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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Erwartungen und Erfüllungen bei Sex-Begegnungen

Wünsche anmelden - sie werden nicht automatisch erfüllt
Bei jeder Begegnung, die von vornherein das Etikett „rein sexuell“ trägt, gibt es Unterschiede zwischen den Erwartungen und den Erfüllungen. Ein Beispiel für ein „ganz normales Hetero-Date“: Sie ist alleinerziehend, das Kind ist noch jung. Es war schwer, es für eine ganze Nacht irgendwo unterzubringen. Sie ging zur Kosmetikerin und zum Friseur, wollte ihr Date mit teuren, frivolen und dennoch bequemen Dessous überraschen. Und dann – ja dann ist er ein ganz gewöhnlicher Mann, hat wenig Erfahrung mit Frauen und will vor allem eine unkomplizierte private Entladung seiner Samenflüssigkeit. Übrigens hätte es auch ein Mann sein können, der wirklich eine dauerhafte Beziehung suchte und sich Zeit lassen wollte.

Je mehr Personen, umso mehr Wünsche und Vorstellungen

Welche Erwartungen jemand hat, und ob sie erfüllt werden können, ist umso komplizierter, je mehr Beteiligte es gibt. Wenn es bei einem Duo schon nicht zum sexuellen Wohlklang kommt, wird es bei einem Trio oder Quartett verständlicherweise noch schwieriger. Das ist der Hauptgrund, warum sogenannte „Dreier“ (Triolen) oder Partnertauschaktivitäten auf „Privatebenen“ schiefgehen. Denn neben allem andren, was sich seither geändert hat: Im Prinzip fordern alle Beteiligten Respekt ein. Das mag selbstverständlich klingen, war aber nicht immer so. Frauen und teils auch Männern wurden Rollen zugewiesen oder als „selbstverständlich“ angesehen. Doch heute fordert jede Person, die sich beteiligt, auch Regeln ein, zum Beispiel, was miteinander möglich ist und was abgelehnt wird.

Partner(innen) galten als „einverstanden – ohne Einverständnis

Bei vielen Aktivitäten in der Vergangenheit ging „man“ davon aus, dass ein Paar, das ein anderes Paar wegen der gegenseitigen Befriedigung besucht, „gleich gesinnt“ ist. Die Phrase „Ehepaar sucht gleich gesinntes“ wurde zum geflügelten Wort – doch zumeist blieben die Vorstellungen nebulös.

Wen man die „einschlägigen“ Anzeigen jener Zeit (1) liest, wird nicht einmal klar, ob sich das suchende Paar untereinander einig waren, warum es eigentlich gehen soll. Nur darum die Partner zu tauschen? Das war die offizielle Version, die oft mit „Zärtlichkeit, Erotik und Toleranz“ beworben wurde. Deutlicher wurden da Paare, die das Wort „Bi“ verwendeten. Meist war damit der Kontakt der beiden Ehefrauen miteinander gemeint – gleich, ob sie wirklich bisexuell waren oder nicht. Es mag Solo-Männer gegeben haben, die auf entsprechende Paare mit Bi-Männern stoßen wollten. Aber innerhalb der Szene, in der „Partnertausch“ betrieben wurde, hörte man damals nichts davon.

Nichts ist gewöhnlich und kaum etwas ungewöhnlich

Heute gilt: Ob eine Triole geplant ist oder der Sex zwischen vier Personen – Gespräche darüber, was möglich ist und was nicht, gehören zum Standard der Vorbereitungen.

Das heißt: Zwischen den beiden Partnern, die einladen und denen, die dazu kommen sollen, muss klar sein, was unbedingt erwünscht ist, was verhandelbar sein soll und was gar nicht geht. Über den Dreier wird beispielsweise gesagt:

Beide Personen müssen sich darüber einig sein, wer die dritte Person ist, denn wenn ein Partner nicht so scharf auf diese Person ist, entsteht von Anfang an ein Ungleichgewicht.“

Wer hier bereits stutzt, dürfte sich auch sonst unklar darüber sein, dass es sich bei Triolen um Begegnungen aus nächster Nähe handelt – Berührungen sind also sehr wahrscheinlich. Wenn sich also nun zwei Personen leidenschaftliche vergnügen, während die Dritte (meist ein Teil des Paares) kaum Interesse besteht, ist der Konflikt vorprogrammiert. Ist der oder die Dritte wirklich eine Freundin (oder jedenfalls eine Privatperson), kann von ihr nicht erwartet werden, die Gunst gerecht zu teilen.
Wer dies gelesen hat, wird sich darüber klar sein, dass wir bei zwei Paaren, beispielsweise echten Ehepaaren, von vier Erwartungen ausgehen müssen, was während eines Partnertausches passieren darf und was nicht.

Fazit – vor dem Genuss steht das Gespräch

Ich habe den Bogen weit gespannt: Von einem gewöhnlichen Date unter Menschen, die sich sexuell klar definieren können über Triolen, die höchst unterschiedliche erotische Facetten praktizieren, bis hin zu „Vierern“ unter festen Paaren. Ich bin mir bewusst, dass kaum ein Mann erwartet, bei gewöhnlichen Dates eine Frau zu treffen, die ihn nur für „manchmal“ sucht. Aber es kommt immer häufiger vor. Was von einer/einem Dritten erwartet wird, muss hinterfragt und vorab geklärt werden. Und bei zwei Paare, die sich nicht explizit der Swinger-Szene zurechnen, entsteht mehr Gesprächsbedarf, als sich die Teilnehmer vorab vorstellen konnten.

(1) Gemeint sind die 1970er Jahre.