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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Masche der Narzissten oder die Masche „Narzissmus“?

Narzissmus und Arroganz - nicht an ein Geschlecht oder ein Alter gebunden
Wer dieser Tage ins Internet schaut, finden zahllose Autorinnen und Autoren, die eine Masche einreiten: der Fluch des Narzissmus. Frauen sollen Opfer solcher „Maschen“ sein, während die Maschen selber von Männern ausgehen. Und sogenannte Lifecoaches stehen schon Schlange, um Hilfe anzubieten. Ich lese von den Maschen der Narzissten in Beziehungen, von ihren „typischen Aussagen“ und der „perversen Kommunikation“ der Narzissten. Und natürlich fällt schnell das Wort „toxisch“.

Die plötzliche Invasion der Narzissten - und die Glaubwürdigkeit

Hier stehen die armen, edlen Menschen, die „Opfer“ werden, dort die riesige Invasionsarmee der gefräßigen Narzissten, die Gift über diese Erde streut. Da frage ich mich doch unwillkürlich: Haben diejenigen, die so etwas behaupten, noch alle Tassen im Schrank?

Wir haben in der Vergangenheit einige Phänomen dieser Art erlebt: Begriffsverfälschungen, Wortneubildungen und das Umdefinieren der Wahrheit. Beispiel wären die „Sexsucht“, die „Generation Porno“ oder auch „nur“ der allgegenwärtige „Burn-out“
.
Unschärfe im Begriff, Psychiatrie und Alltag

Und nun also der Narzissmus. Er existiert in zwei Formen: Die eine entstammt dem Volksmund und gilt als bildungsbürgerlich. Er bezeichnet das Problem des Narzisses, in sich selbst verliebt zu sein und seine Persönlichkeit als „herausragend und bewundernswert“ zu bewerten.

Die andere Form des Narzissmus ist eine Störung der Persönlichkeit, die tatsächlich auch in der Psychiatrie bekannt ist. (ICD-10, DSM-5). Obgleich die Kriterien als relativ „unscharf“ gelten, gelten bestimmte Eigenschaften als Merkmale für die Bewertung (1):

1. Großartigkeit.
2. Grenzenlosigkeit.
3. Herausragende Einzigartigkeit.
4. Einfordern von Bewunderung.
5. Anspruchsvoll im Sinne von „Ansprüche an andere stellen“.
6. Ausbeutung (emotional, finanziell, sozial) auch in Beziehungen.
7. Gefühlskälte oder bewusste Ignorieren von Gefühlen anderer.
8. Neid auf andere.
9. Überheblichkeit.

Jahrmarkt der Gründe – Worte sind oft mehrdeutig

Problematisch sind diese Kriterien aus zwei Gründen. Erstens, weil sich echte „Narzissten“ kaum selbst in dieses Raster einordnen werden – sie stehen aufgrund ihrer „Großartigkeit“ über den Dingen. Und zweitens, weil auch viele „ganz gewöhnliche“ Menschen solche Gedanken haben. Schlimmer, als sich selbst fälschlicherweise als „Narzissten“ einzuordnen ist dabei, von anderen so bezeichnet und damit disqualifiziert zu werden.

Nehmen wir den Begriff „Grenzenlosigkeit“. Normalerweise haben wir alle Grenzen, und manche von uns kennen sie sogar. Ein „echter“ Narzisst (oder eine Narzisstin) will aber nach den Sternen greifen: Das beste Auto fahren, den besten Job bekommen, den erfolgreichsten Mann heiraten, die schönste Frau zu sein. Alls dies würden gewöhnliche Menschen als „Wunschträume“ ansehen – der Narzisst oder die Narzisstin aber nicht. Ebenso verhält e sich mit den Ansprüchen an andere: Der Wunsch ist verständlich, aber die Grenzen sind ebenfalls bekannt. Der gewöhnliche Mensch macht „Abstriche“, der Narzisst besteht darauf, einen Anspruch zu haben und versucht mit zweifelhaften Mitteln, ihn auch durchzusetzen.

Die Masche Narzissmus

Es gibt Menschen, die Narzissmus predigen, ohne den Begriff zu verwenden: Persönlichkeitsentwickler, auch „Lifecoaches“ genannt. Und die gleiche Branche lehrt auch, wie man sich gegen „Narzissten“ wehren kann, diesmal ausdrücklich unter diesem Etikett.

Pseudo-Narzissmus durch Erfolgspläne?

Der Druck, sich selbst zu optimieren, fördert mit Sicherheit einzelne Persönlichkeitsmerkmale, die im Volksmund als „narzisstisch“ gelten. Diesen Makel hatten „Erfolgspläne“ schon immer, doch wandelten sich entsprechende Trainingsprogramme früher an Menschen, die ihre Defizite erkannten oder ihre Potenziale tatsächlich nicht ausschöpften. Heute wird im Internet jede und jeder damit konfrontiert, nicht „perfekt“ zu sein – und diesen „Makel“ möglichst zu beseitigen.

Verbreiter der Masche „Narzissmus“ – überall gegenwärtig

Die Verbreiter der Narzissmus-Masche? Im Grunde genommen sind sie selbst „Pseudo-Narzissten“, also Wichtigtuer(innen) die sozusagen den Boden düngen, auf dem die Saat aufgehen soll. Im Grunde helfen Narzissten anderen Narzissten, um Narzissten zu erzeugen. Es sei denn, dass sie Kurse anbieten, sich gegen Narzissten zu wehren. Und wer glaubt, ich rede von Männern: Narzisstinnen sind ebenso gemeint – und sie tauchen immer häufiger in diesem Kreislauf auf.

Wie man alldem ein Ende machen kann? Ein/aus Taste am Computer, Handy oder Fernseher häufiger mal auf „Aus“ stellen – oder „soziale Netzwerke“ meiden. Aus meiner Sicht immer noch der beste Rat.

(1) Die Eigenschaften wurden aus einem längeren Text extrahiert. Wer mehr wissen will, sollte an die Quellen anknöpfen, die allerdings ebenfalls häufig unscharfe Sätze enthalten. Zum Thema Narzissmus mehr hier (klicken lohnt sich). Zudem muss ein „Narzisst“ nicht alle Kriterien erfüllen, um als solcher bezeichnet zu werden.

Zwölf Gründe, masochistische Spiele einzugehen

Bei manchen Männern reicht ein Bild weiblicher Knie, um ihre masochistischen Gelüste wachzurufen
Die meisten bekannten Theorien über die Beweggründe der Masochisten wirken aufgesetzt. Kaum ein gesunder Erwachsener ist ein „Schmerzliebhaber“, weil er als junger Mensch „Schmerzen genossen“ hat. Das ist ziemlich absurd, denn sogenannte „Schmerzliebhaber“ lieben den Schmerz im Zusammenhang mit der Person, die ihn auslöst – mit all dem, was dazugehört. Es ist selten der Schmerz selbst, der erwünscht ist, sondern die gesamte Prozedur, das Spiel mit Ritualen, Umgebungen, Rollen und Situationen. In dieser Aufstellung wird kein Unterschied gemacht, ob es sich um Vergnügungen, Herausforderung. Zwänge, Fetische oder andere Umstände handelt.

Eine Frau schilderte ihre Gelüste einmal so: (1)

Ich liebe alle Teile davon, die Vorbereitung darauf, das eigentliche Spanking, die Nachwirkung und alles, was ich ansonsten dabei fühlen kann. Ich genieße es, weil es mir erlaubt, die Kontrolle für ein paar Minuten aufzugeben, und ich mag das Gefühl, unglaublich intim dabei zu sein, wenn ich mit der Hand geschlagen werde.

Vergegenwärtigen wir uns kurz, welche Theorien insgesamt über den Ursprung der erotischen oder der übrigen eingeforderten Schläge existieren:

1. Die auf Freud basierende Theorie der Regression, das heißt, der Masochist will sich „zurück in die Vergangenheit“ versetzen und auf diese Weise noch einmal die „kindliche Abhängigkeit“ verspüren.
2. Die Theorie zahlloser modernen Autoren (oftmals keine Psychologen), die einen Vorgang während der Pubertät dafür verantwortlich machen, dass Schläge und Geilheit zusammenfinden.
3. Die intensive Beachtung, die der/dem Gezüchtigten zuteilwird, im Gegensatz zu den „grauen Mäusen“, die gar keine Zuwendung bekommen.
4. Ein spielerisches Verhalten, das in jedem Menschen angelegt ist, und dass ursprünglich dazu gedacht war, seinen Platz in der Hierarchie zu erkämpfen oder aufzugeben. (Rangordnung).
5. Die intensive körperliche Nähe bei bestimmten Formen der Schläge, besonders beim OTK-Spanking. (2)
6. Die Erfahrung, intensivere sexuelle Empfindungen zu entwickeln, wenn Schläge vorausgehen, etwas durch stärkere Durchblutung der Genitalien.
7. Die Lust, an einem Gefühlsfeuerwerk teilzuhaben, dass sexuelle wie auch nicht-sexuelle Komponenten enthält. Dazu ist mehr nötig als nur eine „Züchtigung“ - meist wir ein Ritual verlangt.
8. Die Hassliebe, also eine Gefühlsebene, auf der Lust und Hass miteinander konkurrieren, teils auch Scham und Begierde. (Symbolisch als "Küsse mich und Quäle mich" im Schlager verwendet.)
9. Nicht-sexuelle Gefühle wie die „Reue unter Tränen“ – also Schläge als Mittel der erwünschten „Vergeltung“. Manchmal wirken hier religiöse Motive nach, etwas, das sich die Schuld durch körperliches Leid tilgen lässt.
10. Die Lust daran, auf keinen Fall verantwortlich zu sein für das, was geschieht - auch ohne Regression. Die „Verantwortung“ wird zuvor symbolisch an den Partner delegiert.
11. Die Herausforderung, die einmal eingeleitete Züchtigung nicht ohne Verlust abbrechen zu können. („Wie lange halte ich durch“, etwa wie beim Leistungssport).
12. Das „Beiwerk“, wie Bühnenbild, Kostüme, Fesslungen Worte als Ritual zu genießen, in dessen Mittelpunkt der Masochist/die Masochistin steht.

Was jemand „wirklich“ fühlt, gehört zu den Geheimnissen, die nur derjenige kennt, der etwas dabei empfindet – und dies detailliert zu schildern, ist oft so gut wie unmöglich.

Hinweis für unsere Leser(innen):

Dieser Artikel ist ein Fragment und Teil einer Arbeit, die sich damit beschäftigt, ob es „Masochisten“ außerhalb der psychiatrischen Definition wirklich gibt und wie sie fühlen. Wer darüber schon geschrieben hat und viele Quellen kennt, darf sich gerne bei der Redaktion melden.

(1) Nicht verlinkbare Quelle, aber authentisch - im Original englischsprachig.
(2) OTK - "Over The Knee". auf deutsch etwa "übers Knie gelegt". Gilt unter Masochistinenn/Masochisten als intimste Züchtigung mit starken erotischen Reizen.
Einzellquellen werden hier bewusst nicht genannt. Wer einen der 12 Punkte bezweifelt, ist herzlich eingeladen, dies hier zu begründen.