, mit ihr/ihm ein Leben zu führen, dass ihren/seinen Vorstellungen entspricht – und wie sehe ich meine Rolle darin.“

Und um dies zu tun, ist ein Johari-Fenster kein brauchbares Mittel.

Ein kurzes Nachwort

Als ich den vorgenannten Artikel in der deutschen Vogue nach einigen Tagen noch einmal aufrufen wollte, war er nicht mehr vorhanden. Mir ist unbekannt, warum sich die Vogue dazu entschlossen hatte. Und ich rate zur Vorsicht, wenn Dating-Unternehmer(innen) die "psychologischen Grundlagen" von Begegnungen hervorheben.

(1) Stellt bitte selber fest, ob der Artikel in der VOGUE zum dem Zeitpunkt noch existiert, in dem ihr dies lest.

Nippel – erogene Zonen und Orgasmus-Beschleuniger?

Verräterische Konturen oder nur ein kühler Abendwind?
Was löst eigentlich einen Orgasmus aus? Über diese Frage werden überwiegend einseitige Berichte verfasst. Bei Frauen war lange Zeit die Frage, ob Orgasmen „Vaginal“ oder „Klitoral“ entstehen würden. Heute beantworten die meisten Forscher(innen) die Frage mit „ausschließlich klitoral“, eine Minderheit mit „sowohl als auch“ und einige sehen nach wie vor den G-Punkt (besser die Fläche, die gemeint ist) als besonders förderlich für den Orgasmus an.

Haben alle ein „bisschen recht?“ Hat niemand recht? Und wie ist es mit den Brustwarzen?

Orgasmus-Theorien und die Realität

Im Grunde widerspricht jede dieser Theorien dem Erfahrungswissen. Eine erotische Stimulation entsteht durch zahllose Komponenten, die allesamt zunächst einmal das Gehirn passieren müssen. Dies kann man sich so vorstellen: Die grundsätzliche Bereitschaft muss vorhanden sein, verschiedene optische und taktile Reize (nicht ausschließlich auf „erogene“ Zonen) dienen dazu, die Lust „aufzubereiten“, und schließlich bringen Hand, Zunge, ein Dildo, Vibrator oder auch ein Penis das erhoffte Lusterlebnis, das zum Orgasmus führt.

Ein Schritt zurück: Du hast vermutlich schon etwas Ähnliches erlebt

Gehen wir mal einen Schritt zurück. Erinnert ihr euch an eure ersten Zungenküsse, die ihr wirklich genossen habt? Und wisst ihr noch, ob die Impulse letztlich auch in eurem Unterleib spürbar waren?

Allein dies Beispiel mag zeigen: Es ist ein Mix von Reizen, der zum Orgasmus beiträgt.

Nippel Plus etwas oder Nippel allein?

Aus diesen Betrachtungen heraus will ich auf die Brustwarzen eingehen, allgemein „Nippel“ genannt. Dazu benutzen wir eine Studie, in der Frauen (und sogar Männer) befragt wurden, wie die Stimulation der Brustwarzen ihre sexuelle Erregung beeinflusst. Nicht sehr überraschend: 81 Prozent der befragten Frauen gaben an, dass die Stimulation der Brüste oder Brustwarzen sexuelle Erregung hervorruft. Zudem sagten 78 Prozent, dass die Berührung eine bereits vorhandene Erregung verstärken würde. Die Gegenprobe fiel negativ aus: Nur sieben Prozent der Frauen gaben an, dass die Berührung ihre Brüste (Brustwarzen) eine negative Wirkung auf ihre sexuelle Erregung hätten. Zwei weitere Zahlen mögen erläutern, warum der Wunsch nach Bruststimulation oft nicht erfüllt wurde. Nur etwa 60 Prozent der Frauen baten ihre Lover darum, während etwa 38 Prozent angaben, sich nicht getraut haben, ihre Liebhaber zu fragen.

Der Nipplegasm

Und der Orgasmus? Bisher gaben nur wenige Frauen an, „allein durch die Bruststimulation“ zum Orgasmus gekommen zu sein, was im englischen Sprachgebrauch heute „Nipplegasm“ heißt.

Dieses Ergebnis wird durch Untersuchungen mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie unterstützt. Die Aussagekraft ist dennoch nicht besonders hoch, weil nur wenige Frauen versucht haben, Orgasmen allein durch Bruststimulation zu erzielen – andere Methoden führen sicherer zum gewünschten Ergebnis.

In der Zeitschrift „Glamour“ fanden wir einen überraschend gut recherchierten Artikel über die Wissenschaft und die Praxis des Nippelgasms“, den wir gerne weiterempfehlen. Das „Urban Dictionary“ gibt uns die heute gültige Definition:

Ein Orgasmus, der durch Stimulation der Brustwarze entsteht, unabhängig davon, ob weitere Stimulationen dazukamen. Der Begriff wird unabhängig davon verwendet, solange die auslösende Situation das „Nippelplay“ (die Stimulation der Brustwarzen) war.

Ach, ganz zum Schluss: Ja, auch Männer können durch „Brustwarzenstimulation“ erregt werden – mehr als die Hälfte der Männer stimmten dem zu.

Hinweise, Daten, Fakten:

Daten und Fakten aus: SexAndPsychology mit weiteren Verweisen.
Sinnvoll und richtig erläutert in: Glamour - leider in englischer Sprache
Erklärung aus "Urban Dictionary" im Original.
Bild: liebesverlag-archiv. Wir haben und nicht getraut, ein realistisches Foto zu veröffentlichen.

Spurensuche – Unterwerfungsfantasien und Schläge

Beinhaltet die Fantasie, dominiert zu werden, die Bereitschaft zu erotischen Schlägen?
Einer etwas älteren, normalerweise sehr verlässlichen Studie (1) zufolge, liebäugeln Frauen eher mit der „Unterwerfung“ als Männer. Fast zwei Drittel von ihnen träumen demnach davon, dominiert zu werden. Bei den Männern träumt ungefähr die Hälfte davon – der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist also nicht so steil wie viel glauben.

Dominiert werden - oder sich lustvoll unterwerfen?

Anders sieht es aus, wenn wir die Lust betrachten, erotisch geschlagen zu werden. Nur ungefähr drei von 10 Männern wollten dies genießen oder erdulden, und bei den Frauen waren es knapp vier von zehn. Was letztlich heißt: Dominanz wird nicht zwangsläufig mit Schlägen in Verbindung gebracht. Die lustvolle Unterwerfung, als „erotisch dominiert werden“ kunstvoll umschrieben, ist häufiger als gedacht. Und auch der Wunsch, erotisch zu dominieren, wird ziemlich oft genannt - von etwa 47 Prozent der Frauen und etwa 60 Prozent der Männer.

Könnte es sein, dass „Dominanz“ für viele Frauen und Männer bedeutet, den Partner oder die Partnerin vollständig „in der Gewalt zu haben“, wenngleich es sich erstens um Fantasien (2), zweitens möglicherweise um Rollenspiele handelt? Und wäre es möglich, dass die Unterwerfung bedeutet, sich für eine begrenzte Zeit völlig in die Gewalt eines anderen Menschen zu begeben und dessen erotischen Wünschen zu folgen? Dann wäre doch die Frage: Was beinhaltet diese Dominanz, was bedeutet die Unterwerfung?

Die Originalfragen in der von uns meistzitierten Studie lauteten:

Jemanden sexuell zu dominieren?
Und umgekehrt:
Sich von jemandem sexuell dominieren lassen?
Jemanden schlagen oder peitschen, um sexuelle Lust zu erleben?
Und umgekehrt:
Sich schlagen oder peitschen lassen, um sexuelle Lust zu erleben?


Ein Szenario

Nehmen wir einmal an, Fantasien würden ein weites Szenario umfassen, dann wäre eine typische Szenerie, unterworfen zu werden, dabei gefesselt (oder sonst wie an den Ort gebunden) zu sein und am Ende Schläge zu erhoffen. Das hat aber wenig mit der Fantasie zu tun, „gepeitscht“ zu werden, die eher auf den Schmerz selber abhebt.

Umfragen in Ehren, aber geben sie uns ein Konkretes Abbild der Fantasien?

Wir sehen: Jede Umfrage hat ihre Mängel, und einem Begriff wie „dominiert zu werden“ stimmen Befragte mit Sicherheit eher zu als dem Begriff „unterworfen zu werden“.

Auch bei der Frage: „Sind dies alles ‚nur‘ Fantasien?“, könnte es inzwischen eine Veränderung gegeben haben. Jüngst wollen Forscher anhand von Studierenden in Paarbeziehungen festgestellt haben, dass fast 60 Prozent (3) bereits leichte Schläge bei sexuellen Handlungen bekommen/ausgeteilt hatten.

Habt ihr einmal darüber nachgedacht? Hat die Realität inzwischen die Fantasie überholt? Was meint ihr?

(1) Die kanadische Studie liegt uns in Auszügen vor.
(2) Bei Fantasien werden fast immer "Szenarien" erträumt, die sich so weit steigern, dass am Ende eine gewisse Befriedigung.
erreicht wird. Es geht also in Wahrheit nicht um eine Mono-Aktion.
(3) Eine neue Studie über reale Sexerlebnisse.
Grafik: Liebesverlag-Archiv