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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das späte NEIN zum Sex

Das späte „Nein“ zum Sex (und nicht nur zum Sex) behandelt einen Konflikt, über den viel zu wenig gesprochen oder geschrieben wird: Gefühle sind nicht immer eindeutig.

Es gibt eine recht bekannte Geschichte, in der zwei Menschen nach einer Party leicht angeschickert in einem Hotelzimmer landen. Sie trinkt ein paar Gläser von seinem Whisky und hat eine Vorstellung, davon, was er will - und was sie akzeptiert. Doch er will ihren Körper auf konservative Weise. Also stehen über das „wie“ zwei unterschiedliche Meinungen im Raum, und letztlich gibt es kurz vor dem Lustgewinn ein heftiges „Nein“.

Sie zog also Schuhe, Strümpfe, Strumpfhalter, Schlüpfer aus, zog ihren Rock hoch und setzte sich in den Sessel, die nackten, weißen Beine über die Armlehnen gehängt, und war bereit.

Und wie ging es aus?

Bevor er wusste, wie ihm geschah, sprang sie auf, packte Schuhe, Strümpfe und Strumpfhalter, sauste in den Korridor hinaus und schlug die Tür zu.

Ich las gerade einen Blogbeitrag, in dem es auch ein „spätes Nein“ gab. Die Frau ist, wie in der erwähnten Kurzgeschichte, in einem Zwiespalt, und zögert das „Nein“ lange heraus. Warum es „Nein“ ist? Sie weiß es selber nicht genau. Angenehmer Mensch, attraktiv. Aber ihr Gefühl passt nicht zu seinem Gefühl.

Unterschiedliche emotionale Konsequenzen von "Ja" oder "Nein"

Die generelle Frage, die sich viele stellen, ist: Warum war es ein „Ja“, obwohl ich so viel Zweifel hatte? Aber auch: Warum habe ich „Nein“ gesagt und es später bedauert? Das gilt im Grunde nicht nur für die Frage: „Hey, wie ist es mit mir, will ich ihn (oder sie) vögeln?“ Sie taucht vielmehr schon bei der Frage nach einem „weiteren Treffen auf“ auf. Das „Nein“ wird rationalisiert, begründet, mit Höflichkeit verkleistert und meist „endgültig“. Das „Ja“ für das zweite Treffen ist unverbindlich und keinesfalls bereits ein Verlöbnis.

Muss die Entscheidung wirklich "in dieser Minute" fallen?

Was ich sagen will: Es gibt außer klaren und unmissverständlichen Entscheidungen auch noch jene, die auf einer Bandbreite liegen. Und insofern ist die Haltung „ich warte mal ab, wie es mir geht, wenn …“ nicht die schlechteste Entscheidung.

Welche Wert weist du dem Sex zu?

Zurück zum Sex. Fast jede Frau erinnert sich, einmal aus „Höflichkeit oder Naivität“ ein „Ja“ zu viel gesagt zu haben. Manchmal, damit ein Mann für seine Ausdauer, seine Nettigkeit oder den Unterhaltungswert, den er immerhin hatte, noch ein bisschen belohnt wurde. „Ist doch keine große Sache“ fand eine Bekannte, die am Ende mindestens ein „kleines Geschenk“ für ihre Lover hatte, die „nett genug“ waren.

Erfahrungen mit JA, NEIN und dem "Verhandeln" über das, was sein darf

Über die „Größe der Sache“ denkt offenbar jede Frau anders. Frauen, die viele Partner im Leben hatten, wollen die Erfahrungen mit dem „Ja“ nicht missen, weil sie erst daran gelernt haben, was gut für sie ist. Und wirklich: Erfahrungen machst du nur nach einem „Ja“ – jedenfalls, wenn du es logisch siehst. Und du lernst dabei auch, wann es wirklich nötig ist, das „Nein“ konsequent auszusprechen.

Wir haben (hoffentlich) heute alle gelernt, dass die wirklichen sexuellen Wünsche nur zum Vorschein kommen, wenn wir darüber sprechen. Wenn du von jemandem Cunnilingus willst, heißt das nicht, dass du auch PiV-Sex (2) willst. Und dass du überhaupt Sex willst oder gibst, heißt nicht, dass du ihn heiraten wirst. Klare Worte helfen, und wer sie scheut, sollte wenigstens klare Gesten beherrschen.

Die Konflikte? Die bleiben vermutlich. Denn die Diskussion darüber, ob das „Nein“ ethisch korrekt ist, oder ob nur das „Ja, bitte“ wahrhaftig zählt, verschleiert, dass Gefühle oft mehrdeutig sind. Das gilt für viele Gefühle, auch solche, bei denen der Verstand eingreift. Und vergessen wir bitte nicht: schon ein Zungenkuss kann die Drogen freisetzen, die in den Menschen ein „Ja“ befeuern, auch wenn der „Funke“ zuvor nicht „übergesprungen“ war.

1.) Zitat von Chester Himes. Die Übersetzung von "Partyausklang" klingt etwas holprig, sie wurde aus Goldmann Band 6652 zitiert. (Original von 1968, Titel "Mamie Mason"). Eine britische Bloggerin führte mich dieser Tage zum Thema.
2.) PiV - Penis in Vagina.

Wer zieht eigentlich wem den Slip aus?

Und wie soll es weitergehen?
Der Slip, das Höschen oder wie immer ihr dazu sagt, ist sozusagen das „letzte Fetzchen Stoff“, das eure „Ladyparts“ verdeckt. Normalerweise wird es beim Sex nicht getragen - und natürlich auch keine Strapse, Strümpfe oder Stiefel. Klar, dass es manche von euch trotzdem tun oder wegen eines leicht fetischistisch angehauchten Lovers.

Finger in den Bund und runter?

Nachdem dies gesagt ist, können wir uns fragen, wer denn nun die Finger an den Bund legen darf, um den Slip so weit von Hüfte und Becken zu erlösen, dass er seinen Weg „nach unten“ automatisch findet.

Wenn du den Slip selber ausziehst, und dies noch „auf schön“, dann wird dir automatisch die ganze Verantwortung für das weitere sexuelle Geschehen zugesprochen, und du giltst als Verführerin.

Ausziehen lassen und selbst ausziehen

Das ist - nüchtern betrachtet - der Grund, warum sich viele Frauen „ausziehen lassen“. Wenn du es zulässt, dann bleibt ein Rest von „ich war es nicht“ in der Luft. Das hat nichts damit zu tun, das alles „einvernehmlich“ stattfand. Ihr habt beide „Ja“ zu Sex gesagt und euch war klar, dass ihr euch dazu ausziehen musstet, wenn es „richtiger Sex“ werden sollte.

Und dennoch ist da ein Unterschied. Denn immer noch gilt eine Frau, die ihren Körper „gerne vorzeigt“, als unmoralisch. Wenn sie jedoch „entkleidet wird“, war ja ein anderer (und sicher manchmal auch eine andere) am Werk. Was letztlich heißt: Du hast zwar zugestimmt, aber du hast dich nicht angeboten.

Vielleicht denkst du, „dass ist doch ein blödes Spiel“. Aber es wird eben in vielen Varianten immer wieder „rund um den Sex“ gespielt.

Und wenn du einen Mann ausziehen willst?

Übrigens gibt es nur wenige Frauen (außer in pornografischen Filmen), die beim Mann Hand anlegen, um das „Gemächt“ freizulegen. Den Gürtel öffnen, den Reißverschluss herunterziehen und sich dann am Slip zu vergreifen, ist kaum das, was Frauen wirklich wollen, oder?

Na ja - und was wäre, wenn der Mann später sagen würde: „Ach, ich konnte nichts dafür, dass wir Sex hatten, sie hat mir schließlich meine Unterhose heruntergezogen?“

Na schön, denkt selber darüber nach.