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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das Dunkle in uns - und das November-Motto

November? Mehr als nur dunkle Gedanken ...
Heute ist also „Allerheiligen“, mir als ehemaligem Grenzbewohner auch lebhaft als „Toussaint“ bekannt. Da ich alles andere als Katholik bin, sagt mir dieser Tag ansonsten nichts, doch weiß ich, dass er unter anderen jene „Heiligen“ ehren soll, denen kein eigener Kalendertag gegönnt wurde. Dann allerdings geht es weiter mit dem Trauer- und Andachtsmonat: Allerseelen, Volkstrauertag, Bußtag, Totensonntag. Heller wird die Stimmung nur zwei Mal: am Martinstag und am 1. Advent.

Dunkle Eigenschaften - ablegen oder akzeptieren?

Der Beginn der „dunklen Zeiten“ kann für uns Menschen viel bedeuten: Für die einen ist es die Hinwendung zum „Edlen“, für die anderen das Abtauchen in die dunklen Seiten der Psyche. „Dark Traits“ ist ja so ein Psycho-Modebegriff, um „dunkle Modelle der Persönlichkeit zu konzeptualisieren“. Die Damen und Herren aus der Psycho-Branche versprechen sich davon viel.

Ich wünsche den Psycho-Leuten viel Freude beim „Konzeptualisieren“, und gebe gerne weiter, dass sie nach noch mehr Merkmalen für „Dark Traits“ suchen, weil die meisten Psychologen sie angeblich „vernachlässigt“ hätten.

Was, Zum Teufel, sind "Dark Traits"?

Oh ... ich vergaß zu erwähnen, was die drei Dark Traits eigentlich sind. Es sind „dunkle Persönlichkeitsmerkmale“, die allgemein als negativ aufgefasst werden. Nur schade, dass sie alle drei mit schrecklichen Fremdwörtern belegt sind: Narzissmus, Psychopathie und Machiavellianismus (Machiavellismus). Die müsste ich euch erklären, was einige Seiten füllen würde.

Was ich euch heute dazu sagen kann: Es sind drei Eigenschaften, die nahezu jedem auf den Wecker gehen. Das liegt zum Teil daran, dass alle, die davon betroffen sind, sich selbst überhöhen, um andere mies zu machen. Jeder von den dreien auf seine Art.

Lieber schmutzige Gedanken mit Genuss - oder?

Da halten wir uns doch lieber an die krausen und „schmutzigen“ Gedanken, die Menschen genießen, ob sie „genau DAS“ nun tun oder nicht. Ich fand beispielsweise folgenden Satz:

Wir haben noch selten gehört, warum Frauen lieben, Männer zu züchtigen, während wir es umgekehrt schon oft gehört haben.

Dazu gehört auch die Verführung: Normalerweise hören wir von „toxischen“ Männern, die aufgrund ihrer Begierden ihre Vampirzähne (oder deren Äquivalent) in den Körper von Frauen versenken. Doch wann hörten wir von Verführerinnen, die sich ihre natürlichen und „perversen“ Lüste mithilfe von Verschleierungen, Versprechungen und Listen erfüllen? Ihre vermeintlichen oder tatsächlichen „Opfer“ können Männer, aber eben auch Frauen sein. Und nein, es geht nicht wirklich um Vampire. In Wahrheit geht es um den Wahn, irgendwann sagen zu können: „Seht, ihr seid mir alle verfallen - schaut mich an, wie großartig ich bin!“

Haben wir ein Motto für November gefunden?

Und immer noch fehlt mir das Motto. Doch halt - neulich wurde ich aufgefordert, zwei Begriffe miteinander zu vergleichen, die im Grund überhaupt nicht zusammenpassen. Es hätte „Antrieb“ und „Hemmung“ sein können - so etwas in der Art.

Also habe ich es aufgegriffen:

„Die wilde Kraft der dunklen Triebe - und die Hemmung, sie auszuleben“.

Wobei ich hinzufügen muss: Die sogenannten „dunklen“ Triebe sind mittlerweile viel heller geworden, so weit Lust und Sex betroffen sind. Wirklich schädliche Auswirkungen haben all die Triebe, die sich um die Macht drehen - es wird uns ja täglich vorgeführt.

Ich hoffe, wir können unter dem Zelt des düsteren November viele Fragen beantworten, die sich Erwachsene über ihre „internen Abgründe“ stellen.

Der Morgen, die Presse, die Bindungstypen und Psycho-Gerede

Die Woche begann mal wieder mit Behauptungen. Ich wollte unbedingt lesen, wie man eigentlich erkennt, „ab wann man in einer Beziehung ist.“ Oder besser: Ich wollte wirklich wissen, wer sich solche Fragen stellt. Teenager untereinander? Die populistische Frauenpresse? Beides könnte ich mir vorstellen. Aber nein, aber nein … war alles ernst gemeint. Und man hatte sogar eine Paartherapeutin bemüht, um diese Frage endgültig zu klären.

Ja … also da las ich nun nach etwas Mühe (1):

Wurde also bereits zu Beginn festgehalten, was beide suchen oder auch nicht suchen, zeigen dann die folgenden Treffen, ob dies auch erfüllt wird.

Ähm, also wie war noch das Protokoll vom ersten Date?

Ich hatte mich ja schon gewundert, dass diese naiven TV-Daterinnen ihr Gegenüber immer wieder fragen: „Wie stellst du dir denn deine Wunschpartnerin vor?“ Oder waren die gar nicht naiv? Hatten die vorher ein „Instruktionsblatt für regelgerechte Protokollierung der Interessen“ bekommen?

Endgültig geklärt wurde die Frage dadurch nicht. Aber ich habe mich mal etwas ganz anderes gefragt: Wie stellt eigentlich eine junge Psychologiestudentin (wahlweise eben auch eine Paartherapeutin) fest, „ab wann sie in einer Beziehung ist“?

Der Bindungstyp und die drei Un-Bindungstypen

Nummer zwei waren die „vier Bindungstypen“, die mir jemand unterjubeln wollte.

Wenn ich das richtig gelesen habe, kommt für eine „richtige Bindung“ nur der „sichere Bindungstyp“ infrage, und das war nur einer von den vieren, die genannt wurden. Der konnte nämlich so etwas wie „Intimität, Nähe und offene Kommunikation“. Und das liest sich so (2):

Sie kommunizieren klar, was sie fühlen, sind in ihren Gefühlen offen und reflektiert. Es ist dementsprechend auch der Bindungstyp, der sich meist in stabilen Beziehungen aufhält.

Klar zu kommunizieren, was man fühlt, ist super. Ich frage mich gerade nur, ob dazu auch gehört: „Könnte es sein, dass deine Mutter dies Kleid ausgewählt hat?“ Ja ehrlich, das habe ich schon mal gedacht. Aber nicht gesagt. Das muss so drastisch ausposaunt werden, weil das Psycho-Neusprech“ wirklich zum … nun ja, abgewöhnen ist. „Kommunizieren, was man fühlt“ ist möglich, aber nur nach sorgfältiger Abwägung und viel Praxis. Doch wen interessieren schon die komplexen Hintergründe der Kommunikation? Da haut der Redakteur ein paar Sätze raus, die gut klingen – aber innen hohl sind.

Die anderen drei Typen waren zu nichts zu gebrauchen. Trotz der schicken Namen, aus dem Repertoire der Psychologie. Es waren (der Vollständigkeit halber) „unsicher-vermeidend“, „unsicher-ambivalent“ und „unsicher-desorganisiert“. Das also waren die „Bindungstypen“, von denen es laut „Esquire (2)“ „genau vier Stück“ gibt. Klar, Beziehungstypen zählen nach „Stück“.

Ja – ich bin mal wieder platt über die Weisheiten, die in Zeitungen und Zeitschriften stehen. Und in diesem Sinne: Danke, liebe Presse, für die tief greifenden Erkenntnisse, die du uns geschenkt hast.

(1) Die betreffende Veröffentlichung wurde hinter einem "Schutzschild" verborgen - man muss erst ein Abo abschließen, um es lesen zu "dürfen".
(2) Aus Esquire